Das verlassene Dorf




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Es liegt auf der Wiese am Waldrand, umgeben von Feldern, und ist nur sehr klein. Auch von hier wurden die Menschen nach Kapua evakuiert, doch obwohl viele Häuser durch die Monster zerstört wurden und es keinen Strom gibt, finden manche Yokai hier Schutz und ein Dach über dem Kopf - wenn auch keine Sicherheit vor den Monstern.

Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 5. Mai 2020, 17:41

Offenbar war die kleine Lehrstunde damit beendet, denn Niban ließ das Schwert wieder sinken und auch ich senkte die Hand und lockerte den Griff um das Messer, ehe ich es neben der Pfanne auf den Boden legte. Das Feuer brauchte auch wieder Nachschub, und so legte ich noch etwas Brennmaterial nach. Einen Grund, etwas zu sagen, hatte ich gerade auch nicht, und so brach ich die Stille nicht und ließ auch das Thema mit dem Messer erstmal fallen. Ansonsten hätte ich wohl ausgesprochen, was mir durch den Kopf ging, nämlich dass mich diese Viecher längst zerfleischt hätten bevor ich Gelegenheit hatte damit irgendwas anzustellen. Aber nun... War ja auch egal. Hoffentlich kam es nicht so weit.
Ich nahm die Dose wieder auf und aß langsam weiter, während meine Ohren nach draußen gespitzt waren und ich lauschte. Die nächsten Minuten gingen schweigend dahin, aber es dauerte auch nicht mehr allzu lange, bis ich die Dose geleert hatte und sie wegstellte. Etwas trinken hätte ich noch können, aber es war nichts mehr da. Das musste bis zum Morgen warten.
"Ich leg mich nochmal eine Weile hin", sagte ich leise und warf Niban einen Blick zu. Das war ja so ziemlich das einzig Sinnvolle was ich tun konnte. Je schneller ich mich erholte und je mehr Kraft ich sammeln konnte, umso besser. Auf das Feuer konnte Niban aufpassen, und wenn etwas los war, konnte sie mich immer noch wecken. Auch wenn sie natürlich auch ohne mich problemlos zurechtkam.
Sofern von ihr keine Einwände kamen, würde ich es mir dann auch wieder auf dem Sofa bequem machen und mich schlafen legen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Do 7. Mai 2020, 20:05

Da Farûna nichts mehr über das Messer, das Schwert oder dazu, wie man beides am besten benutzte, wissen wollte - ob das Niban so klar war, warum, würde sich wohl nie herausstellen -, blieb es wieder still zwischen ihnen. Niban hatte ja ohnehin noch weniger beizutragen als die Füchsin, doch es störte sie auch nicht. Sie konnte den ganzen Tag so herumsitzen, ohne sich zu langweilen oder ein "Gespräch" zu vermissen. Auch wenn sie sehr wohl ihren eigentlichen Körper vermisste. Und überhaupt...
Wieder dehnte sich ihr Brustkorb sichtbar, als sie still einatmete und genauso lautlos seufzte. Farûna hatte sich wieder der Dose zugewandt und als sie nach ein paar Minuten mit dem Essen ganz fertig zu sein schien und verkündete, dass sie sich wieder hinlegen würde, nickte Niban nur. Sie sah ihr passiv dabei zu, wie sie es sich wieder auf dem Sofa bequem machte. Das Feuer hatte sie noch einmal gefüttert, doch wenn es in den nächsten Stunden wieder und wieder schrumpfen würde, konnte die Schlange ihm neue Nahrung geben. Das war nicht schwierig...
Nur ein einziges Mal ging sie vor der Morgendämmerung noch einmal hinaus...
Allerdings... Würde sie auch verschwunden bleiben, wenn die Sonne aufging, und sofern Farûna sich nicht genügend Sorgen machte, um nach ihr zu suchen, würde sie bis nach dem Mittag ganz allein bleiben.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Fr 8. Mai 2020, 10:00

Von Niban kam nichts mehr, und da sie mir zuvor schon versichert hatte, dass sie das Feuer am Laufen halten konnte, gab es wohl auch keinen Grund mehr für mich, weiter wach zu bleiben. Ich schlief nicht sofort ein, sondern lag noch eine ganze Weile herum, schloss die Augen, döste irgendwann ein wenig ein, und da es weiterhin still blieb, driftete ich irgendwann schließlich doch in den Schlaf ab.
Niban war so leise, dass ich sie nicht hörte, als sie verschwand. Was mich wieder weckte, war irgendwann das Sonnenlicht, das durch den Spalt im Vorhang herein schien. Ich hatte nun wirklich genug geschlafen.
Es war niemand da, wie ich feststellte, als ich irgendwann einen Blick durch das Wohnzimmer warf. Ich konnte auch nichts hören, auch wenn das nicht allzu viel zu heißen hatte bei Niban oder Dart. Vielleicht war sie Wasser holen gegangen, denn als ich mich langsam aufsetzte, sah ich dass die Schüssel immer noch leer war. Das Feuer war inzwischen heruntergebrannt und rauchte nur noch ein wenig vor sich hin.
Ich rutschte hinab auf den Boden und zum Tischchen hin, wo ich mir eine von den kleinen Tabletten gegen die Infektion herausdrückte und sie ohne Wasser herunterschluckte, was auch halbwegs gut ging weil sie so klein war. Aber ich brauchte Wasser. Mein Blick huschte zum Fenster und nach kurzem Zögern stemmte ich mich auf dem Tisch hoch und stand auf. Im ersten Moment war mir schwindelig und ich stand etwas wackelig auf den Beinen, aber als ich ein paar Momente lang abwartete, ging es langsam wieder. Gut genug zumindest, dass ich die paar Schritte zum Fenster schaffte und mich dort wieder festhielt, ehe ich den Vorhang beiseite schob und hinaus sah.
Die Umgebung lag ruhig da im sonnigen Morgen, kein Lebewesen weit und breit. Die Sonne war angenehm warm und ich stand ein paar Momente lang an die Fensterbank gestützt da und überlegte, während ich mich aufwärmte. Da das Stehen auf Dauer aber anstrengend wurde, wankte ich schließlich zurück zum Sofa und setzte mich wieder hin. Ich schloss die Augen und wartete, döste vielleicht auch wieder ein bisschen ein, aber irgendwann wurde die Frage, wo Niban hingegangen war, doch stärker. Vielleicht war sie auch wieder... weg. Das würde ihre Abwesenheit jedenfalls erklären. Aber... ach, ich verstand das alles nicht. Was war dann mit Dart?
Mein Durst wurde stärker, und der Husten, den ich immer noch hatte, half dabei auch nicht gerade, sodass ich schließlich etwas tun musste. Ich wusste nicht wo Niban oder Dart waren oder ob überhaupt einer von beiden zurückkommen würde, und etwas tun konnte ich wohl auch nicht - nicht wenn ich so schlecht beisammen war. Aber zumindest um mich selbst kümmern musste ich mich.
Der lange Rock lag noch neben dem Sofa und mit ein wenig Mühe zog ich ihn wieder an, damit es draußen wenigstens etwas wärmer war. Auch die Jacke, die Dart mir gebracht hatte, zog ich über, nachdem ich meine Flügel vorsichtig an meinem Rücken angelegt hatte. Der eine tat dabei auch etwas weh, aber es war nichts gegen den Schmerz in meiner Schulter, der wieder stärker wurde. So sehr dass ich versuchte, eine der Schmerztabletten herunterzuwürgen, und tatsächlich gelang es mir nach einigen Versuchen, auch wenn es ziemlich eklig war und ich den bitteren Geschmack nicht los wurde. Ich brauchte dringend Wasser.
Da ich mir nicht zutraute, die Schüssel gefüllt zu tragen, oder überhaupt einen offenen Behälter mit Wasser ohne etwas zu verschütten, suchte ich in der Küche nach einer Flasche oder sonst einem Behälter, den man verschließen konnte. Tatsächlich fand ich ein paar Flaschen mit großen Plastikdeckeln, die ich nach kurzem Ausprobieren auch aufschrauben konnte, und steckte eine in jede Seitentasche des Mantels, sodass ich die Hände frei hatte. Die brauchte ich auch, um mich festzuhalten, denn das Laufen war immer noch ziemlich anstrengend. Ich ging zur Haustür und trat nach draußen - da ich keine Schuhe hatte, immer noch in Socken.
Ich wusste noch, wo das Haus mit dem Gartenschlauch gewesen war, wo es Wasser gegeben hatte. Aber weil ich noch so schwach auf den Beinen war, brauchte ich immer wieder eine Pause, um mich irgendwo abzustützen oder mich auf eine Mauer oder eine Bank oder was auch immer zu setzen, um mich auszuruhen. Ich merkte aber auch, dass es mir gut tat, draußen zu sein. Ich musste langsam wieder meine Kräfte sammeln. Die Sonne tat ihr übriges, sodass es trotz der Anstrengung eigentlich ganz gut klappte. Meine Ohren zuckten immer wieder und ich lauschte und behielt die Umgebung im Blick, und bei dem Wasser angekommen würde ich da die Flaschen auffüllen, meinen Durst stillen und wohl noch eine Pause machen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Sa 9. Mai 2020, 16:59

Farûna wurde auf ihrem Weg durch das Dorf nur von der Sonne und einem leichten Wind begleitet. Ansonsten war niemand da; die kleinen Tiere, die sich vielleicht noch hier und dort in Norod aufhielten, blieben lieber versteckt oder huschten davon, wenn sie den zweibeinigen Fuchs entdeckten. So oder so konnte man wohl sagen, dass er ganz allein war. Daran änderte sich auch nicht gleich etwas, als er das Haus erreichte und von dem Wasserhahn außen bei der Kellertür Wasser in die Flasche füllte, die sie mitgebracht hatte. Und etwas trank.
Erst bei ihrer Pause danach konnte sie für einen Moment so etwas wie die Ahnung eines leisen, unverständlichen Wisperns hören. Möglicherweise kam es ihr vertraut vor und sie erinnerte sich an die nichtvorhandenen Geräusche, die seine Ankunft dort unten angekündigt und während seiner Anwesenheit die große, laute, drückende Stille vertrieben hatten. Jetzt allerdings erstarben sie schnell wieder. Dafür war sie bald nicht mehr ganz so allein, denn eine Gestalt schälte sich aus dem Schatten an der Hausecke, den das von der Sonne beschienene leicht über die Mauer hinausragende Dach auf den Boden warf. Es war der nach außen hin jung erscheinende Mann mit den roten Haaren und den bräunlich-roten Augen. Er trug noch dieselbe Kleidung wie zuvor, allerdings war sie wieder ganz sauber und unversehrt, und doch war etwas anders an ihm...
Er näherte sich der Füchsin langsam und leise, aber nicht unauffällig oder gar heimlich. Das schwarze Chokutou hielt er an der Seite in der rechten Hand. Bei genauem Hinsehen konnte man feststellen, dass er etwas ... gehetzt wirkte, als wäre er erst kurz zuvor von etwas umgetrieben worden, das nun glücklicherweise fort war. Und dass er etwas abgezehrt schien. Er blieb schweigend vor Farûna stehen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » So 10. Mai 2020, 07:49

Ich steckte die beiden Flaschen noch nicht gleich wieder ein als ich fertig war, sondern setzte mich auf eine Mülltone, die in der Nähe stand, und ließ die Flaschen auf dem Boden liegen. Es war lächerlich, wie anstrengend das alles für mich war. Aber ein wenig Ruhe, und dann würde es schon wieder...
Meine Ohren zuckten, als ich meinte ein Geräusch zu hören, oder etwas ähnliches wie ein Geräusch, das mich sofort hellwach werden ließ. Das Gefühl, das dabei in mir aufkam, ließ mich auch recht sicher sein, dass ich es mir nicht eingebildet hatte, auch wenn es schnell wieder still wurde. Ich rührte mich nicht und lauschte aufmerksam.
Und dann sah ich ihn und wandte den Blick in seine Richtung, während meine Ohren sich ihm entgegen spitzten.
"Da bist du...", sagte ich, und auch wenn man es mir nicht allzu sehr anhörte, war ich durchaus erleichtert. Er wirkte äußerlich unversehrt, aber irgendwas... Meine Ohren zuckten und mein Blick huschte einmal an ihm entlang, seinem Gesicht, seiner Kleidung, dem Schwert, allem. Ich konnte diesen Eindruck nicht festmachen. Etwas passte einfach nicht. Oder vielleicht war es die Summe der kleinen Dinge, wie dass seine Kleidung wieder wie neu aussah, und dass er irgendwie nicht so wirkte, als habe er die letzten Minuten dagestanden und mich beobachtet.
Ich spitzte wieder die Ohren, als er bei mir stehen blieb. Aber ich blieb wachsam. Irgendetwas stimmte nicht, und wenn es nicht Dart selbst war, dann war etwas mit Dart. "Was ist passiert? Wo warst du?"
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » So 10. Mai 2020, 17:29

Ich wusste nicht so recht, ob ich es mir einbildete, aber fast schien es, als sei Farûna erleichtert, mich zu sehen. Um ehrlich zu sein, wusste ich gerade nicht, ob ich froh war, sie zu sehen oder festzustellen, dass sie es bis hier zum Wasser geschafft hatte und offenbar eine Nacht überstanden hatte. Oder zwei? Oder drei? Oder ... wie viele? Ich wusste es nicht, ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verstrichen war, während ich... Tja, "weg" gewesen war.
Ich ließ mich langsam in die Hocke gehen, auch wenn ich dadurch ein wenig kleiner war als sie, die sie auf einer Mülltonne saß. "Ja, da bin ich..." Ich betrachtete sie einen Moment lang. Ich glaubte, den feinen Geruch von altem Blut von ihrer Schulter ausgehen zu riechen, also war die Wunde dort wohl noch nicht ganz verheilt. Das bedeutete wohl, dass ich nicht länger als ein paar Tage, wenn überhaupt, weggewesen sein konnte. "Ich war wieder dort", antwortete ich nach ein paar Sekunden auf ihre Frage und ließ den Blick schweifen. "Keine Ahnung, wieso. Wie lange war ich weg?"
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » So 10. Mai 2020, 23:26

Mein Blick blieb mit gespitzten Ohren weiter auf Dart ruhen, wie um herauszufinden, ob ich so irgendetwas darüber feststellen konnte, was hier nicht stimmte. Seine Erinnerungen hatte er offenbar noch, zumindest die der letzten Tage... Das war immerhin etwas, würde ich mal sagen.
"Was?", rutschte es mir heraus, als er meine Frage beantwortete. Gut, so wirklich überraschend war das auch nicht, das war ja auch meine erste Befürchtung gewesen... Es war eher... Ich konnte es nicht so ganz greifen. Hatte Niban nicht gemeint, er wäre nicht dort? Sie hatte auch nicht so wirklich den Eindruck gemacht, als wäre es so wie beim letzten Mal. Auch wenn sie sich ja selbst nicht sicher gewesen zu sein schien...
Ich blinzelte und ließ den Blick ebenfalls zur Seite huschen. "Gestern gegen Mittag warst du noch hier", antwortete ich auf Darts Frage und schwieg nachdenklich. Was sollte das alles? Wieso war er dort gewesen? Und wieso...?
Erst jetzt fiel mir auf, warum ich überrascht war oder was hier vielleicht nicht stimmte. "Wie bist du da weg gekommen?", fragte ich und sah wieder zu Dart. Niban hatte es gesagt... Sie hatte gewusst, dass er von selbst zurückkommen würde. Obwohl er... dort gewesen war... Aber wusste sie wirklich bescheid? Scheinbar ja nicht genug, denn wo genau er gewesen war, hatte sie mir ja nicht sagen können. Oder wollen? Es war alles ziemlich verwirrend und ergab keinen Sinn für mich.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 11. Mai 2020, 16:50

Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und setzte mich nach einem Moment ganz ins Gras. Ich war nicht erschöpft, nicht körperlich jedenfalls, aber trotzdem fühlte ich mich so, als bräuchte ich erst mal eine Pause. Von allem. Bisher hatte ich die Erfindung der Menschen, die sie "Urlaub" nannten, lächerlich gefunden, aber so langsam hätte ich auch welchen gebrauchen können. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie er hätte aussehen sollen.
Farûna schien überrascht darüber, was ich ihr antwortete, was wiederum mich ein wenig verwirrte, weil es ja nicht so viele Optionen gab, wo ich gewesen sein könnte. Außer... Vielleicht hatte sie angenommen, ich hätte wirklich keine Lust mehr auf sie gehabt, und wäre einfach gegangen, also... War ich jetzt wiederum kurz verwirrt.
"Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich hab die letzten Stunden nicht weit von hier in irgendeinem Haus verbracht und bin auf dem Boden wieder zu mir gekommen." Ich hatte keine wirkliche Erinnerung daran, wie ich den Ort verlassen hatte. Aber als ich zu mir gekommen war, hatte mir erst mal alles wehgetan und dieses Mal hatte sich über meinen Körper gezogen. Also hatte ich es ganz sicher nicht nur geträumt. Überhaupt, ich träumte ja eigentlich nicht wirklich und es hatte sich außerdem viel zu real angefühlt.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 12. Mai 2020, 08:53

Dart schien das ganze schon mitgenommen zu haben. War ja auch kein Wunder, nach allem was ich wusste. Außerdem lief die Zeit dort unten irgendwie anders... Wer wusste schon wie lange es sich für ihn angefühlt hatte.
Ich stand von der Mülltonne auf und ließ mich hinab auf den Boden gleiten, sodass ich Dart gegenüber und auf Augenhöhe saß. War auch irgendwie sehr seltsam, auf andere hinab zu sehen. Normalerweise war ich auf meinen vier Beinen diejenige, die hinauf sah. Das Gras war getrocknet und die Sonne schien auf unseren Platz hier, daher war es auch nicht so kalt.
"Die letzten Stunden?", echote ich leise und blickte Dart nachdenklich an. Kurz fragte ich mich, woher er wusste, dass er schon ein paar Stunden in dem Haus gewesen war bevor er zu sich gekommen war, aber das war ja wahrscheinlich auch nicht so wichtig. Wichtiger war, warum das ganze.
"Niban war hier", sagte ich nach einer Weile langsam. "Nicht als Schlange, sondern in Menschengestalt... Ist kompliziert, keine Ahnung, sie war in dieser Gestalt, als ich das letzte Mal da unten bei dir war und sie mich hingebracht hat." Den letzten Satz schob ich etwas schneller als Erklärung nach, denn wahrscheinlich machte es für Dart sonst nicht so viel Sinn, nachdem ich ihm ja zuvor erzählt hatte, Niban sei eine Schlange. Warum sie aussah wie ein Mensch, wusste ich ja selbst nicht. "Jedenfalls...", fuhr ich langsam fort, "...ist sie heute Nacht hier aufgetaucht. Sie hat gesagt, du bist... weg. Aber sie wusste wohl nicht wo du bist. Sie hat nur gesagt, du kommst von selbst wieder." Ich sah Dart einen Moment lang schweigend und aufmerksam an. "Sie wusste das. Sie hat gesagt, sie war hier weil du weg warst. Und... sie konnte sich erinnern. An mich. An alles." Mein aufmerksamer Blick veränderte sich und ich senkte ihn ein wenig, nun wieder nachdenklich.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 12. Mai 2020, 17:43

Meine Augenbraue hob sich leicht, als sie nachfragte. Maaann, konnte sie das nicht einfach so hinnehmen? Musste ich ihr wirklich erst noch erklären, dass ich in dem Haus eine Weile lang rumgelegen hatte, weil mir alles wehtat? - Sicher nicht. Also blieb es bei der gehobenen Augenbraue. Sie hatte sich mittlerweile von der Mülltonne runter zu mir auf den Boden gesetzt. Ich konnte nicht beurteilen, ob es ihr besser ging, aber immerhin war sie schon mal hier. Und musste irgendwie selbst hierher gekommen sein. Vielleicht war ihr Durst schuld. Lebewesen konnten nicht lange ohne Wasser.
Zu der einen Augenbraue gesellte sich bei dem, was sie anschließend sagte, auch noch die zweite in die Höhe, ich sah sie einen Moment lang an und ließ den Blick dann in den Schoß zu der schwarzen Klinge sinken. Niban. Das Schwert, das eigentlich eine Schlange war, die es auch in der Zweibeinerversion gab? Was zur Hölle... "So, konnte sie das...", meinte ich leise, nachdem für ein paar Sekunden Stille zwischen uns eingetreten war. "Ist ja toll." Meine Augen wurden etwas schmal, ich hob den Blick aber nicht wieder an. Mir ging die ganze Sache schon wieder gehörig auf den Geist. Wieso wusste ein blödes Schlangenvieh bescheid, aber ich nicht? Und wieso wurde das Farûna gesagt, aber nicht mir?! "Hat sie sonst noch was Nettes erzählt?", fragte ich sie ein wenig sarkastisch und blickte wieder auf.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 12. Mai 2020, 19:51

Meine Ohren zuckten leicht, als Dart die Stille wieder brach, wenn auch nicht äußerlich mit Worten die meine Ohren hätten hören können. Aber irgendwie geschah das trotzdem manchmal automatisch. Jedenfalls hob sich mein Blick nach ein paar Momenten wieder zu ihm, doch ich schwieg und sah ihn nur an. Dart hatte den Blick auf sein Schwert gesenkt, aber ihm war trotzdem deutlich anzumerken, dass ihm das ganze nicht passte. Das widerum holte mich wieder ein wenig aus meiner Nachdenklichkeit heraus und fixierte meine Aufmerksamkeit mehr auf Dart, vor allem als er mit seiner sarkastischen Frage den Blick wieder zu mir hob.
Oh wow... Das war der Dank, dass ich ihm mitteilte was ich wusste? Na schön... Überlegte ich nächstes Mal wohl besser dreimal, bevor ich etwas sagte...
Jaah, ich konnte mir ja schon vorstellen wie ätzend das alles war... Aber hey, ich versuchte nur... Ach egal.
Ich schüttelte leicht den Kopf. "Nein", sagte ich, senkte kurz den Blick und dachte nach, aber da war wirklich nichts Wichtiges gewesen was mir gerade einfiel. "Sie konnte auch gar nicht sprechen. Ich hab sie gefragt und sie hat nur genickt oder mit dem Kopf geschüttelt", fügte ich als Erklärung hinzu. Andernfalls hätte ich Niban ja selbst noch ganz gern ein paar Fragen gestellt, aber naja. Ich konnte mir das eben auch nicht aussuchen.
So hatte ich wenigstens nicht noch mehr unschöne Neuigkeiten für Dart, hahaaa..... Die wollte er ja eh nicht hören...
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mi 13. Mai 2020, 17:18

Ich stieß ein tiefes Seufzen aus, blieb aber in den nächsten Sekunden erst einmal still, nachdem Farûna geendet hatte. Ich musste das erst mal verarbeiten. Ich hatte auch nicht viel dafür übrig, dass ihr vielleicht die Art nicht gefallen könnte, wie ich mit ihr umging. Ich hatte weder vergessen, wie wir auseinander gegangen waren, noch konnte sie von mir erwarten, dass ich vor ihr einen Kniefall hinlegte, weil sie mir schlechte oder zumindest wenig hilfreiche Informationen überbrachte. Das sollte sie ja eigentlich wissen, immerhin kannte sie mich. Ganz im Gegensatz zu mir selbst, der ich sie nicht wirklich kannte. Jedenfalls wusste ich von ihr nur das, was sie mir erzählt hatte und wie sich sich eben in den letzten Tagen bei mir so verhalten hatte.
"Wie geht's dir?", fragte ich aber immerhin schließlich, was jedoch eher daran lag, dass ich schon wieder die Schnauze voll hatte und nicht weiter über diesen Müll nachdenken wollte. Ich hatte eh keine Ahnung und würde keine Antwort finden, also was sollte es. Hatte ich halt in ein paar Tagen vielleicht wieder Schmerzen und landete wieder da. Und tauschte wieder Plätze mit einer verdammten scheiß Schlange, die ich nicht kannte. Garantiert würde das hier nicht das einzige Mal bleiben. Juchu... Mann.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mi 13. Mai 2020, 18:14

Dart hatte offenbar genug von dem Thema, denn er schwieg und ließ es ruhen. Mein Blick hob sich wieder zu ihm, ein wenig seitlich. Konnte ich auch verstehen, dass er genug davon hatte... Ich hatte in den letzten Wochen genug Zeit gehabt, mich über mein eigenes Problem aufzuregen, und war oft genug da gewesen wo er jetzt stand. Und naja, es war auch bei mir nicht das erste Mal... Und ich wusste auch noch, wie ich mich die letzten Male aufgeführt hatte. Diesmal hatte es ja keiner mitbekommen.
Auch ich schwieg jedenfalls, denn mehr gab es ja eigentlich nicht dazu zu sagen. Ich wusste nicht was das alles sollte oder was wir hätten tun können, und selbst wenn Dart irgendwelche eigenen Überlegungen gehabt hätte, schien er nicht so als wollte er sie mit mir teilen. Er glaubte ja auch nicht, dass ich auf seiner Seite war...
Nicht dass ich Dart loswerden wollte oder mich über sein Problem freute, aber... jetzt merkte ich wieder, wieso Nibans Gesellschaft angenehmer gewesen war.
Vielleicht war ein Themawechsel gar nicht so schlecht, wie Dart ihn schließlich nach ein paar Momenten begann. Ob ihn das wirklich interessierte, war wohl eine andere Sache, ich bezweifelte es jedenfalls... Ich verzog leicht den einen Mundwinkel, aber selbst als ein freudloses Lächeln wäre das wohl nicht durchgegangen - aber das war auch nicht meine Absicht, und ich tat es auch nicht wegen Dart, sondern wegen meinem eigenen wenig erfreulichen Zustand. Mein Blick, der zuvor wieder zu Dart gehuscht war, wandte sich erneut zur Seite. "Geht so. Wird aber langsam besser, denke ich. Nur die Schulter tut noch verdammt weh." Das würde sich wohl auch noch nicht so schnell ändern, wie es schien. Aber immerhin schien es wirklich mit mir bergauf zu gehen, was schonmal gut war. Auch wenn jede Fortbewegung immer noch lächerlich anstrengend war.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Do 14. Mai 2020, 17:58

"Hnn..." Ein leises, nachdenkliches Summen drang aus meiner Kehle, als sie mir auf meine Frage antwortete. Mein Blick richtete sich auf besagte Schulter. Der Biss hatte auch echt unangenehm ausgesehen und wenn er entzündet war, konnte ich mir schon vorstellen, dass er scheiße wehtat. Aber mehr als Schmerzmittel nehmen konnte sie da wohl auch nicht machen. Mein Augenmerk wanderte weiter zu ihrer Flasche. Sie hatte sich offenbar einen neuen, wesentlich kleineren Wasservorrat zulegen wollen und sich deshalb bis hierher geschleppt. Und natürlich, weil sie Durst hatte, klar. "Na immerhin wird's langsam besser", sagte ich schließlich und stieß ein lautloses Seufzen aus.
"Willst du zurückgehen oder hierbleiben?", fragte ich sie nach einem weiteren Augenblick und sah wieder in ihr Gesicht auf. Vielleicht wollte sie ja auch noch ein wenig die Sonne genießen und die frische Luft. Ich würde sie auch nicht fragen, ob ich ihr mit dem Weg zurück helfen sollte. Sie hatte es hierher geschafft und ich hatte nicht vergessen, dass sie ja der Ansicht war, dass sie es schon hinbekam. Ich kannte das ja auch von mir, auch wenn es zugegebenermaßen nicht so toll war, Undankbarkeit am eigenen Leib zu erfahren.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Do 14. Mai 2020, 19:56

Langsam nickte ich bei seinen Worten und lehnte den Kopf gegen die Mülltonne an meinem Rücken. Ich war echt froh, dass es langsam besser wurde, auch wenn es noch ein weiter Weg war, bis es mir wieder gut ging. Jetzt durften nur keine weiteren Zwischenfälle kommen, die mich wieder zurückwerfen würden.
Ich sah zurück zu Dart bei seiner Frage und dachte ein paar Augenblicke darüber nach. Der Boden war zwar kalt und es wehte ein frischer, leichter Wind, aber die Sonne schien warm auf unseren Platz. "Eigentlich ist die Sonne gerade ganz angenehm hier", sagte ich nach ein paar Momenten und lächelte leicht, ein wenig schief. Damit war seine Frage wohl beantwortet. Auch wenn ich wahrscheinlich nicht allzu lange hier sitzen bleiben würde, denn es würde sicher bald kalt werden. Aber so lange tat mir die Sonne sicher auch ganz gut.
"Was ist mit dir? Auch ein bisschen Sonne und frische Luft?" Mein Blick blieb auf ihn gerichtet, dieses Mal ohne Lächeln. Keine Ahnung ob er Lust drauf hatte, mit mir hier sitzen zu bleiben, aber... ich konnte mir vorstellen, dass er es auch nicht schlecht fand, wieder unter freiem Himmel zu sein, selbst wenn er von der Wärme der Sonne nichts haben sollte. Und wenn nicht, naja, dann eben nicht. Ich hatte auf jeden Fall nichts dagegen wenn er hier blieb. So lange wir nicht wieder stritten... Für mich war jedenfalls genug passiert, dass ich unseren letzten Streit beiseite legen konnte.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Fr 15. Mai 2020, 17:51

Mein Blick ruhte nun weiter in Farûnas Gesicht, während ich auf eine Antwort wartete. Der war zu entnehmen, dass sie im Moment wohl ganz gerne hier saß und auch noch hier bleiben wollte, weshalb ich leicht nickte. Mein Augenmerk wanderte im Anschluss langsam etwas über die Umgebung und ich antwortete nicht gleich auf ihre Frage. Die Sonne blendete mich ein wenig, für meinen Geschmack war es viel zu hell. Meine Augen schafften die Helligkeit zwar, aber es war anstrengender, weil sie eher für die Nacht gemacht waren. Wie generell alles an mir eigentlich lieber mit der Dunkelheit umging als mit Licht oder hohem Kontrast. Die Wärme des Sonnenlichts war mir ja sowieso ziemlich egal, weil ich sie zwar als Temperatur wahrnahm, aber nicht als wärmend.
Trotzdem stimmte es schon, dass mir die frische Luft gerade ganz recht war... "Nun... Es spricht nichts dagegen ein Weilchen hierzubleiben, ja", antwortete ich schließlich und sah dabei auch wieder zurück zu Farûna. Um diese Jahreszeit war es für sie in den Menschenklamotten bestimmt nicht kuschelig warm und die Sonne konnte das wahrscheinlich auch nicht ewig wettmachen. Deshalb war die Zeit, die wir hier verbringen würden, wohl eh absehbar.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Sa 16. Mai 2020, 08:08

Schweigend ließ ich den Blick auf Dart ruhen und beobachtete, wie er seinen Blick umherschweifen ließ, als müsste er erst überlegen, ob es ihm recht war, hier zu bleiben.
Ich hätte nicht gedacht, dass er so schnell wieder da unten landete... Außerdem war es ziemlich anders gewesen als das letzte Mal. Irgendetwas stimmte hier nicht. Zu gern hätte ich Niban weiter ausgefragt, aber das war nicht so einfach. Ob es wohl... nochmal passieren würde? Wahrscheinlich gut möglich, da keiner von uns wusste warum das geschah... Kein Wunder dass Dart genervt war.
Ich nickte sachte auf seine Worte hin und schwieg dann einfach weiter. Ich musste die Stille gerade nicht brechen, und ich wollte Dart nicht an irgendwelche Dinge erinnern, die entweder für ihn oder für mich nicht so angenehm waren - denn davon wären mir ein paar eingefallen. Da saß ich lieber einfach ein bisschen herum. Das hier war das erste Sonnenlicht, das ich seit Tagen abbekam, die erste frische Luft. Ich war ein Fuchs, ich gehörte nach draußen. Auch wenn es immer anders gewesen war, wenn ich diese verfluchte Gestalt gehabt hatte... aber ich hatte mich ja auch nie besonders gut fortbewegen können und war mehr oder weniger krank gewesen. Wie jetzt auch, eigentlich...
Trotzdem war es jetzt anders, allein schon weil es so... lange anhielt. Ich war ganz unten gewesen, und jetzt kam ich wieder heraus. Ob ich wollte oder nicht... irgendwie ging es immer weiter.
Sofern Dart weiter still blieb, würde ich wohl nach höchstens einer halben Stunde Anstalten machen, aufzustehen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Sa 16. Mai 2020, 15:19

Farûna erwiderte nichts mehr, aber andererseits gab es ja auch nicht viel, was es dazu noch zu sagen gegeben hätte. Auch von mir kam nichts mehr und es blieb still zwischen uns. Erst nach ein paar Minuten rückte ich ein wenig zur Seite und ließ das Schwert verschwinden, sodass ich mich seitlich etwas anlehnen konnte und es nicht so anstrengend war. Außerdem viel dort der Schatten vom Haus auf meinen Kopf, sodass wenigstens meine Augen im Schatten waren. Allerdings schloss ich sie nach einer weiteren Weile ohnehin. Ja, die frische Luft tat wirklich ganz gut. Auch in den Häusern, die ja nicht mehr geheizt wurden und nicht mehr "belebt" waren, war die Luft zwar nicht abgestanden oder so, aber es war schon noch etwas anderes als hier draußen.
Ich regte mich nicht, bevor Farûna sich schließlich meldete und wohl so langsam wieder zurückkehren wollte. War vielleicht auch besser für ihre Erkältung, die war wahrscheinlich noch nicht ganz weg oder kam am Ende wieder, wenn sie sich verkühlte. Ich erhob mich und drückte den Rücken etwas durch. "Soll ich dir noch mal ein bisschen mehr Wasser besorgen?", fragte ich sie. In ihre Flasche passte nicht so viel rein, die Schüssel hatte jetzt eine Weile ausgereicht.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Sa 16. Mai 2020, 15:36

Natürlich wurde es bald kühl hier draußen. Außerdem war ich ja nicht so ganz passend angezogen, nicht wie ein Mensch es wäre auf jeden Fall, und krank war ich noch dazu. Daher erhob ich mich schließlich mit einem leisen "Ich geh wieder rein." Ich stützte mich an der Mülltonne hinter mir ab und hob dann, als ich stand, auch die Flaschen auf, die ich in meine Jackentaschen steckte. Die Sonne war zwar wirklich angenehm, aber kalt wurde es doch. Und ich konnte nicht gebrauchen, dass es mit mir wieder schlimmer wurde.
Mein Blick huschte zu Dart bei seinen Worten und ich nickte nach einem kurzen Augenblick. "Ja, das wär ganz gut, glaub ich." Lange würde das was ich abgefüllt hatte auch nicht halten. Aber ehrlich gesagt war es tatsächlich ganz gut für mich gewesen, mich auch etwas zu bewegen und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Auch wenn es wohl auf Dauer vielleicht auch wieder nicht gut sein könnte, wenn ich nicht genug Ruhe bekam. Aber naja, mal sehen.
Die Pause hatte jedenfalls ganz gut getan und so hatte ich auch wieder genug Kraft, mich auf den Weg zu machen. Ich blieb trotzdem lieber in der Nähe einer Hauswand oder Mauer oder was auch immer, ähnlich wie auf meinem Weg hierher. Aber ich schaffte das alleine. Auch wenn ich mich zwischendurch ein wenig abstützen und kurz verschnaufen musste - ich versuchte es jedenfalls zu vermeiden und biss lieber die Zähne zusammen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » So 17. Mai 2020, 13:48

Ich würde Farûna auf dem Rückweg nicht meine Hilfe anbieten, weil ich mir ziemlich sicher war, dass sie es auch zurück allein schaffen wollte, wenn sie für den Hinweg auch schon in der Lage gewesen war, es ohne jemanden zu schaffen. Würde mir genauso gehen, das war auch noch ein zusätzlicher Grund; ich hasste es, auf Hilfe angewiesen zu sein. Aber zumindest das mit dem Wasser konnte ich ihr anbieten, weil mir klar war, dass so eine volle Schüssel nicht nur viel länger hielt, sondern dass Farûna auch Schwierigkeiten damit gehabt hätte, das volle Ding wieder zurückzuschleppen. Wasser konnte schon ziemlich schwer sein.
Ich ließ sie also erst mal in Ruhe und verabschiedete mich kurz, um innerhalb weniger Augenblicke den Weg zurück zu nehmen und mit der leeren Schüssel noch einmal an ihr vorbeizukommen. Ich hielt allerdings erst beim Wasserschlauch an, statt bis ins Haus zu gehen, weil es mit dem riesigen Waschschüsselding einfacher war, es hier draußen zu füllen als es drinnen über die Spüle zu drapieren oder erst in die Badewanne zu stellen. Es dauerte ein wenig, bis sie voll war, und mit der Schüssel in den Händen war ich auch wesentlich weniger schnell unterwegs. Vielleicht holte ich Farûna ja trotzdem noch ein, wenn sie eine Pause machte oder so.
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