[Lienna]

Zufrieden mit der Antwort, aber dennoch ohne weitere Reaktion, um die Unterhaltung nicht länger als nötig zu ziehen, nahm ich meinen Weg nach draußen wieder auf und verließ, ohne mich noch einmal umzudrehen, das Gasthaus.
Norah saß draußen noch auf dem gleichen Platz, auf dem ich sie verlassen hatte. Ich steuerte auf sie zu und reichte ihr das Glas Wasser, wegen dem ich ja hineingegangen war - auch wenn es eigentlich eher ein Vorwand gewesen war. Das Mädchen hatte sich offenbar wieder etwas erholt und trank still. Ich wartete, bis sie das Glas geleert hatte, und nahm es dann wieder an mich, um es rasch neben die Tür des Gasthauses zu stellen, um nicht wieder hinein zu müssen. Nun wo alles geklärt war, wollte ich so schnell wie möglich hier weg. Und schon gar nicht wollte ich noch einmal das Gebäude betreten.
"Komm, wir gehen nach Hause", sagte ich und musste Norah gar nicht weiter überzeugen, denn sie nickte und stand auf. Ihr Blick huschte noch einmal zurück zu dem Gasthaus, aber um die Sache nicht unnötig in die Länge zu ziehen nahm ich sie bei der Hand und wir gingen gemeinsam durch das Dorf zurück in unsere Hütte.

----> Kaukonahua

[Asdis]

Beinahe wie sie es befürchtet hatte, musste sie sich nun beeilen, dass sie nicht zu spät zu ihrer nächtlichen Verabredung kam. Zumal sie den genauen Weg und Ort nicht kannte und vermutlich ein wenig suchen musste.

Etwas bemerkenswert waren die Blicke und das leise Geflüster gewesen, dass sie mit ihren Instrumenten den Gastraum zusammen verlassen hatte. Es war nicht wirklich negativ gewesen. Keine direkte Anfeindung oder Ablehnung war darin gewesen, das Beste, was ihr hierzu einfiel war vielleicht Misstrauen. Man wusste offenbar nicht so recht was man von ihr und ihrer Vorstellung, vor allem dem etwas spektakulären Ende, halten sollte.
Nun, eines war ziemlich sicher. Sie würde morgen definitiv den Dorfklatsch beherrschen
Aber womöglich ließ sich die Situation, so unangenehm sie im Moment auch war, auch zu ihrem Vorteil drehen. Aufmerksamkeit und Werbung hatte sie jetzt definitiv mehr als genug. Und wenn die Leute nun zu weiteren Auftritten kamen, würden sie bestimmt etwas mehr als nur gewöhnliche Musik von ihr erwarten. Wenn sie wirklich hierblieb, würde sie in jedem Fall ihre Fähigkeiten in einem Maß testen und trainieren können, wie noch nie zuvor.
Allerdings war sie nicht ganz sicher, ob sie dies wirklich so gut fand. Nun, dieses Gefühl könnte allerdings auch daher kommen, dass sie es eher gewohnt war diese Fähigkeiten meistens versteckt und unterschwellig einzusetzen?

Nun, es half nichts sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen, sie hatte anderes zu tun. Ihre seltsame Verabredung. Mitten in der Nacht und am Dorfrand.
Sie griff nach ihrem Mantel, warf ihn sich um und verließ ihr Zimmer. Darauf bedacht keine lauten Geräusche zu verursachen und durch das Fenster nach hinten aus dem Gebäude heraus.

----> Kaukonahua