(Post erst heute, hatte letztes Wochenende für mehrere Tage kein Internet
Da merkt man mal wieder, wie viel man es mittlerweile nutzt
)
Ronja musste sich noch weit stärker als zuvor auf den Weg konzentrieren, als sie sich zum Waldrand hin bewegten. Um in der Bewegung nicht eingeschränkt zu sein, hatte sie nämlich ihren Stab am Strand zurück gelassen. Es wäre schwer gewesen den Stab, das Buschmesser und dann auch noch eventuell Äste zu managen. Dazu hätte sie mehr als zwei Arme benötigt. Deswegen musste sie noch mehr als üblich auf den Grund unter ihren Füßen und den Geräuschen von Suque achten, damit sie nicht der Länge nach auf dem Boden endete. Es wäre deutlich einfacher gewesen, wenn sie ihre geistigen Fühler frei einsetzen könnte. Doch nach den Erlebnissen oben auf der Ruine und den Informationen die sie jetzt hatten, wagte sie dies schlicht nicht mehr.
„Naja, zu wissen was man tun müsste und es auch zu tun, sind leider zwei verschiedene Dinge.“ antwortete sie auf Suques Kommentar, während sie sich auf das Gehen konzentrierte. Je weiter sie zum Waldrand kommen und der Sand weniger wurde, umso leichter würde es werden,
„Natürlich schaffen wir das! Außerdem haben wir gar keine andere Wahl als es zu schaffen.“ fügte sie mit einem leichten Lächeln an. Die innere Einstellung war, wie sie sehr wohl wusste, äußerst wichtig und nicht nur in einer Situation wie der ihren. Es brachte nichts, zu viel über bestehende oder noch schlimmer, über mögliche Probleme zu grübeln. So türmten sie sich nur zu unüberwindlichen Gebirge heran. Es war gut sich auf Eventualitäten vorzubereiten, aber schlussendlich half es nur, die Probleme anzugehen so wie sie auftraten und Prioritäten zu setzen. Schritt für Schritt kämpfte man sich voran, überwand Hindernis für Hindernis, bis man am Ende auf dem Gipfel stand. Allerdings galt auch hier, „zu wissen was man tun muss, ist einfacher als es auch zu tun“, weswegen sie auch unglaublich froh war, dass Suque hier bei ihr war.
Als sie den Wald schließlich erreichten, stellte sie schnell fest, dass es ohne ihren Stock nicht ganz so einfach war darin voran zu kommen. Selbst wenn sie hinter Suque herging, würde sie sehr langsam voran kommen, weswegen sie einen Moment nachdachte, bevor sie auf seine Frage antwortete,
„Ich fürchte es macht nicht viel Sinn, dass ich tiefer hinein gehe. Vorschlag: Wir, oder besser du, sehen ob es verwendbare Äste im Randbereich gibt. Diese kann ich bearbeiten und du gehst etwas weiter hinein.“, überlegte sie laut. Es gefiel ihr ganz und gar nicht Suque die ganze Arbeit zu überlassen, weshalb sie hoffte, dass es zumindest ein oder zwei Äste hier im Randbereich gab.
„Und keine Sorge, ich bin es gewohnt mit einer scharfen Klinge zu hantieren. Wenn ich weiß, wo sich alles befindet, klappt das.“, sie glaubte etwas Zweifel in Suques Stimme vernommen zu haben, so versuchte sie etwaigen Einwänden gleich zuvor zu kommen. Dass es sich bei der erwähnten Klinge um ein Papiermesser handelte, brauchte er ja schließlich nicht zu wissen, oder? Außerdem war sie sicher, dass ihre Messer für die Bücher deutlich schärfer als das Haumesser waren, wenn auch viel, viel kleiner.