Das verlassene Dorf




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Es liegt auf der Wiese am Waldrand, umgeben von Feldern, und ist nur sehr klein. Auch von hier wurden die Menschen nach Kapua evakuiert, doch obwohl viele Häuser durch die Monster zerstört wurden und es keinen Strom gibt, finden manche Yokai hier Schutz und ein Dach über dem Kopf - wenn auch keine Sicherheit vor den Monstern.

Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mo 17. Feb 2020, 15:07

Dart erwiderte nichts. Und überhaupt beschäftigte er sich offenbar gerade nicht besonders viel mit mir, denn er wandte sich ab und sagte auch nichts mehr. Damit war die Sache dann wohl erledigt. Du kannst deine Medizin nicht selber schlucken? Tja, dann eben nicht. Pech gehabt.
Im Moment war ich jedenfalls soweit neben mir, dass ich nicht weiter darüber nachdachte und es mir recht egal war. Ich war auch nicht in der Lage, mir etwas zu überlegen oder einen anderen Weg zu finden, selbst wenn mir etwas eingefallen wäre, um das ich Dart hätte bitten können. Es fühlte sich alles zu weit weg an. Irgendein Teil von mir wusste zwar, dass es ziemlich knapp für mich gewesen war, und vielleicht noch immer war, aber andererseits spielte es auch keine Rolle - so fühlte es sich jedenfalls im Moment an.
Da ich nach ein paar Sekunden keinen Grund mehr hatte, die Augen geöffnet zu lassen, schloss ich sie wieder und blinzelte erst, als von Dart die ersten Schmerzlaute zu hören waren. Ich wusste nicht was er da tat, konnte auch gerade nicht genug nachdenken, aber irgendetwas schien nicht in Ordnung. Vielleicht hätte ich ihn auch gefragt, was er da machte, wenn ich nicht selbst so am Ende gewesen wäre. Aber irgendwie rutschte das in meinem benommenen Bewusstsein wieder in den Hintergrund und ich dümpelte wieder ein wenig weg - würde es auch sicher noch mehr, wenn es um mich herum wieder still wurde. Ausruhen war sicher auch gar nicht so verkehrt für mich, auch wenn ein Teil von mir auch wusste, dass allein durch Ruhe auch nicht wieder alles in Ordnung kommen würde. Ganz abschalten konnte ich auch gar nicht, dafür waren die Schmerzen zu stark, aber ich driftete wieder in einen halb benommenen Zustand ab, in dem ich meine Umgebung kaum wahrnahm, so lange es ruhig blieb.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 17. Feb 2020, 17:24

Meine Beine zitterten und das Handtuch war voll mit Blut und Scherben, als ich nach einer schieren Unendlichkeit und zumindest dem Gefühl nach endlich die letzte Scherbe aus dem linken Fuß gezogen hatte. Mein Atem ging schneller und ich gab mir zwei, drei Minuten, den Kopf nach hinten aufs Sofa sinken zu lassen und mich zu beruhigen, während Farûna still blieb und ich das Gefühl hatte, dass sie wieder weggedämmert war. Ich wartete, bis die Wunden sich so weit wieder verschlossen hatten, dass ich mir die Füße mit dem zusammengeknüllten Handtuch noch einmal abwischen und dann aufstehen konnte, ohne am liebsten dabei das Gesicht zu verziehen. Eine Wohltat. Tatsächlich fühlte ich mich so gleich viel besser, obwohl auch der Rest meines Körpers immer noch gern weiter ausgeruht hätte.
Aber hier machte sich ja leider nichts von allein, und dass von der Füchsin so gar nichts mehr kam, bereitete mir zumindest insofern ein wenig Sorge, dass ich es als problematisch einstufte, wenn sie jetzt abkratzte. Das wollte ich auch nicht. Nicht aus Nächstenliebe oder so, aber es musste halt einfach nicht sein. Dafür hatte ich sie in den letzten zwei Tagen ja nicht aufgepäppelt. Na ja, andererseits war das ja jetzt eh schon alles zunichte gemacht, wie es aussah.
Ich ließ sie allein und verließ das Haus. Die Sonne war mittlerweile aufgegangen und das Tageslicht erhellte nun fast vollkommen das Dorf und die Umgebung. Es war noch früh und dass ein paar Vögel zu hören waren, erschien mir irgendwie etwas surreal. Eine Viertelstunde oder so brauchte ich, bis ich die Schüssel aus dem anderen Haus und auch gleich die Kanne geholt und mir die Tasche umgehängt hatte, sodass ich auf dem Rückweg Wasser holen konnte. Im Garten plätscherte der Schlauch immer noch munter vor sich hin und ich stellte ihn ab, wobei es ziemlich guttat, durch das seichte Wasser zu laufen, das sich mittlerweile auf dem Rasen gestaut hatte. Ich wusch mir auch notdürftig das Blut von der Haut, wo ich es sah und drankam, verschob heile Kleidung aber auf später und kehrte lieber erst zu Farûna zurück.
Ich kramte ein Glas heraus, füllte es und legte auch eine Tablette bereit. "Farûna? Trink was." Falls sie nicht wach war, würde ich sie an der Schulter - der unverletz...teren - fassen und sie wecken. Und ihr auch beim Aufsetzen und Trinken helfen. Ihre Haut schien immer noch etwas kühl zu sein.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mo 17. Feb 2020, 20:45

Ich hätte nicht sagen können wie viel Zeit verging. Für mich fühlte sich das alles irgendwie anders an, so als könnte ich einerseits schon Tage hier liegen, und andererseits vielleicht eine halbe Stunde. Dass Dart zwischendurch weg war, merkte ich nicht. Irgendwann bemerkte ich zwar dass es heller geworden war, maß dem aber im Augenblick keine große Bedeutung bei, auch wenn der Gedanke, dass so zumindest keine Monster auftauchen würden, mir durch den Kopf glitt.
Es war wieder Darts Stimme, die mich mehr als alles andere aus meinem Dämmerzustand holte. Ich blinzelte und sah ihn an, aber mein Kopf funktionierte immer noch so langsam und sowieso hätte ich es nicht alleine geschafft, überhaupt ein Glas bis zum Mund zu führen. Das musste ich aber auch nicht, denn Dart half mir auch, wobei ich ziemlich das Gesicht verzog und leise stöhnte wegen den Schmerzen, und weil mir dabei wieder ziemlich schwindelig wurde. Ich hielt die Augen noch ein paar Momente länger geschlossen und würde mich wohl auch nicht alleine halten können, außer Dart lehnte mich an die Sofalehne. Das Sofa selbst war zum Glück ein sehr weiches Exemplar, sodass ich da zumindest besser Halt hatte als auf einem glatten. Trotzdem fühlte es sich wie eine unüberwindbare Anstrengung an, sitzen zu bleiben und etwas zu trinken. Alleine halten konnte ich das Glas auch nicht, zum Teil weil ich so kraftlos war und nicht wirklich Gefühl in den Händen hatte, zum Teil auch weil meine Handflächen blutig waren und auch der ein oder andere Splitter noch darin klebte. Mein Körper war auch noch immer unterkühlt...
Ich musste bei den ersten Schlücken husten, aber zum Glück bekam ich sowieso nur kleine Mengen auf einmal runter, sodass nicht viel daneben ging. Das Wasser fühlte sich auch gar nicht so kalt an wie es war, aber trotzdem fröstelte ich nun zum ersten Mal ein wenig, was vielleicht auch gar kein so schlechtes Zeichen war, denn immerhin machte mein Körper wieder Anstalten, etwas gegen die Kälte zu unternehmen. Die Augen hatte ich während dem Trinken geschlossen, weil das weniger anstrengend war. Und es tat auch wirklich gut.
Zuletzt geändert von Farûna am Mo 17. Feb 2020, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 17. Feb 2020, 21:09

Farûna reagierte so halbwegs, aber es war gleich ziemlich offensichtlich, dass sie alleine nichts hinbekommen würde. Deshalb half ich ihr auch dabei, sich aufzusetzen oder zumindest soweit aufzurichten, dass ich sie stützen und trotzdem das Glas festhalten konnte. Ihre Handflächen waren blutig und schienen auch noch verletzt zu sein, aber wahrscheinlich war das bei ihr auch noch irgendwie das kleinste Problem. Sie war noch immer ziemlich bleich und ihre Lippen blass.
Nachdem sie sich mit meiner Hilfe ein paar Schlucke Wasser heruntergequält hatte, lehnte ich sie an die Sofalehne und verschwand noch mal kurz. Ich holte einen Löffel, zerbröselte zwei Schmerztabletten und war einige Sekunden lang damit beschäftigt, sie im Wasser halbwegs aufzulösen, während die Füchsin fröstelnd da sitzen und warten musste. Aber so blieb ihr wenigstens keine Tablette im trockenen Hals stecken oder so. Dafür schmeckte das Wasser nun vermutlich nicht besonders, aber sie wirkte nicht so, als hätte sie gerade Kraft, zu meckern.
"Schön austrinken", sagte ich, als ich ihr das Glas wieder an den Mund hob, und passte auf, dass sie nach und nach das Wasser austrank. Es dauerte etwas und ich ließ ihr Pausen, wenn sie sie brauchte. Dann half ich ihr, sich wieder hinzulegen. "Ist dir kalt?", fragte ich sie. Dieses Haus hatte keinen Ofen und die Heizung funktionierte nicht.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mo 17. Feb 2020, 22:23

Ich hätte wohl auch noch den Rest des Wassers austrinken können, aber nach ein paar Schlücken nahm Dart das Glas weg und lehnte mich an die Sofalehne, woraufhin ich die Augen wieder öffnete. Der Schwindel war jetzt auch soweit abgeklungen, dass ich sah wie Dart wegging, wohin wusste ich wieder nicht. Ich hörte die Geräusche, die er bei seinem Tun machte, als er zurückkam, auch nur wie aus weiter Ferne, aber da für mich die Zeit sowieso gerade langsamer zu vergehen schien, blieb ich einfach nur sitzen und wartete. So wirklich Gedanken machte ich mir auch nicht. Es war schon anstrengend genug, überhaupt zu sitzen, zu atmen und dabei die Schmerzen auszuhalten.
Als Dart mir das nächste Mal das Glas an die Lippen hob, musste ich im ersten Moment wieder leicht husten, weil das Wasser diesmal unangenehm bitter schmeckte und ich das selbst in meinem Zustand wahrnehmen konnte. Aber ich war auch genug beisammen um zu wissen, dass Dart wohl irgendwas reingemischt hatte, und ich konnte nur hoffen dass es mir auch half. Daher trank ich auch alles brav aus, auch wenn es eine Weile dauerte, und als ich fertig war ließ ich mich auch bereitwillig, wenn auch mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder niederlegen. Auch wenn ich sicher noch mehr Flüssigkeit gebraucht hätte, war dieses eine Glas schon anstrengend genug gewesen für den Moment.
Ich seufzte leise aus, als ich wieder lag, und hatte die Augen auch noch geschlossen, öffnete sie aber nach ein paar Augenblicken wieder auf Darts Frage hin. "Hmhmm", machte ich bestätigend, was diesmal auch besser zu verstehen war. Sprechen war mir gerade immer noch zu anstrengend, und so verstand er mich ja auch. Ganz entspannt hatte ich mich auch nicht wieder, mein Körper versuchte zwischendurch ein wenig zu zittern, aber erstens hatte ich dazu keine Kraft, und zweitens tat jede Anspannung ziemlich weh.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 18. Feb 2020, 11:30

Meine Brauen schoben sich etwas zusammen, als sie meine Frage so mehr oder weniger bejahte. Ich wandte mich zur Seite und füllte das Glas noch einmal mit Wasser für später und weil es dann möglicherweise etwas weniger kalt war als aus der großen Schüssel. Als ich es auf dem Wohnzimmertisch abgestellt hatte, war ich ein wenig hin- und hergerissen, was als nächstes am besten war. Farûnas Hände sollten sich natürlich auch nicht entzünden, aber wenn sie schon die ganze Zeit über kalt war, war das für ein Lebewesen wie sie sicher nicht gut. Ich betrachtete sie einen Moment lang nachdenklich, stand dann aber noch mal auf und kam wenig später mit einem sauberen Handtuch und einer Flasche Desinfektionsmittel zurück.
“Ich mach kurz deine Hände sauber, ja?“, sagte ich und zog besagte Hände vorsichtig unter der Decke hervor, um sie mir anzusehen. Da sie sich mehr oder weniger auf allen Vieren befunden hatte, als die Fenster kaputt gegangen waren, waren die vermutlich das, was am schlimmsten dran war, und die Knie vielleicht, auch wenn sie da möglicherweise mit den Klamotten Glück hatte. Ich ließ es einfach mal drauf ankommen und sprühte ohne Vorwarnung das Zeug auf ihre Handflächen, damit sie sich nicht auf noch mehr Schmerzen fixierte als wenn ich ihr vorher Bescheid gesagt hätte. Ich tupfte sie im Anschluss vorsichtig mit dem nassgemachten Handtuch ab und zupfte hier und dort Scherben heraus, die nicht zu pfriemelig für meine Finger waren. Das frische Blut, das dabei hier und dort wieder austrat, lockte mich, aber ich riss mich zusammen und machte ruhig weiter.
Es verging etwa eine halbe Stunde, bis ich fertig war, eine saubere Stelle des Handtuchs um ihre Hände wickelte und sie zurück unter die Decke schob. Das ganze Zeug räumte ich ein bisschen zur Seite, das Glas in Griffweite, und schob mich dann mit deutlichem Zögern ebenfalls zu Farûna aufs Sofa und unter die Bettdecke. Eine andere Wärmequelle fiel mir nämlich nicht ein. Das Sofa war natürlich nicht besonders breit, ich gab mir aber trotzdem Mühe, sie an so wenig Stellen wie möglich direkt zu berühren. Musste nicht sein. Wenn sie nicht die einzige wäre, die mir aktuell irgendwie weiterhelfen konnte, hätte ich mich gar nicht erst neben sie gelegt. Andererseits, wahrscheinlicher war, ich wäre dann gar nicht mehr hier gewesen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 18. Feb 2020, 12:48

Es blieb wieder still und Dart ging erneut weg, um irgendetwas zu tun, aber es dauerte nicht lange bis er wiederkam und mir diesmal auch sagte was er vorhatte. Ich hatte die Augen geöffnet und atmete langsam, leicht zitternd ein und aus, versuchte aber dennoch ein leichtes Nicken bei seinen Worten, auch wenn ich mir gerade nicht so viele Gedanken um meine Hände machte. Ich dachte auch nicht daran, was es für mich bedeutete, daher zuckte ich ziemlich zusammen und gab einen Schmerzlaut von mir, als meine Handflächen anfingen zu brennen, nachdem Dart etwas draufgesprüht hatte. Das übertönte sogar den beinahe schon gewohnten Schmerz in meiner Schulter. Ich biss die Zähne zusammen, denn es half ja nichts, aber trotzdem waren die nächsten Minuten alles andere als angenehm, und ich hätte mich nichtmal dagegen wehren können, weil ich so kraftlos war. Ich wusste natürlich, dass Dart schon das Richtige tat, aber das wussten meine Reflexe ja nicht.
Immerhin hatte das Schmerzmittel Zeit zu wirken, und als Dart meine eingepackten Hände wieder unter die Decke zu mir schob, waren die Schmerzen tatsächlich deutlich erträglicher. Dafür drang die Erschöpfung mehr in den Vordergrund. Meine Augen hatte ich wieder geschlossen und man sah es mir wahrscheinlich nicht an, aber ich bekam noch mit, wie Dart sich kurze Zeit später zu mir legte. Ich sah nicht auf, und überhaupt rührte ich mich nicht mehr. Das Schmerzmittel sorgte dafür, dass ich mich entspannen konnte und bald auch einschlief, diesmal richtig und erholsam. Wahrscheinlich trug auch Dart dazu bei, denn auch wenn er mich nicht direkt berührte, bekam ich so etwas von seiner Körperwärme ab und mein Körper konnte sich etwas erholen.
Ich würde wohl auch erstmal einige Stunden schlafen, so lange ich nicht geweckt wurde. Die Erholung tat meinem Körper dafür auch wirklich gut.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Do 20. Feb 2020, 17:39

(sorry, ich hatte die letzten zwei Tage daheim kein Internet, weil jemand wohl aus Versehen meinen Anschluss ausgestöpselt und für seinen benutzt hat x.x)

Ich hielt in den nächsten Stunden fast die ganze Zeit über still und lauschte Farûnas Atemzügen oder nach draußen. Es waren hin und wieder leise Vögel zu hören oder ein Rascheln oder so etwas, das vielleicht von Mäusen, Ratten oder sonstigem Kleinvieh kam. Der Tag war mittlerweile richtig angebrochen, und auch wenn die Sonne nicht hier hereinschien, war die einzige Regung, die schließlich noch von mir kam, etwas tiefer zu rücken und mir die Decke über den Kopf zu ziehen.
Nicht nur Farûna, auch mir half die Ruhe jetzt besser als vor einer Weile, wo ich auf dem anderen Sofa gelegen hatte. Einfach, weil jetzt das Gröbste erledigt war und ich nicht das Gefühl hatte, noch irgendwas machen zu müssen. Jedenfalls nicht, bevor die Füchsin wieder wach wurde, und das bekam ich ja mit. Einschlafen tat ich natürlich nicht. Wie immer. Obwohl ich es gerade wirklich toll gefunden hätte. Augen zu, Bewusstsein irgendwann weg und dann Stunden später wieder da, obwohl man das Gefühl hatte, dass nur eine Sekunde vergangen war. Aber nein. Das ging mit Betäubungsmitteln oder -spritzen. Doch die gab es hier nicht - oder wenn doch, hatte ich keine Lust, erst stundenlang danach zu suchen. So dringend war es dann doch nicht.
Ich würde mich nicht vom Fleck rühren, bis Farûna wieder zu sich kam.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Fr 21. Feb 2020, 14:33

(oh, na toll >.< )

Die Stunden vergingen und die Erschöpfung und das Schmerzmittel ließen mich tief und ruhig schlafen, während mein Körper sich zumindest soweit erholte wie es eben ging. Dass mein Kreislauf immer noch alles andere als gut war, und ich zudem ja noch eine große, wahrscheinlich infizierte Bisswunde hatte, half da zwar nicht besonders, aber als ich schließlich wieder wacher wurde und irgendwann die Augen öffnete, fühlte ich mich zumindest deutlich klarer im Kopf.
Ich blinzelte und regte mich ein wenig, als ich wacher wurde. Dart lag direkt vor mir, was mich im ersten Augenblick überraschte, aber beschweren wollte ich mich ganz sicher nicht. Mir war immer noch kalt... Und die Schmerzen drängelten sich wieder hartnäckig in den Vordergrund. Mein Kopf schmerzte auch, aber das lag wohl eher daran, dass es mir allgemein einfach nicht gut ging. Ich fühlte mich immer noch ziemlich schwach, aber zumindest nicht mehr so neben mir. Eher so als wäre unser stacheliger Freund ein paar mal auf mir herumgetrampelt. Mein Hals war rau und ich hatte einen unangenehmen Geschmack im Mund, sodass ich auch leicht husten musste.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Sa 22. Feb 2020, 14:10

Farûnas Atemzüge waren auch während sie schlief nicht immer wirklich ruhig und hin und wieder war zu hören, wie sie ihr in der Brust oder im Hals leise rasselten. Aber als sie schließlich irgendwann hustete und sich auch etwas regte, was sie vorher nicht getan hatte, öffnete ich die Augen und lauschte ein paar Sekunden lang, ehe ich den Kopf unter der Decke hervorschob und mich etwas mehr streckte.
Oh Mann, sie sah immer noch richtig scheiße aus. Aber was erwartete ich auch? Dass ein bisschen Schlafen sie wiederherstellte? Hatte ja vorher auch schon nicht geklappt. "Hey", begrüßte ich sie trotzdem einfach mal und musterte sie einen Moment lang. "Wie geht's dir?" Ich klang dabei natürlich nicht so als würde ich sie einfach auf der Straße treffen und mal fragen, wie's bei ihr aussah; die Intonation zielte schon eher darauf ab, dass ich wissen wollte, ob sie sich wenigstens ein kleines bisschen besser als megascheiße fühlte. Oder wenigstens besser als vor ein paar Stunden.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Sa 22. Feb 2020, 20:03

Müde sah ich Dart an, als er den Kopf unter der Decke hervorschob und zu mir sah. Ich wollte mir über die Augen reiben, aber meine Hände hingen irgendwie fest - in dem Tuch das Dart mir umgewickelt hatte, was ich schon ganz vergessen hatte - und ich bekam sie nicht so recht los, strengte mich aber auch nicht besonders an. Mein einer Mundwinkel zuckte leicht nach oben zu einem schiefen, schwachen Lächeln bei Darts Frage.
"Ich lebe noch, glaub ich", sagte ich leise und gab ein halb belustigtes Schnauben von mir, musste aber daraufhin wieder husten. Meine Stimme klang rau und wenn ich auch nur halb so furchtbar aussah wie ich mich fühlte, musste ich ein jämmerliches Bild abgeben. Blass, zerzaust und kraftlos, völlig am Ende eben. Aber ich war wach, ich konnte wieder halbwegs sprechen und denken. Und ich fröstelte wieder. Was in der Schulter ziemlich wehtat, wenn sich mein Körper so anspannte. Aber wie ich schon oft gedacht hatte: so lange ich noch Schmerzen hatte, hieß das, ich war noch am Leben.
"Das war verdammt knapp...", sagte ich noch eine Spur leiser. Und ich meinte nicht nur mich, sondern uns beide mit diesem Vieh. Dart schien es soweit sogar ganz gut zu gehen. Ob ich schon über den Berg war, konnte ich nicht sagen. Die Wunde musste ziemlich übel sein. Wie lange ich wohl geschlafen hatte? Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Sa 22. Feb 2020, 22:42

Farûna sparte sich ihr Schnauben am besten, wenn es dafür sorgte, dass sie husten musste. Und irgendwas Amüsantes konnte ich der Situation gerade auch nicht so recht abgewinnen - nicht nur, weil ich den ganzen Mist gerade an der Backe kleben hatte, sondern auch, weil wir ja wohl beide nicht supergut aufgestellt waren. Wobei, bei mir ging es mittlerweile wirklich wieder. Aber sie... Mir war klar, dass sie es wohl eher zynisch meinte als weil sie es wirklich lustig fand. Trotzdem lächelte ich nicht und sah sie nur ein paar Sekunden lang weiter unverwandt an.
"Wir müssen uns weiter um deine Verletzungen und deine Erkältung kümmern", sagte ich dann. Ja, sie hatte recht, wir lebten. Aber man konnte Wesen so schnell das Licht auspusten. Immerhin konnten sie selbst an 'ner Grippe verrecken. Oder an einer üblen Verletzung. Ich hatte mir Farûnas Schulter noch nicht genauer angesehen, weil ich sie vermutlich als weniger schlimm aufgefasst hatte als sie war. Ihre Kleidung verbarg sie, schlecht zurecht war sie eh, und ich hatte auch nicht so sehr darauf geachtet, als ich uns beide hierher gebracht hatte, sodass sie mir im Anschluss vermutlich einfach durchgegangen war. Nach Blut riechen tat nämlich eh der ganze Fuchs. "Willst du noch Tabletten nehmen? Ich hab auch Wasser geholt." Und dabei setzte ich mich nun auch schon auf und angelte das Wasserglas.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » So 23. Feb 2020, 15:51

Ich blieb diesmal still und nickte nur leicht bei Darts Worten. Sprechen war trotzdem noch anstrengend, und selbst atmen fühlte sich nicht so ganz normal an, was aber auch kein Wunder war nach dem ganzen. Der Rauch, die Anstrengung, und sowieso das alles hatten meiner Lunge und schon meinem Zustand wie er vorher gewesen war nicht gerade gut getan.
"Wie lange haben wir noch?", fragte ich und ließ den Blick von Darts Gesicht in Richtung eines Fensters huschen, das ich auch sehen konnte ohne den Kopf allzu sehr zu drehen. Dass es hell war, konnte ich an den zugezogenen Vorhängen vorbei sehen, aber nicht welche Tageszeit es war. Vielleicht hatten wir ja auch Glück und es regnete heute Nacht... Aber ansonsten hatte Dart Recht. Ich musste wieder halbwegs fit genug für eine weitere Nacht werden.
Aber erstmal klang Schmerzmittel ziemlich gut, das hatte ich auch nötig. Vor allem wenn wir jetzt sowieso an die Wunde gehen würden. Meine Hände taten auch ziemlich weh... Ich schaffte es jetzt auch, sie aus dem Handtuch herauszuwühlen, als Dart aufstand. "Ja. Klingt gut", sagte ich leise. Mich aufsetzen konnte ich allein aber nicht, das merkte ich auch, als ich die Hände auf dem Sofa aufstützen wollte und leicht das Gesicht verzog, als ich den Körper anspannte. Es tat alles weh und mir wurde wieder schwarz vor Augen.
Zuletzt geändert von Farûna am Mo 24. Feb 2020, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 24. Feb 2020, 11:03

Wir hatten wahrscheinlich nicht nur zwei Stunden hier auf dem Sofa gelegen und eine Uhr war hier nicht, sodass ich auf Farûnas Frage nicht so richtig sagen konnte, wie spät es war, aber es war zumindest noch hell draußen und sah nicht so aus als würde es in der nächsten Stunde dunkel werden. “Keine Ahnung. Würde schätzen, es ist früher Nachmittag.“ Ich hoffte es einfach mal.
Ich stellte das Glas wieder zur Seite und setzte mich anders hin, als ich ein paar Sekunden, nachdem sie meine Frage beantwortet hatte, bemerkte, dass sie immer noch Schwierigkeiten dabei hatte, sich selbst aufzusetzen. Ich schob die Decke etwas zur Seite, weil ich mir ja eh ihre Verletzungen noch mal ansehen musste und die dabei nur störte, und zog auch das Handtuch weg, ehe ich sie mit den Armen festhielt und ihr dabei half, sich in eine aufrecht sitzende Position zu bringen, bei der sie sich anlehnen konnte. Dann widmete ich mich erneut dem Glas und drückte abermals gleich zwei Tabletten aus dem Blister, die ich ihr hinhielt. Beziehungsweise: “Kannst du wieder besser schlucken? Sonst lös ich sie noch mal auf.“ Je nachdem, was sie antwortete, würde ich ihr die Tabletten dann entweder geben und ihr beim Trinken helfen oder sie vorher noch mal im Wasser auflösen.
An sich hatte ich gerade zwar eh nichts besseres zu tun, doch ich merkte, dass mich das Ganze langsam wieder einiges an Geduld zu kosten begann. Es wäre so viel leichter gewesen, sie einfach hier zurückzulassen und mich um mich selbst zu kümmern. Dann hätte ich eben die Menschenstadt in Angriff nehmen müssen oder mich von Tierblut ernähren müssen, aber immerhin hatte ich dann kein krankes Nästhäkchen mehr, um das ich mich kümmern musste. Mich machte das ihr etwas unruhig. Vor allem die Tatsache, dass ich nicht so recht sagen konnte, warum ich überhaupt trotzdem noch hier war. Es war jedenfalls nicht mein Gewissen, das von mir verlangte, mich weiter um sie zu kümmern, weil sie mir mit dem Vieh geholfen hatte.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mo 24. Feb 2020, 14:44

"Hmm", machte ich leise, nur als Zeichen dass ich ihn verstanden hatte, und nickte leicht bei Darts Antwort. Hätte besser sein können, aber es war nicht zu ändern. Reiß dich einfach zusammen! Entweder das, oder du bist tot.
Trotzdem brauchte ich Darts Hilfe, um mich aufzusetzen und mich schließlich angelehnt hinzusetzen, was viel zu anstrengend gewesen war. Der Schwindel verging nicht sofort wieder und das Blut rauschte wieder in meinen Ohren, zum schnellen Rhythmus meines Herzens. Verdammt nochmal, was war ich am Ende. Fehlte nur noch, dass Dart wieder Blut haben wollte. Aber dazu sagte er jedenfalls nichts, stattdessen hörte ich das Knistern einer Verpackung und blinzelte ein paar Mal, um den schwarzen Schleier von meinem Blickfeld zu vertreiben. Ich schluckte einmal probeweise.
"Wär glaub ich besser du machst das", antwortete ich dann leise, denn ganz in Ordnung war das noch nicht und es würde sicher leichter sein, wenn ich nicht noch diese Dinger runterkriegen musste. Auflösen klappte ja scheinbar ganz gut damit. Ich wartete geduldig, bis Dart damit fertig war und mir dann beim Trinken half, was immerhin schon besser ging als vorher, aber ich brauchte trotzdem etwas länger als normal. Immerhin war das Wasser nicht mehr eiskalt und reizte meinen Hals nicht so sehr, trotzdem musste ich langsam machen. Aber ich wusste auch, dass ich viel Blut verloren hatte und unbedingt Flüssigkeit brauchte. "Gibst du mir noch ein Glas?", bat ich daher, als ich das mit dem aufgelösten Schmerzmittel endlich geleert hatte. Der eklige, bittere Geschmack war auch nicht gerade angenehm, auch dafür wären noch ein paar Schlücke sicher gut, auch wenn ich mich auch ein bisschen dazu zwingen musste. Aber wahrscheinlich hätte ich die ganze Schüssel leeren können und es wäre für meinen Körper noch nicht genug gewesen. Das zweite Glas, wenn Dart mir damit auch half, würde jedenfalls schon leichter runter gehen, ohne das pulverige aufgelöste Zeug darin.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 24. Feb 2020, 19:41

Ich nickte leicht und gab die beiden Tabletten also in das Wasserglas hinein, in dem ich mit dem Löffel einige Sekunden lang drin herumrührte, bis sie sich so weit aufgelöst hatten, dass unten nur noch ein paar winzige Krümel Weiß zu sehen waren. Dann wandte ich mich wieder zu ihr und half Farûna beim Trinken. Es klappte offenbar etwas besser als vor ein paar Stunden, aber dauerte trotzdem einen Moment.
Statt zu antworten, goss ich noch etwas von dem Wasser, das die Zwischenzeit in der Kanne verbracht hatte, in das Glas und wiederholte die vorige Prozedur dann noch einmal, bis sie auch dieses geleert hatte. Es war noch etwas in der Schüssel drin, das war ja so eine große aus Plastik, aber wahrscheinlich war es besser, vor dem Dunkelwerden noch mal neues zu holen. Ich hatte auch die Tasche geholt, in der sich noch Nahrungsmittel befanden, und wahrscheinlich war es auch nicht verkehrt, wenn Farûna ein bisschen was aß. Aber das wurde nichts, bevor ich sie nicht verarztet hatte. Sie sah auch nicht so aus als hätte sie Hunger, aber vielleicht käme das dann ja beim Essen. Keine Ahnung, bei anderen Zweibeinern war das manchmal so. Bei mir nicht. Ich hatte den Durst immer schon vorher.
"Zeig mal deine Hände. Bist du in Scherben auch reingetreten?", fragte ich sie, als wir mit dem Wasser so weit fertig waren, und zog ihre eine Hand zu mir. Sie war rot und wirkte auf mich auch etwas geschwollen, aber vielleicht lag das auch nur dran, dass die Scherben so lange dringesteckt hatten. Wenn irgendeine ihrer Wunden sich böse entzündete, hatten wir ein Problem. Antibiotika bekamen wir hier ganz sicher nicht. Und wenn doch, hätte ich keine Ahnung, welche sie nehmen müsste.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 25. Feb 2020, 13:41

Nach dem zweiten Glas reichte es mir dann auch wirklich, obwohl ich wusste, dass ich mehr gebraucht hätte. Vielleicht konnte ich mich ja später nochmal dazu aufraffen. Außerdem war es auch noch ziemlich ätzend, so hilflos zu sein und mir von Dart alles machen zu lassen... Im Moment konnte ich es wirklich nicht ändern, aber ich hasste diese Hilflosigkeit trotzdem. Allerdings war ich auch zu schwach, um mich groß darüber aufzuregen oder genervt zu sein.
Bei Darts Frage hielt ich die Hände offen nach oben hin und ließ ihn die eine nehmen, während ich sie ebenfalls betrachtete. "Nein. Nur meine Knie haben was abbekommen", antwortete ich, auch wenn es sich immerhin längst nicht so schlimm anfühlte wie bei den Händen. Menschenhände waren so empfindlich!... An anderen Stellen hätte ich die Schnitte, auch wenn manche etwas tiefer waren, sicher kaum gespürt, aber an den Händen taten sie einfach verdammt weh. Bei den Knien merkte ich es zwar, aber der Rock hatte mich eh eher behindert und daher war ich damit nicht ganz so viel über den Boden gekrabbelt wie mit den Händen. Die Socken hatten meine Füße immerhin geschützt, sie waren nur immer noch nass von der Aktion draußen, aber ich hatte gerade ja auch wirklich andere Sorgen. Jetzt konnte ich aber schon langsam mal meine kalten Füße wieder versuchen aufzutauen.
"Das eine Vieh hat mich gebissen", sprach ich dann auch mein größeres Problem an und hob die freie Hand zu meiner rechten Schulter, wo der Pullover blutgetränkt war, aber weil die Zähne nur einen Haufen kleine Löcher hinterlassen hatten, sah man nicht wirklich was darunter war. Und das tat wirklich weh... und sah auch alles andere als gut aus, wenn man denn mal unter die Kleidung schauen konnte.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 25. Feb 2020, 19:16

Ich warf ihr einen kurzen Blick zu, begutachtete aber ihre Hand noch etwas länger. Es glitzerte an zwei Stellen noch ein bisschen, wenn ich ihre Handfläche bewegte, da waren also noch zwei kleine Scherben - und vielleicht steckten halt auch welche unterm Schorf oder so, aber die konnte ich dann natürlich so oder so nicht sehen. Die andere Hand hatte Farûna zu ihrer Schulter geschoben. Also die Knie, aber hauptsächlich die Schulter...
Ihre Hand ließ ich erst einmal wieder los und atmete tief aus. Verarzten würde irgendwie nicht so zu meinen Hobbys werden, schätzte ich mal... Aber es half ja nichts. "Das müsstest du dann mal ausziehen, damit ichs mir ansehen kann", erklärte ich Farûna und nickte zu ihrem Pulli. Da musste sie dann leider erst mal frieren oder sich irgendwie die Decke um den Körper ziehen, sodass ihre Schulter oben noch frei war und ich mir die Wunde anschauen konnte. Und sie musste sich anders hinsetzen. Mit dem Rücken Anlehnen ging jedenfalls dabei nicht. Wenn es sein musste, würde ich ihr dabei auch helfen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 25. Feb 2020, 20:39

Dart inspizierte zuerst noch meine Hand sehr genau, und ich ließ ihn machen, auch wenn ich für einen Moment auch an die bizarre Situation erinnert wurde, als er mein Blut getrunken hatte. Das Blut an meiner Handfläche war zwar inzwischen getrocknet, aber trotzdem war es nunmal da. Er hatte aber auch noch nichts dazu gesagt und ich würde das Thema auch sicher nicht von selbst ansprechen.
Schließlich ließ er meine Hand aber wieder los. Ich konnte mir vorstellen, dass er nicht besonders begeistert über das ganze hier war... War ich ja auch nicht. Aber ich wusste nicht, wo ich ohne Dart jetzt wäre, also beschwerte ich mich mal lieber nicht. Stattdessen nickte ich einmal leicht, atmete aber erst noch einmal tief durch. Natürlich war mir schon klar, dass ich den Pullover ausziehen musste, aber das war leichter gesagt als getan. Das Anziehen war ja schon schwer genug gewesen, und jetzt war ich in wesentlich schlechterem Zustand, und das Schmerzmittel brauchte auch noch ein wenig bis es richtig wirkte, mal abgesehen davon dass ich eh keine Ahnung hatte wie man sowas anging. Aber was sollte ich machen... Reiß dich zusammen!
Ich löste mich von der Sofalehne und versuchte es einfach mal mit der linken Hand zuerst den Saum des Pullovers auf der rechten Seite hochzuziehen, wobei ich schließlich den rechten Arm heben musste um weiterzukommen. Da das die verletzte Schulter war, musste ich ganz schön die Zähne zusammenbeißen und gab einen zischenden Schmerzlaut von mir, weil jede Bewegung in der Schulter wehtat. Ich kam auch nicht weiter... Daher versuchte ich es von der anderen Seite, aber auch da kam ich nur wenig weiter, weil ich es nicht schaffte alles so zu koordinieren dass ich die Arme frei bekam, und meine Flügel hielten den Pulli auch noch fest, und den rechten Arm zu heben tat sowieso verdammt weh... Es war also alles ziemlich kompliziert. Ich wusste schon wieso ich dieses Zeug hasste! Ich würde da also, wie beim Anziehen auch, einiges an Hilfe von Dart brauchen, bis wir endlich beide einen Blick auf meine Wunde werfen konnten, die durch die Bewegung an manchen Stellen auch wieder ein wenig blutete. Das Vieh hatte mehrere Reihen scharfer Zähne wie ein Hai gehabt und hätte mir wohl den Arm oder Kopf abbeißen können, wenn es mich woanders erwischt hätte. Die Wunde reichte noch ein paar Fingerbreit unters Schlüsselbein und die Haut drumherum war geschwollen und nicht nur vom getrockneten Blut rot.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mi 26. Feb 2020, 19:35

Farûna hatte ganz offensichtlich ziemliche Schwierigkeiten dabei, sich ihren Pullover auszuziehen, und ich war mir sicher, dass es nicht nur daran lag, dass sie immer noch total erledigt war. Es wirkte auch ein wenig so als könnte sie generell nicht viel damit anfangen, wie man Klamotten an- und auszog, was ich wiederum nicht verstehen konnte, aber ich war ja auch kein Fuchs. Aber hauptsächlich hatte sie vermutlich einfach nur Schmerzen.
Deshalb - und weil mein Geduldsfaden ja nicht so reißfest war - ließ ich sie auch nicht so lange allein rumzappeln, sondern half ihr. Ich befreite zum Beispiel ihre Flügel vom Pulli, sodass sie aus den Löchern am Rücken glitten und Farûna den Saum über den Kopf bekam. Ich zog ihn ihr also so mehr oder weniger von hinten her aus, sodass sie die Arme nicht über sich strecken musste, sondern ich ihr die Ärmel nach vorn abstreifen konnte. Das tat ich dann auch äußerst vorsichtig. Unter der Kleidung kam eine hässliche Bisswunde an ihrer Schulter zum Vorschein. Vorn reichte sie bis über das Schlüsselbein, der Unterkiefer des Wesens, das sie angegriffen hatte, hatte der Rückseite ihrer Schulter ähnliche Wunden verpasst. Und offenbar hatte das Ding sehr viele Zähne gehabt. Die Haut war von Blut und vor Hitze rot. Und geschwollen.
Das sah überhaupt nicht gut aus...
Meine Pupillen waren von dem Geruch nach frischem Blut weit, und ich hätte gelogen, hätte ich behauptet, gar keinen Bock drauf zu haben, aber noch ging es und ich riss mich zusammen. "Sieht entzündet aus", eröffnete ich Farûna gleich das Offensichtliche. Eine dicke Entzündung noch zu ihrer Erkältung und ohne irgendwen, der ihr ärztlichen Rat und adäquate medizinische Versorgung geben konnte, war alles andere als ideal. "Ich kann die Wunden säubern und vielleicht finde ich Salbe und was zum Verbinden. Aber die Entzündung wird das wahrscheinlich nicht groß aufhalten."
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