Das verlassene Dorf




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Es liegt auf der Wiese am Waldrand, umgeben von Feldern, und ist nur sehr klein. Auch von hier wurden die Menschen nach Kapua evakuiert, doch obwohl viele Häuser durch die Monster zerstört wurden und es keinen Strom gibt, finden manche Yokai hier Schutz und ein Dach über dem Kopf - wenn auch keine Sicherheit vor den Monstern.

Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Fr 3. Apr 2020, 20:23

Schweigend sah ich Dart dabei zu wie er das Schwert schließlich sinken ließ, ohne es wegzustecken. Was ja eigentlich gerade nicht sein musste, aber ich hatte den Eindruck, auch das lag daran, dass das hier nicht einfach nur irgendein Schwert war.
War echt seltsam das ganze...
Langsam nickte ich bei seinen Worten. Konnte ich verstehen... Ich wüsste es auch gerne, auch wenn es mich nicht direkt betraf. Umso mehr natürlich Dart... "Keine Ahnung..." Letztes Mal hatte es scheinbar ja auch ziemlich lange gedauert, bis er seine Erinnerungen zurückbekommen hatte. Und das war dort unten gewesen. Das war jetzt auch kein besonders angenehmer Gedanke, daher sagte ich es auch nicht. Es half schließlich auch nicht weiter. Dummerweise wusste ja keiner von uns, was weiterhalf. Wir wussten ja nicht was Dart erlebt hatte, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten... auch wenn er das ebenfalls nicht mehr wusste.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Sa 4. Apr 2020, 18:26

Ich hob den Blick wieder an, als auch Farûna keine-Ahnung-te, und fixierte sie damit auch ein paar Sekunden lang als hätte sie irgendetwas gesagt, das meine Aufmerksamkeit erregte. Dabei hatte es keinen bestimmten Grund, dass mein Blick an ihrem Gesicht hing - außer dem vielleicht, dass ich halt dazu neigte, anderen Leuten in die Augen zu sehen. Die wenigsten mochten es, wenn man das zu lange tat. Gleichzeitig fanden sie es unhöflich, wenn man sie nicht anschaute.
Erst, nachdem ich dreimal geblinzelt hatte, meldete ich mich wieder und neigte leicht den Kopf dabei. "Brauchst du noch irgendwas oder willst du weiter ausruhen? Vielleicht sollten wir überlegen, ob wir morgen aufbrechen, wenn du dich besser fühlst." Ich hielt inne und ließ den Blick zum verhangenen Fenster gleiten. "Nicht wenn's hell wird. Morgen-morgen." Die paar Stunden bis zum Sonnenaufgang würden sie ja nicht plötzlich deutlich genesen lassen. Und so mies wie es ihr nach dem Angriff gegangen war, war sie vermutlich auch in 24 Stunden noch nicht startklar, aber ich konnte sie zur Not ja auch tragen. Wenn wir sie warm in Decken oder Mäntel einpackten und Essen mitnahmen, musste das doch eigentlich gehen, oder?
Für mich war es übrigens beschlossene Sache, dass wir diesen Kayle suchten, auch wenn ich ihr das nicht so deutlich mitgeteilt hatte.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Sa 4. Apr 2020, 19:13

Es blieb eine Weile still und mein Blick weiterhin auf die Kante des Sofas gerichtet, wohinter das Schwert verschwunden war, ohne dass es einen bestimmten Grund dafür gab oder dass ich wirklich etwas ansah. Ich hing eher noch ein wenig meinen Gedanken nach. Und nahm die Schmerzen wahr, die inzwischen ganz gut erträglich geworden waren. Dafür spürte ich wieder wie leicht benebelt mein Kopf war, wahrscheinlich von dem Schmerzmittel. Nicht angenehm, aber immer noch besser als die Schmerzen.
Mein Blick hob sich wieder in Darts Gesicht, als er nach einer Weile wieder etwas sagte. Mein eines Ohr zuckte leicht und spitzte sich zu ihm, weil ich im ersten Moment tatsächlich glaubte, er meinte nach Sonnenaufgang, aber er präzisierte sich ja dann.
"In die Berge meinst du?", hakte ich aber dann nach, denn dazu hatte er nichts gesagt. Ein nachdenklicher Ausdruck trat wieder auf mein Gesicht. Ich fühlte mich ehrlich gesagt nicht gewappnet für eine längere Reise. Aber machte es die Sache wirklich besser, wenn wir länger hier blieben? Es würden mehr Nächte kommen und mehr Monster... Wir waren nicht sicher, ganz egal wo wir waren. Trotzdem... So konnte ich nicht kämpfen.
"Da draußen sind wir ungeschützt", wandte ich ein und dachte nicht nur an die Monster, sondern auch die ungemütlichen Nächte im eiskalten Wald bei Wind und Wetter. Wahrscheinlich stellte ich es mir gerade schlimmer vor als es war, ja... Aber ich hatte nunmal einige ziemlich schreckliche Wochen hinter mir. Mit meinem Pelz wäre alles sehr viel einfacher gewesen... Ich wusste auch selbst, dass uns früher oder später nichts anderes übrig blieb, und ich wollte auch nicht rumheulen... Hach... Dass ich von der Idee nicht begeistert war, war mir wohl anzusehen.
"Ich glaub, im Moment brauch ich nichts. Außer vielleicht mehr Wärme..." Mir war nämlich immer noch kalt und ich fröstelte leicht. Kam vielleicht auch von leichtem Fieber... "Vielleicht findest du ja noch ein paar dicker Socken", fiel mir etwas leiser ein. Ich hatte schon die Erfahrung gemacht, dass warme Füße schonmal einen ziemlichen Unterschied machten.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » So 5. Apr 2020, 16:04

Ich hatte bei Farûnas Nachfrage leicht genickt, knirschte jedoch bei dem, was sie im Anschluss noch hinzufügte, leicht mit den Zähnen. Oder drückte sie zumindest aufeinander. "Hier sind wir offenbar auch nicht geschützt genug", erwiderte ich. "Wenn noch mal so ein Ding kommt wie letzte Nacht, gehst du entweder drauf oder wir müssen noch eine Woche oder zwei auf deine Genesungszeit draufpacken." Konnte gut sein, dass ich mir die Sache zu einfach vorstellte, Farûna zu schnappen und sie durch die Wildnis und bei den Temperaturen und Witterungen draußen mit durch ein Gebirge zu schleppen. Aber zu meiner Verteidigung musste man sagen, dass ich einfach keine Ahnung hatte, wie man sich in ihrer Haut fühlte und wie gefährlich oder unangenehm das ganze wirklich war - dass es nicht schön und auch nicht ungefährlich war, wusste ich. Ich kannte Menschen. Menschen waren zerbrechliche schwache Dinger, und Farûna steckte gerade im Körper eines solchen.
"Hier stirbst du vielleicht keinen Kältetod, aber gesund wirst du auch nicht."
Ich stieß die Luft leicht aus, was aber kein Seufzen war, sondern eher der Versuch, der Frustration ein Ventil zu geben, die schon wieder in mir aufkeimte, kaum dass dieses Thema aufgekommen war, regte mich aber dann, legte das Schwert auf den Tisch und erhob mich. "Bin gleich wieder da." Ich machte mich auf die Suche nach Socken für Farûna und entging außerdem so einer weiteren Diskussion.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » So 5. Apr 2020, 18:21

Darts Widerworte gefielen mir gar nicht, vor allem weil er sehr bildlicht zur Sprache brachte, was wir zwar beide wussten, mir aber ganz und gar nicht passte: ich war am Ende. Und vollkommen hilflos.
Ich biss die Zähne zusammen, den Blick wieder irgendwo ins Leere auf Darts Brusthöhe gerichtet, während in mir Wut und Resignation miteinander rangen. Auch mich frustrierte das ganze. Und allein schon die Tatsache, dass ich im Augenblick lieber hier im Dorf in einem Haus bleiben wollte, war schon ein Grund, mich über mich selbst zu ärgern. Ich hätte sehr wohl noch etwas dazu zu sagen gehabt, aber bevor ich weiter mit mir gerungen hatte, stand Dart auch schon auf und machte sich davon, wohl um mir Socken zu suchen. Mein Widerspruch blieb mir damit in der Kehle stecken und ich musste ihn vorerst runterschlucken. Was vielleicht gar nicht so schlecht war, denn so hatte ich noch einige Minuten, um mir selbst Gedanken darum zu machen. Und mich ein wenig abzuregen.
Natürlich hatte Dart in gewisser Weise Recht. Aber eben auch nicht nur. Dass jede Nacht den Tod bedeuten konnte, wusste ich selber, aber ich war trotzdem der Meinung, dass uns die Häuser hier zumindest mehr Schutz boten als die offene Wiese, oder die schmalen, auch nicht ungefährlichen Pfade im Gebirge. Durch das wir auch erstmal kommen mussten, wenn wir nach Karchkun wollten... Nun, wenn wir Glück hatten wurde Kayle auf uns aufmerksam, wenn wir näher kamen, und gabelte uns auf. Aber wenn wir Pech hatten, gab es immer noch die Schlucht.
Wie auch immer, meine Gedanken und Überlegungen musste ich vorerst für mich behalten, so lange ich auf Dart wartete. Und ja, ich wollte auch nicht ewig hierbleiben...
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » So 5. Apr 2020, 19:19

Mir war klar, dass die Häuser hier in dem verlassenen Dorf besseren Schutz boten als es jede Ecke in einem Gebirge tun konnte. Aber gleichzeitig waren sie auch eine Falle, wie wir ja kürzlich erst festgestellt hatten. Wir hatten es erst nach ein paar gefährlichen Angriffen nach draußen geschafft und hatten sogar aus dem Dorf fliehen müssen, weil der blöde Wasserschlauch auch nicht wirklich die Erlösung gebracht hatte. Natürlich war ein Gebirge lebensfeindlicher und Versteckmöglichkeiten dort begrenzter, zumal man in einer Höhle am Ende auch noch genauso in der Falle saß, aber meine Worte waren auch von dem Verlangen gewesen, nicht nur tatenlos herumzuhocken und auf die nächste Nacht zu warten. Dass wir genau das tun mussten, lag an Farûna. Aber ich konnte mich auch schlecht allein auf den Weg machen, da ich keine Ahnung hatte, wohin ich musste. Meine Nase wusste auch nicht alles.
Ich ließ mir etwas länger Zeit dabei als nötig, die Socken zu finden, schleppte dafür am Ende aber immerhin auch noch einen dicken Wintermantel an, der der Größe und dem Geruch nach zu urteilen einem Mann gehört hatte. Vielleicht war er weit genug, dass Farûna ihn trotz ihrer Schulter leicht anziehen konnte, und wenn nicht, sollte ihn sich unter der Decke über legen, dann konnte er auch etwas wärmen. Zur Not konnte ich auch noch mal Wärmequelle spielen, aber Lust hatte ich natürlich keine.
"Hier", sagte ich, als ich wieder zum Sofa gekommen war, und reichte ihr das Sockenknäuel. Auch anziehen musste sie sich die selbst. Bei Gesten und Taten, die ich in Verbindung mit dem Boden vor einer Person brachte, tat ich mich schwer. "Den kannst du überziehen oder über dich legen", fügte ich hinzu und legte den Mantel über die Armlehne bei ihrem Kopf.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » So 5. Apr 2020, 20:12

Es dauerte eine ganze Weile, bis meine Ohren leicht zuckten und sich Dart zuwandten, als er wieder um das Sofa herum zu mir kam. Ich löste mich ein wenig aus meiner zusammengekauerten Position und schob eine Hand unter der Decke hervor, um die Socken entgegen zu nehmen. Er hatte auch noch einen Mantel dabei, der ziemlich dick aussah und den er mir hinlegte, während ich mich langsam aufrichtete, die Zähne zusammengebissen und das Gesicht leicht verzogen. "Hmmhmm", machte ich halb bestätigend und entspannte mich schließlich wieder, als ich es geschafft hatte mich aufzusetzen. Mir war wieder schwindelig dabei. Aber das Gefühl legte sich in den nächsten Minuten.
Schweigend fummelte ich die Socken auseinander und zog sie mir dann langsam über die Füßen, ehe ich zu dem Mantel sah und dann danach griff. Anziehen wollte ich den wegen meiner Flügel gerade eher ungern, so lange ich sowieso nur lag, aber er war innen schön gefüttert und würde auch so gut wärmen. Und wenn wir uns wirklich auf den Weg machten, konnte mehr warme Kleidung sicher nicht schaden... Ich legte ihn mir über die Schulter und legte mich vorsichtig wieder hin, versuchte mir dann noch die Decke zurecht zu ziehen und so viel wie möglich von mir unter Mantel und Decke zu verstecken. War tatsächlich wärmer so.
"Es ist ziemlich weit bis nach Karchkun", nahm ich unser Gespräch von vorhin wieder auf, jetzt aber deutlich ruhiger. Mein Blick richtete sich wieder auf Dart. "Wenn wir zum See und am Fluss lang gehen, haben wir immerhin Wasser in der Nähe, aber im Wald sind die Viecher kleiner..." Nur dass wohl kaum einer besser wusste als ich, dass es keine gute Idee war, am Waldrand in Richtung Berge zu gehen. Obwohl, wer wusste schon was die Monster damit angestellt hatten... Wäre schon einen Blick wert... "Und ich werd was zu Essen brauchen", fügte ich leise hinzu.
Ich teilte Dart einfach meine Gedanken und Überlegungen mit. Dass wir uns auf den Weg machen würden, stand ja außer Frage... Nur wann, darauf wollte ich mich noch nicht festlegen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 6. Apr 2020, 14:40

Ich hatte mich ein Stück von Farûna entfernt, um nicht blöd vor dem Sofa herumzustehen, während sie sich die Socken anzog, aber ich hatte mich nicht wirklich von ihr abgewandt und sah ihr zu. Sie sagte nicht gleich etwas, konnte auch dran liegen, dass es zu anstrengend war, oder aber sie hatte genauso wenig wie ich Lust, wirklich richtig über das im Raum stehende Thema zu debattieren. Wenn sie so war wie ich sie bisher einschätzte, war wohl keiner von uns von der Sorte, die gleich nachgaben und einlenkten. War doch wunderbar.
Nicht.
“Bis zum Fuß der Berge können wir sehr schnell gelangen, wenn ich dich trage“, erwiderte ich, weil sie gemeint hatte, dass der Weg nach … Karchkun weit sei. Der See würde uns auch nur so lange schützen, wie wir dort waren. Warum sie hervorhob, dass die Viecher am Waldrand kleiner waren, wusste ich nicht, denn das hätte eigentlich für den Wald gesprochen. Mit kleinen von den Dingern kam ich gut klar. Die größeren waren eher die Herausforderung. “Was die Nahrung anbelangt…“ Ich atmete tief ein und stieß die Luft in einem langen Atemzug wieder aus, während ich schon fortfuhr. “Da keiner von uns weiß, wie es dir in einer Woche geht und ob du dich zurückverwandelst. und ob du dann sofort selbst was jagen kannst… Müssen wir so oder so genug mitnehmen, dass du davon ein paar Tage leben kannst. Wenn wir dich warm einpacken und du nur dann selbst läufst oder kletterst, wenn es nicht anders geht, müsste es doch funktionieren, oder?“ Meine Gedankenstimme hatte am Ende einen etwas herausfordernden oder vielleicht auch einfach etwas spöttischen Tonfall angenommen, was möglicherweise nicht ganz nett war. Aber wenn man Farûna bei ihrem Ehrgeiz und ihrem Willen packte, vielleicht hörte sie dann auf, rumzumeckern und lieber noch weiter hierbleiben zu wollen.
Jaah, es war nicht unbedingt das Klügste, sie dazu zu überreden, oder vielmehr war es nicht besonders umsichtig ihr gegenüber, immerhin war es dadurch für sie gefährlicher als für mich. Aber ich hatte ja auch nie behauptet, dass ich nett war.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 7. Apr 2020, 10:05

Wirklich begeistert davon, von Dart durch die Gegend getragen zu werden, war ich nicht, auch wenn es durchaus seine Vorteile hatte... Ich war ein Fuchs, und kein Schmusekätzchen. Ich hatte vier Beine - naja, normalerweise - und ich konnte für mich selbst sorgen und auf mich aufpassen. Dass das alles im Moment ziemlich in Schieflage geraten war, störte mich unglaublich. Das Schlimme war nämlich, dass ich die weite Strecke aufgrund meines Zustandes tatsächlich nur ungern laufen wollte - was aber nicht hieß, dass ich mich gern von Dart tragen ließ. Ich wusste ja leider nur allzu genau, dass ich auch wenn ich selbst lief ein ziemlich jämmerliches Bild abgeben würde. Und das alles regte mich ziemlich auf.
Und auch dass Dart alles so darstellte, als wäre alles so einfach, regte gerade einen gewissen Widerstand und Trotz in mir. Jaaah, er war der starke und unzerstörbare, und ich eben nicht. Ich war in diesem schwachen Menschenkörper gefangen, und tse, natürlich konnte ich selbst jagen und mich versorgen, wenn ich wieder normal wurde! Was glaubte er, wie ich die letzten Wochen klargekommen war, bevor er aufgetaucht war! Aber die Lage war eben auch nicht ganz so einfach... Ach verdammt nochmal!
Ich gab ein unwilliges Brummen von mir und sah zum verhangenen Fenster. "Wenn ich mich zurückverwandel, dann wär diese ganze Reise überhaupt kein Problem", gab ich etwas ungehalten zurück. Aber jaaa, wir wussten nicht wann das passieren würde. Und so wie es bisher immer gelaufen war, würde es auch nicht sehr lange anhalten, wenn es passierte...
"Wir können gehen, wenn ich gut selbst laufen kann. Und wenn ich mein Feuer im Griff hab", sagte ich schließlich. Im Augenblick glaubte ich nicht, dass ich so einfach Feuer machen konnte, dafür fühlte ich mich zu schwach. Aber da draußen würde ich mein Feuer brauchen. Es war das einzige, mit dem ich mich in dieser Gestalt verteidigen konnte. Ohne eine Waffe, war man da draußen so gut wie tot.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 7. Apr 2020, 14:56

“Ach nein?“ Ich neigte den Kopf etwas zur Seite, lächelte schmal und jetzt auch wirklich herablassend. Die hochgezogene linke Augenbraue sprach Bände. “Mit deiner Erkältung und deiner verletzten Schulter ist die Reise gar kein Problem, nur weil du dann vier Beine, Fell und ein Maul hast?“ Es war klar, dass das eine rein rhetorische Frage war. Genauso klar war die Antwort – zumindest für mich: Eine kranke verletzte Farûna würde so eine tolle Reise nicht mit links machen, egal ob mit zwei oder ob mit vier Beinen. Ich schaute sie unverwandt an und verschränkte die Arme vor der Brust. “Du willst dir doch nur beweisen, dass du es alleine schaffen würdest.“ Ohne dass ich sie anrührte. Oder sie darauf angewiesen wäre, dass ich die Viecher erledigte und sie es nicht auch könnte. Ich hatte ja schon eingesehen, dass sie bei dem Riesenvieh diejenige gewesen war, die den Löwenanteil geleistet hatte, aber alleine hätte sie es auch nicht geschafft. Und…
Ach egal.
“Glaub aber nicht, dass ich es noch eine Woche ertrage, hier nur rumzuhocken.“ Das ‚und mich um dich zu kümmern‘ sparte ich ihr, weil sie sicher auch selbst irgendwas auf die Reihe bekäme, wenn ich nicht da war. Essen war ja noch hier, Wasser auch, nur irgendwann würde sie sich was holen müssen. Und wenn sie musste, würde sie das wohl auch schaffen. Auch wenn es für ihre „Gesundung“ scheiße wäre.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 7. Apr 2020, 15:55

Mein Blick glitt wieder zurück zu Dart und ich funkelte ihn wütend an. "Oh ja, darauf kannst du aber wetten!", zischte ich ohne Zögern als Antwort. Tse, glaubte er ich war aus Zucker?! Als wäre das das erste Mal dass ich verletzt war! Einfach war das sicher nicht, nein, aber das hieß nicht, dass ich es nicht schaffte.
"Ich weiß dass ich das schaffe", erwiderte ich ungehalten und hätte geknurrt, wenn ich gekonnt hätte. So gab ich nur einen etwas ähnlichen Laut von mir, auch wenn man das natürlich nicht vergleichen konnte. "Ohne mein Feuer hätte letzte Nacht ein bisschen anders ausgesehen. Und ich weiß immerhin wo Karchkun liegt." Konnte Dart zwar vielleicht auch so irgendwie finden, aber es würde sehr viel länger dauern. Auch wenn, nunja, ich ohne ihn auch sehr viel länger brauchen würde. Und zugegeben trug ich gerade vielleicht auch ein wenig dick auf, denn ich wusste nur allzu gut wie anstrengend der Weg war, und ob ich das wirklich ganz alleine schaffen würde, war gar nicht so sicher. Aber war mir gerade egal. Ich ließ mich von Dart nicht so unterbuttern.
Ich schnaubte. "Vielleicht dauerts ja auch gar nicht so lange", meinte ich säuerlich. Ja, mir war schon klar dass ich in einer Woche wohl nicht vollständig genesen war. Aber einen Vorteil gab es tatsächlich, ich brauchte den Arm nicht zum Laufen. Wenn es mir besser ging, war ich vielleicht ja in ein paar Tagen wieder gut auf den Beinen. Und mein Feuer würde schon von selbst wiederkommen, wenn ich wieder bei Kräften war.
Ich wagte aber nicht zu sagen, dass Dart dann doch einfach gehen sollte, wenn er nicht mehr bleiben wollte... denn das wollte ein Teil von mir dann auch wieder nicht. Auch wenn ich gerade ziemlich sauer auf ihn war.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 7. Apr 2020, 19:52

Mein Lächeln wurde noch etwas breiter - und freudloser -, als sie meinte, dass sie ja im Gegensatz zu mir wüsste, wo Karchkun sich befand. Dann verschwand es wie auf Knopfdruck "Oh ja, ich vergaß. Damit hältst du mich ja fest in der Hand, hn?" Ich hatte ihren Spruch vor ein paar Tagen bisher ganz gut zurückgesteckt, indem ich einfach nicht mehr dran gedacht und ihn ignoriert hatte, aber jetzt fiel er mir natürlich wieder ein, weil es so gut dazu passte, Farûna gerade zu der Bösen zu machen. Hätte ich genau drüber nachgedacht, hätte ich gar nicht so genau sagen können, woher das gerade kam oder warum es sein musste.
Die Frustration einfach, war vermutlich die Antwort.
"Vielleicht", wiederholte ich und meine eh schon gehobene Augenbraue zuckte gefährlich. "Vielleicht ist eine Woche aber auch schon zu lang für mich" Ich ließ die Arme wieder sinken und starrte sie noch ein paar Sekunden lang an. Aber dann wandte ich mich von ihr ab und verließ das Wohnzimmer. Und da würde ich mich auch ein paar weitere Stunden lang nicht mehr blicken lassen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 7. Apr 2020, 20:25

Mein Blick verengte sich wieder etwas bei seinen Worten. Dart machte mich gerade echt wütend! Zog alles ins Spöttische was ich sagte und verdrehte mir die Worte im Mund! Grrr!
Und ich hatte auch die Nase voll und keine Lust mehr rumzudiskutieren. Am liebsten hätte ich ihm gerade einen Feuerball entgegegen geworfen!
"Ach, lass mich in Ruhe!", keifte ich und schlug den Mantel über meinen Kopf, sodass ich ganz darunter vergraben war. Ich hätte mich gern umgedreht und abgewandt, aber dafür hätte ich auf der verletzten Schulter liegen müssen und das ging nicht. Und das regte mich nur noch mehr auf, dass ich meiner Wut nicht wirklich Luft machen konnte!
Ich schnaubte wieder, auch wenn das in einem Husten endete. Selbst wenn Dart nicht gegangen wäre, hätte ich mich auf die Art die mir eben möglich war hier weiter verkrochen und so einem weiteren Gespräch entgangen. Sollte er doch machen was er wollte! War mir gerade schnurzegal.
Als es die nächsten Minuten still blieb, wühlte ich mich wieder aus dem Mantel raus, weil ich so besser atmen konnte. Ich war viel zu aufgebracht um zu schlafen. Oder besser: innerlich aufgebracht, ansonsten aber immer noch ziemlich erschöpft. Und das alles hier kotzte mich einfach nur an! Wäre wahrscheinlich besser wenn Dart nicht mehr wiederkam, denn in Wahrheit hatte er mich gerade mindestens genauso in der Hand wie ich ihn - angeblich - und das passte mir gar nicht. Beides passte mir gar nicht.
Ach, er verdrehte einfach alles!!
Mir blieb nicht viel anderes übrig als rumzuliegen und weiter vor mich hin zu husten. Ich war unheimlich frustriert und hatte nichts woran ich es rauslassen konnte. Ich hatte nichtmal mein Feuer.
Die Erschöpfung siegte erst wieder, als die Dunkelheit langsam wich und der Morgen sich anbahnte. Dann schlief ich tatsächlich nochmal ein. Aber es war ein unruhiger Schlaf.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mi 8. Apr 2020, 14:51

Ich sollte Farûna in Ruhe lassen, also tat ich es auch. Aus den paar Stunden, die ich ursprünglich "nur" hatte wegbleiben wollen - na ja, sofern es sich dabei schon um eine aktive Entscheidung gehandelt hatte -, wurden ein paar mehr. Ich streifte erst nur einmal um das Haus herum und schaute mich dabei nach ein paar Dingen um, fand aber nichts ungewöhnliches und auch nichts, was irgendwie brauchbar gewesen wäre. Ich hatte Niban - das Schwert, nicht die Schlange - auf dem Wohnzimmertisch liegen gelassen, aber offenbar brauchte ich die Klinge nicht, denn der Regen eher in der Nacht schien wirklich dafür zu sorgen, dass auch jetzt viel später keine Viecher mehr auftauchten.
Ich entfernte mich von dem Grundstück, als ich nicht mehr das Gefühl hatte, es könnte zu früh der Freude sein, und durchkämmte in den nächsten Stunden das Dorf meine Frustration verrauchte nicht, auch nicht meine Wut auf Farûna, obwohl sie eigentlich noch ziemlich harmlos war. Wenn ich wirklich sauer gewesen wäre, müsste sie auf jeden Fall noch eine Woche, wenn nicht zwei oder drei blöd rumliegen und würde auch nicht ohne Hilfe zurechtkommen. Also konnte man schon sagen, dass sie Glück gehabt hatte. So schwach wie sie war hätte sie mir momentan vermutlich nichts mehr entgegenzsetzen gehabt. Außer sie kam wieder so mit ihrem Feuer an. Keine Ahnung.
Ich sah mich noch mal in der kleinen Apotheke in der Arztpraxis um, auf der Suche nach brauchbaren Medikamenten und anderem Zeug wie Verbänden oder sonstwas, aber mir fiel schnell auf, dass es bis auf die Schmerzmittel vielleicht Zeug für Farûna gewesen wäre. Zumindest das, was ich kannte. Ich rührte Medikamente nicht an, deren Wirkung ich nicht herausfinden konnte oder die eben weder für sie, noch für mich irgendeinen positiven Effekt erzeugt hätten. Die Geräte in der Praxis waren tot, es gab ja keinen Strom. Ich hockte mich auf eine Patientenliege und lauschte eine Weile lang in die Stille, während ich überlegte, ob es nicht doch sinnvoll war, noch mal einen Abstecher zu der Stadt zu machen und zu versuchen, hineinzugehen. Wenn dort noch Menschen waren, wäre ein großes Problem gelöst, das sich auch schon wieder zusammenbraute: ich spürte langsam wieder den Durst in mir aufsteigen.
Es war schon früh am Nachmittag, als ich mich schließlich wieder zurück in das Haus begab, in dem Farûna auf dem Sofa lag. Ich ignorierte sie zwar nicht, machte aber auch nicht auf mich aufmerksam und bewegte mich ja eh leise. Die Sachen, die ich für brauchbar befunden hatte, legte ich auf dem freien kleineren Sofa ab.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Do 9. Apr 2020, 14:28

Als ich irgendwann wieder wach wurde, war es gänzlich hell geworden, aber die Sonne draußen strahlte nicht besonders, vielleicht weil es bewölkt war. Dadurch war für mich auch schwer abzuschätzen, welche Tageszeit gerade war. Hier im Zimmer herrschte durch die zugezogenen Vorhänge ein eher trübes Licht. Regen hörte ich zumindest nicht. Das Schmerzmittel schien auch noch zumindest halbwegs zu wirken, also vermutete ich, dass es wohl noch Vormittag oder so war. Geschlafen hatte ich jetzt aber wirklich fürs erste genug. Ich fühlte mich körperlich zwar immer noch nicht gut, aber immerhin auch nicht so, als müsste ich weiter schlafen.
Mir fiel diese Medizin wieder ein, sodass ich mich eine Weile nachdem ich aufgewacht war schließlich langsam aufsetzte. Ich fühlte mich immer noch etwas fiebrig, also war es wohl keine schlechte Idee, das Zeug weiter zu nehmen. Dart hatte gesagt, es musste drei mal am Tag sein. Na dann...
Das Tischchen stand in einem kleinen Abstand zum Sofa, also schob ich wohl oder übel die Füße unter der Decke hervor und setzte mich langsam richtig auf. Außerdem hatte ich unseren Streit in der Nacht nicht vergessen. Wollen wir doch mal sehen was ich hier kann!
Meinem Kreislauf ging es inzwischen tatsächlich besser. Trotzdem stand ich nicht auf, sondern ließ mich nur neben dem Sofa auf den Boden rutschen und schob mich das kleine Stück an den Tisch heran, der sowieso niedrig war. Zum Glück gab es auch noch Wasser in der Schüssel, sodass ich mir mit dem Glas etwas rausschöpfen und trinken konnte. Dann nahm ich mir die Packung, die Dart gestern in der Hand gehabt hatte, und drückte mir eine von den kleinen Tabletten heraus, die ich auch mit Wasser schluckte. Und diesmal nahm ich auch noch eine Schmerztablette dazu, auch wenn die andere noch nicht ganz abgeklungen war. Aber immerhin musste ich ja wieder auf die Beine kommen.
Ob Dart nochmal wiederkam, und wenn ja wann, konnte ich nicht sagen. Ich dachte aber auch nicht darüber nach, und vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, denn ich raffte mich sehr wohl wieder auf und musste eben selbst zusehen, dass es mir besser ging.
Tatsächlich stand ich dann auch mit Hilfe der Sofalehne, an der ich mich abstützte, langsam auf. Ich fühlte mich noch ziemlich schwach auf den Beinen und musste erst warten, bis der Schwindel vorbei war, aber ich schaffte es. Fröstelnd legte ich die Flügel vorsichtig um meine Schultern, denn ich hatte den Mantel liegen gelassen und mein Oberkörper war bis auf den Verband nackt. Den Pulli, den ich vorher getragen hatte, konnte ich mit dem ganzen verklebten Blut und den Löchern jetzt wohl auch vergessen und brauchte sowieso etwas Neues. Zunächst aber wankte ich langsam zum Fenster, wobei ich mich ein wenig an der Wand abstützte, und als ich dort ankam, zog ich den Vorhang beiseite und warf einen Blick nach draußen. Es war bewölkt, aber sonst schön. Und am liebsten wäre ich nach draußen gegangen und hätte etwas frische Luft geschnappt, am liebsten auch ein Stück weg gegangen, Hauptsache raus aus diesem Haus... aber das traute ich meinem schwachen Körper dann doch noch nicht zu. Vielleicht später. Im Moment wollte ich mich lieber wieder setzen. Daher ging ich auch zurück zum Sofa und ließ mich darauf nieder. Der kurze Weg hatte sich schon wie eine ziemliche Anstrengung angefühlt. Es war lächerlich...
Ich legte mich nicht wieder schlafen, sondern griff mir die Tasche mit dem Essen, in der ich ein wenig herumwühlte und mich an dem ein oder anderen probierte, aber ich konnte im rechten Arm wegen der verletzten Schulter noch nicht wirklich viel Kraft aufwenden und schaffte es daher nur, eine von diesen kleinen Dosen mit Fisch zu öffnen, die recht gut aufgingen, jetzt wo Dart mir gezeigt hatte wie es ging. Ich aß zwei von diesen Dosen leer, dann trank ich noch einmal etwas Wasser, das langsam zur Neige ging. Für den Moment war ich jetzt aber auch zufrieden und lehnte mich mit der Seite an der Sofalehne an. Dieses Haus hatte keinen Kamin, sonst hätte ich auch versucht, ein Feuer zu machen. Aber da ich gerade nicht sicher war, wie gut das funktionieren würde, wollte ich es auch nicht einfach so offen versuchen. Feuer verselbstständigte sich gern.
Da ich sonst nicht viel anderes machen konnte, legte ich mich nach einer Weile doch wieder hin, auch wenn ich langsam echt keine Lust mehr darauf hatte. Aber so konnte sich mein Körper immerhin noch ein wenig ausruhen.
Wahrscheinlich bedingt durch das Schmerzmittel döste ich auch noch einmal ein wenig ein, schlief aber nicht mehr wirklich. Ich hatte den Vorhang auch offen gelassen, daher war es nun deutlich heller hier drin.
Da ich nicht schlief, bekam ich auch mit, als tatsächlich irgendwann leise Geräusche zu hören waren und meine Ohren bei dem leisen Rascheln zuckten, als Gegenstände auf dem Sofa abgelegt wurden. Dart war tatsächlich wieder da... Mein Blick ruhte auf ihm, als ich mich langsam ein wenig regte und mir die Augen rieb. Wahrscheinlich war es auch wieder Zeit, noch eine Tablette zu nehmen. Sagen tat ich aber nichts. Vielleicht wollte Dart ja auch gleich wieder verschwinden...
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Fr 10. Apr 2020, 14:40

Farûna sagte nichts und machte es mir dadurch einfach, ebenfalls die Klappe zu halten. Na ja, so gesehen tat ich das ja eh meist... Sie war wach, und den leeren Fischdosen zu urteilen hatte sie sich in der Zwischenzeit auch mal bewegt und was gegessen. Vielleicht war sie sogar aufgestanden, keine Ahnung, war mir auch egal. Ich merkte, dass ich immer noch keine Lust auf sie hatte, und sie war offenbar auch immer noch sauer, wenn sie schon kein Wort von sich gab. Das letzte, was sie mir gesagt hatte, war immerhin gewesen, dass ich sie in Ruhe lassen sollte.
Also tat ich auch genau das. Vielleicht fand ich ja doch alleine diesen Dämon. Oder ich ließ es einfach bleiben und ließ mich weiter von den scheiß Viechern und dem ... vor sich hin Leben hier auf dieser Insel anöden. Die Stadt klang mit jedem Mal, wenn ich drüber nachdachte, plötzlich immer verlockender.
Ich warf Farûna einen kurzen Blick zu und verließ den Raum dann wieder. Und ich würde auch bis zum Abend nicht noch mal auftauchen. Und sofern keins von den Viechern in der Nacht Anstalten machte, das Haus zu stürmen, würde das auch während der Dunkelheit so bleiben.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Fr 10. Apr 2020, 20:57

Ich kam tatsächlich auch nicht dazu etwas zu sagen, oder zu überlegen was ich sagen sollte. Mein müder Blick folgte Darts Bewegungen und ich sah auch dass er mir einen Blick zuwarf, aber dann verschwand er auch gleich wieder. Ooookay... Schien wohl noch sauer zu sein. Wobei er eigentlich gar keinen Grund dazu hatte, wenn ich es mir mal recht überlegte. Er war schließlich derjenige der mich getriezt hatte! Für ihn war ja alles schön und gut - oder jedenfalls nicht schlechter als sonst auch. Tse...
Na, sollte er doch beleidigt sein. Ich könnte mich darum gerade auch wieder über ihn aufregen, und dummerweise hatte ich abgesehen davon auch nicht wirklich viel zu tun. Schlafen. Essen. Husten. Medizin nehmen. Ätzend...
Da ich jetzt schonmal wach war und es sicher Zeit war, machte ich mich noch einmal zu dem kleinen Tischchen auf und nahm eine von den Tabletten, wobei ich langsam wirklich etwas sparsam mit dem Wasser umgehen musste, bevor ich nicht wusste wie ich an neues herankam. Mein Blick huschte zu dem kleinen Sofa, wo Dart das Zeug abgeladen hatte. Es schien noch mehr Verbandszeug und Medizin zu sein, also nichts was ich im Augenblick brauchte. Und da ich nicht wusste wie es in der Nacht aussehen würde, legte ich mich wieder hin und versuchte zu schlafen.
Es gelang mir tatsächlich - bis ich eine ziemlich unliebsame Unterbrechung erlebte. Ich spürte wie es sich anbahnte und wusste was es bedeutete, weil ich es inzwischen schon oft erlebt hatte. Meine Atmung wurde schneller. Schmerzen wurden schlimmer; mein ganzer Körper schmerzte. Nein, nein nein! Ich krümmte mich zusammen, und im Laufe der nächsten Minuten, die sich für mich eeeewig in die Länge zogen, zwängte sich mein Körper zurück in meine normale Fuchsgestalt. Still ging das ganze nicht vonstatten, ich konnte die Schmerzlaute nicht verhindern, vor allem nicht weil zusätzlich zu dem ganzen noch meine Schulter ganz eigene Schmerzen aussandte. Es war die Hölle...
Und als es vorbei war, lag ich noch eine Weile erschöpft auf dem Sofa, mit rasendem Herzen und verrückt spielendem Kreislauf. Es war schlimmer, jetzt wo ich ohnehin schon in schlechtem Zustand war. Und daher dauerte es eine Weile, bis ich wieder soweit beisammen war, dass ich aufstehen und auf den Boden hinabspringen konnte. Ich schüttelte mich, rieb meine Schnauze am roten Fell, das ich so sehr vermisste, streckte meine Flügel vorsichtig und leckte mir über die Lefzen.
Toll... Gaaaaanz toll... Ja, eigentlich hätte ich mich freuen sollen. Aber ich wusste, dass es in ein paar Stunden, wenn die Dunkelheit einbrach, wieder losgehen würde, und das war nicht gut. Natürlich war ich aus der Kleidung herausgerutscht und der Verband hing nur noch lose um meine Schulter, sodass ich ihn mit den nächsten Schritten abstreifte. Laufen war tatsächlich kein so großes Problem. Ich war zwar schwach, aber auf vier Beinen - oder im Augenblick eher drei - immer noch besser zu Fuß als auf zweien. Daher nutzte ich auch die Gelegenheit und sah mich im Haus um. Die Treppe war zwar nicht ganz einfach, aber auch das klappte auf drei Beinen immer noch gut genug. Oben fand ich zwei Schlafzimmer und stöberte eine Strickjacke mit einem Band zum Zubinden auf, die vielleicht ganz praktisch war weil ich es mit einem Pullover alleine schwer hinkriegen würde. Ich bekam ohne Hände die Schränke auch nicht auf, daher konnte ich da auch nicht mehr suchen.
Die Haustür bekam ich dafür nach ein paar Versuchen schon auf und schlüpfte nach draußen. Tat das gut, wieder den Wind und die Natur zu riechen! Selbst hier wo sie nicht so stark war wie in der Wildnis, aber dennoch war es immer wieder erstaunlich, wie stumpf die Menschennase doch war. Ein paar Minuten blieb ich auch einfach stehen und ließ mir die Abendsonne auf den Pelz scheinen, die zwischen den Wolken hervorschien. Außerdem erschöpfte mich das ganze schon etwas...
Trotzdem machte ich mich auf den Weg und stöberte noch eine große Pfütze vom gestrigen Regen auf, wo ich meinen Durst stillte. Darts Spur roch ich zwar, aber ich folgte ihr nicht. Ich rechnete damit, dass ich wohl auf mich allein gestellt war, und vielleicht war es besser so. Ich würde jedenfalls nicht daran sterben, es nicht versucht zu haben.
Zurück im Haus traf ich noch ein paar kleinere Vorbereitungen für die Nacht. Ich hatte mir zwei trockene Holzscheite aus einem Unterstand hereingeholt, für mehr war keine Zeit, denn es dämmerte schon und ich wollte nicht draußen von der Verwandlung überrascht werden. Was ich sonst noch brauchte fand ich im Haus. Ich zerrte mir aus der Küche eine große Pfanne ins Wohnzimmer, suchte mir Papier und Stoffe zusammen und anderes Brennmaterial. Ich spürte schon die Unruhe, während das Licht draußen weniger wurde. Oh, wie ich das hasse...
Das ganze hatte mich auch ziemlich geschafft. Ich hatte Hunger, aber ich wusste inzwischen dass ein voller Magen auch nicht besonders gut war bei der Verwandlung. Und mir blieb auch keine Zeit mehr.
Es war fast das Schrecklichste daran, zu sitzen und darauf zu warten - zu wissen dass es kam, und dass ich nichts dagegen tun konnte. Und natürlich kam es. Genauso schmerzhaft, endlos und unerträglich wie zuvor.
Und als es endlich vorbei war und ich wieder in der verhassten Menschengestalt auf dem Boden zusammengekauert auf der Seite lag, nackt und zitternd, konnte ich nicht mehr. Die beiden Verwandlungen hatten einige Krusten meiner Wunde wieder aufbrechen lassen und sie blutete ein wenig. Ich schaffte es nur gerade so, die Decke zu mir herab zu ziehen und halb über mich zu ziehen, halb an mich zu drücken. Ich war wieder vollkommen erschöpft und am Ende... und brauchte erst einmal etwas Zeit, bevor ich anfangen konnte, mich wieder zu berappeln und irgendwie die Nacht zu überstehen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Sa 11. Apr 2020, 13:47

Farûna bekam es vielleicht nicht mit. Sie hatte ja genug selbst um die Ohren mit ihrer Verwandlung, dass sie währenddessen sicher nicht mitbekam, wie das Chokutou verschwand, das auf dem Wohnzimmertisch gelegen hatte und das ich tatsächlich einfach dort hatte liegen lassen, weil ich es vergessen hatte. Aber wenn es vorher nicht in ihrem Fokus gelegen hatte und ihre Schmerzen, die Verwandlung und ihre Vorbereitungen im Anschluss sie genug vereinnahmten, dann merkte sie es sicher nicht, dass da plötzlich kein Schwert mehr lag.
Und das hatte einen guten Grund.
Ich befand mich zur selben Zeit immer noch im Dorf, aber wieder ein gutes Stück entfernt, als es passierte. Das Mal begann zu schmerzen. Ich hatte Farûnas Worte nicht vergessen, weshalb es mich nicht komplett auf dem falschen Fuß erwischte, aber natürlich war ich alles andere als begeistert, um es mal so auszudrücken. Genaugenomen packte mich nämlich die Unruhe sofort, weil sie mir gesagt hatte, dass es Schmerzen mit sich brachte und es mir damit nicht gut gegangen war. Ich wusste nicht genau, wie das damals immer passiert war, weshalb mir auch keine Unterschiede auffielen - Tatsache war aber, dass die Schmerzen, die von dem Mal ausgingen, nicht mal halbso schlimm waren wie die Todesqualen, die ich früher immer damit verbunden hatte. Dafür bewegte sich das Ding, wie ich sehen konnte, als ich das Oberteil anhob. Es schmerzte dort, wo es sich befand, und das war schon nach wenigen Sekunden die gesamte Seite, weil es sich ausbreitete, wuchs und meine Haut auch an weiteren Stellen schwarz verfärbte. Es umfing meinen Oberkörper ganz, kletterte am Rücken empor, schob sich um meine Hüfte und die Brust, wo es erst aussah wie tätowierte schwarze Fesseln aus Flammenzungen. Dann befiel es auch den Rest meines Körper, der sich anfühlte als würde er wirklich brennen.
Und dann wusste ich nichts mehr...

Anstelle des für andere jung aussehenden rothaarigen Mannes lag dort auf dem Boden des Hauses, über der er auf der Fensterbank gesessen hatte, eine große schwarze Schlange mit stechendgrünen Augen. Sie hatte kein Gefieder, war ungefähr vier Meter lang und ihr Maul gespickt mit dolchartigen spitzen Zähnen. Ihre gespaltene schwarze Zunge glitt züngelnd und witternd hervor, und sie lag zusammengerollt dort und rührte sich abgesehen von dem Züngeln und dem sich Dehnen ihres Rumpfes bei jedem Atemzug nicht.
Bis auf die Augen unterschied sie sich beim Einbruch der Dämmerung sicher nicht großartig von den seltsamen Monstern, die die Insel unsicher machten. Doch so weit, dass der Fuchs überlegen musste, ob es sich bei diesem Geschöpf um eines von ihnen oder um Niban handelte, kam es nicht... Denn als das Licht zu schwinden begann, veränderte sich die Schlange wieder. Sie bekam zwei Beine, zwei Arme und einen menschenähnlichen Körper mit weißer Haut, am Rumpf und bis zu den Schlüsselbeinen und den Oberschenkeln bedeckt mit weißen Schuppen, grünen Augen und so rotem langem Haar, das man sie durchaus mit ihrem Meister in Verbindung bringen könnte. Ihr Körper war schmal mit langen schlanken Gliedern, mit denen sie zerbrechlich wirkte, es aber genauso wenig war wie ein Elf. An ihre Brust gedrückt hielt sie das Schwert.
Anders als in den Stunden zuvor regte sie sich diesmal, setzte sich auf und erhob sich dann, wobei die langen roten Haare um sie fielen wie ein dichter Vorhang. Die lautlosen fließenden Bewegungen erinnerten stark an das, was sie eigentlich war, ebenso wie die geschlitzten knallgrünen Augen, die auf der Suche nach den ungebetenen Wesen durch das Dorf huschten. Zielstrebig näherte sie sich dem Haus, in dem sich die nun wieder zweibeinige Füchsin aufhielt. Sie öffnete die Tür, trat ein, schloss sie wieder hinter sich - und betrat schweigend das Wohnzimmer, in dem sie zitternd und nur mit einer Decke auf dem Boden lag. Neben ihr ging sie in die Hocke, zog die Decke richtig über sie und hob sie hoch, sodass sie sie auf dem Sofa ablegen konnte. Das Schwert ließ sie dabei nicht los.
Etwas an ihr war anders als damals.
Um ihr Handgelenk lag etwas wie ein schmales schwarzes Band aus einem glatten, lederartigen Material.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » So 12. Apr 2020, 13:16

(O__O <--- Farûna und ich so XD)

Die Wahrnehmungen von außen drangen zuerst nur dumpf bis zu mir hindurch. Der Schmerz hallte noch nach - das hätte er wohl auch, wenn ich ein Schmerzmittel genommen hätte. Ich hörte die Tür nicht, aber als ich eine Berührung und Bewegung spürte, und den Druck von Armen die mich hochhoben, zuckten meine Ohren und ich wurde langsam ein wenig aus der Benommenheit gerissen.
Blinzelnd öffnete ich die Augen, als ich spürte wie ich wieder auf dem Sofa abgelegt wurde. Ich stand noch soweit neben mir, dass ich im ersten Moment nicht verarbeiten konnte, was dieser Eindruck bedeutete, den meine Augen mir da zukommen ließen. Dann trat für einen Augenblick lang Verwirrung ein, als sich mein Blick auf die fremde Person fixierte, die da vor dem Sofa stand... bis mir aufging, dass sie so fremd gar nicht war. Zuerst war es nur das Gefühl seltsamer Vertrautheit, aber als der Nebel weiter aus meinem Bewusstsein wich und mein Kopf klarer wurde, erkannte ich sie.
Verwirrt blinzelte ich und mein Blick weitete sich ein wenig, während ich die blasse Person anstarrte. Mein Atem ging immer noch etwas keuchend von den Strapazen und mein Körper hatte sich noch nicht entspannt, aber langsam wurde es erträglicher. Und ich fragte mich, ob ich träumte. Oder ob sonst etwas Verrücktes passiert war, während ich ausgeknockt gewesen war.
"....Niban..?", brachte ich mit noch etwas schwacher Stimme hervor. Das war sie doch, oder? Aber was machte sie hier? Und warum.... so? War das wirklich kein Traum? Oder war ich irgendwie irgendwo anders gelandet, ohne es zu merken?
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » So 12. Apr 2020, 18:16

(surprise surpriiiise xD - ich war auch leicht überrascht, aber ich habe es geahnt ^^" )

Niban ließ Farûna sofort wieder los, als sie sie abgelegt hatte, und glitt lautlos ein Stück zurück, wobei sie sich wieder richtig aufrichtete. Sie war groß, zumindest für eine Frau, sicher so groß wie ihr Meister - doch sie wirkte noch ein wenig größer, weil sie so schmal war und dies den Eindruck nur verstärkte. Ihre Schultern verschwanden hinter den langen roten Haaren und sie blickte reglos auf Farûna hinab, ohne zu blinzeln. Allerdings mied sie es, ihr in die Augen zu sehen, als sie sich regte und zu ihr aufschaute.
Als sie sie ansprach, blinzelte sie nun doch und nickte nach einem kurzen Moment auch. Allerdings hob sie schon zwei Sekunden später den Zeigefinger an die Kehle und schüttelte den Kopf, um zu signalisieren, dass sie nicht sprechen konnte. Der Griff um die Klinge festigte sich dabei etwas. Das Schwert war gänzlich weiß verfärbt, wodurch es aussah als sei es aus gepresster Asche geformt. Es war so weiß wie ihre Schuppen.
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