Das verlassene Dorf




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Es liegt auf der Wiese am Waldrand, umgeben von Feldern, und ist nur sehr klein. Auch von hier wurden die Menschen nach Kapua evakuiert, doch obwohl viele Häuser durch die Monster zerstört wurden und es keinen Strom gibt, finden manche Yokai hier Schutz und ein Dach über dem Kopf - wenn auch keine Sicherheit vor den Monstern.

Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Do 27. Feb 2020, 14:42

Meine Flügel waren auch diesmal das Schwierigste beim Ausziehen, weil ich es einfach noch nicht raus hatte, sie durch diese engen Löcher zu stopfen, aber im Moment vor allem natürlich weil ich in der Bewegung ziemlich eingeschränkt war. Daher war es gut, dass Dart mir half, auch wenn es für mich trotzdem ein mieses Gefühl war. Ich hasste diesen Menschenkörper... Aber so schnell wurde ich ihn offensichtlich nicht los.
Allein das Ausziehen war jedenfalls für meinen geschwächten Körper schon eine Herausforderung, aber immerhin schien das Schmerzmittel langsam zu wirken, denn die Schmerzen waren erträglicher geworden. Das half nur leider wenig über den Zustand der Wunde hinweg, die wirklich nicht gut aussah. Ich hatte den Kopf gedreht und musterte sie soweit ich sie sehen konnte, den Atem noch ein klein wenig angestrengt und ab und zu leicht fröstelnd. Ich zog mir die Decke bis zum Bauch hoch.
Das Vieh hatte zwar zum Glück keine langen Reißzähne gehabt, sonst sähe ich jetzt wohl etwas anders aus, aber die vielen kleinen Einbisse machten es auch nicht viel besser. Ich schwieg auf Darts Worte hin einen Moment lang und berührte vorsichtig mit dem Finger den Randbereich der Bisswunde. Es war alles unheimlich empfindlich...
Ich nickte leicht, ohne den Blick zu heben. "Irgendwas müssen wir ja tun", sagte ich leise. Über den Berg war ich wohl noch nicht. Zu dumm dass keiner von uns eine große Ahnung von Medizin hatte. Und es war niemand sonst da. Ich konnte nichtmal lesen. Wenn Dart die Wunde gut sauber bekam und verbinden konnte, war das immerhin besser als nichts. "Vielleicht gibt es ja noch irgendwo Medizin. Was gegen Infektionen oder so", meinte ich und sah wieder zu Dart. Hier im Dorf hatten schließlich Menschen gelebt und die wurden auch krank. Stand sowas nicht auf den Packungen drauf, für was das gut war?
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Do 27. Feb 2020, 21:00

Ja... Wir mussten was tun, vor allem. Von wegen. Farûna konnte ja nicht, also hing die Sache mal wieder oder vielmehr immer noch an mir. Super... Sowas war ja genau mein Ding. Meine Augen verengten sich leicht und ich warf ihr einen Blick zu. "Ich kenn mich mit sowas nicht aus", stellte ich klar und hob eine Braue. "Gegen sowas nimmt man nicht auf gut Glück irgendwelche Medikamente." Glaubte ich jedenfalls. Bakterium war ja nicht Bakterium. Und wer wusste schon, was diese Viecher alles so in ihrer Sabber hatten. Überhaupt irgendwas, was es auf dieser Welt normalerweise geben sollte? Boah, keine Ahnung!
"Ich ... mach sie erst mal sauber. Danach kann ich gucken gehen, ob ich eine Arztpraxis finde." Ich stand auf und verschwand kurz, ohne mich weiter zu erklären, um ein neues frisches Handtuch zu holen. Beim Wasser musste Farûna halt leider die Zähne zusammenbeißen, es war zwar nicht mehr eisig, aber auch nicht schön warm. Und das Desinfektionsmittel würde ihr sicher auch nicht gefallen. Aber wenn's wenigstens etwas half, dann meckerte sie sicher nicht. Ich ärgerte mich gerade allerdings ein wenig selbst darüber, nicht schon eher was gemacht zu haben. Keine Ahnung, ob es bei der großflächigen Bisswunde eine Entzündung verhindert hätte, aber sie eher zu versorgen, wäre auf jeden Fall nicht schlechter gewesen.
Ich feuchtete das Handtuch auf der einen Hälfte an und wandte mich dann wieder Farûna zu, zu der ich mich so setzte, dass ich vorn und hinten gut an die verletzte Schulter herankam. Bis ich die ganzen kleinen Verletzungen soweit abgetupft hatte, würde es ein bisschen dauern, weil ich zumindest das, was ich tun konnte, nicht schlampig machen wollte. Außerdem musste ich mich zwischendurch ein wenig zusammenreißen - und für den Fall, dass Farûna eine Pause brauchte, würde ich ihr die auch geben. Ihren Pullover auszuziehen hatte sie ja schon ein wenig mitgenommen. Da tat es das hier sicher auch. Schmerztabletten hin oder her, die waren kaum stark genug, alles zu betäuben.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Fr 28. Feb 2020, 15:29

Ich konnte nicht anders, als auf Darts Einwand hin den einen Mundwinkel ein Stück zu heben, auch wenn man es wohl eher nur mit etwas Fantasie als ein freudloses, schiefes Lächeln sehen könnte. Wenn du wüsstest... Wäre nicht das erste Mal, dass ich hoffen musste, dass irgendein Mittelchen Wirkung zeigte und mich nicht dabei umbrachte... Aber nun, Dart hatte natürlich auch irgendwo Recht und irgendwann konnte sowas natürlich auch gewaltig schief gehen. Aber wer wusste schon, ob diese Viecher nicht auch, was weiß ich, giftigen Speichel hatten oder sowas. Vielleicht war ich in ein paar Tagen sowieso tot. Erst recht wenn nichts passierte.
Im Moment stimmte ich Dart aber darin zu, erstmal die Wunde zu säubern und dann weiter zu sehen. Daher nickte ich einfach. "Ja. Gut." Besonders viel bluten tat sie immerhin nicht mehr, außer an den Stellen wo sie durch die Bewegung wieder aufgegangen war, aber je früher die Wunde sauber wurde, desto besser. Und dann mussten wir sowieso sehen, was es überhaupt gab.
Ich sah Dart nur kurz nach, als er aufstand und verschwand, und es dauerte ja auch nicht lange bis er wieder da war. Mich störte es selbst, dass er mir ständig alles holen und machen musste. Ich kam mir dabei so hilflos vor... Und ich hatte auch den deutlichen Eindruck, dass Dart das ganze nicht passte. Warum er es trotzdem tat, konnte ich nicht sagen. Aber besser für mich war es auf alle Fälle, also sprach ich es mal lieber nicht an.
Ich blieb mit der Seite zu ihm gewandt und biss die Zähne zusammen, denn auch wenn die Schmerzen sehr viel dumpfer geworden waren, wusste ich dass das kein Spaß werden würde. Natürlich tat es ziemlich weh, als Dart an den Wunden herumfummelte, und den ein oder anderen unterdrückten Schmerzlaut oder ein Aufzischen konnte ich auch nicht verhindern, erst recht als er mit dem Desinfektionsmittel ankam. Mit der rechten Hand hielt ich die Decke fest, klammerte mich eher daran, und mit der linken stützte ich mich ein wenig auf dem Sofa auf, denn zwischendurch wurde mir auch ein bisschen komisch und schwarz vor Augen. Mein Atem ging wieder etwas schneller und es half auch nicht, dass ich angespannt war. Aber außer den Schmerzlauten beschwerte ich mich auch nicht, Dart sollte schließlich machen, aber trotzdem war ich ganz froh, wenn er mir ab und an eine kleine Pause ließ, um mich wieder zu sammeln und den Schwindel loszuwerden. Das ganze strapazierte mich nämlich schon ziemlich. Aber je früher er fertig war, umso schneller war es auch vorbei.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Sa 29. Feb 2020, 15:21

Farûna hatte wahrscheinlich Glück, dass ich ihr Lächeln zu Anfang nicht sah, denn ich hätte sie darauf vermutlich angesprochen, und je Wortwahl wäre meine Erwiderung wohl nicht sehr freundlich ausgefallen. Aber so kamen wir dann erst mal zu der Übereinkunft, dass ich die Wunden säuberte und mich dann nach irgendwas Nützlichem umsah. Mal wieder.
Bis ich die Verletzung soweit abgetupft hatte, verging seine Zeit. Die Haut darunter war auch ohne das Blut rot und sie kam mir auch nicht nur geschwollen, sondern eben auch heißer vor als sie sein sollte. Schlimmer als das Wasser war für sie natürlich auch das Desinfektionsmittel, und als wir so weit waren, warnte ich Farûna diesmal auch vor und gab ihr noch mal eine kurze Pause, bevor ich die Wunden großzügig damit einsprühte. An einigen Stellen musste ich danach noch mal mit dem Handtuch dran, weil das scharfe Zeug sie hier und dort wieder ein bisschen bluten ließ, aber danach hatte Farûna ja erst einmal kurz Ruhe.
Ich holte ein weiteres frisches Handtuch, das ich ihr locker über die Verletzung legte, um sie ein wenig zu schützen, falls sie sich erst mal anlehnen und durchatmen wollte. "Eine Wundsalbe hab ich hier nicht gesehen", sagte ich dabei und rieb mir die Hände an dem anderen Handtuch ab. "Aber wie gesagt, vielleicht find ich welche, wenn ich eine Arztpraxis auftun kann." Eine eigene Apotheke schien der Ort hier nicht zu haben. Wahrscheinlich hatte man sein Zeug dann direkt in der Praxis bekommen oder sie war direkt da drin gewesen oder so.
"Kommst du klar oder brauchst du noch was? Sonst geh ich jetzt." Auch Verbandszeug hatte dieser Haushalt schon mal nicht.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Sa 29. Feb 2020, 22:21

Mir schien die ganze Prozedur ohnehin sehr viel länger zu dauern, als sie es wohl tatsächlich tat, auch wenn es natürlich seine Zeit brauchte, bis Dart alles sauber hatte. Es war ja auch nur in meinem Interesse, dass er seine Sache ordentlich machte. Trotzdem war ich wirklich froh, als er offenbar befand, dass es genug war, und noch einmal ein Handtuch holte, das er mir über die Schulter legte. Ich war immer noch etwas verspannt und atmete angestrengt, und inzwischen standen mir auch Schweißperlen auf der Stirn. Ich fühlte mich ziemlich ausgelaugt...
Mein Blick hob sich nach ein paar Momenten wieder zu Dart, als er begann zu sprechen, und nickte leicht. Währenddessen zog ich vorsichtig die Decke etwas höher. Ich zitterte leicht... Würde mich gleich noch versuchen einzuwickeln oder so.
"Nein, schon gut. Geht schon", antwortete ich dann und atmete langsam tiefer durch, ehe ich mich vorsichtig wieder an die Sofalehne zurücksinken ließ, soweit es meine Flügel zuließen, die ich versuchte aus dem Weg zu halten. Ich brauchte jetzt sowieso erstmal eine Weile um mich zu erholen, und bis dahin war Dart bestimmt auch wieder da. Appetit oder Durst hatte ich gerade auch nicht, auch wenn ich wusste dass ich sicher beides gebrauchen könnte. Aber das hatte ja Zeit.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » So 1. Mär 2020, 14:48

Ich nickte leicht, nachdem Farûna vermeldet hatte, dass sie gerade nichts wollte oder brauchte, und ich sie einen Moment lang angesehen hatte. "Dann bis gleich." Ich wandte mich von ihr ab und ließ sie für die nächste Stunde allein.
Glücklicherweise brauchte ich nicht allzu lange, den Arzt zu finden. Ich hatte vorher noch nicht darauf geachtet, weil ich das Zeug für Farûna ja vorher woanders gefunden hatte, aber wenn man danach Ausschau hielt, fand man bald auch ein Haus, das offenbar nicht nur Wohnhaus, sondern gleichzeitig auch Arztpraxis im Erdgeschoss war. Es gab nämlich einen Schriftzug, der dies verriet. Die Tür war verschlossen, aber ein Fenster war kaputt, sodass ich mir Zutritt verschaffen konnte, ohne noch viel kaputtmachen zu müssen. Wesentlich schwieriger war es, sich bei den Arzneimitteln zurechtzufinden. Ich konnte mit den ganzen Fachbegriffen nicht viel anfangen. Hier und dort stand zwar drauf, gegen was die Mittel halfen, aber eben nicht auf allen Packungen. Wenn nicht mal deklariert war, wogegen es half, wie sollte ich irgendwas finden, das gut für Farûnas Wunden war? Konnten die Menschen nicht einfach mal klar sagen, was sie meinten? Sie verloren doch sonst auch immer genug Worte!
Maaaann!
Ich hielt irgendwann eine Packung Antibiotikum in der Hand, auf dem "gegen Infektionen" stand, aber ich hatte keine Ahnung, was für Infektionen damit gemeint waren und ob Antibiotika überhaupt gegen irgendwelche Schwarzviehbisse halfen. Ich war sogar verzweifelt genug, die Packungsbeilage zu überfliegen, und beschloss, das Zeug auf gut Glück einfach mal mitzunehmen, als ich nichts Explizites über Bissverletzungen gefunden hatte. Außerdem deckte ich mich mit einem Verbandkasten und Wundsalbe ein und schaute mich noch einen Moment länger nach anderen Nützlichkeiten um, ehe ich schließlich den Weg zurück zu Farûna antrat. Mittlerweile war es offensichtlich auch schon etwas später am Tag. Das Sonnenlich nahm bereits langsam ab.
Für den Fall, dass Farûna wieder eingeschlafen war, machte ich nicht auf mich aufmerksam und verhielt mich leise, als ich das Haus wieder betrat und ins Wohnzimmer zurückkehrte.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » So 1. Mär 2020, 20:12

"Bis gleich", antwortete ich eine Spur leiser und nickte wieder leicht, ehe ich Dart soweit mit dem Blick folgte wie das eben ging, ohne mich groß zu bewegen. Ich hörte wie sich die Haustür schloss, die ich von hier nicht sehen konnte, und dann war ich allein.
Die ersten paar Minuten tat ich einfach gar nichts außer zu atmen und mich wieder zu entspannen, oder es wenigstens zu versuchen. Ich wusste selbst, dass es nicht gerade gut für mich aussah. So wie es mir jetzt ging bekam ich wohl kaum ein Feuer hin, was hieß dass ich mich nicht verteidigen konnte. Das einzig Gute war wohl, dass Viecher dieser Größe eher seltener zu sein schienen, denn ich hatte noch nie so eins gesehen. Aber es gab sie, und bis das nächste kam musste ich wieder auf den Beinen sein.
Mir war kalt, aber mein Kopf fühlte sich jetzt nach der Anstrengung und vielleicht auch wegen dem Schmerzmittel ein wenig dösig an, und vielleicht bahnte sich da auch tatsächlich ein Fieber an, was kein Wunder wäre. Wahrscheinlich hatte ich das nur noch nicht, weil mein Körper so unterkühlt gewesen war. Ich zog die Beine an und setzte mich ein wenig seitlich, sodass meine Flügel nicht eingeklemmt waren, und zog die Decke weiter hoch, um meinen Oberkörper darin einzuwickeln. Aber nach einer Weile ließ ich mich dann doch wieder auf die linke Seite sinken und kauerte mich unter der Decke zusammen. Ich langte nach meinen Füßen und zog mir die nassen Socken aus, die ich auf den Boden warf, und versuchte meine Füße in die Decke zu wickeln.
Die Schmerzen waren jetzt erträglich geworden, aber ganz weg gingen sie nicht. Ich schloss die Augen und versuchte mich auszuruhen, und döste dabei auch tatsächlich wieder ein. Richtig schlafen konnte ich aber nicht, wahrscheinlich weil ich schon fast den ganzen Tag geschlafen hatte. Es sorgte aber immerhin dafür, dass mir die Zeit nicht ganz so lang vorkam, bis meine Ohren beim Geräusch der Tür irgendwann leicht zuckten und ich, als ich mir dessen bewusst war, die Augen wieder öffnete. Mir kam es vor, es wäre hier drinnen noch dunkler geworden. Aber ich sah Dart und regte mich daher langsam ein wenig aus meiner zusammengekauerten Position. "Hey", begrüßte ich ihn noch etwas verschlafen. Schien als hätte er was mitgebracht.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 2. Mär 2020, 20:09

Farûna hatte sich in der Zeit meiner Abwesenheit wieder hingelegt und sie regte sich gerade erst, als ich mich wieder dem Sofa näherte. Sie sah – oh Wunder – immer noch ziemlich fertig aus und klang so, als hätte sie in der Zwischenzeit wenigstens noch mal ein wenig geschlafen oder gedöst. Ich ging neben dem Sofa in die Hocke und räumte meine Ausbeute auf den Wohnzimmertisch. “Ich hab ein paar Sachen mitgebracht und auch ein Medikament besorgt, aber ich hab keine Ahnung, ob es richtig ist oder dir helfen wird.“ Ich würde sie auch nicht dazu zwingen, das zu nehmen. Konnte sie sich selbst überlegen, wenn ich was dazu gesagt und mich um die Wunden gekümmert hatte.
“Ich kann jetzt zuerst die Verletzung eincremen und sie so gut es geht verbinden. Und dann isst und trinkst du am besten was und ruhst dich einfach weiter aus.“ Viel mehr konnte sie wohl eh nicht tun. Ich war leider kein Hexer, der sie gesundzaubern konnte, und ich hatte auch allgemein keine Heilkräfte, die anderen helfen könnten. Sonst hätte ich hier längst was unternommen. Gesundpflegen war ziemlich nervig und dauerte viel zu lange. Und brachte mir selbst auch nicht viel. Ich bereitete die Sachen erst mal so weit vor, damit Farûna so lange noch liegen oder wenigstens in die Decke eingewickelt bleiben konnte, doch schließlich wandte ich mich wieder zu ihr, damit sie sich richtig aufsetzte und ich ihr dabei helfen konnte, wenn es sein musste.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 3. Mär 2020, 14:26

Mein Blick glitt über das was Dart mitgebracht hatte und nun auf dem kleinen Tischchen ausbreitete. Das meiste davon sah nach Medizin, Verbandszeug und so Kram aus, auch wenn ich mit den Packungen natürlich nicht viel anfangen konnte. Aber immerhin war Dart nicht ganz erfolglos gewesen.
"Was sagt denn die Packung?", wollte ich wissen, als er von diesem Medikament sprach. Nicht dass ich mich viel besser auskannte als er selbst, aber ich musste mir ja schließlich überlegen, ob ich das Zeug nehmen wollte oder nicht. Auch wenn wahrscheinlich etwas, das immerhin halbwegs richtig war, vermutlich besser war als gar nichts. Glaubte ich zumindest. Wusste es ja auch nicht wirklich.
"Hmm, ja. Klingt nach einem Plan", antwortete ich zu Darts Vorschlag und atmete langsam etwas tiefer aus. Ich hätte es zwar auch lieber anders gehabt, aber ich wusste dass das nicht ging. Ich musste so schnell wie möglich wieder zu Kräften kommen, und das ging wohl am besten mit Ruhe, Essen und Wasser. Und jeder Menge Schmerzmittel.
Ich stützte den linken Arm auf dem Sofa auf und versuchte mich aufzurichten, aber die Anspannung im Oberkörper tat immer noch ziemlich weh und ich biss die Zähne zusammen. Schlimmer war aber die allgemeine Schwäche und der Schwindel, der bei Anstrengung sofort wieder einsetzte, und auch wenn ich versuchte, so viel wie möglich selbst zu schaffen, brauchte ich trotzdem Darts Hilfe um mich aufzusetzen. Als ich erstmal saß, ging es dann auch nach einem Moment, als sich mein Blick wieder klärte. Ich fröstelte und zog die Decke ein Stück hoch.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 3. Mär 2020, 19:11

Bei Farûnas Frage griff ich nach der Packung mit dem Antibiotikum drin und pfriemelte etwas umständlich die blöde Packungsbeilage daraus hervor. “Es stand drin…“ Ich überflog den Wirkbereich noch einmal mit den Augen dabei. “Dass es Penicillin mit einem breiten Wirkungsspektrum enthält. Die ganzen Krankheiten, die da aufgelistet sind, klingen eigentlich nicht nach was, das man von ‚ner Bisswunde kriegt, aber wie gesagt, ich kenn mich nicht aus. Penicillin wurd jedenfalls eingesetzt, um Wundinfektionen zu verhindern, also ist es hoffentlich nicht ganz falsch.“ Tja, keine Ahnung, woher dieses tolle Allgemeinwissen stammte, ich erinnerte mich ja nicht dran, aber zu „meiner Zeit“ hatte es sowas wie Antibiotika auf jeden Fall noch nicht gegeben. “Das hier musst du allerdings dreimal am Tag nehmen und mehrere Tage. Einmal reicht nicht.“
Ich half ihr anschließend dabei, sich aufzusetzen, und nahm dann die Salbe, die ich aufgetan hatte. Keine Ahnung, ob man bei sich entzündenden Verletzungen irgendwas anderes nahm, aber auf der hier stand „Wundsalbe“, also passte wohl auch das. Ich zog das Handtuch von den Wunden. Ein bisschen Blut war noch dran hängen geblieben, aber mittlerweile war das frische alles soweit getrocknet und ich konnte mich daran machen, die verletzte Haut großzügig mit Salbe einzuschmieren. Na ja, nicht zu großzügig. Sie schien schon ziemlich fettig zu sein und unter dem Verband sollte die Haut ja auch nicht komplett aufweichen. Aber bestimmt tat das Zeug darauf ganz gut und unterband die Schmerzen ein bisschen.
Ich versorgte die Verletzung schweigend und nahm mir dann auch wortlos ein paar Kompressen aus dem Verbandskasten, sodass die Bisswunde danach halbwegs gänzlich abgedeckt war. Dank der Salbe klebte das Material so an der Haut, sodass ich das Ganze im Anschluss mit Verbänden umwickeln konnte. Farûna musste dafür nur ihren Arm mit heben und ich musste den Verband irgendwie ein wenig stabilisieren, was nicht so leicht war, damit nicht alles unter ihrem Arm zu einem Klumpen festhing. Aber es klappte irgendwie. “Sollte so erst mal halten. Wahrscheinlich müssen wir da eh regelmäßig nach gucken.“ Besonders, wenn die Wunde sich weiter heiß anfühlte oder pochte oder so.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mi 4. Mär 2020, 15:18

Der Name von diesem Zeug sagte mir natürlich nichts, aber die klangen ja auch irgendwie alle gleich, hatte ich das Gefühl. Ein 'breites Wirkungsspektrum' klang jedenfalls schonmal nicht schlecht, und wenn Dart meinte, dass das Zeug gegen Wundinfektionen war, dann konnte es ja so verkehrt wohl nicht sein. Dass ich das so oft nehmen musste war zwar nicht ganz so praktisch, aber nunja. Soviel Ahnung von Medizin hatte ich auch, dass ich wusste, dass bei manchen Mitteln eben die Dosis und so stimmen musste.
"Na gut. Klingt ja nicht so schlecht. Ich kann's ja mal versuchen", meinte ich. Dreimal am Tag, puh, hoffentlich dachte ich dran. Und hoffentlich war das Zeug nicht zu ekelhaft.
Jetzt war das Versorgen der Wunde aber erstmal wichtiger, und Dart machte sich auch gleich daran, sobald ich mich mit seiner Hilfe aufgesetzt hatte. Er schmierte mir eine Salbe auf die Wunde, was sich gar nicht so schlecht anfühlte, und verband das ganze dann, soweit es an dieser blöden Stelle eben ging. Als er fertig war, bewegte ich vorsichtig probeweise den rechten Arm ein wenig - nicht zu viel, weil es sowieso ziemlich wehtat, und ich ja nur sehen wollte, wie gut das klappte. "Ja, bestimmt. Ist auf jeden Fall besser als vorher. Und allzu viel bewegen werd ich mich wohl eh nicht", erwiderte ich, zwar nicht gerade begeistert über letzteres, aber ich konnte es eben auch nicht ändern. Ich wäre auch lieber wieder auf den Beinen gewesen. "Auf deine Selbstheilungskräfte kann man ja schon neidisch werden", fügte ich hinzu und blickte Dart von der Seite her an. Auf mich wirkte er so als wäre mit ihm nie etwas gewesen. Ich wusste zwar nicht wie schlimm ihn das Vieh erwischt hatte, aber er hatte zumindest zwischendurch mal auf dem Boden gelegen. Tja... Immerhin einer von uns, der für die Nacht gewappnet war.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Do 5. Mär 2020, 12:01

Dass Farûna das Zeug mal versuchen wollte, bedeutete immerhin, dass ich es nicht umsonst rausgesucht hatte. Ob es bei ihr anders wirkte als bei Menschen, mal ganz zu schweigen von der Frage, ob es überhaupt das richtige Antibiotikum war, konnte ich nicht sagen. Deshalb wusste ich auch nicht, ob es mit drei Tabletten am Tag über- oder falsch dosiert wäre. Aber zumindest sah sie aktuell einem Menschen ähnlicher als einem Fuchs und brachte gewichtstechnisch sicher auch eher eine Menschenfrau als einen Fuchs auf die Waage. Passte also hoffentlich.
Ich sah ihr dabei zu, wie sie ihren Arm probeweise etwas bewegte, als ich fertig war, und räumte das ganze Zeug dann wieder ein bisschen zusammen. Mein Blick huschte bei ihrer Bemerkung allerdings zu ihr zurück und ich lächelte schief. “Sag das nicht zu laut. Ich krieg schneller Durst, wenn’s mir scheiße geht.“ Sich selbst zu heilen kostete meinen Körper wesentlich mehr Kraft als einfach nur zu existieren oder herumzulaufen. Wahrscheinlich war es ein Wunder, dass mir noch nicht die Kehle brannte. Trinken könnte ich schon, ich hätte durchaus gewollt. Aber immerhin waren meine Gedanken noch nicht besessen davon. Ich hielt es also hoffentlich noch ein bisschen durch. Trotz Regeneration. Meine Seite tat immer noch ein bisschen weh, aber sie schränkte mich nicht mehr ein. Ich atmete trotzdem lieber immer noch nicht zu tief und achtete ein bisschen darauf.
Ich goss Farûna noch etwas zu trinken ein und zog dann die Tasche mit den Lebensmitteln herüber, die ich ihr anschließend aufs Sofa legte, damit sie reinschauen konnte. “Was willst du denn davon haben?“, fragte ich sie und holte einen Blister aus der Packung mit dem Antibiotikum. Die Tabletten waren ganz schön groß. Nicht kreisrund wie die Schmerztabletten, sondern länglich.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Do 5. Mär 2020, 14:59

Ich lehnte mich vorsichtig wieder gegen die Sofalehne, eher auf der linken Seite, um keinen Druck auf meine Wunde zu geben, und natürlich damit meine Flügel Platz hatten. Die waren auch nicht ganz in Ordnung, an einer Stelle war auch ein wenig getrocknetes Blut, aber das war nichts im Vergleich zu der Bisswunde. Das würde schon von selbst heilen. Fliegen konnte ich in diesem Körper sowieso nicht.
Auch mein einer Mundwinkel wanderte ein Stück nach oben bei Darts Antwort, jedenfalls für einen Moment. Wahrscheinlich hatte ich auch keine besonders gute Vorstellung davon, wie es bei ihm war. Wie denn auch? "Wär trotzdem ein Preis den ich zahlen würde. Von irgendwas muss man ja leben." Ich verfolgte mit dem Blick, wie Dart noch einmal Wasser in das Glas goss. Passte ja auch irgendwie gerade zum Thema. "Ich schätze, ich brauch jetzt auch mehr als sonst." Klar, man konnte es immer noch nicht so recht mit ihm vergleichen, aber war ja irgendwie logisch dass man mehr Energie brauchte, wenn man geschwächt war. Wo auch immer man die dann hernahm. Ich hob den Blick wieder zu Dart, ließ ihn aber dann auf die Tasche sinken, die er neben mich legte. Mit dem ganzen Essenszeug, mit dem ich mich nicht auskannte. Und auch keinen Appetit hatte. Aber musste wohl sein.
Ich zog die erstbeste Dose heraus, wobei ich wegen den Schnitten an meiner Handfläche vorsichtig war, und versuchte aus dem Etikett herauszufinden was drin war. Schien irgendeine Suppe oder sowas zu sein. Naja. Irgendwas musste ich wohl essen. "Keine Ahnung, hab keinen Appetit. Kann das hier ja mal versuchen", meinte ich und hielt ihm die Dose hin. Hier im Wohnzimmer schien es keinen Ofen zu geben und ich wusste nicht ob es in der Küche anders aussah. Warmes Essen hatte zwar schon wirklich was und es wäre mir auch lieber, zumal mir immer noch ziemlich kalt war, aber man konnte eben nicht alles haben.
"Wie sieht's eigentlich bei dir aus"?, fragte ich und sah Dart an. Wenn wir schon beim Thema waren... Ich bezweifelte, dass das ganze spurlos an ihm vorüber gegangen war.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Do 5. Mär 2020, 17:53

Ich lächelte schief bei ihrer Erwiderung. Dass sie diejenige war, die die Arschkarte zog, wenn ich durstig wurde, fügte ich mal lieber nicht hinzu. Und die Sache mit dem Blut war ein zweischneidiges Schwert. Ich mochte es, Blut zu trinken, es tat gut, es schmeckte gut, auch wenn die meisten anderen das nicht so sahen - aber wenn man nichts bekam oder/und der Durst in einem zu wüten begann, war es nicht so angenehm. Ich stellte es mir schon irgendwie praktischer vor, auch normale Nahrung konsumieren zu können und trotzdem die gleichen Heilfähigkeiten zu besitzen. Aber gleichzeitig wollte ich es nicht. Mich widerte die Vorstellung auch schon irgendwie ein bisschen an, das zu essen, was Farûna da ein paar Sekunden später aus der Tasche hervorzog.
"Okay..." Wenigstens hatte ich daran gedacht, den Dosenöffner einzupacken. Ich hätte nämlich keine Lust gehabt, jetzt in der Küche einen neuen zu suchen. Also kramte ich ihn hervor und macht emich daran, die Dose damit oben am Rand zu öffnen. Schon faszinierend, dass das klappte. Ich hatte eine Vermutung, wie, aber ich blickte trotzdem nicht ganz dahinter. Dem Erfinder allen Respekt. Demjenigen, der sich so einen komplizierten Verschluss ausgedacht hatte, nicht. "Geht schon. Keine Ahnung, wie lange noch, aber aktuell halt ich's aus, keine Sorge." Na ja, "keine Sorge" war etwas übertrieben... Ich legte den Deckel beiseite und reichte Farûna die Dose. Wenn man den Deckel so mit dem Dosenöffner aufmachte, dann waren da keine scharfen Kanten. Und bestimmt war es für sie eh einfacher, die Suppe einfach zu trinken, statt umständlich zu löffeln.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Fr 6. Mär 2020, 14:45

Schweigend beobachtete ich Dart dabei, wie er die Dose mit diesem Dosenöffner... öffnete. So ganz klar war mir das noch nicht und ich wusste nicht ob ich das hinbekommen würde, aber im Moment war sowieso alles sehr viel schwerer als normalerweise. Der Hustenreiz ließ mich auch immer noch ab und an husten, aber es war schonmal schlimmer gewesen. Viel unangenehmer war die Schwäche, die Kälte, und natürlich die Schmerzen, auch wenn die sich aktuell in Grenzen hielten.
Tatsächlich erstaunte es mich ein wenig, dass es Dart noch so gut ging und er auch scheinbar nicht sofort Blut brauchte, sagte er jedenfalls. Besser für mich war es auf jeden Fall, denn im Moment hatte ich wohl wirklich nicht allzu viel zu geben. Wahrscheinlich würde es noch früh genug ernst werden, denn so schnell regenerierte mein Körper das ganze verlorene Blut wohl auch wieder nicht.
"Okay", sagte ich aber zunächst nur und nahm dann vorsichtig mit beiden Händen die Dose entgegen, die Dart mir reichte, wobei ich mit der rechten schon vorsichtig sein musste, da tat jede Anspannung nämlich in der Schulter noch mehr weh. So lange Dart es noch aushielt, sollte ich mich wohl darauf konzentrieren, wieder auf die Beine zu kommen. Ich betrachtete den Inhalt der Dose einen Moment lang. In der Suppe schwamm einiges Grünzeug, und weiße, orangefarbene und gelbliche Etwasse, wohl Gemüse oder so. Ab und an meinte ich auch ein Fleischbröckchen zu sehen. Appetitlich sah es nicht gerade aus, und roch auch nicht besonders. Aber ich hob die Dose trotzdem an und zwang mich dazu, das Zeug runterzuschlucken. Es schmeckte tatsächlich sogar besser als es aussah, auch wenn ich nicht gerade sagen konnte, dass es besonders toll war. Zum Glück war die Dose nicht allzu groß, sodass ich sie jetzt auch alleine heben konnte. Ich fühlte mich schon schwach genug, wenn ich nichtmal alleine aufstehen konnte...
Schnell ging es trotzdem nicht, ich trank die Suppe in kleinen Portionen und ließ mir Pausen wenn ich sie brauchte. Immerhin bekam ich das Zeug besser runter, nachdem ich erstmal angefangen hatte. Trotzdem dauerte es eine Weile. Mir kam es auch vor, als würde es in dieser Zeit weiter dunkler werden, was hier drinnen bestimmt nur so stark war wegen den zugezogenen Vorhängen.
"Kannst du die hier auch gleich noch etwas verbinden?", sagte ich schließlich und öffnete eine Handfläche nach oben. Es war ziemlich nervig, so aufpassen zu müssen, dass ich damit nirgendwo drankam, und tat auch sowieso ziemlich weh. Empfindliche Menschenhände eben.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 9. Mär 2020, 19:06

Ich ließ die Dose los, nachdem Farûna sie an sich genommen und ich sichergegangen war, dass sie ihr nicht gleich in den Schoß plumpste und sich das ganze salzig-komisch riechende Zeug über ihre Decke und das Sofa ergoss. Das wär nicht so toll gewesen. Sie schien mit der verletzten Schulter wirklich etwas Probleme zu haben, doch sie bekam es hin und würde die Dose wohl auch so lange festhalten können. Schnell war sie nicht, doch ich hetzte sie auch nicht - beobachtete sie auch nicht, sondern blickte zum Fenster, ehe ich auch einmal hinübertrat und den Vorhang etwas zur Seite zog, um nach draußen blicken zu können. Es dämmerte nun langsam und das Sonnenlicht war längst orangefarben geworden. Tatsächlich konnte ich am Himmel aber einige dunkle Wolken erkennen. Vielleicht hatten wir diese Nacht ja mal Glück und es würde regnen. Das wäre wirklich super.
Ich kehrte zum Sofa zurück und überflog den Beipackzettel noch einmal, ehe ich für Farûna schon mal eine Tablette aus dem Blister drückte und bereit legte. Sie war schließlich so weit fertig mit ... nun, Trinken? Essen? und fragte, ob ich ihr die Hände verbinden konnte. "Klar. Willst du eben erst die Tablette nehmen? Brauchst du auch noch Schmerzmittel?"
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 10. Mär 2020, 16:12

Ich warf einen Blick zum Fenster, Dart hinterher, als er dorthin trat und einen Blick nach draußen warf, und auch ich konnte von hier aus ein kleines Stück Himmel sehen, der schon merklich auf den Abend zuging. Nun, ich fühlte mich auch schon deutlich besser als heute Morgen - oder wann auch immer ich aufgewacht war - aber 'deutlich besser' hieß in meinem Fall leider nur, dass ich vielleicht nicht mehr kurz vorm Sterben war. Hieß also, ich musste hoffen dass es diese Nacht ruhig blieb und es reichte wenn ich mich irgendwo verschanzte. Oder Dart mit ein paar kleinen Viechern alleine fertig wurde... wobei es mir echt widerstrebte, das zur Gewohnheit werden zu lassen. Es war eine Schande, nicht einmal meinen eigenen Pelz verteidigen zu können... aber nichtmal den hatte ich ja im Moment.
Ich ließ die leere Dose neben mir liegen, denn bis zu dem kleinen Tischchen kam ich nicht, und schüttelte nach einem kurzen Moment des Überlegens leicht den Kopf auf Darts Frage hin. "Nein, geht noch. Besser wird's glaub ich auch nicht", sagte ich, denn so lange war es ja noch nicht her, dass ich das Schmerzmittel genommen hatte, und alles konnte das wohl auch nicht betäuben. Mein Kopf fühlte sich sowieso schon an wie in Watte gepackt. "Aber die kann ich nehmen", fügte ich gleich hinzu und machte eine Geste in Richtung der besagten Tablette, die Dart wohlweislich mit einem Glas Wasser bereitgelegt hatte. Wasser würde ich auch brauchen, denn die Tablette sah ziemlich groß aus. Warum mussten die Menschen diese Mist-Dinger so groß machen, wenn man schon krank war? Vor ein paar Stunden hätte ich die so nicht runtergekriegt, aber inzwischen ging es tatsächlich etwas besser, wahrscheinlich hatte auch das viele Trinken, inklusive dieser Suppe geholfen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mi 11. Mär 2020, 18:16

Ich nickte leicht, sagte nun aber nichts mehr und gab ihr die Antibiotikatablette, damit sie sie sich in den Mund schieben konnte. Das Wasserglas reichte ich ihr im Anschluss. Dass es nicht angenehm war, die Tablette zu schlucken, konnte ich mir schon vorstellen. Weichgekautes Essen oder irgendwelche Stücke, die nicht hart waren, das ging ja gut - das ging auch bei mir, das wusste ich. Aber so eine harte Tablette? Das war schon irgendwie ein Fremdkörper, bei dem sich in einem automatisch was beim Schluckversuch sträubte. Verständlich.
Aber Farûna schaffte es dann ja. Ich nahm ihr das Glas nicht gleich ab, damit sie es vielleicht auch einfach leerte, was sicher nicht schaden konnte, sondern war schon damit beschäftigt, zwei Mullbinden hervorzukramen. War vermutlich nicht verkehrt, über die Handflächen auch eine Kompresse zu legen, und da hatte ich Glück, in den Verbänden war am Anfang eine eingewebt, sodass ich das nur auf Farûnas Handflächen legen und dann weiter verbinden musste. Das würde ich dann auch tun, nachdem ich ihr vorgeschlagen hatte, auch die Schnittwunden mit ein bisschen Salbe einzucremen. "Was ist mit deinen Knien?" Wo wir schon mal dabei waren.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Do 12. Mär 2020, 15:06

Einen Augenblick lang betrachtete ich die Tablette zwischen meinen Fingern, bevor ich sie mir mit einem innerlichen Seufzen in den Mund schob und das Glas entgegennahm, um sie mit Wasser runterzuspülen. Ich nahm auch gleich ein paar kleinere Schlücke, denn dieses Riesending war tatsächlich ziemlich blöd, aber immerhin schmeckte es dafür recht neutral und nicht so ekelhaft. Ich bekam sie dann auch irgendwie runter und spülte noch ein paar Schlücke nach, aber ganz leer bekam ich das Glas nicht und gab es Dart zurück. Ich hatte ja erst diese ganze Dose so gut wie getrunken.
Dart hatte schon etwas zum Verbinden bereitgemacht und ich hielt ihm nacheinander meine Hände hin, damit er sich darum kümmern konnte. Salbe konnte sicher auch nicht schaden, daher hatte ich nichts dagegen. Die Verbände fühlten sich zwar etwas seltsam an, aber immerhin musste ich damit nicht mehr so aufpassen, bloß nichts mit den Schnittwunden zu berühren.
"Hmmhm", machte ich bei Darts Einwurf und änderte meine Sitzposition ein wenig, sodass ich die Decke zur Seite schieben und dann auch den Saum des Rocks hochschieben konnte, um meine Knie freizulegen und selbst auch einen Blick darauf zu werfen. Ich fröstelte dabei, schließlich war mein Oberkörper bis auf den Verband wieder nackt, aber gleich konnte ich mich ja wieder einwickeln. Ein paar Schnittwunden wiesen meine Knie schon auf, auch in Richtung der Unterschenkel ein wenig, aber ich konnte keine Scherben entdecken und es war auch deutlich weniger als an den Händen. Sie taten auch nicht so weh. "Geht. Vielleicht gibt's ja was Kleines was man draufmachen kann", meinte ich. Und wenn nicht, war es wohl auch egal. Aber ein Paar frischer dicker, warmer Socken wäre schon nicht schlecht...
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Do 12. Mär 2020, 19:58

Bei meiner Frage regte Farûna sich und verschob die Decke, ihre Beine und den Rock, sodass unter dem Stoff ihre Knie und die Schienbeine zum Vorschein kamen. Die Socken hatte sie sich offenbar ausgezogen. Sie lagen neben dem Sofa und sahen dreckig aus. Vermutlich waren sie auch noch feucht und vorher ziemlich nass gewesen. Darüber hatte ich nicht nachgedacht. Ich beugte mich etwas vor und nahm die Schnitte in Augenschein, konnte aber nichts Glitzerndes entdecken oder gar größere Scherben, die sofort ins Auge fielen. Scheinbar hatte der Rock, so unpraktisch er zum Kriechen war, sie davor geschützt, dass das Ganze schlimmer aussah und Glas in den Wunden steckte.
Bei ihrer Überlegung kramte ich kurz im Verbandskasten und zog einen Streifen mit Pflastern daraus hervor. Davon konnte man sicher welche nehmen, aber erst bekamen auch die Schnitte an ihren Beinen ungefragt etwas Salbe ab, bevor ich die Pflaster darauf pappte. "Draußen sah es eben ein bisschen nach Regen aus", bemerkte ich, während ich das letzte Pflaster abzog, und warf Farûna einen Blick zu, als ich fertig war. "Wäre ja schön, wenn wir die Nacht mal Ruhe haben." Mein einer Mundwinkel verzog sich zu einem leichten schiefen Lächeln.
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