Re: Felsen am Strand
von Cerielle » Sa 3. Jun 2023, 01:56
Ich wusste zwar weder, wer diese Lilly war, noch was Ents waren, aber trotzdem lauschte ich der Beschreibung des Schlangenwesens schweigend. Meine aufgekeimte Hoffnung schwand jedoch recht schnell bei seiner Beschreibung, vor allem bei der Erwähnung eines Sumpfes, denn in einem Sumpf zu wohnen kam für mich bestimmt nicht in Frage - nicht zumindest, so lange es dort nicht ein Haus, Wärme und einen trockenen Ort zum Schlafen gab. Das was diese Schlange beschrieb schien eher eine Zuflucht für Tiere zu sein. Und für... nun, andere Wesen wie ihn.
Ehrlich gesagt wollte ich die vielleicht auch gar nicht kennenlernen.
Trotzdem unterbrach ich die Schlange nicht - ich war mir noch sehr wohl bewusst, dass ich sie nicht verärgern wollte - und hörte still zu, wobei mir auffiel, dass sich die Haltung und die Art zu reden meines Gesprächspartners veränderten. Es kam mir vor, als sei er stolz, mir das hier zu berichten, und tatsächlich fand ich es auch beeindruckend, dass er und diese anderen den Monstern so zugesetzt hatten. Andererseits machte mir das aber auch Angst - oder zumindest wieder ein deutliches Unbehagen, denn auch wenn mir vorher schon klar gewesen war, dass mein Gegenüber gefährlich war, sprach das hier noch mehr dafür.
Vor allem als er sich noch weiter aufrichtete und diesen Nacken-Dings ausbreitete, zuckte ich zusammen und sank unwillkürlich wieder etwas in mich zusammen. Auch wenn ich versuchte, mich zusammen zu reißen, meinte ich mein Herz wieder heftig schlagen zu hören. Nicht nur das, sondern auch die Stimme und das Zischen der Schlange klang auf einmal sehr viel aggressiver, und auch wenn ich wusste, dass es nicht mir galt, war ich doch nicht so ganz überzeugt, dass sein Jagdhunger sich nicht plötzlich doch auf mich richten könnte. Seine Beschreibung machte mir Angst, auch wenn es dabei um die Monster ging.
"Ahh, äh, hmm... oh...", stammelte ich und versuchte mich wieder zusammen zu reißen. "J-ja, ich... ich glaube dir... uhm... A-aber ich glaube nicht, dass ich dort bleiben könnte... - I-ich meine, es ist bestimmt toll u-und sicher", beeilte ich mich hinzuzufügen, damit er nicht auf die Idee kam, ich wüsste nicht zu schätzen, was er getan hatte. "Aber ich... ich... bin glaube ich nicht für die Wildnis gemacht", erklärte ich dann etwas leiser. Meine Nervosität war jetzt wieder sehr deutlich. Das und sicher auch die schreckliche Angst, die Strapazen der letzten Tage, die Verzweiflung, Hunger, Müdigkeit und überhaupt alles zehrten unglaublich an meinen Nerven. Langsam war ich an meinem Limit angelangt. Ich wollte einfach nur wieder in Sicherheit sein und mich wohl fühlen... Wäre vor mir nicht die Bedrohung durch die Schlange, hätte ich glatt zusammenbrechen und heulen können.
~Oh won't you come with me
Where the moon is made of gold
And in the morning sun
We'll be sailing free
Oh won't you come with me
Where the ocean meets the sky
And as the clouds roll by
We'll sing the song of the sea~ ~ ~ ~ ~