Re: Das verlassene Dorf
von Dart » Do 17. Sep 2020, 17:54
Niban lag noch immer auf dem Sessel und mit dem vorderen Rumpfteil und dem Kopf halb auf der einen Armlehne, als Farûna irgendwann am Abend zurückkehrte. Sie hatte sich dort auch nicht wegbewegt, sondern die ganze Zeit mehr oder weniger reglos so auf sie gewartet. Sie hatte keine Sorge, dass Farûna nicht zurückkehren würde, bevor es ganz dunkel war, denn die Füchsin wusste selbst, dass es für sie kalt und ungünstiger wäre, irgendwo entfernt von hier der Verwandlung zum Opfer zu fallen, von der Niban wusste, dass sie kommen würde. Es war wie beim letzten Mal.
Sie züngelte und hob den Kopf, sodass sie sie kurz beobachten und begutachten konnte, als sie wieder da war. Sie konnte sie nichts fragen oder zurück willkommen heißen, doch sie machte sich aus so etwas auch nichts. Als die Sonne dem Horizont entgegensank und der Himmel rot wurde, Farûna unruhig zu werden begann, glitt die Schlange vom Sessel herunter und auf der einen Seite am Wohnzimmertisch vorbei, sodass sie den Raum schlängelnd verlassen konnte. Sie zog sich zurück... Nicht etwa oder wenigstens nicht nur, um Farûna ihre Ruhe zu lassen, sondern auch, um selbst ungestört zu sein. Farûna konnte es zwar kaum beobachten, weil sie sich selbst verwandelte, aber trotzdem konnte Niban niemanden neben sich gebrauchen, als es geschah...
Auch der Körper der Schlange veränderte sich. Erneut. Der Schwanz verschwand, dem Körper wuchsen Arme und Beine und die Schuppen bleichten aus als hätte jemand alles Schwarz aus ihnen gesogen wie Tinte. Sie bedeckten nur noch den Oberkörper der schlanken Frau mit den schmalen Gliedern und den langen roten Haare, die die fehlenden Schuppenreihen an ihrer Wirbelsäule verbargen. Ihre Finger lagen um die weiße Klinge und ihr Haar fiel ordentlicher um ihre Schultern, als sie sich vom Boden aufrichtete und die Strähnen nicht mehr um sie lagen wie ein achtlos fallen gelassener Vorhang. Der schmale schwarze Armreif lag wieder um ihr Handgelenk und sie blieb noch einige Sekunden lang sitzen und lauschte in die einsetzende Dunkelheit draußen und in das Haus hinein, um herauszufinden, ob Farûna "fertig" und die Luft rein war.
Dann stand sie auf und kehrte in das Wohnzimmer zurück als hätte sie es nur kurz verlassen, um zur Toilette zu gehen oder sich draußen umzusehen. Sie schwieg, natürlich, würde Farûna aber unaufgefordert dabei helfen, sich etwas überzuziehen, wenn sie wegen ihrer Schulter Schwierigkeiten hatte. Oder auch, wenn sie einen neuen Verband brauchte.
trägt derzeit ein fast weißes, ärmelloses Oberteil, das seine Schultern vollständig bedeckt, und eine schwarze Hakama. ist barfuß unterwegs. ein Silberdolch wird an der linken Seite getragen