Schwarze Monster kamen wie aus dem Nichts aus Dimensionsrisse und fielen über die Insel Echsinea her. Der Weltenwanderer Valentine und die Katze Aki suchten am Felsenstrand in einer Felsenhöhle Zuflucht. Am nächsten Morgen scheinen die schwarzen Wesen fort zu sein, doch die Stadt Octron scheint in Aufruhr zu sein.
Gerade, als Valentine und Aki beschließen nach Octron zu gehen, taucht aus dem Nichts eine behörnte, weißhaarige junge Frau Namens Ashes auf.
Ashes:
Das beinahe weiße Haar des Ghuls wurde vom starken Wind an der Küste umhergewirbelt, während ihre schwarzen Augen noch immer weit geöffnet auf den beiden Fremden lagen. Der plüschige Vierbeiner bestätigte den Gedanken, welchen Ashes zuvor geäußert hatte - beinahe schon drohend. Ein mächtiger Magier also? Das erst kürzlich ausgebrochene Labor-Experiment hinterfragte diese Aussage nicht. Es war ihr ohnehin lieber zu glauben, der Typ hatte ihren Angriff unterbunden, als zu glauben, dass ihre Fähigkeiten schwanden. Dass es ungewöhnlich war, dass Katzen reden konnten wusste Ash nicht, weswegen sie das nicht weiter beirrte. Viel wichtiger war ohnehin abzuwägen ob man auf die gestellte Frage antworten sollte. "Und du?" wandte sie sich an die schwarze, kleine Gestalt "Was bist du?"
Das dämonische Wesen verschränkte die Arme vor ihrer Brust, vielleicht ein bisschen als Schutz, als ihr auch noch angedroht wurde sie zu verfluchen. Tatsächlich ein Begriff mit dem sie etwas anfangen konnte. "Mein Name ist Ashes..." rückte sie schließlich mit der Sprache raus, in der Hoffnung, dass ein Gespräch zumindest ablenkend wirkte. "Ich komme her von... dort, irgendwo." nutzte sie den Satzbau der Frage um ihre Antwort zu formulieren und merkte natürlich nicht, dass das ein wenig komisch klang. Dabei deutete sie in Richtung Inland und blickte selbst für einen Moment dort hin, wo das Labor stehen musste... natürlich weit entfernt und außerhalb der Sichtweite. Sie würde ihrem jahrelangen Gefängnis nie wieder zu Nahe kommen und sie würde sich auch nicht mehr fangen lassen. Das war ihre oberste Priorität für den Moment, egal wie beängstigend die Nacht außerhalb der 'schützenden' Mauern gewesen ist.
Als das Mädchen wieder zurück blickte erkannte sie jedoch, dass all das bereits in Gefahr war. Der mächtige Magier hatte das Buch bemerkt! Die Angst vor irgendwelchen Flüchen löste sich augenblicklich in Luft auf und wurde von der Angst vor einer erneuten Gefangenschaft ersetzt, was Ashes dazu trieb doch wieder aktiv zu werden um sich zu schützen. Da sie glaubte, dass der Mann Kräfte besaß die ihre Fähigkeiten unschädlich machen konnten, setzte sie auf auf ihre Körperkraft, machte einen sprunghaften Satz nach vorne und versuchte den Größere umzutacklen, mit all ihrer Kraft und ihrem Körpergewicht. Egal ob er nun ausweichen würde oder sie ihn voll traf - fauchte sie dann regelrecht "Fass' das an und du bist tot!" während sie ihre spitzen Beißerchen zur Schau stellte. Auch seiner plüschigen Freundin wurde dann ein drohender Blick zugeworfen, der ihr bedeuten sollte, dass für sie genau dasselbe galt.
Aki
Meine Ohren spitzten sich wieder, weil das Mädchen oder die Frau mit den Hörnern und den schwarzen Augen oder was immer sie auch war nicht auf meine Frage antwortete, sondern... Also, sie fragte mich wirklich ganz ernsthaft, was ich war. WAS ich war?! "Na hör mal! Das sieht man doch!", sagte ich etwas pikiert und stutzend. Und zwar kam das mit solcher Inbrunst und Selbstverständlichkeit aus mir, dass es total eingebildet klang. Dabei sagte ich es nur, weil Katzen halt toll sind und jeder zu wissen hat, was eine Katze ist. Mal ganz abgesehen davon konnte man ja wohl wirklich super sehen, dass ich eine Katze war!
"Aki", stellte ich mich vor, kaum dass sie dann doch ihren Namen ausgebrabbelt hatte, unterbrach sie aber nicht, sodass sie uns gleich drauf auch verriet, woher sie kam. Na ja, also, nicht dass ich mit ihrer vagen Geste viel anfangen konnte. Sie kam irgendwo von der Insel? War sie durch so ein... Portaldings gegangen wie Val und ich?
Mein zweibeiniger Kumpel hier war der erste von uns beiden, der das Buch bemerkte. Mir wäre das ganz bestimmt auch noch aufgefallen, aber ich musste uns zwei ja die flauschigen Hintern verteidigen. Wobei ich so meine Zweifel hatte, dass Val einen flauschigen Hintern hatte. Wie auch immer, das war grad schon wieder ziemlich Wurst, weil Ashes nämlich einen Satz auf Valentine zumachte und ihn scheinbar umnieten wollte, weil er ihr doofes Buch ja nicht angrabbeln sollte. Aber jetzt reichte es mir! Offenbar war sie so eine, vor der wir jetzt nicht so schnell wieder abhauen konnten, denn sie hatte uns angegriffen und Valentine brauchte ja einen Moment, um sein Portaldings zu erschaffen und musste mich dann ja auch noch mitnehmen. Das gestaltete sich jetzt aktuell echt nicht leicht.
Also hechtete ich zur Seite, damit die zwei mich nicht über den Haufen trampelten, verwandelte mich aber noch im Sprung in meine ponygroße Raubkatzengestalt. Mit der hätte ich bestimmt auch voll wohl dem Viech von gestern eins reinwürgen können, aber Weglaufen war irgendwie besser gewesen.
Schon als ich wieder mit allen vier Tatzen auf dem Boden stand, drehte ich mich um und knurrte gereizt.
"Leg dich nicht mit uns an! Wir tun hier keinem was, der uns nix tut, klaro?!" Jap, viel besser! So konnte ich viel mutiger sein. Ich legte die Ohren an und ließ den Schwanz von links nach rechts zucken, wie saure Katzen es nunmal tun. Ich ließ eine der unzähligen Windböen hier sie unsanft schubsen, damit sie von Valentine abließ oder aufhörte, ihn anzugreifen. Dass er mich in dieser Gestalt ja noch gar nicht kannte, war mir grad entfallen. Aber es war ja auch wirklich nicht wichtig. Unsere Sicherheit ging vor!
Wer er war?! Nun, er war ein nichts weiter als ein Weltenwandler, ein Weltenbummler oder Traumtänzer. Genau genommen recht harmlos, wenn man darüber nachdachte was oder wen diese Welt noch so beherbergte. Aber Aki hatte ihn bereits als mächtigen Magier betitelt und im Augenblick war Valentine dazu geneigt den Titel zu tragen. Die junge Frau sprach mit ihnen und sie wirkte weitaus menschlicher als die Wesen in der Nacht. Er bezweifelte, dass er mit dem schwarzen, krokodilartigen Wesen einen Plausch hätte führen können. Die Weißhaarige schien ihre Sprache auch zu verstehen, denn langsam began sie nun doch zu reden. Ashes war also ihr Name. Valentines Augen folgten der vagen Beschreibung und ihrem FIngerzeig. Nicht nur ihre Wortwahl klang ein wenig seltsam, sondern auch ihre Stimme war, als hätte sie ein wenig länger nicht gesprochen. Aus den Augen ließ er die Frau Namens Ashes jedoch lieber nicht, nur für den Fall, dass sie ihn wieder angreifen wollte.
Valentine strich Aki kurz mit der linken Hand über das Fell, damit sie sich wieder beruhigte. In der Rechten hielt er weiterhin das Schwert, er behielt die Illusion lieber Aufrecht. "Aki will damit sagen, dass sie eine...sprechende Katze ist." Das war sie doch, oder? Er hatte bis jetzt nie gefragt was sie tatsächlich war, denn für ihn war es immer Einleuchtend gewesen, dass es sich bei ihr um eine eben jene sprechende Katze handelte. "Mein Name ist Valentine" stellte er sich nun doch zögernd vor, während sein Blick auf dem Boden nun doch weiter gewandert war, weil das Buch seine Aufmerksamkeit erhascht hatte.
Plötzlich setzte Ashes tatsächlich wieder zum Angriff an. Vale zuckte zusammen und riss das Schwert in die Höhe, während er versuchte sich mit einem Sprung zur Seite zu retten. Die weißhaarige traf ihn trotzdem an der Schulter, weshalb er das Gleichgewicht verlor und zu straucheln begann. Er ließ das Streichholz fallen, sodass das Schwert lautlos zu Boden fiel. Er hatte keine Zeit die Illusion zu perfektionieren, denn plötzlich schob sich etwas vor ihn, dass groß und schwarz war. Aki war in den letzten Sekunden plötzlich gewachsen und erinnerte ihn von der Größe her an eine Raubkatze. An eine große, kräftige Raubkatze.. War es wirklich Aki..?! Doch, ihre Stimme war unverkennbar. Valentine konnte das Erstaunen nicht aus seinem Gesicht wischen. Stattdessen starrte er Aki an, als wäre sie hier die wahre Künstlerin der Illusion. Was zum Teufel..?!