[Dart]

Ich seufzte leicht. Farûna hatte recht; erst mal mussten wir ohnehin ankommen, bevor wir uns mit der Frage beschäftigen mussten, wie wir ohne Hilfe in die Schlucht runterkamen. Dabei schob auch ich geflissentlich den Gedanken von mir, was denn genau passieren würde, wenn ich wieder mit der Schlange den Platz tauschte. Ob sie sich im Gebirge um Farûna kümmern konnte. Und, sofern sie denn wieder mit Armen und Beinen daherkam, ob sie klettern konnte.
Ich fuhr mir mit der Hand über das Gesicht und hob nun an zu schweigen, während die Füchsin damit beschäftigt war, lustlos ihre Mahlzeit zu löffeln. Ich ließ den Blick schweifen und beobachtete dabei auch einen Moment lang das Plätschern des Wassers bei uns. Dann wandte ich den Kopf und ließ den Blick in Richtung der Bergsohle wandern, die man von hier aus ganz gut sehen konnte. Ich wartete, bis Farûna fertig war, dann kam ich wieder auf die Beine, nachdem ich zuvor mit ihr zusammen hier gesessen hatte.
“Lass uns weitergehen. Vielleicht finden wir vor dem Anbruch der Nacht ja sowas wie einen Felsspalt oder eine kleine Höhle, die sich gut verteidigen lassen oder uns unsichtbar machen.“ Nun, unriech- und nicht wahrnehmbar wohl nicht, aber … besser als gar nichts. Wenigstens waren die Versteckmöglichkeiten auf einem Berg größer als auf einer Wiese. Ein kleiner Lichtblick.

[Farûna]

Schließlich hatte ich die Dose endlich geleert und legte sie zur Seite, ehe ich mich noch einmal dem Fluss zuwandte, um etwas zu trinken. Ab hier würde es mit dem Wasser schwieriger werden, das wusste ich. Umso wichtiger war es, schnell voran zu kommen.
Oh man, ich hoffe echt, Karchkun ist sicher... Ich wollte gar nicht daran denken was geschehen würde, falls es nicht so war...
Dart stand nun ebenfalls auf und riet zum Aufbruch, woraufhin ich zustimmend nickte. "Ja... Das sollte hier wohl ganz gut möglich sein", meinte ich und lächelte etwas schief. Höhlen gab es in den Felsen genug, also hatte ich die Hoffnung, dass ich von jetzt an ruhiger schlafen könnte. Wenn wir Glück hatten, waren in den Bergen auch weniger Ungeheuer unterwegs, doch da war ich mir nicht so sicher. Sie schienen überall zu sein...
Ein weiteres Problem für mich würde eher die Kälte sein. Sobald wir etwas höher kamen; und auch hier schon waren die kalten, kargen Felsböden deutlich ein unangenehmeres Lager als das weiche Gras.
Ein weiterer Grund mehr, schnell voran zu kommen.
Nachdem ich noch etwas von dem Schmerzmittel geschluckt hatte - das ebenfalls langsam zur Neige ging - richtete ich mich auf und war bereit, auf Darts Rücken zu klettern, damit wir weiter konnten.

[Dart]

Farûna hatte ihre Mahlzeit beendet und noch etwas getrunken, sodass wohl auch wirklich nichts mehr dagegen sprach, weiterzugehen. Außer natürlich ihr etwas bedenklicher körperlicher und ihr Gesundheitszustand. Aber zu warten, bis es ihr besser ging, kam nicht in Frage – mal abgesehen davon, dass dann nur genug Zeit für die Viecher war, uns erneut anzugreifen und sie möglicherweise noch mal und vielleicht auch noch schwerer zu verletzen. Und mich auch; ich konnte ihnen vielleicht ein bisschen mehr entgegensetzen als Farûna und schlimmere Verletzungen aushalten, aber das machte mich nicht immun. Und wenn wir beide nicht mehr weiterkonnten, hatten wir definitiv ein Problem.
Mal ganz davon abgesehen, dass der aktuelle Zustand ohnehin ein sehr fragiler war.
“Hoffen wir es einfach mal.“
Ich streckte mich einmal und ließ mich dann, als sie soweit war, wieder etwas in die Knie gehen, nachdem die Sachen zusammengepackt waren und ich den Rucksack wieder vor der Brust trug, damit sie auf meinen Rücken klettern konnte. Vorsichtig rückte ich sie etwas zurecht, damit sie meine Bewegungen möglichst wenig behinderte, es aber auch selbst nicht komplett unangenehm hatte. Dann ging es weiter.
Um ab jetzt noch ein wenig mehr mit meinen Kräften zu haushalten und da uns gerade nichts auf den Fersen war, war ich langsamer unterwegs und lief eher in gemäßigtem Tempo weiter in die von Farûna angeratene Richtung.
Der Boden wurde langsam etwas unebener und war öfter von Felsen und kahlen Stellen durchzogen, und nach einer Weile ging es auch nicht mehr um Hügel herum oder bergauf und bergab, sondern begann der Boden unter uns stetig anzusteigen und noch felsiger zu werden. Es war klar, was das bedeutete. Wir hatten die Wurzeln der Berge erreicht, die sich weiter als die Bergsohlen streckten und uns verkündeten, dass wir uns ihrem Hoheitsgebiet näherten. Als es wirklich anfing, steinig zu werden, wurde ich noch etwas langsamer und orientierte mich an dann und wann auftauchenden Wildwechseln und natürlichen Passagen, um es einfacher zu haben. Das hier bekam ich mit Farûna auf dem Rücken noch sehr gut hin.
Aber es dämmerte nun auch mehr, sodass ich begann, nach geeigneten Spalten oder Durchgängen in den hier und dort bereits mehr aufragenden Felsen Ausschau zu halten. Zu unserer einen Seite ragte nun auch der erste Berg auf. “Sag Bescheid, wenn du was entdeckst, dass wie ein guter Unterschlupf aussieht“, sagte ich zu Farûna und warf einen kurzen Blick über die Schulter zu ihr.

[Farûna]

Ich nickte nur leicht auf Darts Kommentar hin und kletterte dann mit zusammengebissenen Zähnen auf seinen Rücken, als er soweit war. Bis ich halbwegs in Ordnung saß, musste ich noch den Schmerz vor allem in meiner Seite verdrängen, denn angenehm war das ganze bei weitem nicht, aber als wir beide eine akzeptable Position gefunden hatten, ging es besser. Ich wäre trotzdem froh, wenn wir bald ankämen. Wenn wir gut vorankamen, vielleicht noch ein paar Tage...
Bald kamen wir in die ersten Ausläufer der Berge, die roten Felsen wurden häufiger und das Gras wich zurück und wurde kürzer oder von moosigen Pflanzen abgelöst. Es ging nun merklich bergauf und ich lenkte Dart weiterhin die Wege die ich kannte und wo ich wusste, dass es einen Aufstieg gab. Hier hatte sich nicht besonders viel verändert seit ich das letzte Mal hier gewesen war.
"Hmhmm ja", antwortete ich auf Darts Aufforderung hin und hielt die Augen offen, soweit ich das konnte. Es gab immer wieder kleinere Felsvorsprünge, unter die man sich sicher auch hätte legen können um vor Regen halbwegs geschützt zu sein, aber sie waren wenn dann sehr klein und würden vor Angriffen keinen Schutz bieten. Die Sonne begann langsam unter zu gehen.
"Vielleicht da", meinte ich irgendwann, als es wirklich Zeit wurde, dass wir etwas fanden, denn allzu lange würde das Tageslicht nicht mehr halten. Ich deutete auf eine Nische zwischen zwei Felsen, die etwas größer aussah, aber da der Boden auch hinter einem keinen Felsen versteckt lag, konnte ich von hier aus nicht sehen wie es dort aussah. Dafür schien es immerhin etwas geschützt. "Besser als nichts."

(wollen wir mal den Thread wechslen? ^^)

[Dart]

(musst dir nur einen Threadnamen überlegen^^)

Ich half Farûna zwar beim Umschauen, aber da ich nebenbei noch mit Laufen beschäftigt war und hier auch ein bisschen mehr auf meine Beine achten musste, überließ ich die Sache hauptsächlich ihr. Außerdem ... na ja, keine Ahnung, vielleicht lenkte es sie auch ein bisschen ab. Groß spannend war es wohl nicht.
Ein paar Vorsprünge und Abhänge passierten wir, bevor etwas Brauchbares dabeizusein schien, und langsam wurde es dafür auch wirklich Zeit. Ich wurde drosselte mein Tempo etwas, als Farûna schließlich auf etwas zeigte, das sich als Nische zwischen zwei Felsen herausstellte. Ich nickte. Wir konnten es uns zumindest mal aus der Nähe ansehen.
Dafür musste ich erst einen kurzen Abhang hinaufsteigen und noch ein Stück weiter gehen, damit wir in die Nische hineinschauen konnten. Es sah passabel aus. Nicht ideal zum Hinlegen für Farûna, aber es lag ein wenig versteckt. "Sieht doch okay aus, oder?", fragte ich sie, für den Fall, dass sie lieber noch ein paar Minuten weiter wollte.

---> Red Mountains/

[Farûna]

(kannst dir einfach irgendwas Passendes ausdenken, wie im alten Forum^^)

Bis wir bei dem schmalen Spalt ankamen, dauerte es noch einige Minuten, aber die Aussicht auf einen Ort, an dem ich mich ausruhen konnte, half mir dabei. Ich versuchte nicht an die weiteren Tage zu denken, die noch vor uns lagen. Hier in den Bergen, wo es nicht länger nur gerade über die Wiese ging, war der Weg auch für mich anstrengender zu ertragen, und das obwohl wir erst in den Ausläufern der Berge waren. Aber ich würde mich ganz sicher nicht beschweren, schon gar nicht weil Dart ja alles Laufen übernahm. Trotzdem hatte ich nichtmal mehr groß die Kraft, um mich über meine eigene Schwäche aufzuregen.
Die Felsnische war schon recht eng und sah nicht sehr bequem aus, aber ich nickte dennoch auf Darts Worte hin und lockerte meinen Griff um ihn, damit er mich runterlassen konnte. Die Sonne war schon hinter einigen Berghängen verschwunden, aber ganz untergegangen war sie wohl noch nicht, denn bisher war alles ruhig. Es würde aber nicht mehr lange so bleiben.
Der Steinboden war kühl, als ich darauf saß, und ich hoffte dass die Decke und mein Mantel die Kälte abhalten konnte, vor allem wenn sie höher in den Bergen stärker werden würde. Wieder einmal wurde mir bewusst, wie wenig ich diese Reise ohne Dart hätte machen können. Gerade wusste ich nichtmal, ob ich es mit ihm schaffen konnte.
Ach komm, jetzt laber nicht so nen Blödsinn!
Ich biss die Zähne zusammen und griff nach der Wasserflasche, sobald Dart den Rucksack abgelegt hatte. Hunger hatte ich keinen, aber trinken musste ich. Und dann schlafen. So lange die Ungeheuer mich ließen.

----> auch

[Jareth]

(Danke :3 Wer weiß, ob ich daran gedacht hätte ^^". Dann leiden wenigstens beide irgendwie unter Gedächtnisschwund xD)

In der Stadt --->

Jareth nickte langsam und ließ den Blick doch noch einen Augenblick länger schweifen, wenn auch diesmal aus einem anderen Grund als den, sicherzugehen, das die Luft soweit rein war, bevor er sich langsam an den Abstieg machte. Er hatte dabei auch ein Auge auf Ninui, um sicherzugehen, dass sie mit dem unsicheren Untergrund zurecht kam.
Die Zeit, die sie in der Stadt verbracht hatten, war es nicht viel sicherer geworden, auf dem Geröll herunter zu gehen, auch wenn es auf Jareth so wirkte, als wären einige Steine herunter gekommen. Vielleicht hatte es hier einen gewissen Durchgangsverkehr in Richtung Schiff oder von diesem Weg gegeben. Das Gras um den Flieger herum sah jedenfalls ordentlich platt getreten aus, wie er feststellte, als sie unten ankamen. Einige wenige Passanten waren tatsächlich auch in der näheren Umgebung unterwegs...es sah so aus als hätte Dave alle Hände voll zu tun gehabt.
Die untere Rampe des Schiffs stand offen und Jareth vermutete, dass sich Dave im Cockpit befand, weswegen er sich in Bewegung setzte, um in Richtung Schiff zu gehen. Sein Augenmerk glitt dann jedoch direkt wieder zu der Sylphe, die neben ihm her ging. Er runzelte die Stirn. "Campen? Ich glaube nicht, dass wir zusammen campen waren", sagte er leise und langsam weil er gleichzeitig noch überlegte, ob er nicht doch etwas übersah oder kurzzeitig vergessen hatte. Aber nein, das, was sie gemeinsam bereits erlebt hatten, war zwar aufregend und abwechslungsreich gewesen, wenn man so wollte...doch es hatte keine Situation gegeben, die er als campen bezeichnen würde.
Jareths grüne Augen verengten sich leicht während er die Sylphe musterte. Ob Ninuis Gedächtnisschwund doch noch stärker ausgeprägt war als es sich zuvor angehört hatte?

[Ninui]

In der Stadt --->

Die letzten Meter musste ich in der Hocke bewältigen, um auch meine Hände zum herabklettern nutzen zu können. Hin und wieder lösten sich ein paar Steine, aber letztendlich schaffte auch ich es heile anzukommen. Ich klopfte etwas Steinstaub von meinen Fingern und betrachtete noch einmal das Flugding. Ein paar Köpfe der Wartenden hatten sich kurz in unsere Richtung gedreht, aber nachdem wir uns nicht als schwarze Schattengestalten herausstellten, wurden wir auch schon wieder uninteressant. Ich stapfte neben Jareth entlang, wobei mein Blick kurz von dem Flugschiff zum Himmel dahinter glitt. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Nacht wieder einsetzte und ich reiseunfähig war. Zu Fuß würden wir es von hier bis zum Dorf unmöglich vor Einbruch der Dunkelheit schaffen. Selbst mit einem Auto wurde es langsam knapp, aber das besaßen wir nicht.
Ob dieser Dave uns mit dem Flugdings dort absetzen konnte? Wahrscheinlich wollte er aber die Leute hier nicht allein lassen…
Jareth würde schon einen Plan, haben, so wie ich ihn kannte. Er hatte immer einen Plan.
Etwas irritiert wandte ich den Kopf zu ihm und schaute zu ihm herauf, als er unseren Campingausflug dementierte. War das jetzt einer von seinen Späßen, die ich nicht verstand? Mittlerweile war ich eigentlich ganz gut darin geworden Witze und ernst gemeinte Worte auseinander zu halten. Aber Jareths Antwort verunsicherte mich. „Was? Natürlich waren wir. Es war ständig total kalt, wir sind immer ganz schön weit gelaufen und haben Essen auf so einem Campingkocher gekocht. Und du hast mir doch die Füße mit so einer Salbe eingerieben.“ Ein leises Glucksen entfuhr mir. Ich hätte am liebsten behauptet, dass ich mich genau daran erinnern konnte, aber dem war leider nicht so. Es fehlten immer wieder Erinnerungsstücke. Wo wir gewesen waren, wie wir auf die Idee gekommen sind und was wir erlebt hatten…Aber ich wusste, dass das alles passiert war. Soetwas dachte ich mir doch nicht aus.
Etwas verunsichert wandte ich den Blick von ihm ab. „Naja..ist ja auch egal…“ murmelte ich. Vor uns klaffte das große Loch zum Innenraum des Flugschiffes. Zum Glück konnte man einfach rein und raus gehen, ohne wieder eingesogen zu werden.

[Jareth]

Jareths Schritte verlangsamten sich nun doch noch einmal und er war sogar kurz davor, stehen zu bleiben, damit er noch Zeit hatte, über Ninuis Worte nachzudenken, bevor sie auf einen schlecht gelaunten Dave trafen...doch er konnte sich schließlich doch noch davon abbringen.
Stattdessen schwieg er, nachdem Ninui selbst sagte, dass es auch egal war, auch wenn er absolut nicht fand, das es egal war. Er wusste nur nicht, was er darauf sagen sollte, weil er sich wirklich nicht erinnern konnte... Und in der Regel erinnerte er sich an alles, sofern seine Gedanken nicht künstlich versiegelt oder anderweitig manipuliert wurden. Im Gegensatz zu Ninui funktionierte sein Erinnerungsvermögen ja relativ normal.
Er öffnete gerade den Mund, um dann doch noch etwas zu sagen, während sie der Rampe hinauf in den Bauch des Fliegers folgten und er das Ganze nicht einfach so stehen lassen wollte...doch er kam nicht mehr dazu.
"JARETH!" Dave schien sie durch eine der Kameras schon längst entdeckt zu haben, denn er kam ihnen entgegen gerannt und tat etwas, das er nur selten tat: Er fiel Jareth um den Hals und umarmte ihn stürmisch. "Ich bin so froh, dass du da bist! Es war FURCHTBAR!", rief er mit zitternder Stimme das Jareth sich schon beinahe echte Sorgen um Dave machte. Er erwiderte die Umarmung und drückte den Informatiker und Profihacker an sich. "Ist ja gut, Dave", sagte er und tätschelte ihm beschwichtigend die Schulter, "was ist denn passiert?"
"MENSCHEN!", rief Dave und löste sich nach einem Moment wieder von Jareth. Dunkle Ringe hingen Dave unter den Augen, was an für sich nicht ungewöhnlich war...insgesamt wirkte der Braunhaarige in sich zusammen gefallen und einfach fertig mit den Nerven. Jareth, der Dave lange genug kannte, wusste, dass er nicht so mit Menschen konnte...und das ihn die letzten Stunden alleine mit den ganzen Überlebenden sicher ziemlich zugesetzt haben musste.
"Was fällt euch ein, so lange weg zu bleiben und mich hier ganz alleine mit denen zu lassen ?!", raunte Dave einen Moment später mürrisch und funkelte den Weißhaarigen an. Der stieß nur ein lautloses Seufzen aus. Da war der alte Dave wieder...er schien sich wieder gefangen zu haben.
"Tut mir leid. Die Straßen sind teilweise nicht mehr zu gebrauchen", erklärte Jareth sich und beließ es dabei, "hast du in der Zwischenzeit etwas heraus finden können?"
"Hm, vielleicht, bin mir da nicht so sicher", brummte Dave und wandte sich einen Augenblick später bereits ab, "kommt mit, ich kann euch zeigen, was sich in der Zwischenzeit so getan hat." Und damit entfernte er sich und ließ Jareth und Ninui stehen. Ersterer warf der Sylphe noch einen Blick zu und setzte sich dann ebenfalls in Bewegung. Bevor sie weiter nach Norod fahren würden, war es sicher ganz gut zu hören, was sich hier in der Zwischenzeit getan hatte. Vielleicht hatte Dave ja auch neue Erkenntnisse gewonnen...

[Ninui]

Wie konnte es sein, dass ich mich an Dinge erinnerte, von denen Jareth so tat als wüsste er von Nichts?! Ich dachte mir solche Sachen doch nicht aus. Natürlich, ich konnte mich auch nicht mehr an alle Gegebenheiten erinnern, aber das Ganze musste schon eine Weile zurückliegen. Wir hatten auch schon einiges erlebt und ich hatte mich ehrlich gesagt auch schon ganz schön lange bei Jareth eingenistet, da vergaß man schon einmal was wann gewesen war.
Jareth schwieg, während wir die breite Rampe hinauf gingen. Ja, es war eigentlich auch egal..Ich brauchte mich nicht zu rechtfertigen und klarstellen, dass ich nicht log. Trotzdem nagte der Umstand etwas an meiner Laune.
Ich blickte auf, als jemand auf uns zu gerannt kam. Es war der, der für dieses Flugding zuständig sein musste und nicht mit in die Stadt gekommen war. Etwas überrumpelt trat ich ein paar Schritte rückwärts, als der Typ Jareth stürmisch umarmte. Hätte ich keinen Platz gemacht, hätte er mich sonst bestimmt einfach rücksichtslos umgerannt.
So ganz konnte ich nicht verstehen, weshalb er etwas furchtbares mit den Menschen erlebt haben sollte. Vorsichtshalber wandte ich den Blick noch einmal über die Schulter. Nö, draußen war alles ruhig. Es sah nicht so aus, als hätte es irgendeine Rangelei gegeben, die darauf hindeutete, dass dieser Dave sein Schiff vor einer enternden Meute verteidigen musste.
Ich erwiderte kurz Jareths Blick, zuckte dann mit den Schultern und folgte den beiden Männern weiter ins Innere. Es gab noch einige offene Fragen – und damit war nicht der fragwürdige Campingausflug gemeint – und falls es ein paar Antworten zu den seltsamen Angriffen gab, dann war es vielleicht ganz gut davon zu erfahren. Irgendwo mussten sich diese ganzen Wesen ja noch tummeln, oder lösten sie sich mit der Zeit einfach in Luft auf?! Schwarzmagie hielt meines Wissens für Gewöhnlich nur für einen gewissen Zeitraum. „Wurde er von den Leuten hier angegriffen?“ flüsterte ich Jareths Rücken zu, während wir Dave durch die fensterlosen Gänge weiter ins Innere des Schiffs folgten. So ganz hatte ich die letzten Minuten noch nicht verarbeitet.

[Jareth]

Dave hatte einen aufgeregten, schnellen Gang eingelegt, während Jareth und Ninui ihm in relativ normalem Tempo folgten, weswegen sich ein kleiner Abstand zu ihm aufbaute. Das war nicht schlimm, denn es war klar, das Dave ins Cockpit wollte und Jareth wusste, wo sich dieses befand. Er hatte schon lange genug auf diesem Schiff verbracht, es war quasi so etwas wie ein Zuhause.
Sein Blick wandte sich von dem Rücken des IT-Spezialisten ab und wandte sich zu der Sylphe um. "Nein", beantwortete er ihre Frage mit gesenkter Stimme und schmunzelte leicht, "Dave kommt nicht so gut mit Fremden klar...er übertreibt ein wenig." Er kam generell nicht so gut mit Menschen klar, doch das betonte Jareth nun nicht, denn es spielte keine wirkliche Rolle. Dave hatte ja zum Glück die Anderen und ihn, damit sie sich um die zwischenmenschlichen Beziehungen kümmern konnten während er ihnen den Rücken auf seine elektronische Art frei hielt.
Sie waren dem Flur bis ans Ende des Fliegers gefolgt, wo ein offen stehender Durchgang ins Innere des geräumigen Cockpits führte. Dave war schon hindurch getreten und Jareth musste sich ein kleines Stück hinunter beugen, damit er sich beim betreten des Cockpits nicht den Kopf anschlug. Der Braunhaarige pflanzte sich auf den linken der beiden vorderen Sitze und biss in den Schokoriegel, den er gerade dabei gewesen war, zu verputzen. Sein Blick huschte über die aus bunten Lichtern bestehende Armatur, aus der nur er schlau wurde. Über das gebogene Fenster des Cockpits flimmerten Parameter und Aufnahmen der Außenkameras des Schiffs. Die Blende des Fensters war geschlossen, weswegen es relativ dunkel war und nur künstliche Lichter den Raum erhellten. Einem Sci-Fi Fan wäre bei diesem Anblick das Herz vor Freude übergelaufen.
Jareth wartete auf Ninui und bedeutete ihr, sich auf den rechten Sitz ganz vorne zu setzen während er bereits zu Dave trat und die Kiste mit Riegeln an sich nahm, die er im Begriff war, ganz alleine zu plündern. Er hielt sie der Sylphe vor die Nase und sah sie mit einem fast schon auffordernden Blick an, zuzugreifen. Sie hatte mindestens genauso wenig wie er gegessen, also viel zu wenig. Sie mussten bei Kräften bleiben wenn sie heute noch nach Norod wollten.
"Also, alles in allem und von den ganzen nervigen Menschen abgesehen ist es heute den ganzen Tag über ruhig geblieben", begann Dave und beäugte irgendwelche Graphen, die nur er verstand, "da ich wegen unseren nervigen Passagieren zwischendurch nicht los fliegen konnte, habe ich von hier aus versucht, eine Messung des umgebenden Terrains durchzuführen. Das hat im Umkreis von circa drei Meilen ganz gut geklappt, würde ich sagen. Es reicht auf jeden Fall für eine erste Einschätzung.
Es sieht so aus das alle diese Wesen gleichzeitig bei Sonnenaufgang verschwunden sind, zusammen mit diesem seltsamen Portalen. Ich hab zwar keine Ahnung, um was für eine Art von Energie es sich handelt, aber ich habe einen fiktiven Wert kalkulieren können, der sich proportional zum Verschwinden der Portale und Monster verhält. Aktuell versuche ich gerade, ein Modell zu etablieren das uns als eine Art Frühwarnsystem dienen könnte, falls diese Wesen irgendwann zurück kommen oder sich Portale öffnen. Da ich jedoch kaum Zeit hatte und ständig unterbrochen wurde..."
"Das ist ja großartig Dave," unterbrach ihn Jareth, warf ihm einen Blick zu und griff nun selbst nach einem Erdnussriegel, ohne die Kiste von Ninui wegzubewegen, falls sie noch Zeit zum Entscheiden brauchte, "also bedeutet das, diese Wesen sind alle zur selben Zeit wie vom Erdboden verschwunden und seitdem nicht wieder aufgetaucht. Habe ich das richtig verstanden?"
"Ja", beantwortet Dave ihm knapp und ließ den Pilotensitz zu den beiden Anderen herum schwenken, "sie sind seit heute Morgen verschwunden und es gibt kein einziges Anzeichen dafür, das sie noch irgendwo in der Umgebung sind. Natürlich können sie trotzdem noch immer hier irgendwo auf der Insel sein."

[Ninui]

Mein Blick heftete sich kurz an Daves Rücken, als Jareth meinte er würde nur ein wenig übertreiben. Ich öffnete den Mund, aber es dauerte noch ein paar Atemzüge, ehe mir ein leises „ooh..“ entwich.
„Mich hätte er voll überzeugt, dass wirklich was Schreckliches passiert ist.“ Obwohl der Kerl Namens Dave in einem zügigen Tempo vorpreschte, hielt ich die Stimme lieber ein bisschen gesenkt.
Der fensterlose Flur, den wir durchschritten, kam mir schier unendlich vor, obschon es sich nur um einige Meter handeln musste. Ich folgte Jareth durch den Gang bis in einem Raum, der mir die Sprache verschlug, denn er führte mich in einen Raum, den ich mit Nichts zu vergleichen wusste, von dem was ich je in meinem Leben gesehen hatte.
Etwas argwöhnisch blickte ich mich um, während ich langsam durch das Cockpit trat. Lichter und Knöpfe flackerten in diversen Farben, während sich Monitore an Monitore drängten. Spätestens jetzt wusste ich, warum mir dieses Flugobjekt so suspekt vorkam. Ein Auto mit seinen Drehknöpfen, Reglern und Pedalen war dagegen nichts.
„Kann man da etwa die Rampe sehen??“ Mein ausgestreckter Finger kam einem Monitor, der offensichtlich die Außenaufnahmen mit Blick auf der Rampe aufzeichnete, verdächtig nah. So viele Kameras..unglaublich und unglaublich gruselig.
Nachdem mir Jareth zu verstehen gegeben hatte auf einer der Plätze Platz zunehmen, ließ ich mich langsam in den Sitz sinken. Mein Blick haftete dabei noch immer auf einer Armatur, die ich so gar nicht zu deuten wusste. Wie fast alles in diesem Raum.
Es dauerte nicht lange, bis Jareth wir eine Kiste mit eingepackten Riegeln unter die Nase schob. Ich wollte gerade einen Blick hineinwerfen, aber wurde dann doch von dem Typen Namens Dave abgelenkt.
So ganz konnte ich seinen Worten nicht folgen. Fiktive Kalku-was?! Aber eins verstand ich sehr wohl. Die Wesen sollten weg sein, mit den ersten Sonnenstrahlen verschwunden.
„Bist du dir sicher, dass sie nicht einfach nur lichtscheue Wesen sind und sich in den Schatten verstecken? Wenn diese Viecher mit Schwarzmagie zutun haben, dann wird der Zauber nicht ewig halten können. Aber wer so viele Kreaturen mit einer solchen Kraft erschaffen konnte, der ist kein kleiner Magier. Da zerfallen die Wesen eigentlich nicht schon ach ein paar Stunden.“ Es deckte sich andererseits mit der eigenen Erfahrung innerhalb der Stadtmauern.
Kein Wesen hatte aus den Schatten heraus angegriffen. Bis auf ein paar plündernde Menschen war nichts Böses mehr in der Stadt unterwegs gewesen.
Die Kiste mit den Riegeln wurde mir noch immer entgegengestreckt und ich bemerkte Jareths wartenden Blick. Solange ich an Jareths Seite war, würde ich während einer Schwarzmagier-Apokalypse zumindest nicht am Hungertot sterben... Zögernd griff ich hinein und holte zwei Riegel hervor. Ich schenkte dem Müsliriegel und dem Schokoriegel aber wenig Beachtung.
„Kann man diese Wesen denn…frühzeitig bemerken? Mit diesen..“ Ich machte eine drehende Fingerbewegung zu den ganzen Blinkedingern. „..Dings? Ich hab sie nämlich nicht erspüren können. Okay, ich bin auch wirklich miserabel im Aurenlesen, aber bei denen ist da..“ ich schnippte mit der freien Hand, in der ich keine Riegel hielt, um die Worte zu unterstreichen, „..nichts..“

[Jareth]

"Das kann er gut", hatte Jareth Ninui noch mit leiser Stimme versichert und das Thema Dave und seine Macken vorerst auf sich ruhen lassen. Er war manchmal anstrengend und nicht der Spezialist, wenn es um zwischenmenschliche Dinge ging, doch dafür hatte er andere Stärken und die waren beispielsweise Statistiken, Kalkulationen und vor allen Dingen die Koordination. Wenn man so wollte war der unscheinbare etwas nerdige Kerl dort auf dem Pilotensitz die Bienenkönigin, ohne die der gesamte Schwarm aufgeschmissen wäre.
"Ja", beantwortete er Ninuis Frage als diese die Liveübertragung der Rampe auf dem Bildschirm entdeckte, durch die sie eben erst das Schiff betreten hatte. Es war auch nicht die einzige Kamera und er störte sich schon längst nicht mehr daran, mehr oder weniger überwacht zu werden. Das war der Preis für die Sicherheit.
Jareth stellte die Packung mit Riegeln auf einen leeren Sitz als die Sylphe ebenfalls zugegriffen hatte und machte sich daran, seinen auszupacken. Ihm war nicht unbedingt nach dem süßen Zeug und allmählich könnte er auch etwas richtiges vertragen, doch wie so vieles musste das vertagt werden.
"Das stimmt", pflichtete er Ninui leise bei, die einen berechtigten Einwand zu Daves Erklärung in den Raum geworfen hatte. Es konnte ihnen niemand sagen, ob diese Wesen nicht doch noch irgendwo versteckt lauerten und sie es einfach nur nicht mitbekamen weil sie über eine Art von Tarnvorrichtung oder ähnlichem verfügten. Es war ein sehr beunruhigender Gedanke...
"Ja, man kann ein gewisses Restrisiko natürlich nicht ausschließen", erwiderte Dave und nickte mit gerunzelter Stirn, "momentan müssen wir damit leben, fürchte ich...
Ich schaffe es nicht, sie wirklich zu orten oder ihre genaue Position zu bestimmen, denke ich...aber vielleicht helfen uns meine Kalkulationen dabei falls sie sich irgendwo in der näheren Umgebung aufhalten..." Was Dave ihnen erklären zu wollen schien war wohl, das alles, womit er sich beschäftigt hatte, rein spekulativ und theoretisch war. Immerhin waren diese Monster einmal aufgetaucht und danach wieder verschwunden. Jareth kannte sich damit ebenfalls nicht so wirklich aus, doch er wusste, dass dieses Schiff über besondere Sensoren oder Filter verfügte, mit denen es irgendwelche Dinge messen konnte. Dave hatte einmal versucht, es ihm zu erklären, doch Jareth konnte nicht behaupten, das er sich viel davon behalten hatte.
Der Weißhaarige öffnete den Mund und zögerte kurz. "Ich will nach Norod", sagte er dann und biss in seinen Erdnussriegel.
Dave sah ihn entgeistert hat. "Hast du sie noch alle?! Hörst du nicht zu?! Wir haben keine Ahnung, wo diese Wesen sind, ob sie noch dort draußen sind...und du willst in dieses kleine Dorf?"
Jareth ließ sich Zeit mit kauen und schlucken, behielt den Blick dabei aber auf Dave gerichtet. "Meine Katze ist noch dort", erwiderte er einfach nur und aß weiter von seinem Riegel.
Dave schnaubte, sagte jedoch nichts und schüttelte den Kopf. "Und du?", wandte er sich an Ninui und nahm diese nun ins Fadenkreuz, "du willst ihn bei diesem Selbstmordkommando begleiten oder was?" Er konnte sich jedenfalls sonst nicht erklären warum sie Jareth begleitete.

[Ninui]

Ehrlich gesagt hatte ich mir bessere Nachrichten gewünscht, als diese spärlichen Neuigkeiten. Genau genommen wussten wir weiterhin nicht besonders viel. Die Wesen waren weg, aber ob sie wirklich weg waren wusste keiner..Und warum sie so plötzlich alle gleichzeitig nicht mehr aufgetaucht waren. Vielleicht saßen sie noch irgendwo, aber für wie lange? Fragen über Fragen.
Daves Kommentar, dass man ein gewisses Restrisiko nicht ausschließen konnte, machte es nun auch nicht besser. Seine Worte hatten vorher wirklich positiver geklungen und jetzt sagte er so etwas.
Eine schmale Falte bildete sich auf meiner Stirn, als er von irgendwelchen Kalkulationen sprach. Ging es wieder um das, was ich nicht verstanden hatte?!
„Konnte man diese Wesen denn vorher orten? In der letzten Nacht, meine ich.“ Mein kritischer Blick fiel dabei wieder auf einer der Gerätschafen. So recht konnte ich mir nicht vorstellen, dass diese toten Monitore die Wesen besser aufspüren sollten als ich mit meinen Fähigkeiten.
Als Jareth mit seinem eigentlichen Anliegen rausrückte, entgleisten dem dunkelhaarigen, schmalen Typen die Gesichtszüge. Selbst durch das verzerrte Licht der diversen Bildschirme war offensichtlich, dass Dave mit Jareths Entscheidung nach Norod zu gehen alles andere als begeistert war.
Zumindest gab er jetzt ganz offen zu, dass er keine Ahnung hatte wo die Wesen steckten.
Etwas gedankenversunken öffnete ich die Verpackung vom Müslireigel, obwohl ich gar keinen großartigen Hunger verspürte. Stattdessen merkte ich, wie die Müdigkeit ganz langsam in meine Glieder kroch. Als sich Daves Augen auf mich richteten, hob ich den Blick und zuckte schließlich mit den Schultern. „Na, ich passe auf das er keine Dummheiten macht und heile zurückkommt. Das letzte Mal, als ich ihn allein gelassen hab, ging es ihm danach gar nicht gut.“ Jareth sah immer noch nicht aus wie eine taufrische Frühlingsblüte, trotz Licht und Schlaf in der letzten Nacht.
„Die Dunkelheit setzt allerdings schon ein. Wir könnten diese Nacht noch hierbleiben und dann direkt nach Sonnenaufgang mit diesem Fliegedings einmal schnell nach Norod rüber fliegen. Dann kann Jareth alles Wichtige aus seinem Haus hier reinpacken, die Katze unter’m Arm klemmen und dann fliegen wir wieder zurück und gut ist.“ Fügte ich hinzu, als der Blick von Dave sich nicht aufhellte. Während der Nacht konnte ich ohnehin nicht reisen und vielleicht konnte ich Dave darauf ansetzen Jareth im Auge zu behalten, damit er nicht doch noch ganz heimlich ohne mich nach Norod aufbrach.

[Jareth]

Daves Blick richtete sich wieder auf Ninui und es machte beinahe den Anschein als könnte er sich ein Augenrollen gerade so verkneifen. "Man konnte sie nicht direkt orten", erwiderte er, zwar nicht augenrollend, aber dafür mit genervter Tonlage. Er sprach die meiste Zeit so mit ihnen, weswegen Jareth sich nicht über die Art und Weise wunderte, wie er sich ausdrückte. Das würde er erst tun wenn Ninui durchblicken ließ, dass sie es persönlich traf. Dave war manchmal eben ein wenig eigen.
"Ich glaube Dave meint nur dass er einen Weg gefunden hat, sie eventuell so halbwegs zu orten", mischte Jareth sich dann doch ein, bevor Dave noch etwas sagen und erneut in eine Art Monolog verfiel. Das hatte er zumindest so verstanden, doch er hoffte, dass diese ganzen Kalkulationen und Berechnungen nicht mehr nötig waren und diese Wesen dort blieben, wo sie her gekommen waren...
Dave schnaubte bei der Antwort, die von Ninui kam, doch er grinste nun dabei; offensichtlich gefiel ihm, was er hörte. Jareth begnügte sich derweil damit, den Rest des Riegels aufzuessen. Was sollte er auch dazu sagen...
Als Ninui jedoch vorschlug, die Nacht abzuwarten, atmete er langsam ein. Eigentlich hatte er vor gehabt, direkt weiter zu ziehen, doch er hatte nicht vergessen, dass die Sylphe Nachts immer in ihren komatösen Schlaf fiel...was ihn jedoch nicht daran gehindert hätte, ohne sie weiter nach Norod zu ziehen...
Allerdings stellte Dave sich auf Ninuis Seite. "Klingt vernünftig", pflichtete er ihr bei und nickte, mit Blick auf den Weißhaarigen, "es ist so schon gefährlich da draußen. Wir sollten Nachts besser in Sicherheit bleiben...soweit es geht. Außerdem hat sie recht...ich kann euch schnell hin bringen, das dauert nicht mal halbwegs so lange wie wenn ihr euch ein Motorrad nehmt." Das waren zwei Punkte, die Jareth nicht bestreiten konnte, auch wenn es ihm nicht passte.
"Okay, dann machen wir das so", sagte er schließlich leise und nach einer kurzen Pause und blickte Ninui an. Immerhin war er nun dazu gezwungen, sich auszuruhen und das war möglicherweise gar nicht so verkehrt.

[Ninui]

Die Stimme des Dunkelhaarigen klang so, als hätte ich soeben eine unglaublich dumme Frage gestellt. Dabei konnte ich doch nichts dafür, wenn er sich nicht ganz klar ausdrückte. Erst lockte er mit guten Nachrichten und dann wurden diese guten Nachrichten immer vager, bis sie gar nicht mehr so gut klangen, wie sie vorher angekündigt waren.
Bevor ich mich mit dem nächsten Freund von Jareth anlegen konnte, grätschte er bereits dazwischen und erklärte Daves Worte noch einmal in verständlich. „ah..“ gab ich langsam von mir. So richtig befriedigend war die Antwort eigentlich noch immer nicht, aber ich begnügte mich damit. Die Antwort für das halbwegs orten steckte bestimmt hinter diesen ganzen Bildschirmen, die ich damit ohnehin nicht verstand. Außerdem wurde ich langsam müde, dementsprechend verkürzte sich auch meine Auffassungsgabe.
Mir war bewusst, dass Jareth über meinen Vorschlag nicht besonders glücklich war. Er hatte mich nur unfreiwillig mitgenommen und wegen mir verzögerte sich jetzt auch noch die Ankunft in seinem Dorf. Deswegen war ich froh, als Dave sich auf meine Seite schlug und Jareth mit überzeugte noch ein paar Stunden zu warten, bevor die Reise weiter ging. Ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, während ich locker die Arme vor der Brust verschränkte.
„Passt du auf, dass er sich nicht versucht einfach davon zu schleichen?“ Jareths Antwort kam für meinen Geschmack nämlich ein bisschen sehr schnell über seine Lippen. Nicht, dass er doch versuchte sich davon zu stehlen.
Ich ließ das Papier vom Riegel zurück in den Karton fallen und steckte mir die letzten Reste in den Mund. „Okay, wo waren denn diese Schlafräume?“ Auf diesem Flugding hatte ich jegliche Orientierung verloren, obwohl es keine schwierige Form besaß. War besser, wenn ich bald einen sicheren Schlafplatz fand, wenn Dave keine schlafende Sylphe auf seinem Copilot-Sitz haben wollte.

[Jareth]

Jareth entging nicht, dass Ninui sich darüber zu freuen schien, Unterstützung zu bekommen. Was ihn betraf hatte er sich schon längst seinem Schicksal ergeben und sich damit abgefunden, die Nacht auf dem Schiff zu verbringen. Allerdings war Ninuis Einwurf, von wegen das Dave ja aufpassen sollte, dass er nicht ohne sie aufbrach, auch nicht so ganz ohne Hand und Fuß, denn er hatte in der Tat auch über diese Option nachgedacht. Ja, Ninui hing bereits viel zu lange in seiner Nähe herum, sie kannte ihn eben...
Bis sie ihn, zusammen mit allem Anderen, irgendwann vergessen würde...
"Keine Sorge, ich behalt die Ausgänge im Auge", versicherte Dave der Sylphe und warf Jareth einen dieser Seitenblicke zu, die von einem schiefen Lächeln begleitet wurde und eine offensichtlich unausgesprochene Botschaft mit sich trugen. Der Weißhaarige verstand diese Botschaft ganz gut, doch er tat so, als hätte er sie nicht gesehen. Stattdessen wandte er sich Ninui zu und warf das Papier des Müsliriegels in den Karton, den er auf einem der leeren Sitze stehen ließ. "Ich begleite dich. Wenn etwas sein sollte, weck mich, Dave." Letzterem warf er noch einen Blick zu, bevor er sich von den blinkenden Lichtern des Cockpits abwandte und mit Ninui zurück in den Flur trat. Es war nicht weit bis zu einem der Schlafräume, in denen sie sich ausruhen konnten und er ließ Ninui den Vortritt, nachdem er den Knopf der Tür betätigt und diese leise zischend zur Seite gefahren war. Obwohl sich in dem Raum sicher erst vor kurzem Menschen aufgehalten haben mussten, wirkte dieser steril und sauber, wie man es vielleicht auch von Flugzeugen kannte. Es gab keinen einzigen losen Gegenstand, der herum lag und im Falle eines Starts zu einer potenziellen Gefahr werden konnte.
Jareth trat zu eine Luke, die sich oberhalb der Schlafnischen befand, öffnete diese und zog eine Decke und ein Kissen hervor, die er Ninui überreichte. "Benötigst du sonst noch etwas?", fragte er leise und musterte die Sylphe. Sie wirkte müde, wahrscheinlich dauerte es nicht mehr lange, bis sie in diesen tiefen Schlaf fiel.

[Ninui]

Daves Versprechen die Ausgänge im Auge zu behalten, reichten mir als Sicherheit. Falls Jareth es trotzdem schaffen sollte aus dem Flugding zu entwischen, dann hatte ich zumindest eine Adresse bei dem ich mich sehr viel sehr lautstark beschweren konnte. Ich war allerdings zu müde um diese Drohung an Dave auszusprechen. Vielleicht hätte es ihn noch ein wenig mehr motiviert die Bildschirme mit den Ausgängen im Blick zu halten, wenn er mit zu viel Gesellschaft nicht besonders gut klarkam. Ich schenkte Jareth kurz einen dankbaren Blick, als er anbot mich einfach zu begleiten, statt mir irgendeine konfuse Erklärung um die Ohren zu werfen. Schweigend folgte ich ihm durch die Gänge, während ich das Gefühl hatte, dass mir gleich schon die Augen zufallen würden. Die Schläfrigkeit machte sich bereits langsam in meinen Gliedern breit.
Daher zuckte ich kurz zusammen, als sich eine Tür mit einem Zischen öffnete. Etwas zaghaft trat ich an Jareth vorbei, als er mir den Vortritt ließ. In dem Raum befanden sich mehrere kleine Schlafkojen , die allesamt jedoch unbelegt wirkten. Ich ließ meinen Rucksack in der Nähe des Bettes fallen, bei dem der Weißhaarige stehen geblieben war und mir auch schon Decke und Kissen reichte. Ich ließ es beides in die nächste Schlafkoje fallen, streifte mir die Schuhe von den Füßen und ließ mich ebenfalls mit einem leisen Seufzen hineinfallen. „Nur dein Versprechen, dass du wirklich nicht ohne mich los ziehst.“ Mein Blick ruhte musternd auf seinem Gesicht, als könnte ich eine Lüge sofort aus den müden Augen herauslesen. Je gefährlicher es war, desto größer war für ihn die Verlockung mich dort zu lassen, wo er glaubte, dass ich sicher war. Ungeachtet, dass es für ihn ganz alleine um so gefährlicher werden konnte. Trotz seiner Glühhand, mit der er die anderen kontaktieren konnte.
Ein tiefes Gähnen konnte ich nicht mehr unterdrücken, ehe ich weiter in die Schlafnische rutschte und mir das Kissen passend klopfte. „Gute Nacht.“
Sobald Jareth mich allein ließ, zog ich die Waffe aus meinem Hosenbund und verstaute sie in einem Netz, das sich an der Wand befand. Es kam mir falsch vor sie im Rucksack aufzubewahren, der vermutlich ohnehin soeben irgendwohin verstaut worden war, damit niemand von einem herumfliegenden Rucksack getroffen werden konnte.
Was, wenn die Waffe gestohlen wurde?! Damit konnte man immerhin Wesen mit nur einem Schuss töten.
Lange konnte ich mir darüber jedoch keine Gedanken mehr machen, denn die Schlafstarre übermannte mich und ich fiel in einen traumlosen Schlaf. So tief und erholsam, wie er es sonst wurde, war mein Schlaf jedoch nicht. Denn im Unterbewusstsein spürte ich, wie die Wesen von der Nacht wieder angeschwemmt wurden.


(Mach ruhig einen Zeitsprung, schätze Jareth wird ja in der Nacht nicht soo viel schlafen :'D Ist da nicht mit so einem gesunden Schlaf wie Ninui gesegnet. Die wird nur aufwachen, wenn ein Wesen sich quasi unmittelbar im Raum befinden würde. Sonst schläft sie quasi weiter durch)

[Jareth]

[Okidoki, wird gemacht :3 Ninui hats echt gut p.p xD]

Jareths Brauen hoben sich leicht als die Sylphe seine Frage als Anlass nahm, noch einmal zu verdeutlichen, dass er nicht ohne sie gehen sollte. Es schien ihr also wirklich wichtig zu sein, ihn zu begleiten oder sie machte sich möglicherweise einfach Sorgen wenn er alleine unterwegs war. Er konnte das verstehen...er würde es genauso machen.
"Ich verspreche es", erwiderte er und zeigte ein leichtes Lächeln, während er den Blick aus den Augen der Sylphe erwiderte. Jareth hatte tatsächlich nicht vor, einfach zu gehen, denn mittlerweile fühlte er sich wirklich müde und konnte eine Pause ebenfalls ganz gut gebrauchen. Ausgeschlafen ließ sich der morgige Tag sicher besser in Angriff nehmen und alles erledigen als mit müden Knochen und leerem Akku.
Jareth beobachtete, wie Ninui es sich in der Schlafnische zurecht machte und nickte leicht, als sie ihm eine gute Nacht wünschte. "Gute Nacht...schlaf gut." Womit er sich schließlich auch abwandte und durch die Tür hinaus in den Flur trat, bevor sich die Türe zischend hinter ihm schloss. Eigentlich hätte er auch in dem Raum bleiben können, in dem Ninui schlief, denn soweit er sich erinnerte, war es so gut wie unmöglich, die Sylphe zu wecken...doch er wollte trotzdem verhindern, dass er sie störte, weswegen er sich in eine leere Schlafkoje einen Raum weiter legte um sich dort auszuruhen, nachdem er noch eine Kontrollrunde durch das Schiff gemacht und die Waffenvorräte überprüft hatte.
Dank des Schlafmangels der letzten Stunden fielen Jareth auch ziemlich schnell die Augen zu, doch anders als geplant, war es nicht der eingebaute Alarm des Weckers, den er sich über ein kleines Display an der Wand der Schlafkoje gestellt hatte, sondern Daves Stimme, die aus dem kleinen Lautsprecher neben dem Bedienungsfeld zu ihm übertragen wurde. Er war sich hinterher nicht einmal sicher, ob er überhaupt richtig eingeschlafen war.
"Verfluchte Sch...!", war das Erste an Worten, das der Weißhaarige bewusst vernahm, bevor auch schon der Untergrund wackelte und ihn mit einem Schlag in den wachen Zustand zurück beförderte. Er schwang sich aus der Schlafkoje, ließ die Schuhe, die er ausgezogen hatte, auf dem Boden liegen und wankte in Richtung der Tür, während Daves Gefluche nach wie vor durch den Lautsprecher an der Schlafnische drang. Es verstummte erst als sich die Tür zischend hinter Jareth schloss, der allerdings bereits weiter gegangen war und sich durch den Flur in Richtung Cockpit kämpfte. Dave war dabei, den Flieger in die Luft zu befördern und das in relativ uneleganter Art und Weise, weswegen Jareth Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten. Er konnte jedoch auch noch etwas anderes vernehmen; das Kratzen und Knarren von etwas, das sich außerhalb des Schiffes befand und...

Wie sich herausstellte, waren die Monster von letzter Nacht wieder aufgetaucht und gerade dabei gewesen, das Schiff zu belagern als Dave aus seinem Nickerchen erwachte und das Schiff intuitiv startete und in die Luft bringen wollte. Das bekam Jareth zumindest aus ihm heraus nachdem sich die Lage wieder einigermaßen beruhigt hatte und sie ihre ungewollten Passagiere losgeworden waren. Den Rest der Nacht schwebten sie einige hundert Meter über dem Erdboden während Dave mit irgendwelchen Messungen beschäftigt war, während Jareth versuchte, Funkkontakt zu den Anderen am Boden aufzunehmen. Etwas, das nach wie vor nicht funktionierte. Auch stattete er Ninui zwischendurch noch einen Besuch ab, um sicherzugehen, dass sie nicht aus ihrer Schlafnische gefallen war, was glücklicherweise nicht geschehen war. Ob sie bemerkte, wenn sie herunter fiel oder sich etwas stieß?
An Schlaf war für die beiden Männer jedenfalls nicht zu denken und auch wenn sie in der Luft in Sicherheit zu sein schienen, verbrachten sie den Rest der Nacht damit, die Lage zu verstehen, in der sich die Insel befand...seltsame Kreaturen, die aus dem Nichts erschienen...und wieder verschwanden, sobald der Tag anbrach...
Das einzig Gute an der Sache war, dass Dave das Schiff kurz vor Morgengrauen aus seinem schwebenden Zustand holte und es in Richtung Norod steuerte. So wären Jareth und Ninui schneller am Ziel als geplant war.

<--- Norod Village (Ich mach schon mal einen Pfeili)

[Ninui]

(dafür kann Jareth Nachts besser weglaufen :D )

Das Flugschiff besaß keine Fenster, sodass meine Schlafstarre nicht direkt bei Aufgang der Sonne von mir fiel. Es dauerte stattdessen eine ganze Weile, bis ich mich langsam wieder regen und Strecken konnte. Obwohl ich länger als sonst in der Schlafstarre verbracht hatte, fühlte ich mich alles Andere als ausgeruht. Immer wieder war ich im Schlaf nah dran gewesen aufzuwachen, sodass die richtige Schlafphase recht kurz gewesen war.
Noch immer fühlten sich meine Glieder recht steif an, als ich aus der Koje kroch. Als hätte man sich zu lange in eisiger Kälte draußen aufgehalten. Sobald ich mir die Schuhe angezogen und einmal die Haare ein wenig entwirrt hatte, machte ich mich auf die Suche nach Jareth.
Sofern man sich im Türendschungel nicht verlief war es nicht schwierig ihn zu finden. Er saß bei diesem Dave im Nebensitz, vor ihnen die ganzen blinkenden Apparaturen.
„Sie waren wieder da, nicht wahr? Diese Wesen?!“ nuschelte ich und streckte mich erneut. Es wurde Zeit, dass ich einmal das Tageslicht zu Gesicht bekam. Die Antwort auf meine Frage fand ich bereits in Jareths tiefen Augenringen, die das grün in seinen Augen dunkler wirken ließen.
Mein Blick fiel auf einer der ganzen Monitore, die auch Bilder von draußen zeigten. Eine Kamera war ausgefallen, sodass auf dem Bildschirm nur Schwärze angezeigt wurde. Auf einem anderen konnte man im Hintergrund jedoch die vertraute Straße nach Norod erkennen. Wir hatten zumindest über Nacht unser Ziel erreicht.


<-- Norod Village