Re: Das verlassene Dorf
von Dart » So 16. Feb 2020, 14:54
(=S Der muss wichtigere Dinge tun! q.q)
Nun. Das große Vieh war erledigt, die beiden kleineren auch. Hätte ich mich ja echt drüber gefreut, wenn es mir nicht so bescheiden gehen würde. Alles, was ich in den nächsten Minuten tun konnte, war mich mit den Gedanken vom Schmerz abzulenken und das Bewusstsein nicht zu verlieren. Von Farûna kam so viel nichts, dass ich einfach mal davon ausging, dass sie bewusstlos war oder zumindest auch in den nächsten Stunden keine Unterhaltung mit mir würde führen können. Vielleicht auch nicht so schlecht, das hätte mich wohl ebenso ein wenig übefordert. Ich lauschte meinen eigenen Atemzügen, dem letzten Knistern und Flackern von Glutherden und verkohltem Gras. Gleichzeitig versuchte ich auch auf die Umgebung zu lauschen, ob sich noch irgendein Vieh näherte. Es wäre wirklich ziemlich toll, wenn wir für den Rest der Nacht Glück haben würden, aber die Dinger waren ja überall und es kamen immer wieder neue nach. Kann's nicht einfach pissen wie aus Eimern?
Ich hätte jetzt lieber die Sintflut vom Himmel gehabt als noch so ein Ding. Auf keinen Fall eins ab der Größe von den beiden, die zuletzt aufgetaucht waren.
Zumindest hatten wir aber insofern Glück, dass in der ersten halben Stunde Ruhe blieb, während meine Knochen die größte Heilarbeit hinter sich brachten - und auch am meisten schmerzten. Wie als würde jemand dicke Nadeln dorthin stechen, wo die Verletzungen waren. Ich sammelte während der Zeit wenigstens wieder etwas Kraft, sodass ich mich schließlich aufsetzen konnte. Niban ruhte neben mir im Gras. Ich warf Farûna einen Blick zu - dann meiner Seite. Der Stoff war zerrissen und etwas blutig, aber darunter prangte eigentlich zusätzlich zu der Tätowierung einfach nur ... ein einziges, riesiges dunkles Hämatom. Und wenn man genau hinsah, wirkte sie beim Brustkorb etwas eingedellt, weil das Ding mir mehrere Rippen gebrochen hatte, die sich in den vergangenen Minuten offensichtlich noch nicht ganz wieder in die richtige Position geschoben hatten. Mir fiel das Atmen auch noch immer sehr schwer und ich konnte nicht tief Luft holen.
Okay, und ich konnte mich auch nicht vorbeugen, um endlich nach meinen brennenden Füßen zu sehen. Dass die Sohlen voll mit Blut waren, konnte ich gut sehen - und riechen - und... Tja, ich freute mich echt schon drauf, mit einer Klinge drin rumpuhlen zu dürfen, weil die Scherben längst eingewachsen waren. Scheißeeee... Ja, ich war ziemlich angepisst, auch wenn ich nicht viel Elan dafür übrig hatte, es zu zeigen. Und mir tat immer noch alles weh. Ein leises Geräusch ließ mich den Kopf drehen, und ich konnte in einigen Metern Entfernung ... ein weiteres Vieh erkennen, das sich langsam auf uns zubewegte. Ein kleines. Na, der Hölle sei Dank. Also, nein. Das war schon scheiße genug.
Aber wenigstens räumte ich mir gute Chancen ein, zumindest mit diesem Vieh dort fertigzuwerden. Ich knurrte drohend und bleckte die Zähne, während meine linke Hand sich um das Heft des Schwertes schloss, doch ich verstummte schnell wieder, weil mir der Hals wehtat und meine Stimme heiser klang. Und ich fast losgehustet hätte. Die Bewegungen, mit denen ich auf die Beine kam, waren auch weitaus weniger geschmeidig als sonst und ich zuckte unter den Schmerzen in der Seite zusammen.
Das echsenähnliche Ding hatte kurz innegehalten, als ich geknurrt hatte, was es offenbar auch als Drohgebärde erkannte, aber es ließ sich nicht so richtig beeindrucken, denn es schlich nun näher. Statt lange zu fackeln, kam ich ihm entgegen und erledigte es - was wesentlich anstrengender war und länger dauerte als es das normal getan hätte. Ich schnappte danach nach Luft als hätte ich irgendwas Schweres geleistet, weil ich nicht richtig einatmen konnte. Ich hätte mich am liebsten einfach für die nächsten Stunden in ein weiches Bett mit einer dicken Decke verkrochen, aber half ja nichts.
In der nächsten Stunde tauchten noch zwei weitere kleine Dinger auf und ich fühlte mich körperlich danach schlechter als vorher, aber wenigstens kamen sie nicht in Gruppen und es war keins dabei, das flink genug war, mich zu erwischen oder an mir vorbeizukommen und Farûna zu attackieren, sodass ich zwar ein wenig am Ende war, als ich wieder neben ihr kniete, dafür aber mein Arm wieder brauchbar war. Jetzt oder nie. Auf noch ein Vieh hatte ich keinen Bock. So vorsichtig wie es ging, aber sicher immer noch nicht besonders sanft hob ich sie hoch und keuchte zischend dabei, weil ich den Oberkörper beugen und anspannen musste. Meine Seite machte mir ein bisschen Sorgen...
Sie vor mir zu tragen und auf den lädierten Füßen herumzulaufen und dabei nicht richtig einatmen zu können, strengte auf dem Weg zurück ins Dorf ziemlich an. Zweimal machte ich Pause, auch um einem weiteren der Dinger nicht aufzufallen, das etwas entfernt um ein Haus streifte, dann schaffte ich es endlich, sie in ein anderes, noch intaktes kleines Häuschen hineinzuschleppen. Es hatte zwei Stockwerke, aber ich legte Farûna im Wohnzimmer auf dem größeren der beiden Sofas ab. Einige Minuten später hatte ich die Tür verschlossen und vosichtshalber auch wieder Vorhänge vorgezogen, dann ließ ich mich auf dem zweiten Sofa nieder und kauerte mich darauf zusammen. Abschalten konnte ich allerdings nicht. Ich lauschte nach draußen und hielt auch die Augen offen.
trägt derzeit ein fast weißes, ärmelloses Oberteil, das seine Schultern vollständig bedeckt, und eine schwarze Hakama. ist barfuß unterwegs. ein Silberdolch wird an der linken Seite getragen