Re: Zwischen Tod und Leben
von Josy » Mo 1. Mai 2023, 06:06
(ich schick den Post jetzt einfach ab, der liegt schon ewig bei mir rum und ich wollte eigentlich weiterschreiben, aber muss mir erst noch Genaueres überlegen^^ hoffe du kannst trotzdem was mit anfangen)
Ich wartete, bis die allgemeine Unruhe wieder leiser geworden war, wobei ich die Wesen um uns herum gut im Auge behielt, und den Jungen in meiner Nähe.
"Nun, was mich angeht, lasst das mal meine Sorge sein", antwortete ich zuversichtlich, sobald meine Stimme nicht mehr in dem Gemurmel unterging. "Lasst den Jungen mal da raus, das hier ist nur zwischen mir und euch."
"Ist es nicht", zischte das dürre Menschenwesen wieder. "Du weißt genau, dass du jetzt in den gleichen Schwierigkeiten steckst wie er, und nun willst du noch andere mit hineinziehen."
Okay, das war wirklich schwieriger als gedacht. Dann musste ich wohl die Taktik wechseln.
"Naaa, wollt ihr etwa sagen, das was für uns schwierig ist, ist für euch genauso schwierig? Ihr seid doch alle sehr viel stärker als... er. Oder nicht? Deswegen komme ich ja zu euch", sagte ich wohlwollend und blickte in die Runde. Ein paar der Wesen schnaubten oder grunzten, oder gaben sonstige Laute von sich. "Und gemeinsam erst!", fuhr ich fort. "Zusammen könnten wir ihn ein für alle mal vertreiben. Davon haben doch alle was, oder nicht?"
"Wir haben etwas davon, uns nicht einzumischen", knarzte ein Baumwesen.
"Deine Angelegenheiten gehen uns nichts an", sagte eine andere Stimme, deren Ursprung ich nicht zuordnen konnte.
Ich seufzte leise. Mir reichte es langsam, aber ich wusste, dass ich mich in Geduld üben musste.
"Und dann?", fragte ich schließlich, als es wieder ruhiger geworden war. "Wenn... er mit uns beiden fertig ist, was dann? Glaubt ihr vielleicht, er wird sich zufrieden geben? Und einfach gehen? Nein... Er wird stärker werden und sich den nächstbesten aussuchen, dem er gewachsen ist. Das könnte einer von euch sein."
"Falls es dazu kommen sollte, können wir uns dann darum kümmern", schnarrte das dürre Menschenwesen.
"Jeder kümmert sich um sich selbst", wiederholte das Nashornwesen.
"Ich könnte doch auch etwas für euch tun", bot ich gutmütig an, auch wenn mir langsam die Geduld ausging.
"Was willst du schon tun?", fragte ein großes, schattenähnliches Wesen verächtlich.
"Ich komme an Orte, in die ihr nicht kommt. Und scheinbar bin ich auch um einiges mutiger als ihr", antwortete ich und konnte mir den letzten Kommentar nicht verkneifen, wobei ich schmunzelte.
Ein Knurren und Grollen, zusammen mit einem lauten Rauschen war die Antwort. Ein paar der größeren Wesen stampften auf den Boden und das Baumwesen neben uns beugte sich herab und zischte uns seinen modrigen Atem entgegen, sodass ich einen Arm um den Jungen legte und ihn mit mir hinabzog, als ich mich duckte.
"Na na, schon gut, schon gut!", sagte ich beschwichtigend, hob die freie Hand und richtete mich langsam wieder auf, als es so aussah als würde uns niemand etwas tun. "Aber ihr müsst zugeben, dass nicht jeder das tun würde was ich getan habe."
"Du bist dumm, das ist alles", grunzte das Nashornwesen, und von mehreren Ecken erklang zustimmendes oder abschätziges Gemurmel.
Ich blickte wieder in die Runde. "Kommt schon. Ihr könnt mir doch nicht erzählen dass niemand von euch etwas hat das er braucht, für das er mir einen kleinen Gefallen tun würde."
Das Gemurmel hielt an, wurde aber langsam leiser, und mir fiel auf, dass im Nebel zwischen den Felsen nicht mehr ganz so viele der Schemen dieser Wesen zu sehen waren. Manche hatten sich scheinbar schon davongemacht. Niemand schien ein wirkliches Interesse daran zu haben, uns zu helfen. Geister, pfff...