Re: Das verlassene Dorf
von Farûna » Do 16. Apr 2020, 20:02
Mir schien es auch so, als würde Niban mir teilweise nur nachmachen, aber war ja im Grunde auch egal. Hauptsache es ging mir bald besser... Die Schlangenfrau hielt sich jedenfalls später eher zurück und ich versuchte selbst, die Kompressen da zu verteilen wo ich drankam, ehe ich mir eine Verbandsrolle vom Tisch nahm und begann, ihn um die Schulter zu wickeln. So gut wie Dart bekam ich es natürlich nicht hin und ich wickelte ein paar Mal auch einfach um meinen ganzen Brustkorb herum, damit das ganze besser hielt, wobei ich zwar generell meine Mühe damit hatte, die Rolle hinter meinem Rücken entlang zu führen, aber ich konnte den rechten Arm immerhin schon besser bewegen als letztes Mal. Ich wusste nur nicht, wie man das Ende festknotete, daher versuchte ich es einfach so unter den Rest zu stopfen dass es hoffentlich hielt. Der Verband war zwar alles andere als gleichmäßig oder hübsch, aber er erfüllte wohl seinen Zweck.
Inzwischen war es deutlich dunkler im Wohnzimmer geworden und das ganze hatte mich auch wieder ziemlich angestrengt. Bisher war es draußen ruhig geblieben, aber ich verließ mich nicht darauf, dass es noch feucht genug war draußen. Sooo empfindlich schienen die Viecher da auch wieder nicht zu sein.
Mein Blick huschte zu Niban und folgte ihrem auch kurz, während ich nachdachte. "Ich brauch was zu essen", sagte ich leise und ließ den Blick einige Momente lang auf der Tasche ruhen. So wirklich Appetit hatte ich nicht, mein Magen war immer ganz durcheinander nach einer Verwandlung... Aber ich musste essen.
Fröstelnd zog ich die Strickjacke zu mir, die ich mitgebracht hatte, und zog sie so an dass die Öffnung hinten bei meinen Flügeln war und sie so frei waren. Auch die Socken fischte ich mir wieder heran, die lagen noch auf dem Sofa, und zog sie dann an. Das war immerhin etwas wärmer. Dann nahm ich mir die Tasche mit dem Essen und suchte nach etwas, das ich gut aufbekommen würde. Ich beschloss, diesen Dosenöffner auszuprobieren, wusste aber nicht mehr so ganz genau wie Dart das gemacht hatte und musste erst ziemlich damit herumprobieren, bis es klappte und es mir tatsächlich gelang, dass sich die Dose öffnete wenn ich an dem Ding drehte. Schon seltsam.
"Du musst bestimmt auch nicht schlafen, oder?", fragte ich und sah zu Niban auf, als ich vorsichtig den Deckel von der Dose nahm. Waren irgendwelche Teigdinger in Soße drin oder so. Nichts was man gut mit den Fingern essen oder schlürfen konnte, aber einen Löffel hatte ich in der Tasche auch noch gefunden. "Kannst du ein Feuer am Laufen halten? Ich wollte versuchen eins zu machen... Falls irgendwelche Viecher auftauchen." Sie hatte ja offenbar gefragt, ob ich mich ausruhen wollte, oder etwas Ähnliches, vermutete ich jedenfalls. Das hieß aber, sie musste aufpassen. Ob sie etwas gegen die Monster ausrichten konnte, wusste ich nicht, aber mit einem Feuer fühlte ich mich definitiv sicherer. Und wenn Niban wachte, konnte ich vielleicht tatsächlich etwas ausruhen.
ط ئ ~ Feuerfuchs in Menschengestalt ~ ئ ط~Immer wenn ich einsam bin, zieht es mich zum Feuer hin
Warum ist die Sonne rund? - Warum werd ich nicht gesund?
Verbrannt ist alles ganz und gar.
Aus der Asche ganz allein
steig ich auf zum Sonnenschein.
Das Feuer liebt mich... ئ ~ ط ~ ئ