Felsen am Strand




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Dies ist die einzige mögliche Anlegestelle für Schiffe, da der Rest der Insel mit steilen Klippen und scharfkantigen Riffen umgeben ist. Neben der Stadt gibt es einen Hafen, doch die Bucht zieht sich noch weit in beide Richtungen, es ist jedoch kein Sandstrand, sondern ein mit Steinen gesäumtes Ufer.

Re: Felsen am Strand

Beitragvon Jax » Sa 17. Dez 2022, 22:07

FIRST POST

Er stöhnte leise auf und blieb stehen. Seine Füße schmerzten und er war müde. Seit einigen Stunden schon suchte er nach einer Pflanze, die er seinem Boss besorgen sollte. Ein Druide brauchte diese für seine Heiltränke, doch leider war dieses Gewächs äußerst selten und schwer zu finden. Diese Pflanze war so unscheinbar, dass man sie leicht übersehen konnte und Jax war sich sehr sicher, dass dies bei ihm bereits der Fall gewesen war. Er musste sie einfach übersehen haben. Es konnte nicht sein, dass er seit 8 Stunden durch die Einöde wanderte und keine einzige dieser gräulichgrü- blättrigen Pflanze aus der Familie der Farngewächse gefunden hatte.Sein Auftrag war es, mindestens vier dieser Gesträuche zu finden, doch wenn seine Suche weiter derart schleppend voranging, würde er vermutlich den Rest seines Lebens mit diesem Auftrag verbringen.
Der Drache erreichte das Meer und atmete tief die salzige Seeluft ein. Er bevorzugte die Berge, aber nichtsdestotrotz bot das Meer ein ehrwürdigen Anblick. Diese Weite. Sie gefiel Jax und nur zu gerne hätte er sich mit kräftigen Flügelschlägen in den Himmel erhoben und wäre auf den Brisen geritten, welche über das Meer tobten. Doch er musste weiter. Am Strand würde er seinem Ziel nicht näher kommen, da er wusste, dass Griseo Viride, so hieß sein Objekt der Begierde, nicht in diesem Habitat wuchs. Auch wenn er sich sehr nach einer Pause sehnte.
Sein Blick blieb an einer kleinen Gestalt hängen. Sie saß nass und offenbar frierend auf einem großen Stein. Auf seiner Stirn machten sich nachdenkliche Falten breit. Sein Blick wanderte von ihr Landeinwerts und wieder zurück. "HEY!", rief er dann ohne länger darüber nachzudenken. "Alles in Ordnung?" Seine Stimme war laut und er selbst stand in ihre Richtung gedreht da, die Arme locker an den Seiten hinab hängend.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Cerielle » Mo 26. Dez 2022, 12:39

Das stetige Rauschen der Wellen, der Wind und die Geräusche der Seevögel sorgten dafür, dass ich die Person nicht kommen hörte, die mich irgendwann mit einem Ruf aus meinen trüben Gedanken herausriss. Ich zuckte zusammen, weil ich es nicht erwartet hatte, und wandte den Blick nach links landeinwärts, wo die Stimme hergekommen war.
Wahrscheinlich sah ich ziemlich erschrocken aus, als ich den Fremden anstarrte, aber immerhin war ich auch seit ein paar Tagen alleine unterwegs und war keiner Seele begegnet. Und außerdem war es bei den nächtlichen Bedrohungen auch kein Wunder, wenn meine Nerven angespannt waren. Und man wusste nie, wem man begenete... In einer so gefährlichen Welt, zu der diese Insel inzwischen geworden war, musste man vorsichtig sein.
Rasch stand ich von meinem Stein auf, um dem Fremden nicht noch verletzbarer zu begegnen, und zog die lange Strickjacke, die ich über meiner Kleidung trug, enger um mich. Gegen die Kälte und die Nässe half es nicht, es war auch eher ein Reflex.
"J-ja", antwortete ich rasch und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Auch meine Haare waren noch feucht, obwohl der Wind schon einiges dafür getan hatte, sie wieder zu trocknen.
Mein Blick huschte vorsichtig an der Gestalt des fremden Mannes entlang. Er hatte ein Schwert bei sich, was mich ebenfalls vorsichtig sein ließ, aber andererseits wäre es fast beunruhigender, wenn ich keine Waffe sehen würde, denn jeder der auf dieser Insel noch am Leben war, wusste sich in irgendeiner Form gut zu verteidigen, ob mit oder ohne Waffen. Oder er konnte sich gut verstecken.
"Ich bin nur müde", fügte ich hinzu, auch wenn das natürlich nicht alles war. Doch bei den schlaflosen Nächten war es immerhin kein Wunder, müde zu sein.
"Was machst du hier?", wollte ich dann wissen, zwar nicht unfreundlich oder abweisend, aber doch mit der gewissen Vorsicht, mit der man Fremden wohl begegnen sollte, wenn man überleben wollte. Ich hatte nicht gesehen, aus welcher Richtung der Mann gekommen war.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Cerielle » Do 30. Mär 2023, 16:34

(@Jax: sorry, ich habe nun wirklich lange gewartet, aber da du nicht wieder aufgetaucht bist, poste ich mich nun frei^^ vielleicht sieht man sich ja wieder!)

Der fremde Mann war recht bald wieder seines Weges gegangen und hatte mich allein gelassen. Ich wusste nicht, ob ich darüber enttäuscht sein sollte oder nicht, denn einerseits war ich in den Wochen, seitdem die nächtlichen Bedrohungen aufgetaucht waren, deutlich vorsichtiger und schreckhafter geworden, andererseits fühlte ich mich alleine nur noch hilfloser.
Aber wie auch immer, nun war er weg. Und ich war wieder allein.
Das graue, trübe Wetter hielt sich, die Wolkendecke war dicht, aber Regen kam nicht. Jetzt bei Tag war mir das auch recht, so feucht und kalt wie ich mich noch vom letzten Regen fühlte, aber wenn in ein paar Stunden die Sonne unterging, wäre mir der Regen doch lieber, so unangenehm er auch war. Alles war besser als diese Monster. Und nass werden würde ich so oder so, denn mein einziger Schutz war das Wasser.
Das Meer... Mein Zufluchtsort und meine Heimat, in die ich immer noch nicht zurück konnte.
Ich wusste selbst nicht was ich hier tat, am Strand auf einem Stein sitzend und aufs Meer hinaus starrend, als könnte ich es so überzeugen, mich wieder hinein zu lassen. Ich wusste, dass es nichts brachte. Aber das Wellenrauschen beruhigte mich, auch wenn es gleichzeitig die schmerzliche Sehnsucht nach Zuhause in mir weckte.
Und ich wusste sowieso nichts anderes mit mir anzufangen. Ich wusste, dass es eigentlich sinnvollere Dinge gab, wie mich um etwas zu Essen kümmern oder einen sicheren Ort finden. Aber ich konnte mich nicht losreißen. Kein Ort war sicher, und ich hatte noch ein paar kleine Essensreste in der Tasche, die ich bei mir hatte. Die Decke, die ich ebenfalls mitgenommen hatte, hatte ich mir um die Schultern gelegt. Auch sie war noch halb nass, aber es war immerhin besser als nichts.
Wahrscheinlich würde ich noch bis zum Abend hier sitzen... ohne zu wissen, was ich mit mir anfangen sollte.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Ophis » So 2. Apr 2023, 13:16

Wald >>>

Er hatte sich nicht recht entscheiden können, wohin er sich wenden sollte. In Richtung des Gebirges? Dafür hätte er eine lange Strecke über offenes Gelände zurück legen müssen. Und er wusste nicht, wie die Situation in Hinsicht der Invasion dieser schwarzer Kreaturen in diesem Gebiet war. Die Stadt? Nun, es würde ihn grundsätzlich schon interessieren, wie und ob die Menschen mit den Kreaturen fertig geworden waren.
Allerdings konnte er nicht einfach so zur Stadt aufbrechen. Er wusste, dass die Menschen eine hohe Mauer darum gebaut hatten, schließlich hatte er schon Wege ausgekundschaftet, die ihm ermöglichten diese zu umgehen. Wenn er jedoch nicht aufpasste und ihn die Nacht im falschen Moment überraschte, würde er zwischen der Mauer und den Kreaturen eingeschlossen werden, ohne eine Rückzugsmöglichkeit. Er war deswegen einfach außerhalb der Sichtweite an der Stadt vorbei in Richtung der Küste geschlängelt. Von hier aus könnte er sich über eine ihm bekannte Route der Stadt nähern, wenn er dies dann noch immer wollte.
Die Sonne hatte ihren Zenit schon überschritten, als der den Geruch des Meeres auf der Zunge spürte. Salz, der Geruch von frischem Tang und Algen, dann nach einigen weiteren Minuten trat das Gras immer mehr zurück und Steine, Felsen, Kies und Sand traten an dessen Stelle. Auf einem besonders großen Felsbrocken hielt er schließlich inne, schlang seinen langen geschuppten Körper darum und mit aufgerichtetem Oberkörper ließ er den Blick über ein graues und aufgewühltes Meer schweifen. Er konnte zwar die Wellen nicht hören die gegen das Land anbrandeten, aber er konnte die leichten Erschütterungen durch den Felsen spüren. Dies ließ erahnen welche Kraft in ihnen stecken musste.
So verharrte er eine Zeit lang. Während der Wind über seine Schuppen strich und an seinen Haaren zog, schweiften seine Gedanken ab. Irgendwo hier an diesem Abschnitt war er damals auf die Insel gekommen, halb ersoffen und ausgekühlt vom Wasser. Wie lange war das wohl her? Wie viele Jahre? Oder handelte es sich sogar schon um Jahrzehnte? Er war sich da nicht sicher. Er wusste nur, dass unglaublich viel seit dem passiert war. Gutes und Schlechtes. Wobei er für sich entschied, dass das Gute überwogen hatte. In jedem Fall hatte er es nicht oft bereut hierher gekommen zu sein.

Irgendetwas holte seine Gedanken wieder hierher zum Felsen zurück, wobei er zuerst nicht wusste, was es gewesen war. Überrascht stellte er fest, dass es ein warnendes Gefühl war, dass leise an der Rückwand seines Schädels unangenehm kratzte. Das Gefühl hier nicht alleine zu sein.
Und wirklich, als er nochmals einen aufmerksamen Blick über die Felsen und Steine schweifen ließ, sah er etwas weiter entfernt, eine Gestalt zwischen den Steinen. Sie hatte sich in irgendetwas gehüllt, weswegen er nicht genau erkennen konnte um was es sich handelte, aber es sah verdächtig nach einem Menschen aus. Da der Wind aus der falschen Richtung blies und damit den Geruch des Wesens weg von ihm trug, war seine wertvolle Zunge in diesem Fall leider auch keine Hilfe.
Er war sich nicht ganz sicher, was er nun tun sollte.
Hatte das Wesen ihn schon entdeckt? Sah nicht wirklich danach aus.
Wenn es ein Mensch sein sollte, konnte er keine auffälligen Waffen von hier aus sehen. Was bedeutete, dass er vermutlich keine sonderlich große Gefahr für ihn darstellte. Andererseits, war es ungewöhnlich das sich ein Mensch alleine so weit von der Stadt entfernte. Es konnten also noch weitere Menschen hier umeinander sein.
Oder aber es handelte sich gar nicht um einen Menschen.

Was also tun?
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Cerielle » Mi 5. Apr 2023, 03:01

Die Zeit schien stillzustehen, während ich dasaß und aufs Meer hinaus sah. Das einzig Unangenehme war - neben meinen trüben Gedanken - die Tatsache, dass mir mit der Zeit kalt wurde. Meine feuchte Kleidung bot keinen wirklichen Schutz und der Wind half auch nicht, erst recht weil keine Sonne da war und das Wetter genauso trüb und grau war wie meine Gedanken. Ich kauerte mich im Sitzen auf meinem Stein zusammen, aber schließlich wurde es zu kalt, sitzen zu bleiben, und ich musste aufstehen.
Zuerst ließ ich nur die angewinkelten Beine hinab und setzte mich wieder richtig hin, dann glitt mein Blick suchend zu der Umhängetasche, die ich neben meinem Stein auf dem Boden abgelegt hatte, und die meine Trinkflasche beinhaltete. Durst hatte ich auch.
Doch durch diese Bewegung fing etwas in meinem Augenwinkel meine Aufmerksamkeit ein. Ich hob den Blick - und bekam einen riesen Schrecken, denn im ersten Moment sah das große Wesen in einiger Entfernung beinahe aus wie eines der unheimlichen Monster der Nacht.
Ich gab einen erschrockenen Laut von mir und sprang von meinem Stein auf, stolperte dabei aber über as Ende der Decke, die mir halb von den Schultern gerutscht war, und wegen dem unebenen, felsigen Bodern verlor ich das Gleichgewicht und fiel nach hinten. Zwar fing ich mich mit den Armen ab und schlug glücklicherweise nicht mit dem Kopf auf, kam aber trotzdem ziemlich schmerzhaft auf, als ich auf dem steinigen Boden landete. Meine Hände und mein einer Ellbogen bekamen auf jeden Fall etwas ab und auch mein Steiß meldete sich ziemlich schmerzhaft.
Im ersten Moment war das bei meinem Schrecken aber kaum der Rede wert, weil ich solche Angst vor den Monstern der Nacht hatte, und vor diesem Wesen... Auf den zweiten Blick sah ich auch, dass es keines davon war, aber selbst als ich den Oberkörper wieder aufgerichtet hatte, um das Monster nicht aus den Augen zu verlieren, war mein Blick schreckgeweitet und ängstlich. Die kurze Hoffnung, dass es mich nicht bemerkt haben könnte, verschwand gleich wieder.
Bei allen sieben Weltmeeren, was war das?!
Ich hatte gerade einfach nur schreckliche Angst, dass es mich fressen würde.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Ophis » So 9. Apr 2023, 08:51

Nun hatte er zumindest einen Moment zu lange gezögert. Das Wesen, oder besser gesagt der Mensch, wie er jetzt eindeutiger erkennen konnte, hatte sich herum gewandt und ihn dabei entdeckt. Allerdings ließ seine erschreckte Reaktion darauf schließen, dass er wohl weder nennenswerte Waffen noch andere Menschen bei sich hatte.
Damit verzogen sich Ophis letzte Zweifel und Vorsicht und seine natürliche Neugierde gewann Überhand. Er verließ seinen Aussichtspunkt auf dem Stein und schlängelte sich ein Stück näher heran. Trotzdem vergaß er nicht jegliche Vorsicht, hielt einen respektvollen Abstand und achtete darauf, dass ausreichend Deckung vorhanden war. Damit konnte er immer noch schnell reagieren, sollte sein Gegenüber plötzlich eine Schusswaffe hervorzaubern.

„Was macht ein Mensssssch hier ganz alleine?“ fragte Ophis neugierig als er, der größte Teil seines Körpers in Deckung und nur seinen Oberkörper aufgerichtet, in einer näheren Position wieder inne hielt, „So weit von der Stadt entfernt? Haben die anderen Mensssssschen dich hinaussss geworfen?“, er neigte seinen Kopf etwas zur Seite und die lidlosen Reptilienaugen fixierten die Beute seiner Neugierde vor ihm. Man konnte es seiner seltsam unrhythmischen und unmodulierten Sprechweise oder der steifen Mimik kaum entnehmen, aber der letzte Satz enthielt doch ein paar mehr Emotionen. Denn ein derartiges Verhalten konnte er sich bei Menschen durchaus vorstellen, was erkennen ließ, wo diese in seiner Wertschätzung grundsätzlich befanden.
Ja, er konnte sich durchaus vorstellen, dass diese Menschen aus irgendeinem dummen Grund einen anderen Menschen oder Wesen vertrieben, ohne Schutz ohne irgendetwas gegen die Wesen, die in der Nacht kommen würden.
Menschen! Pah!
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Cerielle » Mi 12. Apr 2023, 23:44

Meine Angst wurde noch größer, als das unheimliche Wesen näherkam, wobei es sich wie eine Schlange über den Boden bewegte. Nein, es war eine Art Schlange, oder eine Mischung aus Schlange und Mensch, irgendetwas in der Art. Es sah jedenfalls alles andere als freundlich aus, und auch nicht so, als ernährte es sich von Gemüse.
Ich rutschte auf dem Boden ein kleines Stück zurück, oder versuchte es zumindest, wegen der Decke und meiner Panik stellte ich mich dabei aber ziemlich ungeschickt an und war dann auf einmal auch gar nicht mehr so sicher, ob ich wirklich aufstehen wollte, denn im Moment war mir eher danach, mich im Erdboden zu verkriechen. Meine natürliche Fluchtroute ins Meer war mir verwehrt, aber ich war auch mehr oder weniger erstarrt vor Angst.
Und dann wagte ich auch nicht mehr, mich weiter zu rühren, denn das Wesen war ebenfalls in einigem Abstand stehen geblieben, und das letzte was ich wollte war, es durch irgendetwas zu provozieren oder seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Letzteres zumindest war zwar wohl kaum mehr zu verhindern, aber vielleicht verlor es ja das Interesse, wenn ich ruhig blieb. Nunja, von ruhig konnte man bei mir nicht sprechen, ich war eher ziemlich panisch. Aber ich blieb auf dem Boden.
Da ich das Ungeheuer sowieso schon anstarrte, änderte sich nicht besonders viel, als es plötzlich zu sprechen begann. Das hatte ich nicht unbedingt erwartet, aber ich war durch sein bloßes Erscheinen schon zu schockiert, um der Sprache allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken.
Für mich klange die relativ emotionslosen Worte beinahe wie ein Vorwurf, wie Spott - oder vielleicht so wie ein solches Wesen mit seiner Beute sprechen würde, die es gleich fressen würde.
"N-n-n-nein, i-ich b-bin kein Mensch!", versicherte ich schnell mit zitternder Stimme, auch wenn ich nicht wusste, ob das die Sache besser machen würde. "I-ich war noch nie in der Stadt. Ich bin kein Mensch! B-bitte! Das ist die Wahrheit." Ich verstummte wieder, immer noch völlig eingeschüchtert von der eindrucksvollen Erscheinung vor mir. Bitte tu mir nichts!, dachte ich, aber ich wagte es nicht zu sagen.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Ophis » So 23. Apr 2023, 09:26

Die Reaktion des Menschen auf seine Annäherung war etwas seltsam, aber Ophis kümmerte sich nicht so sehr darum, die Neugierde hatte ihn ganz gepackt. Wie immer, wenn er etwas aufgeregt oder abgelenkt war begann er mit einer Klaue seiner rechten Hand mit einem seiner Haarstränge zu spielen. Aufmerksam verfolgte er die Lippenbewegungen seines Gegenüber, um dessen Antwort abzulesen, aber dies gestaltete sich nicht gerade einfach. Ihre Bewegungen waren seltsam hektisch und sie schienen zu zittern, was es schwer machte etwas vernünftiges abzulesen.
„Kein...Mensch?“, fasste er das Gestammel zusammen und erwiderte nachdenklich, wie zu sich selbst, während er den Nichtmenschen vor sich genau betrachtete, „Interessssant, sieht aus wie Mensch, ist aber keiner? Was ist essss?“
Nun, zumindest äußerlich konnte er keinen Unterschied zu einem Menschen feststellen, allerdings bemerkte er ein leichtes Zittern „ Du zssssitterst. Ist dir ka....“ er brach mitten im Satz ab, denn ein kurzer Luftwirbel brachte für einen Moment den Geruch des Wesens vor ihm auf seine hervorschnellende Zunge. Er schmeckte den kräftigen Duft von Angst darin.
Es war eine ziemliche Zeit her, dass irgendjemand richtige Angst vor ihm gehabt hatte. Er konnte sie manchmal ein klein wenig als Nuance schmecken, aber es war sehr lange her, dass er richtige pure Angst geschmeckt hatte. Angst vor ihm. Wenn seine Gesichtsmuskeln es hätten abbilden können, würde er jetzt ein breites Grinsen tragen.
„chrssshsssssss hsssssrssssss“ ertönte es von ihm fast schon vergnügt, wohl eine Art Schlangenkichern, „Brauchsssst keine Angst haben. Bin nicht auf der Jagd, ausssserdem fresse ich in der Regel keine Wesen, mit denen ich ssssprechen kann.“, beschwichtigte er vergnügt. Zusätzlich zog er sich ein klein wenig zurück, so dass sein Oberkörper nicht mehr so weit aufragte. Der Winkel mit dem sein Gegenüber beobachten konnte wurde dadurch zwar schlechter, aber er hatte festgestellt, dass vor allem kleinere Wesen eine derartige Haltung bei ihm bevorzugten, wenn er ihnen begegnete.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Cerielle » Mi 26. Apr 2023, 23:01

Mit immer noch geweitetem Blick verfolgte ich die Bewegungen der... Hände des Wesens, mit den schwarfen Klauen an den Finger. Ich wusste nicht, ob es mit mir sprach oder mit sich selbst, denn seine Ausdrucksweise klang so seltsam, aber ich sagte lieber nichts. Dafür regte ich mich vorsichtig und sehr langsam wieder, um mich aus der Decke und meiner langen Strickjacke zu entheddern und zur Not doch noch fliehen zu können. Oder zumindest schnell aufstehen, wenn es nötig werden sollte. Im Augenblick sah es aber nicht so aus, als würde das Schlangenmonster näher kommen.
Für mich klang das zischende Geräusch, das es schließlich von sich gab, eher bedrohlich, trotz der anschließenden Beschwichtigung, dass ich keine Angst haben musste. Das allein reichte jedenfalls nicht, um mir die Angst zu nehmen. Außerdem bestätigte das Wesen mir nur, dass es andere Wesen jagte und fraß. Auch wenn es beteuerte, dass beides auf mich gerade nicht zutraf - was mich ehrlich gesagt nur wenig beruhigte. Schließlich sagte er auch 'in der Regel'... Doch auch seine Körperhaltung änderte sich ein wenig, sodass es tatsächlich etwas weniger bedrohlich wirkte, soweit ich das sagen konnte, denn ich hatte absolut keine Ahnung von Schlangen, und bedrohlich wirkte das Wesen so oder so durch sein Aussehen.
"O-okay...", stammelte ich langsam und richtete meinen Oberkörper vorsichtig mehr in eine sitzende Position auf, schob dann auch langsam die Beine zurecht, immer noch darauf bedacht, äußerst vorsichtig zu sein und das Schlangenwesen nicht aus den Augen zu lassen. "Ja, i-ich kann sprechen. Wir... wir können uns unterhalten wenn du willst." Es war eher die Hoffnung, dass seine Worte auch wirklich stimmten und es kein Interesse daran haben würde, mich zu fressen, wenn wir miteinander sprachen. Wirkliche Lust, mich mit dem Wesen zu unterhalten, hatte ich nämlich nicht. Aber das würde ich ihm ganz bestimmt nicht sagen, noch würde ich sonst etwas tun, dass das Schlangenmonster verärgern könnte. Mir fiel auch absolut nichts zu sagen ein, mein Verstand war wie gelähmt vor Angst, auch wenn der erste Schreck und die Panik vergangen waren. Hauptsache, ich gab ihm keinen Grund, seine Beteuerung doch noch zu überdenken.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Ophis » Mo 1. Mai 2023, 10:17

Ophis beobachtete, wie sich das Wesen vor ihm ein wenig aufrappelte. Insofern hatten wohl seine Worte und das Andere eine gewisse Wirkung gehabt. Allerdings war das Misstrauen in jeder seiner Bewegungen deutlich zu sehen und auch wenn nicht mehr so prominent, war wohl auch die Angst vor ihm nicht verschwunden. Dass sie meinte, dass sie sprechen könne, bestätigte dies nur noch einmal und ein so gut wie unsichtbares Lächeln huschte erneut über sein Gesicht.
„Kann ich sehen, dass du sprechen kannsssst.„ antwortete er ein wenig belustigt, „Wer oder was bist du, wenn kein Mensch? Siehst ausss wie ein Mensch und dein Geruch ...“ erneut brachte ein Luftwirbel für einen ganz kurzen Moment ihren Geruch zu ihm, welchen er mit flinker Zunge prüfte, „ sagt auch nichts anderes als Menssssch.“. Neben nasser Kleidung, ein Geruch von Salzwasser, grundsätzlich Meer und eben Mensch, genauer gesagt, weiblichem Mensch konnte er in dem kurzen Geruchsschnipsel nicht ausmachen.
Während er das Wesen vor ihm interessiert und genau betrachtete, machte er es sich ein wenig gemütlicher. Er zog seinen langen Körper zusammen und legte die Schlingen übereinander. Eine Körperschlinge richtete er ein wenig auf, so dass er seinen Oberkörper mit den Armen drauf abstützen konnte. „Hasssst einen sicheren Platz in der Nähe?“ fragte er ohne auf Antwort zu warten weiter, seine natürliche Neugierde verlangte sehnsüchtig nach Nahrung. Schon lange hatte sie kein neues Futter mehr bekommen. „Der Zenit ist übersssssschritten und Nachts wird es gefährlich hier.„, Neugierig neigte er seinen Kopf leicht nach rechts.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Cerielle » Do 4. Mai 2023, 20:58

Ich fand es extrem schwer, das Schlangenwesen einzuschätzen, denn seine Mimik war für mich unbewegt und seine Ausdrucksweise auch nicht viel einfacher zu deuten. Deshalb hatte ich keine Ahnung, ob seine Bemerkung spöttisch, belustigt oder ungehalten gemeint war, doch ich beschloss, vorsichtiger zu sein und anstelle von unbedachten Bemerkungen lieber den Mund zu halten.
Ich war auch nicht ganz sicher, ob er mir glaubte, dass ich kein Mensch war, denn offenbar wirkte ich für ihn wie einer - was kein Wunder war. Ich hoffte aber, dass er mir glaubte, denn schließlich hatte sich seine Haltung auch verändert und das - für mich - aggessive Zischeln war etwas weniger geworden.
Doch naturlich traf er mit seiner Frage auch einen wunden Punkt bei mir und ich biss mir auf die Unterlippe, während ich nach einer Antwort suchte, ohne ihm gleich meine missliche Lage zu schildern. Doch das Wesen ließ mir auch gar keine Zeit zu antworten, worüber ich gerade ganz froh war. Das Thema, das es danach anschnitt, war zwar auch nicht besser, aber immerhin nicht ganz so heikel.
"I-ich weiß...", antwortete ich zögernd und seufzte lautlos. "Nun, ich... Nein, eigentlich nicht. Sie kommen nicht ins Wasser. Deshalb bin ich hier. Letzte Nacht war ich dort", sagte ich und deutete auf eine Stelle ein Stückchen entfernt, wo ein paar Felsen im Meer die Wellen etwas brachen, sodass das flachere Wasser ruhiger war und man sich zumindest ein paar Meter vom Ufer entfernen konnte, auch ohne allzu dicht an die Felsen heran zu kommen und ohne von den Wellen herumgeschleudert zu werden. Trotzdem kein angenehmer Ort, um die ganze Nacht zu verbringen. Was auch - zusammen mit dem Regen heute morgen - erklärte, warum meine Kleidung immer noch feucht war, denn das graue Wetter war nicht gerade hilfreich beim Trocknen, zumal ich sie ja nicht aufhängen konnte, weil ich nichts anderes hatte.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Ophis » So 7. Mai 2023, 08:34

Eine Antwort bekam Ophis auf seine erste Frage vorerst einmal nicht, aber zumindest auf die Zweite. Die Antwort die er bekam, überraschte ihn jedoch. Sie – wegen dem Äußeren und dem Geruch vermutete er zumindest, dass sie weiblichen Geschlechts war – hatte offenbar die ganze Nacht mitten im Wasser zugebracht. Er wusste zwar, dass Wasser ein zuverlässiger Schutz gegen die Kreaturen war, doch für ihn sah der Platz auf den sie deutete keineswegs sicher aus. „Dort warssssst du die ganze Nacht über?!“, fragte er halb erstaunt und halb zweifelnd, als er die Wasser umspülten Felsen betrachtete.
Für ihn selbst hätte ein solches Unterfangen wohl recht übel geendet, wenn er es denn versuchte. Das Wasser hätte ihm sicher sehr bald den Großteil seiner Körperwärme entzogen und jede seiner Bewegungen gehemmt und verlangsamt. Ein einmaliges Abrutschen hätte für ihn dann den sicheren Tod durch ertrinken bedeutet. Allerdings war er, im Gegensatz zu seinem Gegenüber, ein kaltblütiges Reptil. Trotzdem sah es alles andere als sicher oder „gemütlich“ aus.
Er wandte seinen Blick von dem unheimlich strudelndem Wasser ab und zurück zu Ihr. Einen Moment lang betrachtete er sie einfach, schweigend. Wie immer, wenn er aufgeregt war oder über etwas nachdachte, begann er mit seinem Zopf zu spielen. Mit einer Kralle seiner rechten Hand begann er den Haarstrang immer wieder auf- und abzuwickeln. „Warum gehst du nicht zsssu den Menschen in der Stadt? Hinter die Mauern?“ fragte er plötzlich und ohne weitere Vorwarnung, „Ich bin mir sssssicher, du würdest als Mensch durchgehen.“ Er legte seinen Kopf wieder etwas zur Seite, spielte aber weiterhin mit dem Zopf, „Besssser als jede Nacht im kalten Wasser zu hocken. Oder brauchst du keinen Schlaf?“

Davon, dass die Mauern der Stadt längst durchbrochen und die Menschen geflüchtet waren, wusste Ophis natürlich nichts.
Er hatte auf seinen früheren Reisen Gebiete und Orte durchquert, die von menschlichen Kriegen verwüstet wurden oder worden waren. Vielleicht lag es daran, dass er gesehen hatte, was menschliche Waffen an Wesen und Dingen schreckliches anrichten konnten, dass ihm gar nicht in den Sinn kam, dass die Menschen nicht mit den Kreaturen fertig wurden.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Cerielle » Di 9. Mai 2023, 20:32

Etwas schüchtern nickte ich auf die scheinbar ungläubige Nachfrage des Wesens hin, besann mich aber gleich darauf eines Besseren. "Naja also, gegen Ende der Nacht hat es angefangen zu regnen und ich konnte raus und ein wenig schlafen", korrigierte ich, auch wenn das meine Lage natürlich nicht viel besser machte. Und die Nacht war dadurch auch nicht viel angenehmer gewesen. Noch bis in den Morgen hinein hatte ich geschlafen, aber natürlich war ich übermüdet, vor allem weil das ja nicht die einzige Nacht war, die ich so oder ähnlich verbracht hatte.
Ich wusste auch nicht, wie lange das noch so weitergehen sollte. Und mein Essen reichte auch nicht mehr lange.
So betrachtet war ich wirklich in einer ziemlich verzweifelten Lage...
Ich hob den Blick wieder zu dem Schlangenwesen, als es nach einer Weile fragte, warum ich nicht in die Stadt ging. Von dieser Stadt hatte ich gehört, aber ich war nie dort gewesen. Und von einer Mauer hatte ich auch nichts gewusst. Doch ein klein wenig Hoffnung keimte in mir auf. Einen Augenblick lang jedenfalls, bevor mir Zweifel kamen.
"Doch...", antwortete ich langsam. "Ich... Hast...hast du gesagt, da gibt es eine Mauer? Ist es denn da sicher?", wollte ich wissen, unsicher ob ich die Hoffnung zulassen sollte. Ich hatte gesehen, was die Ungeheuer im Dorf angerichtet hatten, aber das Dorf hatte auch keine Mauer gehabt.
"Sind denn dort noch Menschen? Im Dorf ist niemand mehr, sie sind alle... weg. Dort ist es nicht sicher", sagte ich leise.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Ophis » So 14. Mai 2023, 10:13

Er war sich nicht ganz sicher, wie er auf die Gegenfragen der Frau antworten sollte. Taxierte ein paar Ansätze, die er allerdings wieder verwarf. Noch intensiver als zuvor malträtierte er seinen Zopf, ohne das er es registrierte. Schließlich atmete er einmal kräftig aus und setzte an, „Ja, ssssie haben vor einer ganzen Weile eine große Mauer um die Stadt gebaut. Um verschiedene Wesen, Nichtmenschen, fern zu halten.“ bestätigte er, setzte allerdings sogleich hinterher, während er die Reaktion seines Gegenübers beobachtete, „Nein, ich weißsss nicht ob sie noch da sind. Menschen und ich kommen nicht unbedingt gut miteinander zurecht. Ich war eine lange Zzzeit nicht mehr in der Nähe der Menschen.“, der Teil, mit den Menschen und ihm, war nicht nur ein wenig untertrieben. Er hasste Menschen zwar nicht unbedingt, aber er mochte sie auch nicht. Allerdings tat er ihnen nichts, zumindest wenn es sich vermeiden ließ. Was jedoch nicht unbedingt auf Gegenseitigkeit beruhte. Er neigte seinen Kopf etwas zur Seite und betrachtete sein Gegenüber einen Moment, „Was meinst du mit „sicher“?“, fragte er ein wenig zweifelnd, „Essss sind Menschen. Menschen sind gefährlich. Vor allem wenn man selber keiner ist.“

Er überlegte kurz, ob er den Wald, das verteidigte Gebiet und Lilly erwähnen sollte. Er konnte sich allerdings die Frau nur schwer unter all den Tieren und anderen Wesen vorstellen. Aber wer war er schon, so etwas beurteilen zu wollen. Lilly würde die Frau bestimmt nicht einfach abweisen. Vor allem, wenn sie wirklich kein Mensch war, wie sie sagte. Nun, zumindest sollte er es erwähnen, „Esssss gibt noch einen anderen Ort.“ er richtete sich unbewusst ein klein wenig von seiner Position, aufgestützt auf einer seiner Körperschlingen, auf als er fortfuhr, „Von ihm weißsssss ich, dass er Schutz gegen die Kreaturen bietet. Komm gerade von dort. Tief aus dem Wald.“.
Überraschender Weise fühlte es sich gut an, darüber zu sprechen. Er verspürte ein seltsames Gefühl in seiner schuppigen Brust, dass er nicht einordnen konnte. Auch wenn er es nicht wusste, es war Stolz und Befriedigung. Denn ihm war durchaus bewusst, dass er selbst nicht unerheblich dazu beigetragen hatte, dass dieser Ort im Wald existierte. Dieser Umstand und dass er zumindest einmal etwas „nützliches“ und selbstloses getan hatte, ließ ihn offenbar weniger kalt als er selbst von sich gedacht hatte.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Cerielle » Sa 20. Mai 2023, 00:05

Zwischen hoffnungsvoll und vorsichtig lauschte ich dem Bericht des Schlangenwesens, wobei meine Hoffnung zuerst einen kleinen Dämpfer beka - als er sagte, die Mauer sei dazu da, Nichtmenschen fern zu halten - was dann zu einem größeren Dämpfer wurde, als er meinte, er wüsste nicht, ob dort noch Menschen waren. Mein Blick senkte sich von seinem Schlangengesicht ein wenig ins Leere und ich seufzte lautlos. Nicht dass ich selbst besonders gern unter Menschen war, aber wenn ich die Wahl zwischen Überleben in der Wildnis und in einer Stadt hatte, schien mir die Stadt sicherer. Und er hatte Recht: ich sah immerhin aus wie ein Mensch. Sie würden den Unterschied nicht bemerken. Oder?
Bei der Nachfrage meines Gegenübers huschte mein Blick wieder hinauf in sein Gesicht, und unwillkürlich fuhr meine Hand hinauf zu der Stelle, wo ich unter der Kleidung den Anhänger trug. "Ja... ich..." Mein Blick senkte sich wieder ein wenig und ich ließ die Hand bewusst zurück in meinen Schoß sinken. "Ich weiß. Aber ich... ich weiß sonst nicht wo ich hin soll. Diese Monster..." Ich brachte den Satz nicht zuende. Mit 'sicher' meinte ich natürlich 'sicher vor den Monstern', meine im Augenblick größte Sorge. Dass die Menschen meine wahre Natur bemerken könnten war zwar riskant, aber es brachte mich nicht in Lebensgefahr, wie die Nächte hier draußen. Die Monster waren für mich immer noch um einiges gefährlicher als die Menschen.
Als die Schlange ansetzte, es gäbe noch einen weiteren Ort, horchte ich auf und blickte sie an. "Ein... Ort im Wald?", wiederholte ich halb hoffnungsvoll und halb zweifelnd, denn im Wald konnte ich mir nichts Sicheres vorstellen. Und schon gar nicht ein Ort, an dem ich sein wollte. Ich war nicht für die Wildnis gemacht. "Was ist das für ein Ort?", fragte ich trotzdem und klammerte mich an jeden Strohhalm, den ich kriegen konnte.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Ophis » Mo 29. Mai 2023, 09:55

Die Frau schien enttäuscht zu sein, als er ihr erklärte, dass er nicht wisse, was mit den Menschen in der Stadt wäre. Er nickte jedoch leicht, als er ihre Reaktion auf seinen Hinweis über die Menschen und Sicherheit sah. Ihm schien, dass sie sehr wohl um die nicht besonders friedliche Natur der Menschen wusste. Er wusste nicht was sie in Zusammenhang mit ihnen erlebt hatte, aber dass sie sich dessen bewusst war, war der einzige Zweck seiner Nachfrage gewesen.

„Was wir im Wald geschaffen haben?“ fragte er ein wenig überrascht, dass sie den Wald in überhaupt in Betracht zog. Nun vielleicht hatte er sich wirklich in ihr getäuscht? „ Nun, Lilly, die Wächterin dieses Waldesssss, die Ents, ich und später noch ein paar andere Wesen, haben dort ein kleines, sicheres Areal für die Nacht geschaffen. Geschützt vom Sumpf, Wasser und den Wesen, die effektiv kämpfen können, versammeln sich dort jede Nacht die Tiere und andere Wesen.“, während er sprach hob er seinen Oberkörper etwas an, es war eher selten, dass er so etwas wie Stolz und Begeisterung für etwas empfand, doch dies war hier nun der Fall, was auch seine Zunge zu lockern schien, „Wir haben jeden Angriff dieser Biessssster abgewehrt, sie vernichtet wo wir nur konnten. Bis immer weniger von ihnen kamen. Keine guten Jagdgründe mehr für sie.“, schließlich kam noch etwas Anderes zu dem Stolz hinzu, man könnte es vielleicht gerechten Zorn nennen, aber möglicherweise war es aber auch nur banaler Blutdurst und Jagdfieber? Auf jeden Fall richtete Ophis seinen Oberkörper nun zu seiner vollen Größe auf und sein Nackenschild entfaltete sich, „Daraufhin habe ICH Ihnen aufgelauert, sssssie gejagt! Gehetzt, getötet, erwürgt und zerfetzssssssst, jeden Einzzzzzelnen den ich im Wald gefunden hab. Bisssssss kaum mehr einer von Ihnen sich dorthin wagt.“, stolz und mit wildem Blick sah er auf die Frau hinab.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Cerielle » Sa 3. Jun 2023, 01:56

Ich wusste zwar weder, wer diese Lilly war, noch was Ents waren, aber trotzdem lauschte ich der Beschreibung des Schlangenwesens schweigend. Meine aufgekeimte Hoffnung schwand jedoch recht schnell bei seiner Beschreibung, vor allem bei der Erwähnung eines Sumpfes, denn in einem Sumpf zu wohnen kam für mich bestimmt nicht in Frage - nicht zumindest, so lange es dort nicht ein Haus, Wärme und einen trockenen Ort zum Schlafen gab. Das was diese Schlange beschrieb schien eher eine Zuflucht für Tiere zu sein. Und für... nun, andere Wesen wie ihn.
Ehrlich gesagt wollte ich die vielleicht auch gar nicht kennenlernen.
Trotzdem unterbrach ich die Schlange nicht - ich war mir noch sehr wohl bewusst, dass ich sie nicht verärgern wollte - und hörte still zu, wobei mir auffiel, dass sich die Haltung und die Art zu reden meines Gesprächspartners veränderten. Es kam mir vor, als sei er stolz, mir das hier zu berichten, und tatsächlich fand ich es auch beeindruckend, dass er und diese anderen den Monstern so zugesetzt hatten. Andererseits machte mir das aber auch Angst - oder zumindest wieder ein deutliches Unbehagen, denn auch wenn mir vorher schon klar gewesen war, dass mein Gegenüber gefährlich war, sprach das hier noch mehr dafür.
Vor allem als er sich noch weiter aufrichtete und diesen Nacken-Dings ausbreitete, zuckte ich zusammen und sank unwillkürlich wieder etwas in mich zusammen. Auch wenn ich versuchte, mich zusammen zu reißen, meinte ich mein Herz wieder heftig schlagen zu hören. Nicht nur das, sondern auch die Stimme und das Zischen der Schlange klang auf einmal sehr viel aggressiver, und auch wenn ich wusste, dass es nicht mir galt, war ich doch nicht so ganz überzeugt, dass sein Jagdhunger sich nicht plötzlich doch auf mich richten könnte. Seine Beschreibung machte mir Angst, auch wenn es dabei um die Monster ging.
"Ahh, äh, hmm... oh...", stammelte ich und versuchte mich wieder zusammen zu reißen. "J-ja, ich... ich glaube dir... uhm... A-aber ich glaube nicht, dass ich dort bleiben könnte... - I-ich meine, es ist bestimmt toll u-und sicher", beeilte ich mich hinzuzufügen, damit er nicht auf die Idee kam, ich wüsste nicht zu schätzen, was er getan hatte. "Aber ich... ich... bin glaube ich nicht für die Wildnis gemacht", erklärte ich dann etwas leiser. Meine Nervosität war jetzt wieder sehr deutlich. Das und sicher auch die schreckliche Angst, die Strapazen der letzten Tage, die Verzweiflung, Hunger, Müdigkeit und überhaupt alles zehrten unglaublich an meinen Nerven. Langsam war ich an meinem Limit angelangt. Ich wollte einfach nur wieder in Sicherheit sein und mich wohl fühlen... Wäre vor mir nicht die Bedrohung durch die Schlange, hätte ich glatt zusammenbrechen und heulen können.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Ophis » So 4. Jun 2023, 09:46

Sein Stolz und seine Begeisterung bekamen einen deutlichen Dämpfer, als sein Gegenüber nicht wirklich so reagierte, wie er gedacht hatte. Naja, eigentlich hatte er in dieser Hinsicht gar nicht wirklich gedacht. Doch der Anblick der Frau, die ihn schon fast angsterfüllt ansah und etwas zusammenkauerte, brachte ihn wieder auf den Boden zurück.
Sein Nackenschild faltete sich zusammen und sein Oberkörper sank wieder herab, zurück in die Position in der er sich zuvor befunden hatte. Es war etwas schwierig ihre nächsten Worte von ihren Lippen abzulesen, dennoch glaubte er den grundsätzlichen Inhalt erfasst zu haben. „Habe ich mir sschon gedacht.“, bemerkte er so ruhig und zumindest äußerlich so kühl und emotionslos wie vor seinem kleinen „Ausbruch“, „Da ich nicht weiß, wer oder was du bissst, wollte ich es zumindest erwähnen.“
Er lehnte sich wieder auf seine Körperschlinge und betrachtete die Frau vor ihm mit leicht zur Seite geneigten Kopf, „Was wirst du nun tun?“, fragte er neugierig.
Während er auf eine Antwort wartete, kam ihm etwas anderes wieder in den Sinn, Karchkun. Das komische Haus mitten in den Bergen war weit von hier entfernt und eine Reise dorthin war mittlerweile noch viel gefährlicher als es zuvor schon gewesen war, aber es war vielleicht eine Möglichkeit. So lange die Frau vor ihm kein Engel oder ähnliches Wesen war und kein Problem mit dem Besitzer von Karchkun Kayle, einem Dämon, hatte hieß das. Für ihn selbst war es kein geeigneter Ort gewesen, aber die Frau konnte er sich durchaus dort vorstellen. Und Kayle hatte damals durchaus erwähnt, dass er entsprechende Wesen durchaus Richtung Karchkun weisen könne.
Dass auch dieser Ort nicht mehr existierte, konnte Ophis schließlich nicht wissen, oder auch nur ahnen. Er selbst hatte erlebt, wie Kayle mit einer ganzen Horde von Kreaturen, die mit einem Dämonenbiest zusammen aufgetaucht waren, dort fertig geworden war. Dass sein eigenes Zutun nicht vollkommen unerheblich gewesen war dabei, realisierte er hingegen nicht.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Cerielle » Mo 5. Jun 2023, 23:02

Eine gewisse Erleichterung verspürte ich schon, als mein Gegenüber wieder ein wenig auf den Boden hinabsank und sich zu beruhigen schien, aber ich war inzwischen wieder so verzweifelt und hoffnungslos, dass ich mich nicht wirklich entspannen konnte. Ich antwortete nichts auf seine Feststellung hin, denn er schien keine Antwort zu erwarten, und ich war auch gerade nicht in der Verfassung oder in Stimmung, von mir aus das Gespräch am Laufen zu halten. Und schon gar nicht, ihm Informationen über mich selbst zu geben.
Es blieb kurz still, ehe die Schlange die Frage stellte, die mir schon seit Tagen durch den Kopf geisterte. Die Frage, die mich zur Verzweiflung brachte. 'Was wirst du nun tun?'
Ich antwortete nicht sofort. Aber unwillkürlich kamen mir nun doch die Tränen, während ich darüber nachdachte, auch wenn ich versuchte, sie zurück zu halten. Ich konnte nicht mehr.
Es war nicht nur die Kälte, der Hunger, die Nässe.
Es waren nicht nur die schlaflosen und angstvollen Nächte, die Monster. Die Frage wohin mit mir.
Mein Problem war viel größer als das, denn selbst wenn ich es schaffen sollte, irgendwie zu überleben, einen sicheren Ort zu finden, die Nächte zu überstehen... selbst wenn, dann konnte ich immer noch nicht in meine Heimat zurück, weil ich hier festsaß. Weil ich nicht an mein Fell herankam.
Ich hatte den Blick ein wenig gesenkt und sah das Schlangenwesen nicht an, während ich mit den Tränen kämpfte und das Drücken in meiner Brust zurückzudrängen versuchte.
"...Ich.... ich weiß nicht", brachte ich schließlich leise heraus, und dann konnte ich es nicht mehr zurückhalten und die Tränen begannen mir über die Wangen zu laufen. Ich schluchzte einmal, in dem Versuch, mich doch noch zu beherrschen, aber jetzt war es zu spät. Ich hob die Hände und wischte mir die Tränen, aus dem Gesicht, aber jetzt kamen immer wieder neue. Die Verzweiflung war zu groß. "I-ich weiß nicht... keine Ahnung", sagte ich dazwischen.
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Re: Felsen am Strand

Beitragvon Ophis » So 11. Jun 2023, 09:45

Am Liebsten hätte er jetzt auf seine eigene Zunge gebissen, wenn ihm das denn überhaupt möglich gewesen wäre. Denn seine Frage hatte eine für ihn komplett unerwartete Reaktion seines Gegenüber zur Folge. Es war die Art von Verhalten, dass er wohl nie recht verstehen würde und er hasste es jedes Mal, wenn diese Warmblüter so etwas taten. Das Schluchzen oder Zittern in der Stimme konnte er zwar nicht hören, aber er beobachtete mit wachsendem Schrecken, dass ihr Wasser aus den Augen zu fließen begann und von den zitternden Lippen konnte er kaum mehr etwas vernünftiges ablesen.
Wenn sein Gesicht so etwas könnte, hätte es jetzt wechselnd die verschiedensten Ausdrücke gezeigt, Schreck, Verwirrung und Widerwille. Der Anblick erfüllte ihn jedes Mal wieder mit Hilfslosigkeit und Unsicherheit. Wenn andere Tiere so etwas gekonnt hätten, wäre er vermutlich vom Verhungern bedroht gewesen.

„Chrssssszzzzch“, machte er unwillig und duckte seinen Oberkörper tiefer in Richtung Boden. Sein Körper geriet in Bewegung und Schuppen bewegten sich übereinander, was ein leises Geräusch wie von Sandpapier erzeugte, „Wir werden eine Lösssssssung finden. Aber hör damit aufffff.“, zischelte er in unwilliger Hilfslosigkeit und hoffte, dass dies irgendwie half dieses Dilemma zu beenden, „Bitte“ fügte er schon fast flehend hinzu.
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