Zwischen roten Felsen




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Die Red Mountains trennen die Wiese vom Vulkangebiet. Hier gibt es nur kahle rote Felsen und viele Höhlen, von denen sicher nicht alle unbewohnt sind... Der Stone River entspringt hier und fließt über die Wiese ins Meer.

Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Mo 3. Okt 2022, 18:36

Ich atmete einmal langsam tief durch. Dass Dart es sich zutraute, mit mir auf dem Rücken zu klettern, war immerhin schon etwas. Dass ich mich die ganze Zeit über an ihm festhalten konnte, war hingegen ziemlich unwahrscheinlich, da hatte er schon Recht. Und er wusste es sicher selbst. Das mit dem Festbinden war an sich also keine schlechte Idee. Sofern mein Gewicht ihn nicht zu sehr nach unten zog und er keinen Halt mehr fand.
Irgendwie waren alle unsere Optionen nicht gerade berauschend, und wir bräuchten schon eine ziemliche Portion Glück, wenn wir beide heil unten ankommen wollten. Mein Blick hob sich nun auch wieder richtig zu Dart, als er sich mir zuwandte. Es brachte nichts, die Dinge schönzureden, das hier konnte sehr leicht tödlich enden. Für mich auf jeden Fall.
Dart fasste jedenfalls unsere bisherigen Ideen ganz gut zusammen, denn mehr als das fiel mir auch nicht ein. Es klang beides nicht sonderlich berauschend, doch allein die Vorstellung, dass ich mich selbst würde halten müssen, machte diese Möglichkeit schon ziemlich unwahrscheinlich. Ich hatte keine Kraft...
"Ich glaube nicht, dass ich mich halten kann", sagte ich, auch wenn es mir nicht gefiel, das zuzugeben. Aber falscher Stolz war hier in dieser Situation wirklich fehl am Platze. Ich wollte schließlich überleben... Und Dart konnte es auch selbst sehen.
"Vielleicht wäre es wirklich das beste, mich an deinem Rücken festzubinden. Du könntest die Enden der Decke ein wenig einreißen, damit wir mehrere Knoten machen können", schlug ich vor. Und dann hoffen, dass es hielt... Überzeugt war ich davon nämlich nicht. Aber die Decke in Streifen zu reißen würde auch nicht besser halten, und so hoch wie die Schlucht war glaubte ich nicht, dass wir genug Stoffe hatten - selbst mit Mantel und allem.
Dann blieb nur noch zu hoffen, dass Dart es auch mit mir wirklich schaffen würde...
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von Anzeige » Mo 3. Okt 2022, 18:36

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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Di 11. Okt 2022, 18:15

Natürlich waren beide Alternativen nicht perfekt, doch ich wog in etwa so ab wie Farûna und kam zu dem Schluss, dass es besser war, wenn ich sie trug. Deshalb nickte ich, als sie wieder die Stimme erhob, nachdem es einen Moment lang still zwischen uns geblieben war. Allerdings war einer der Nachteile an dieser Alternative, dass wir beide keine Bewegungsfreiheit hatten, wenn wir fielen, denn Farûna wäre an mir festgebunden. Weder sie, noch ich könnten uns irgendwie drehen oder gut abfangen, wobei es für sie dabei noch schlechter aussah, da sie ja mehr oder minder an mir fixiert sein würde, während ich meine Hände und auch meine Beine weiterhin benutzen konnte.
Es war ja auch nicht genug, dass wir schon seit Tagen irgendwie mit der Arschkarte spielen mussten - diese Schlucht hier und das Ding da unten setztem dem ganzen unverkennbar die Krone auf. Und am schlimmsten daran war, dass ich sehenden Auges hineinlief.
"Ja, das ist eine gute Idee", sagte ich etwas verspätet zu Farûnas Vorschlag, die Decke an den Ecken einzureißen. Ich wandte mich wieder etwas von ihr ab und trat ganz an den Schluchtrand heran, sodass ich möglichst viel davon sehen konnte, um mit den Augen die Wände abzusuchen nach einer ... nun ja, geeigneteren Stelle als dieser. Es war überall ziemlich steil, doch an einem Bereich etwas weiter links war die Neigung an zwei Stellen etwas weniger, da zwei Felsen etwas herausragten und eine schiefe Fläche anboten. Zerklüftet war alles irgendwie. Es wäre ziemlich kacke gewesen, wären die Felswände glatt nach unten abgefallen. Dann hätten wir wirklich nur springen können.
"Wir sollten es von dort vorn versuchen", sagte ich dann auch und deutete hinüber. Anschließend kümmerte ich mich darum, die Sachen zusammenzupacken, und ließ alles, was wir nicht mehr brauchten, am Felshang entlang in die Schlucht hinunterfallen. Glas hatten wir nicht dabei, und ich hoffte einfach mal, dass die noch übrigen Dosen im Rucksack nicht durch die Erschütterung platzten. War nur etwas doof, dass er an einen Felsen prallte und sich deshalb mehrmals überschlug... Na ja.
Die Decke hatte ich natürlich oben behalten. Und sofern Farûna nicht so auf mich wirkte, dass sie selbst versuchen wollte, hinüber zu der Stelle zu kriechen, würde ich sie kurzerhand hochheben und hinübertragen. Die Decke konnte sie auf ihrem Bauch festhalten.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Fr 14. Okt 2022, 13:48

Es war nicht zu übersehen, dass Dart ebenfalls alles andere als begeistert von unseren Optionen war, scheinbar sogar noch weniger als ich, hatte ich den Eindruck. Wahrscheinlich nervte ihn das hier alles einfach nur, wie eigentlich schon seit Tagen oder Wochen... Es war schon irgendwie erstaunlich, dass er immer noch mit mir unterwegs war und mir half - aber andererseits war ich sehr froh darum.
Und vielleicht wusste er auch einfach nicht, was er sonst machen sollte. Schließlich hingen wir da ja wohl oder übel zusammen drin...
Keine Ahnung was mit ihm passieren würde, wenn ich sterben sollte...
Naja, jedenfalls waren wir uns einig, auch wenn es kein besonders guter Plan war. Ich ließ Dart die Stelle aussuchen, an der wir es versuchen wollten, er musste ja immerhin klettern, und nickte schließlich nur, denn von meiner Position aus sah ich auch nichts Besseres, und sowieso war die ganze Schlucht einfach nur scheiße zum Klettern. War ja auch so gedacht. Die einzige Ausnahme von den steilen Felsen war der Wasserfall, aber den hinunter zu kommen war genauso Selbstmord, wenn nicht noch mehr.
Es war ein merkwürdiges Gefühl, zuzusehen wie Dart die ganzen restlichen Sachen die Klippe hinab warf. Irgendwie endgültig. Aber so oder so war das hier vorerst die Endstation, denn weiter ging es nicht. Ich musste da runter.
Und die Tatsache, dass sich die Gestalt dort am Schluchtgrund noch kein bisschen bewegt hatte, beunruhigte mich und sorgte nur dafür, dass ich erst recht hinab musste.
Hoffentlich blieben uns dafür wenigstens die Monster erspart... Die Sonne war nicht mehr allzu weit vom Horizont entfernt.
Da es für mich zu Fuß natürlich viel länger gedauert hätte, und ich außerdem gerade jetzt auch meine Kräfte gut gebrauchen könnte, beschwerte ich mich nicht, als Dart mir die Decke übergab und mich dann einfach hochhob, um mich zu der ausgewählten Stelle zu tragen.
"Wenn du beim Festbinden meine Flügel freilässt, kann ich sie nach vorne halten und so vielleicht das Gewicht ein wenig besser verteilen", meinte ich auf dem Weg, während mein Blick auf der Schlucht hing. "Und falls etwas schief geht, kann ich zumindest versuchen, uns ein wenig abzubremsen..." Was natürlich nicht viel bringen würde zu zweit, aber naja...
Außerdem dachte ich eher daran, dass ich, wenn es hart auf hart kam und Dart uns nicht mehr halten konnte, versuchen konnte, alleine den Rest nach unten zu kommen, wenn ich mich von ihm losmachte. Er würde das natürlich wieder als verrückt abtun - war es auch - und deshalb sagte ich es auch nicht, aber meine Flügel konnten mich alleine immerhin besser abbremsen als uns beide, und außerdem würde dann immerhin nur einer von uns abstürzen, und nicht beide...
Jaja, es war alles verrückt... schon klar...
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Di 18. Okt 2022, 12:16

Das Schnauben stieg schon in mir auf, doch ich hielt es noch rechtzeitig zurück, als Farûna den Vorschlag mit ihren Flügeln machte. Wahrscheinlich würde es überhaupt nichts bringen; wenn wir fielen, dann fielen wir. Doch ich sah ein, dass es gerade schon alles beschissen genug war und es nicht schaden konnte, uns beiden eine klitzekleine Illusion zu lassen. Farûna wusste sicher genauso gut wie ich, dass sie uns kaum würde abbremsen können. Ihre andere Idee hingegen fand ich nicht verkehrt, auch wenn ich nicht sicher war, wie viel Gewicht sie mit den Flügeln tatsächlich verlagern konnte.
Also nickte ich und lud sie anschließend an der Stelle wieder ab, von wo aus ich in die Schlucht runter wollte. Ich war gerade wirklich froh, dass ich schwindelfrei war und mir nicht so große Sorgen um meine Zerbrechlichkeit machen musste – was natürlich nicht hieß, dass ich es toll finden würde, abzurutschen und mit Farûna abzustürzen. Vor allem, weil es auch mich sehr stark verletzen konnte und ich nicht mit gebrochenem Rücken oder Genick dort unten liegen wollte, wenn ein dämonisches Wesen in Reichweite war. Ich traute der Reglosigkeit da unten kein Stück.
Ich nahm ihr schweigend die Decke ab, fragte sie aber dann doch noch, wie genau sie es sich vorstellte, dass ich sie an den Ecken einreißen sollte, damit ich verstand, wie ihr Deckenkonstrukt aussah, damit wir nicht beide ganz unterschiedliche Vorstellungen hatten und am Ende beides nicht passte. Ihre Flügel freizulassen, musste auch noch irgendwie klappen, sodass ich einen Moment lang überlegte, bevor ich anfing. Mit Farûnas Messer (ich behaupte mal, das ist noch oben ^^“ ) ließ sich der Wollstoff ganz gut einreißen und sparte meinen Fingergelenken Kraft, die sie gleich brauchen würden.
Das Schwierigste folgte dann, denn irgendwie musste ich Farûna ja auch noch auf mir festbinden, während sie auf meinem Rücken war. Dafür rückte ich mit ihr wieder ein Stück von der Schlucht ab, damit wir nicht gleich bei diesem Versuch hinuntersegelten. Dadurch dass sie nicht so viel Kraft hatte und ich sie nicht festhalten konnte, weil ich die Hände zum Knoten brauchte, war es nicht leicht und kostete uns einige Minuten. Aber schließlich hatte ich das Gefühl, dass sie gut an mir festgebunden war.
“Mit den Flügeln alles kalr?“, fragte ich sie und machte testweise ein paar Schritte, um zu sehen, ob sie wackelte oder rutschte, doch es wirkte recht solide auf mich.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Mi 19. Okt 2022, 14:15

Dart sagte zwar nichts, aber er nickte zu meinem Vorschlag, deshalb beließ ich es auch dabei und schwieg. Er wusste wahrscheinlich genauso gut wie ich, dass es keine wirkliche Hilfe war - aber unser Vorhaben war an sich ja schon ziemlich bescheiden, von daher...
Ich versuchte, lieber nicht allzu viel darüber nachzudenken, und vielleicht gelang es mir auch relativ gut, weil ich nunmal eigentlich ein Fuchs war und fliegen konnte, und selbst wenn ich abstürzen sollte, meine Flügel meine Sicherheit waren. Dass es gerade alles etwas komplizierter war, wusste ich natürlich, aber naja, ich schob den Gedanken an das was gleich passieren würde lieber noch eine Weile weg.
Mit Dart zusammen besprach ich mich, wie es am besten wäre, die Decke einzuschneiden und zu knoten, und schließlich waren wir uns einig und Dart machte sich an die Arbeit. Ich sah ihm dabei zu und hoffte einfach mal, dass der Stoff wirklich halten würde, die Streifen breit genug waren, aber eben auch nicht zu breit, damit die Knoten noch hielten. Ich versuchte zwar, nicht dran zu denken, aber mein Leben hing davon ab...
Dann war es soweit und mit Darts Hilfe kletterte ich auf seinen Rücken und hielt mich da so gut ich konnte fest, während Dart die Hände zum Knoten brauchte. Es war schon nicht so ganz einfach und kostete uns beide einige Mühe, bis ich auch wirklich mit der Decke festgebunden war, aber schließlich konnte ich meinen Griff um Dart tatsächlich loslassen und es hielt. Ich bewegte vorsichtig die Flügel, langsam, denn es war ein sehr seltsames Gefühl, so an Darts Rücken zu hängen, ohne mich festzuhalten. Abgesehen von meinen Gliedmaßen hatte ich tatsächlich nicht mehr allzu viel Bewegungsfreiheit, dafür schien tatsächlich alles zu sitzen.
"Ja, passt", sagte ich, die Flügel an unsere Seiten gelegt. Es war wirklich eine gute Idee gewesen, sie frei zu lassen, denn sie unter der Decke eingeklemmt zu haben wäre nicht nur furchtbar unbequem und sicher schmerzhaft gewesen, sondern bestimmt auch nicht so stabil, weil zu viel Raum frei blieb. Also war es wirklich gut so. "Scheint zu gehen, denke ich", meinte ich. Tja, laufen war eine Sache. Jetzt würde sich zeigen, ob Klettern auch ging.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Fr 21. Okt 2022, 14:14

Ich nickte, wenn auch mehr für mich selbst als zu Farûna, die dafür aber diese Geste sehr gut sehen konnte, immerhin befand sie sich nun auf meinem Rücken und hatte meinen Hinterkopf so mehr oder weniger vor oder neben der Nase. Es war ein ungewohntes Gefühl, sie zu tragen, ohne sie dabei festhalten zu müssen, und gleichzeitig diese, nun ja, Verschnürung vor dem Oberkörper und unten bei ihren Beinen zu haben, damit sie nicht rutschte. Der Drang, sie festzuhalten und zurechtzurücken, war recht groß, damit ich mich wohler fühlen und es nach meinen eigenen Vorstellungen gestalten konnte, doch ich musste mich nun damit arrangieren.
"Okay. Bereit?", fragte ich sie und trat dabei wieder näher zum Schluchtgrund. Ich spähte hinunter und suchte mir mit dem Blick eine möglichst geeignete Route über die zwei größeren etwas vorstehenden Felsen. Durch die unterschiedliche Neigung konnte ich an dem zweiten vorbei nicht mehr gut weiter nach unten sehen, aber da ich von der Seite eben mehr erkannt hatte, wusste ich immerhin, dass die Neigung danach nicht zu stark ab- oder gar nach "innen", also die negative Richtung fiel. Nun, senkrecht genug war die Schluchtwand sowieso überall, es würde also mitnichten ein Spaziergang werden.
Ich hielt noch einmal kurz inne und blickte hinunter zu meinen Füßen, die immer noch in den mittlerweile etwas ausgetretenen Schuhen aus dem einen Wohngebäude steckten. Es waren keine Wanderstiefel, zum einen, und zum anderen überlegte ich, ob ich mit den Zehen nicht besseren Halt haben würde, wenn ich sie auszog. Deshalb trat ich sie mir dann auch von den Füßen und schob sie mit dem rechten über den Rand, sodass sie hinunter in die Schlucht segelten. Wahrscheinlich würde ich es bereuen, sobald ich mir die Haut am Gestein anritzte, aber die falsche Entscheidung war es sicher trotzdem nicht.
Dann mal los... Ich ging in die Hocke und stützte mich nach vorn auf die Hände, um Farûnas Gewicht direkt mehr auf meinen oberen Rumpfteil zu verlagern. Dann drehte ich mich langsam mit ihr und dem Rücken zur Kante, krallte mich mit den Händen in Gestein, Erde und Grasbüschel oder was es hier sonst noch so gab, das mir erst einmal Halt bot, solange ich mich noch nicht nach unten streckte. Und dann tastete ich mich mit dem einen Bein, es langsam streckend, nach unten. Mein ganzer Körper war gespannt und fest geworden, um auf jede kleine ungewollte Verschiebung meines Gleichgewichts sofort reagieren und gegensteuern zu können. Dass ich mich konzentrierte, war offensichtlich. Es würde ein langer Abstieg werden. In diesem Fall war ich froh, dass es nicht regnete, denn das Gestein wäre rutschig und glitschig gewesen. Dann hätten wir auch direkt springen können. Dass es nun rasch dunkel wurde, gefiel mir hingegen nicht so recht.
Ich hoffte einfach mal, dass hier oben kein Vieh war, dass supergut klettern konnte und uns einfach von der Felswand pflückte. Der Dämon unten in der Schlucht reichte schon.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Mo 24. Okt 2022, 15:28

Auch wenn unsere Konstruktion zu halten schien, hatte ich trotzdem die Arme wieder um Dart gelegt und hielt mich zumindest ein wenig an ihm fest. Einmal fühlte es sich so einfach sicherer an, und zweitens war es wohl sowieso eine gute Idee, wenn ich zumindest versuchte, die Knoten und den Deckenstoff ein wenig dadurch zu entlasten, dass ich ein wenig mithalf und mich selbst auch etwas festhielt, so gut ich eben konnte. Vielleicht hielt das ganze dann etwas besser oder länger...
Bereit fühlte ich mich zwar nicht gerade, als Dart sich der Schlucht zuwandte und ich neben seinem Kopf in den gähnenden Abgrund hinab sah, an dessen Grund es schon etwas düster geworden war, aber ein Rückzieher kam natürlich nicht in Frage. Ich nickte daher mit unruhig zuckenden Ohren. "Soweit wie man für sowas bereit sein kann", antwortete ich ein wenig verhalten. Der Gedanke, da jetzt wirklich auf diese Art runter zu klettern, war alles andere als angenehm und mir wurde bewusst, was für ein Wahnsinn das hier alles war und was alles schief gehen konnte. Dass ich keine Angst vor Höhen hatte, half da auch nicht besonders, denn ob man sich nun fürchtete oder nicht, gefährlich war das hier allemal. Es half auch nicht, als Dart sich schließlich, nachdem er seine Schuhe ausgezogen hatte, umdrehte und ich den Abgrund im Rücken hinter mir hatte.
Es war gut, dass ich nicht selbst etwas machen musste - nicht mehr als mich nach meinen Kräften festhalten halt, wie ich ja beschlossen hatte. Ich wusste aber auch, dass ich diesen Wahnsinn nie im Leben hinbekommen hätte, von daher war es gut, das Dart überlassen zu können. Andererseits war es wiederum ganz und gar nicht angenehm, dem Ausgang völlig ausgeliefert und sogar festgebunden zu sein.
Ich versuchte, mich möglichst nicht viel zu bewegen und meine Flügel zwar zu unseren Seiten eher nach vorne zu halten, aber so, dass Dart noch genug Platz hatte, um sich gut zu bewegen und ich ihn damit nicht störte. Ansonsten tat ich alles, um ihn nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Es war ein furchtbar unangenehmes und gruseliges Gefühl, wie die Schwerkraft an mir zog und mich nach hinten ziehen wollte, und das einzige was mich hielt waren die Decke und Dart an der Felswand. Dass ich selbst keine Kraft hatte, mich genug zu halten, merkte ich gleich nach den ersten Minuten, auch wenn ich trotzdem noch versuchte, zumindest einen Teil der Last von der Decke zu nehmen und mich selbst zu halten. Der Stoff ächzte gefährlich, aber bisher hielt er. Und ehrlich gesagt wollte ich es nicht herausfordern, indem ich mich ganz hängen ließ.
Ich blieb still, um Dart nicht zu stören, aber auch weil ich mich ebenfalls auf das konzentrierte, was ich tun konnte, nämlich mich so gut ich konnte selbst festzuhalten und sonst so still wie möglich zu halten.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Fr 28. Okt 2022, 19:16

Soweit ich wusste - nun ja, ich erinnerte mich ja sowieso nicht an viel, aber mein Körper hatte ja zumindest teilweise so ein unbewusstes Gedächtnis -, war ich noch nie auf die Idee gekommen, eine steile Felswand runterzuklettern. Ich hatte eine theoretische Vorstellung davon, wie es funktionierte, und ich konnte klettern, aber es wirklich in die Tat umzusetzen, und das auch noch mit einem menschgewordenen Feuerfuchs auf dem Rücken festgebunden, war noch mal eine ganz andere Sache.
Ich hatte viel Kraft und körperliche Aktivitäten waren für mich nicht so anstrengend wie für ein menschliches Wesen. Meine Gelenke und auch kleinere Glieder meines Körpers waren gut belastbar. Das hieß allerdings nicht, dass es ein Zuckerschlecken für meine Finger und Hände war, sich an zerklüftetes, steil abfallendes und hier und da angerautes oder sogar scharfkantiges Gestein zu klammern. Besonders meine Fingerkuppen protestierten bald, meine Zehen eh, und begannen ein wenig zu schmerzen. Sie waren bei weitem nicht der einzige Teil an mir, dem das ganze hier nicht unbedingt leichtfiel, was jedoch tatsächlich hauptsächlich von dem zusätzlichen Gewicht auf meinem Rücken kam. Dieses an sich war weniger das Problem als mehr die Verlagerung meines Körperschwerpunktes und des Gleichgewichtes.
Ja, wir kamen ziemlich langsam voran, weil ich mich bei jedem "Schritt" nach unten oder nach jeder Bewegung einer Hand oder Verschiebung des Körpers neu auf mein Gleichgewicht konzentrierte. Da, wo es wegen der geringeren Neigung der Wand ging, presste ich den Oberkörper, vornehmlich Schultern und Kopf noch zusätzlich ans Gestein und drückte Hüfte und Beine etwas weg so gut wie möglich, damit Farûnas Gewicht uns nicht nach hinten-unten zog. Aber das war eben nicht überall möglich. Als wir am Ende des "Vorsprungs" ankamen, riskierte ich noch einmal einen Blick an meiner Schulter vorbei nach unten, nur um erneut festzustellen, dass der einfache Weg jetzt vorbei war. Ich presste mich an die Felswand und lockerte die Finger und nach und nach auch beide Füße einmal vom Gestein, um mich zu sammeln und noch einmal etwas Kraft zu tanken.
"Der einfachere Teil ist vorbei", sagte ich wenig motivierend, aber mahnend zu Farûna, damit sie wusste, dass es jetzt ans Eingemachte ging und mehr als vorher auch ihre Konzentration und Hilfe, soweit möglich, gefragt war. Ich atmete noch einmal tief durch, dann machte ich weiter.
Die Last in den Armen und Schultern und die Spannung besonders in den Füßen und Fußgelenken, war echt kein Witz. Alle Fasern meines Körpers waren zum Zerreißen angespannt, um auf jede kleine Veränderung reagieren zu können. Es war mittlerweile quasi dunkel und zu allem Überfluss war oben an der Klippe ein Scharren und leises Zischen zu hören. Ich hoffte einfach mal, dass das Vieh nur runterguckte und nicht hinterherkam. Ich riskierte jedenfalls keinen Blick.
Da das Vieh aber nicht das einzige Problem war, kam es, wie es doch ohnehin hatte kommen müssen an dieser steilen Felswand und ich verlor daran den Halt. Mein einer Fuß rutschte ab, weil es zu steil und Farûnas Gewicht auf meinem Rücken zu ungewohnt war. Ich merkte, wie es mich mit dem Oberkörper vom Fels wegzog, biss die Zähne zusammen und stieß ein lautes Zischen dazwischen hervor. Gut einen Meter ging es nach unten, bevor meine Fingerkuppen auf beiden Seiten am Gestein Halt fanden und sich wie Klauen hineinkrallten. Steinsplitter platzten ab und meine Finger hinterließen Spuren im Stein. Die Haut war aufgerissen, an den Zehen sah es sicher nicht anders aus, aber ich schaffte es, unseren Fall zu stoppen. Mit neben mir angewinkelten Armen hing ich dort, Farûna auf meinem Rücken und die eine Gesichtsseite ans Gestein gepresst. Ich zitterte vor Anstrengung am ganzen Körper, aber immerhin waren wir nicht gefallen.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Do 3. Nov 2022, 17:22

Mir kam der Weg nach unten ewig lang vor und es wurde rasch dunkler um uns herum, was nicht nur an der Schlucht lag - leider, denn das hieße, dass wir dem Boden näher kamen - sondern auch an der untergehenden Sonne. Ich hatte schon sehr bald keine Kraft mehr, mich groß zu halten, aber ich wagte es noch immer nicht, mein ganzes Gewicht nur der Decke anzuvertrauen, und versuchte mit zittrigen Gliedern zumindest ein wenig zu machen. Mehr konnte ich ohnehin nicht tun, um Dart zu unterstützen, mit dem ich gerade wirklich nicht tauschen wollte. Ich spürte die Anspannung seines Körpers vor mir, und mir kam immer wieder der Gedanke, wie lange er das noch durchhalten würde. Ich spürte, was für eine Anstrengung es für ihn war.
Meine Anspannung war eher innerlich, abgesehen von dem was mein geschwächter Körper noch gerade so versuchte und hinbekam. Es war gut, wenigstens etwas zu tun zu haben, indem ich versuchte mich festzuhalten, anstatt gar nichts zu tun und dem ganzen völlig hilflos ausgeliefert zu sein. Und mir Gedanken darum zu machen, was jeden Augenblick schief gehen konnte. Wie wenig fehlte, damit ich in den Tod stürzte.
Ich war schon öfter in Lebensgefahr gewesen, aber nie auf diese Art. Sie gefiel mir gar nicht...
Darts Mitteilung zwischendurch nahm ich mit einem etwas tieferen Ausatmer und dem freudlosen Zucken meiner Mundwinkel zur Kenntnis, sagte aber nichts. Für mich war das bis hier schon schrecklich genug gewesen und ich wusste auch nicht, wie lange ich das noch durchhielt ohne wahnsinnig zu werden, aber alles was ich tun konnte war, mich zur Ruhe zu zwingen, durchzuatmen und mich mit aller Kraft die ich hatte an Dart zu klammern, und mich ansonsten möglichst nicht zu bewegen. Mir war völlig klar, dass er hier die schwierigere Aufgabe hatte, aber psychisch war es auch für mich alles andere als leicht.
Auch ich merkte, dass es von diesem Punkt an schwieriger wurde, nicht nur an Darts vorsichtigem Tempo, sondern vor allem an der Schwerkraft, die scheinbar stärker an mir zog. Nach unten sah ich nicht, und wahrscheinlich hätte ich sowieso nicht viel gesehen, denn inzwischen war es wirklich dunkel hier, und als über uns auch noch Geräusche zu hören waren, konnte ich nur hoffen, dass die Viecher nicht gut genug klettern konnten. Ich hatte den Eindruck, langsam echt nicht mehr zu können. Ich will nicht sterben...
Plötzlich kam, was ich schon die ganze Zeit über befürchtet hatte; es gab einen Ruck, als Dart abrutschte, und mir entschlüpfte ein Aufschrei, als ich mich instinktiv an ihm festklammerte so fest es ging und die Flügel auseinander riss, um uns aufzufangen. Es war nur ein winziger Augenblick, der mir aber viel länger vorkam, bis ein weiterer Ruck mich noch einmal durchschüttelte, als Dart unseren Fall wieder aufhielt. Ich hatte nicht genug Kraft mich zu halten und der plötzliche Ruck ließ ein leises Ratsch! an meine Ohren dringen, als irgendwo Stoff riss. Ich fiel zwar nicht, aber tatsächlich hatte ich das Gefühl, nicht mehr ganz so fest an Darts Rücken zu hängen wie vorher - auch wenn ich hoffte, dass das Einbildung war. Ich hatte die Arme wieder um ihn geschlungen und versuchte mich zu halten, aus Angst dass die Decke nicht mehr halten würde. Oder nicht mehr lange... Darts Gesicht war direkt neben meinem und ich spürte sein Zittern wie mein eigenes - was sicher auch da war. Ich sagte nichts, wagte gar nicht, etwas anderes zu tun als mich einfach zu halten und meine zitternden Atemzüge wieder unter Kontrolle zu kriegen.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Sa 5. Nov 2022, 12:25

Farûnas Aufschrei klingelte mir noch in den Ohren, schlimmer fand ich jedoch noch das Geräusch von reißendem Stoff. Ich wurde einen Augenblick lang stocksteif, in Erwartung, dass die Decke um meinen Körper herum sich aus ihren Knoten lösen und Farûna hinter mir in die Tiefe stürzen würde. Doch es passierte nicht. Ich meinte einen leichten Ruck an ihrem Körper gespürt zu haben, aber die Decke hielt. Wer wusste schon, wie lange noch...
Bebend hielt ich mich weiter an der Wand fest. Der Geruch meines Blutes drang mir in die Nase, und als ich den Blick wieder fokussierte und ihn auf meine eine Hand richtete, konnte ich sehen, dass die Haut an meinen Fingern und teilweise wohl auch der Handfläche aufgerissen war. Meine Fingernägel waren eingerissen, und meine Füße und die andere Hand sahen sicher nicht groß anders aus. Mein Blick hob sich noch etwas weiter und streifte die Furchen knapp über meinen Fingern, die diese hinterlassen hatten. Ich wagte es gerade aber nicht, den Kopf zu heben. Farûnas Atem streifte mir über die Wange und den Hals, weil ihr Gesicht direkt bei meinem war und sie sich fest an meinen Körper klammerte. Ich spürte den Druck und den Zug an der Kleidung. Ich meinte sogar, ihr Herz flattern zu hören. Sie zitterte.
Meine Pupillen hatten sich eng zusammengezogen, aber man konnte sehen, dass sie sich leicht regten, als wollten sie sich weiten.
Ich blinzelte langsam und ermahnte mich, weiterzumachen. Dass wir hier reglos an der Wand hingen, füllte meine Kräfte auch nicht wieder auf. Und weiter runter mussten wir so oder so. Da konnten wir auch weitergehen und irgendwann doch noch fallen, statt hier zu hängen, bis ich mich nicht mehr festhalten konnte und wir ebenfalls fielen.
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Es war noch einmal ein heftigeres Zittern aus meinen Gliedern zu spüren, als ich mich langsam wieder regte und weitermachte. Ich hoffte wirklich, dass die Decke hielt. Ich hoffte, dass ich nicht noch einmal abrutschte. Ich hoffte, dass mich der Blutgeruch nicht doch noch verrückt machte, wo es doch mein eigener war. Warum auch jetzt?
"Mach dich darauf gefasst, dass wir es nicht bis ganz unten schaffen", sagte ich verzögert, weil ich erst mit dem Fuß nach neuem Halt weiter unter uns suchte. Es war kein Pessimismus, der aus mir sprach. Ich blieb realistisch. "Wenn die Decke reißt oder die Knoten aufgehen... Halt dich so fest, wie es geht." Jaah, guter Tipp. Das wusste Farûna selbst.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » So 6. Nov 2022, 17:35

Keiner von uns wagte es, sich in den nächsten Momenten groß zu regen, während ich halb darauf wartete, dass ich mich wieder beruhigte, halb erwartete, wieder das Reißen von Stoff zu hören und noch weiter abzurutschen. Zumindest letzteres geschah aber vorerst nicht, wobei ich immer noch nicht wagte, den Stoff wieder voll zu belasten, jetzt erst recht nicht. Sicher sorgte auch das Adrenalin dafür, dass irgendwie noch ein paar Kraftreserven meines Körpers zusammengekratzt wurden und ich mich an Dart festhielt, aber ich merkte auch schon wieder, wie ich das nicht mehr lange durchhalten konnte.
Ich öffnete die Augen wieder - ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich sie zwischendurch geschlossen hatte - als Dart sich langsam zu regen begann und den Weg nach unten wieder aufnahm. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte mich an seinem Rücken wieder ein wenig zurechtzurücken, um einen besseren Halt zu haben - ein bisschen weiter oben, denn durch den Ruck war ich hinab gerutscht - aber allzu viel konnte ich mich sowieso nicht bewegen und wagte es auch gar nicht, um Dart nicht zu stören. Der Stoff ächzte wieder gefährlich, weil er immer noch einen Großteil meines Gewichts halten musste, aber ich versuchte auch, sobald ich irgendwie wieder ein wenig konnte, mich selbst festzuhalten.
Ich ließ den Blick nach unten huschen, ohne dabei den Kopf zu drehen oder mich zur Seite zu lehnen, aber das und die Dunkelheit sorgte dafür, dass ich nicht abschätzen konnte, wie weit es noch war. Wenigstens schien das Vieh da oben wirklich nicht klettern zu können, sonst wäre es wohl schon bei uns.
Darts Stimme klang nach der Stille seltsam in meinem Kopf, wahrscheinlich auch einfach weil ich noch zu sehr mit unserer Situation und dem drohenden Tod beschäftigt war. Aber er hätte es auch gar nicht sagen brauchen. "Ja...", sagte ich leise, zwischen zwei angespannten Atemzügen. Meine Antwort war zwar eher auf seinen ersten Satz bezogen, aber ich führte es auch nicht weiter aus, und außerdem sah das ganze jetzt, wo wir hier waren, tatsächlich ein bisschen anders aus, denn ich wollte wirklich nicht loslassen und fallen.
Eigentlich hätte es mir ja klar sein müssen, dass wir es nicht schaffen würden.
Kayle, du Idiot. Wieso konntest du nicht einfach wach und okay sein?
Meine Glieder zitterten immer noch von der Anstrengung, die es mich kostete, mich zumindest teilweise zu halten. Ich würde das wirklich nicht mehr lange durchhalten.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Kayle » Di 8. Nov 2022, 11:37

Abgesehen von den stockenden und nur flach gehenden Atemzügen, die zumindest den Anschein erweckten, als würde die mit Schwärze beschmierte Gestalt noch leben, tat sich auch weiterhin nichts an ihr. Sie blieb reglos liegen als der Rucksack in die Schlucht hinab fiel und geräuschvoll an einem Felsen und schließlich dem Boden aufprallte und auch, als die beiden Gestalten schließlich auf die Idee kamen, die Schlucht hinabzuklettern, regte sich nichts an ihr.
Erst, als durch die Schlucht ein Aufschrei hallte, ging ein sichtbares wenn auch eher leichtes Zucken durch den am Boden liegenden Zweibeiner, bevor sich auch weiterhin…nichts tat.
Nun, das stimmte nicht so ganz; es vergingen nur ein oder zwei Minuten bis ein Zucken durch die Spitze des Schwanzes ging, der in einem ausladenden Bogen hinter dem Rücken der Gestalt in der schwarzen Lache lag und zuvor kaum sichtbar gewesen war. Die Schwanzspitze zuckte einmal…dann noch einmal…
Und dann ging es verhältnismäßig schnell: Finger zogen sich zusammen und schabten über den von Schwärze getränkten Boden, der Körper zitterte und es wurden erste Versuche unternommen, sich zu regen, was in Form stärkerer Atemzüge und dem Zusammenziehen verschiedener Muskelpartien sichtbar wurde. Schließlich schaffte es die schwarze Gestalt, die Hände und Arme so zu positionieren, dass sie sich hoch drücken konnte und sich auf allen Vieren befand. Mit einem geräuschvollen Würgen brach sie eine Ladung der schwarzen Substanz auf den Boden und die tiefen und zitternden Atemzüge, die daraufhin folgten, hatten schon fast etwas erleichterndes an sich. Auf jeden Fall schienen sie nun dafür zu sorgen, dass nun schneller wieder Leben in die Gestalt kam. Der gehörnte Kopf hob sich und ein paar pechschwarze, glänzende Augen in einem von Schwärze verschmiertem Gesicht öffneten sich, die die beiden an der Schluchtwand hängenden Auren ins Visier nahmen. Ein lauerndes Knurren drang aus dem geöffneten Mund, aus dem sich noch immer die zähe, schwarze Flüssigkeit hinab seilte und die Finger und Zehen der nackten Füße gruben sich in den Untergrund als der Körper sich anspannte, bis seine Haltung an die eines lauernden Raubtieres erinnerte. Die Gestalt verharrte reglos. Noch.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » So 13. Nov 2022, 14:23

Ich hatte von Anfang an gewusst, dass es die schlechteste Idee war, zu dem Dämon hinunter in die Schlucht zu klettern. Vor allem, weil er nicht mehr in einer dunklen Sphäre herumdümpelte, sondern nach unserem Auftauchen und Farûnas Kontaktaufnahme daraus heraus...gekippt war, aber offensichtlich lebte. Insbesondere deshalb, weil er lebte und ein Dämon war. Was auch immer mich trotzdem dazu trieb, Farûna dort abzuliefern - nun, die Tatsache, dass ich nicht umsonst und für nichts und wieder nichts diese Wochen der Tortur und Frustration hinter mich gebracht zu haben, spielte durchaus eine große Rolle -, ich bereute es sofort, als ich das Knurren irgendwo hinter uns und aus der Richtung hören konnte, wo der Dämon eben noch gelegen hatte.
Ich musste nicht hinsehen, um zu wissen, dass das von einem Raubtier kam, das sich bereitmachte.
Seit unserem kleinen Adrenalinkick vor ein paar Minuten, als wir fast abgeschmiert wären, war ich mit Farûna auf dem Rücken noch ein gutes Stück weitergekommen, auch wenn ich mich dazu ermahnte, nicht wegen des losen Stoffes hektisch zu werden, denn das erhöhte nur das Risiko, abzustürzen. Gleichzeitig wollte ich so schnell wie möglich die Chance minimieren, dass wir uns bei einem Absturz das Genick brachen. Mittlerweile räumte ich uns eine reelle Möglichkeit ein, dass wir mit einem angeknacksten Knöchel davonkommen könnten.
Nur sorgte nun eben das Geknurre dafür, dass ich wieder innehielt. Mein Körper war sowieso schon vollgepumpt mit allem möglichen Stress, aber das stresste mich nun natürlich noch mal anders. Ich zischte leise.
So ein beknackter Scheiß. Konnten wir nicht wenigstens erst unten ankommen, bevor der Dämon uns grillte? Ich hoffte jedenfalls mal, dass er nicht von unten hochgekrabbelt kam... Und setzte nach einem Moment meinen Weg nach unten fort. Es würde wohl nur noch eine Frage von Augenblicken sein, bis ich mich nicht mehr festhalten konnte, aber ich würde es so lange durchziehen, wie es ging.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Di 15. Nov 2022, 11:25

Während Dart unseren Weg nach unten fortsetzte, konzentrierte ich mich wieder ganz darauf, mich möglichst viel selbst an ihm festzuhalten, doch meine zitternden Glieder schafften es kaum noch und zwischendurch musste ich wieder locker lassen und meine Kräfte sammeln. Jedes Mal, wenn ich das tat - wobei ich so vorsichtig wie möglich war, es aber inzwischen auch kaum mehr "langsam" schaffte, ohne dass Druck auf die Decke kam - ächzte der Stoff und manchmal war auch ein leichtes Reißen zu hören, was mich wieder dazu bewog, zu versuchen, mich besser festzuhalten, woraufhin meine Kraft wieder nachließ, und immer so weiter... Ich probierte auch vorsichtig aus, ob der Stoff mein Gewicht besser hielt, wenn ich mich gaaaanz langsam hineinsinken ließ und mich gar nicht mehr bewegte, doch allein ersteres war schon schwierig genug, weil mir dafür die Kraft fehlte, und außerdem merkte ich recht schnell, dass es nicht mehr ausreichte. Ich lag inzwischen merklich tiefer als am Anfang an Darts Rücken, und ohne dass ich mich immer wieder selbst festhielt, würde der Stoff mich nicht mehr halten. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er soweit riss, dass er mich gar nicht mehr trug. Und lange war diese Zeit sicher nicht mehr.
Bevor das allerdings geschah, zuckten meine Ohren nach hinten, eher bevor ich bewusst wahrnahm, was den Laut verursachte, den sie auffingen. Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt, aber das Geräusch, das Dart von sich gab, holte mich auch wieder ein wenig zurück und schaltete meinen Verstand ein.
Nach einem ersten instinktiven Schock war ich tatsächlich auch erleichtert, zumindest etwas zu hören, was nicht nach Monster, sondern tatsächlich nach Kayle klang und immerhin ein Lebenszeichen war. Ich konnte mich nicht umdrehen oder sonstwie nachsehen, und wahrscheinlich hätte ich in der Dunkelheit sowieso nichts gesehen, aber er war am Leben und das war... wirklich gut. Auch wenn mein Verstand und vor allem meine bisherigen Erfahrungen mit Kayle mich gleich zur Vorsicht riefen und ich Darts Reaktion verstehen konnte. Etwas war ganz und gar nicht in Ordnung, und ehrlich gesagt konnten wir das jetzt wirklich nicht gebrauchen.
Vielleicht war ich wegen dem ganzen unachtsamer geworden oder ließ in der Kraft nach, oder vielleicht war es auch einfach soweit, jedenfalls erklang wieder das unliebsame Geräusch von reißendem Stoff, als ich etwas zu viel Gewicht darauf legte, und diesmal spürte ich, dass mir der Halt verloren ging und ich ein ganzes Stück abrutschte. Ich gab einen erschrockenen Laut von mir und klammerte mich sofort wieder an Dart fest, soweit ich das konnte, aber es war abzusehen, dass das nicht lange halten würde.
"Dart, es geht nicht mehr!", sagte ich, darum bemüht, nicht allzu aufgebracht zu rufen, aber ich wusste, dass es vorbei war und sich nur noch um Sekunden handeln konnte, bis ich abrutschte. Meine Flügel hatten sich automatisch wieder etwas ausgebreitet. Vielleicht gab der Stoff noch etwas Widerstand und hielt ein wenig, aber es fühlte sich nicht so an, als könnte ich wieder loslassen.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Kayle » Sa 26. Nov 2022, 12:20

Während der nächsten Momente regte sich die mit Schwärze beschmierte Gestalt keinen Zentimeter von der Stelle, an der er in seiner lauernden Position zum Halten gekommen war. Nur die schwarzen Augen bewegten sich und verfolgten die beiden Lebewesen, die an der Wand in die Schlucht hinab kletterten. Vollkommen bereitwillig, so als würden sie am Grund der Schlucht Sicherheit erwarten...tatsächlich war der Dämon, der dort unten hockte und darauf wartete, dass sein "Essen" sich weiter näherte damit er es nicht mehr so weit hatte, ziemlich hungrig und verschwendete keinen einzigen Gedanken daran, den beiden Wesen in irgendeiner Art und Weise zu helfen. Vielleicht verstand der Dämon auch gar nicht, dass die beiden Gestalten kurz davor waren, abzustürzen. Hilfe konnten sie von ihm jedenfalls keine erwarten...eher im Gegenteil...
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » So 4. Dez 2022, 13:44

Dass der Stoff wieder ratschte und Farûna daraufhin ein ganzes Stück weiter abrutschte, brach uns das Genick. Der Ruck, der dadurch durch sie ging und sich auf mich übertrug, holte mich nun endgültig von der Felswand herunter, denn mit den blutigen Fingern und Zehen war es eh schon etwas rutschig und mittlerweile hatte ich auch keine Kraft mehr, mich wieder ganz ans Gestein zu bringen und die Finger einfach hineinzugraben. Mir entglitt erst der Halt auf der linken Seite und ich rutschte mit den Füßen ab - dann musste ich natürlich auch mit der rechten Hand aufgeben und wir segelten nach unten.
Das einzige, was ich tun konnte, war mich etwas zur Seite zu drehen und zu versuchen, mit der Brust zuerst zu fallen, sodass Farûna auf mir war und irgendwas mit ihren Flügeln machen konnte. Aber natürlich brachte es nicht viel, da unser gemeinsamer Schwerpunkt einfach "hinten" lag, sodass wir dann doch eher schräg und in Richtung Farûnas Rücken abstürzten. Ich hatte keine Ahnung, ob sie mit ihren Flügeln irgendwas reißen konnte, oder wie tief es wirklich noch war. Alles, was ich tun konnte, war zu versuchen, mich instinktiv in eine schützende Körperhaltung zu begeben. Wobei wir natürlich trotzdem am Gestein entlangratschten und der Aufprall ziemlich schmerzhaft wurde. Es drückte mir mit einem Keuchen die Luft aus den Lungen. Aber immerhin erfolgte der Aufprall sehr schnell. Wir waren also nict mehr allzu weit vom Schluchtgrund entfernt gewesen.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » So 4. Dez 2022, 15:10

Wie sich herausstellte war ich nicht die einzige, der dieser letzte Abrutscher nun den Rest gab, denn während ich mich noch ein letztes Mal mit meiner restlichen Kraft an Dart klammerte, verlor er ebenfalls den Halt und rutschte ab. Auch mein Griff verlor sich damit, und hätte Dart sich wieder fangen können, wäre ich sicher alleine abgestürzt, doch so fielen wir zusammen.
Ich riss automatisch die Flügel auseinander und schlug mit ihnen, doch wie zu erwarten hielten sie mein Gewicht nicht, selbst wenn ich alleine gewesen wäre. Das einzige was geschah war, dass sich die Luft unter ihnen so staute, dass wir uns im Fall ein wenig drehten - oder man hätte es auch überschlagen nennen können, denn die Felswand war auch noch da und wir ratschten daran entlang, sodass selbst mit den Flügeln keine wirkliche Kontrolle des Sturzes möglich war.
Außerdem reichte - glücklicherweise - die Zeit auch nicht, uns in der Luft richtig zu drehen, denn der Boden war näher als gedacht.
So kam es jedenfalls, dass meine Flügel und Darts Drehung mir mehr oder weniger dabei halfen, dass ich nicht ganz unter ihm und mit dem Rücken zuerst aufschlug, denn das hätte vermutlich mein Ende bedeutet, sondern durch den Luftwiderstand meiner Flügel eher "oben" und halbwegs "richtigherum" war.
Auf dem Felsboden aufprallen taten wir natürlich beide. Aber das bekam ich gar nicht mehr so wirklich mit, denn mein Bewusstsein verabschiedete sich sofort, oder hatte es vielleicht schon vorher, als ich gegen die Felswand geknallt war. Es war alles unheimlich schnell gegangen.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Kayle » So 11. Dez 2022, 14:20

Oder er verstand eben sehr gut, was dort an der Felswand dabei war, zu geschehen, denn regen tat er sich nicht mehr während der nächsten Minuten, in denen sich das Schicksal der beiden Gestalten entschied. Zumindest was den Absturz betraf, denn sie stürzten letztendlich ab. Die schwarzen Augen beobachteten, wie die beiden Lebewesen die wenigen Meter, die noch gefehlt hatten, hinunter auf den Boden prallten. Die Auren erloschen nicht, sein zukünftiger Snack verlor also nicht das Leben...die eine flackerte nur gefährlich als das Lebewesen das Bewusstsein verlor...
Der Dämon setzte sich nun wieder in Bewegung und das tat er, indem er sich nun auf seine beiden menschlichen, nackten Füße aufrichtete los schlurfte in Richtung der beiden Auren, die seine Energievorräte auffüllen sollten. Davon hatte er nicht mehr besonders viel seit es diesen Kampf mit diesen Wesen gegeben hatte...er brauchte dringend Energie und das war auch das Einzige, was ihn gerade interessierte.
Anhand der stockenden Bewegungen und des eher langsamen Vorankommens konnte man sicher gut bemerken, dass die schwarze Gestalt auch nicht mehr auf Höhe ihrer Kräfte war...sie bewegte sich jedoch weiterhin zielstrebig und mit einem rollenden Knurren, das aus der Tiefe eines Brustkorbs kam, der unmöglich menschlich sein konnte.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Do 22. Dez 2022, 18:10

Mir tanzten einige schwarze und weiß blitzende Sterne vor den Augen und es dauerte ein paar Sekunden, bis ich wieder Luft holen konnte. Aber immerhin verlor ich nicht das Bewusstsein. Und war scheinbar auch nicht stumpf auf Farûna gelandet. Das, worauf ich lag, fühlte sich nicht wie ihr Körper am Rücken, sondern wie ihr Bein an der Seite und ihr einer Arm an. Scheinbar hatten ihre Flügel verhindert, dass ich sie unter mir begrub. Ich war zwar nicht sehr schwer und riesig, aber ein Sturz auf sie hätte ihr sicher nicht gutgetan.
Schon jetzt schien es so, als hätte ihr Bewusstsein sich verabschiedet, wie ich bemerkte, als ich mich dazu zwang, so bald wie möglich weiterzumachen, damit wir - ich, wie auch immer - zumindest eine geringe Chance hatten, nicht von dem Dämon umgebracht oder ausgelutscht zu werden. Ich zischte und meine Bewegungen waren fahrig, weil ich mir die Schulter angeschlagen und ziemlich scheiße auf der Seite gelandet war. Immerhin hatte ich mir den Kopf nicht heftig auf den Boden gehauen, aber ich merkte, dass mir das Atmen ziemlich wehtat und ich mir vermutlich Rippen angeknackst hatte.
Ich biss die Zähne zusammen und ignorierte den Geruch von Blut. Farûna regte sich nicht und ich wurde etwas hastig, weil ich die Knoten nicht so schnell aufbekam - also riss ich die Decke auseinander, um mich aus ihrer Umarmung befreien zu können. Farûna war eindeutig nicht bei mir, aber sie atmete.
Ich ließ sie liegen und raffte mich auf, da mein Blick gleich auf der Suche nach dem Dämon weitergehuscht war. Er war in der Zwischenzeit deutlich näher gekommen, aber er kam nicht ganz so lauernd auf uns zu wie befürchtet, sondern eher aus dem Grund langsam, weil es schneller nicht zu gehen schien. Ich senkte den Kopf über die Kehle, fletschte die Zähne und stieß ein warnendes Knurren aus.
Eigentlich war ich für einen Kampf echt nicht gut zurecht. Von den Blessuren mal abgesehen, war ich mittlerweile ziemlich erschöpft.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Kayle » So 1. Jan 2023, 11:12

Das tiefe Knurren, das von dem Dämon kam, verstärkte sich als der Besitzer von einem der beiden Auren sich regte und allmählich aufrichtete, während die zweite Aura lediglich nur flackerte und sich nicht von der Stelle bewegte. Sie war am Schwächsten von den beiden, zumindest gerade, in diesem Moment. Doch da sie auch keine Gefahr darstellte, fokussierte sich die Aufmerksamkeit des Dämons auf die sich nun aufrichtende Gestalt, während er sich langsam näherte und das Knurren seines Gegenübers mit einem weiteren Knurren erwiderte.
Das die von Schwärze verklebte Gestalt auch noch nicht völlig am Ende war oder zumindest einige Kraftreserven besaß, zeigte sich als sie sich bis auf einige wenige Meter genähert hatte. Da ging sie dann nämlich plötzlich in die Knie und verfiel in einen holprig wirkenden Laufschritt auf allen Vieren, mit dem sie die letzten Meter überwand und vor der Aura absprang, um sie mit gestreckten Händen zu packen und zu Boden zu werfen. Es war ein direkter Frontalangriff, der ziemlich offensichtlich war. Dem Dämon blieb auch keine andere Wahl. Er brauchte Energie und wenn er diese nicht von den beiden Lebewesen her bekam, woher dann?
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