Re: Wiesenlandschaft
von Cerielle » Sa 9. Dez 2023, 12:46
Ich nickte stumm auf die Worte der Schlange hin, die ich erstmal einfach zur Kenntnis nahm. Ich war nicht ganz sicher, ob er mit sich selbst sprach oder mit mir. Aber da er ohnehin der Planer von uns beiden war, überließ ich das ihm.
Ich merkte jedenfalls in den nächsten Momenten sehr schnell, dass die Müdigkeit nun noch stärker meinen Körper in Anspruch nahm und mir sicher bald die Augen zufielen. Ich trank noch etwas aus meiner Wasserflasche, dann aber stand ich auf, bevor ich noch hier auf dem Sofa einschlief. Es wäre zwar auch gegangen, aber eine Decke wollte ich trotzdem gern noch haben, obwohl die Wärme von dem Ofen inzwischen den Raum ganz gut beheizte. Ich hatte zwar eine dünne Decke dabei, die wenig Platz brauchte, aber besonders warm war die draußen nicht gewesen.
"Ich sehe mal im Schlafzimmer nach", sagte ich zu der Schlange und setzte dann eben das in die Tat um. Im hinteren Teil des Flurs hatte ich noch ein paar Türen gesehen, eine davon musste in ein Schlafzimmer oder etwas ähnliches führen. Das war auch tatsächlich der Fall, doch den Gedanken, hier im Bett zu schlafen, verwarf ich recht schnell. Es war deutlich kälter hier und die Matratze des Bettes sah auch nicht besser aus als das Sofa, völlig zerfleddert und löchrig. Einem Huschen nach zu urteilen lebten auch hier vielleicht schon Mäuse oder ähnliches.
Doch es gab eine schön warm aussehende Decke, die nur wenig beschädigt war, und im Schrank fand ich sogar noch mehr, als ich einen Blick hinein warf. Auch Kleidung gab es hier, auch wenn alles ziemlich muffig roch, doch vielleicht konnte ich hier noch etwas Warmes finden. Das aber musste bis morgen warten.
Ich kam also mit zwei Decken zurück ins Wohnzimmer, von denen ich eine auf dem Sofa ausbreitete, um nicht direkt auf dem staubigen, löchrigen Bezug zu schlafen, und die andere benutzte ich als Decke, als ich mich aufs Sofa legte. Ich musste mich zwar ein wenig zusammenkauern, aber immerhin war es warm. Und tatsächlich störte mich die Anwesenheit der Schlange weniger, als ich gedacht hatte. Vielleicht war ich auch einfach schon zu müde, als dass es mir etwas ausmachte.
Bevor ich mich richtig schlafen legte, schob ich noch einmal ein paar Holzscheite in den Ofen, damit das Feuer eine Weile halten würde. Ich wusste nicht, ob die Schlange sich in der Nacht darum kümmern würde. Er hatte es bisher mir überlassen.
Ich machte es mir auf dem Sofa gemütlich und zog die Decke hinauf, legte mich aber noch nicht schlafen, auch wenn ich müde war. Mein Blick glitt wieder zu dem seltsamen Wesen, aus dem ich nicht recht schlau wurde.
"Danke, dass du mir hilfst", sagte ich nach einem Moment. Ich hatte das dringende Bedürfnis, das zu sagen. Ich war wirklich, wirklich sehr dankbar. "Und für das Essen", fügte ich hinzu. Das Schlangenwesen wirkte nicht gerade wie jemand, der so etwas öfter tat und bei allen für seine Gutmütigkeit bekannt war. Was es dazu bewogen hatte, mir zu helfen, konnte ich nicht sagen, aber ich war froh darum.
~Oh won't you come with me
Where the moon is made of gold
And in the morning sun
We'll be sailing free
Oh won't you come with me
Where the ocean meets the sky
And as the clouds roll by
We'll sing the song of the sea~ ~ ~ ~ ~