Zwischen Tod und Leben




Es gibt mehr als nur das, was wir sehen können. So genannte Ebenen, die parallel zu unserer Wirklichkeit existieren, zeigen Facetten ebendieser, die normalen Augen verborgen bleiben. Und manchmal tun sich Wege auf, diese Ebenen zu betreten...

Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Mo 5. Jun 2023, 23:05

Während ich auf eine Antwort wartete, beobachtete ich, wie sich nun auch ein paar der größeren Wesen abwandten und im Nebel verschwanden. Manche gingen auch nicht, sondern verblassten einfach nur, als würden sie mit dem Nebel verschmelzen. Es blieben vielleicht noch höchstens die Hälfte übrig.
"Wenn ihr uns nicht helfen wollt, sagt mir wenigstens ob es etwas gibt, dass wir tun können. Oder irgendjemand anderen, der irgendetwas weiß." Oder der nicht so stur ist und bereit, uns zu helfen, fügte ich in Gedanken hinzu, doch das behielt ich lieber für mich.
Doch die Geister schienen wirklich kein Interesse zu haben, uns zu helfen. Manche schnaubten oder zischten, blickten uns abfällig oder knurrten, wenn wir ihren Blick erwiderten. Ich wusste ja, dass Geister sehr eigen sein konnten - haha, ich war ja eine davon - aber das hier hatte ich mir ein wenig anders erhofft. Nun gut.
"Verschwinde, bevor wir dich ihm ausliefern", sagte das Nashornwesen und knurrte.
"Ach, und ihr glaubt, das wird ihn zufriedenstellen?", konnte ich mir nicht verkneifen. Es war natürlich keine gute Idee, denn das Baumwesen neben uns wandte sich uns zu und griff mit den langen, astähnlichen Händen nach dem Jungen. Glücklicherweise schien es nicht allzu schnell zu sein, und falls der Kleine nicht selbst schnell genug war, zog ich ihn zur Seite und hinter mich. Aber auch ein paar der anderen Wesen setzten sich nun in Bewegung und kamen auf uns zu. Ein schlangenartiges schien ziemlich schnell zu sein.
"Komm", sagte ich zu dem Jungen und schob ihn rasch von dem Steinkreis fort, wobei ich noch die Wesen im Auge behielt, bis ich sicher war, dass er die Beine in die Hand nahm und sich davonmachte. Ich tat es ihm gleich und blieb in seiner Nähe.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Mi 21. Jun 2023, 19:51

Dem Jungen stellten sich die Nackenhaare auf weil er spürte, das sich die Situation zuspitzte. Worüber auch immer es ging, es war ernst und diese seltsamen Schattenwesen, die so unterschiedlich aussahen, waren verärgert über das, was das Mädchen ihnen sagte. Und wer auch immer dieser jemand war, um den es ging, diese Gestalten schienen eher auf seiner Seite zu sein als auf ihrer.
Der Junge duckte sich als eine der baumartigen Gestalten näher kam und einen Versuch unternahm, ihn zu greifen. Zum Glück waren die Bewegungen träge genug das er noch rechtzeitig reagieren konnte, weswegen es die Hilfe des Mädchens nicht bedurfte. Er blieb nun auch in geduckter Haltung und kauerte sich auf dem Platz, auf dem er stand, zusammen. Zumindest solange, bis seine Begleiterin ihn dazu aufforderte, zu gehen. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und er richtete sich wieder auf und setzte sich in Bewegung, um diesen seltsamen Ort mit den Steinen so schnell wie möglich zu verlassen. Ob diese Schattengestalten ihnen folgen konnte, wusste er nicht, weswegen seine Blicke, die beim Laufen zurück gingen, nicht besonders ruhig waren. Er hoffte, dass sie ihnen nicht folgten.
"Erklärst du mir, was hier überhaupt los ist?", wandte er sich an das Mädchen, ohne dabei stehenzubleiben. Er hatte das Gefühl als würde er einen nicht unerheblichen Teil dazu beitragen wieso sie diese Art von Problemen mit den Schattengestalten hatten und so langsam wollte er wirklich verstehen, worum es ging und...warum er eigentlich hier war an diesem seltsamen Ort. Spätestens jetzt hatte er das Gefühl als würde etwas ganz und gar nicht stimmen, auch wenn er nicht sagen konnte, was es war.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Do 22. Jun 2023, 13:49

Ich sah mich noch ein paar Mal um, während wir uns davonmachten, um sicher zu gehen, dass uns niemand einholte. Ein oder zwei der Wesen folgten uns noch ein wenig, doch sie entfernten sich nicht allzu weit vom dem Steinkreis und blieben bald zurück, sodass sie rasch im dichten Nebel verschwanden, als wir uns entfernten.
Ich rannte zwar nicht, aber ich schritt doch ein wenig rascher voran, nur für den Fall, dass sie es sich doch anders überlegten. Aber bald sah ich auch nicht mehr zurück, sondern nach vorne, und ging neben dem Jungen her.
"Nicht hier", antwortete ich auf seine Frage hin, während mein Blick nach vorne aufmerksam durch den Nebel ging. "Wir sind noch zu nah. Unsere Angelegenheiten gehen die dort offenbar ja nichts an. Tse..." Ich wandte nun den Blick um und sah den Kleinen an, wobei ich wieder leicht lächelte, um ihn zu beruhigen. Und naja, egal wie knifflig eine Situation war, ich nahm das ganze meistens ja eher locker.
Oder tat zumindest so.
"Ich glaube, sie folgen uns nicht", sagte ich nach ein paar weiteren Momenten und einem Blick nach hinten, wobei ich auch wieder entspannter ging. Das einzige, was noch immer um uns herum war, war der dichte Nebel, und mehrere leuchtende Punkte, mal näher und mal weiter entfernt. Aber Irrlichter waren harmlos, für uns zumindest. Ich war mir nur nicht sicher, ob sie den anderen etwas verraten würden.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » So 25. Jun 2023, 13:02

Der Junge mit den braunen Haaren widersprach nicht als das Mädchen sagte, dass sie hier nicht reden konnten, weil sie noch zu nah woran auch immer waren. Sie musste es ja wissen und um ehrlich zu sein war auch er froh, wenn er noch etwas Abstand zwischen sich und diesen Wesen bringen konnte, auch wenn es nicht so wirkte als würden diese ihnen folgen. Sicher war sicher.
Als sie sich schließlich noch etwas weiter entfernt hatten, verlangsamte das Mädchen ihre Schritte und er tat es ihr gleich. Die Lage schien sich wieder zu entspannen, trotzdem wandte auch er noch einmal den Blick zurück, um sich selbst davon zu überzeugen, dass die Worte des Mädchens wahr waren. "Es sieht so aus", stimmte er ihr schließlich zu. Außer diesem Nebel, der stetig in der Luft lag und der Ahnung schwebender Lichter, dessen Quelle der Junge nicht erkennen oder erahnen konnte, gab es nichts. Keine Felsen, keine Bäume...
"Also...was hat das alles hier zu bedeuten?" Er wandte sich seiner Begleiterin zu und richtete den fordernden Blick in ihr Gesicht. Sie schienen ja nun weit genug entfernt zu sein damit sie sprechen konnten ohne das diese Schattengestalten etwas mitbekamen. Oder?
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » So 25. Jun 2023, 16:22

Mein Blick schweifte noch weiterhin über die Umgebung, auch wenn außer Nebel und Irrlichtern nicht wirklich etwas zu sehen war... aber das was man sehen konnte, war ja auch nicht alles. Trotzdem, es sah nicht so aus, als würden uns die Geistwesen noch folgen. Zumindest nicht die, die beim Steinkreis gewesen waren.
Schließlich ließ ich den Blick zu dem Jungen neben mir huschen, als dieser sich erneut an mich wandte. Mit einer überraschenden, aber nichtsdestotrotz erfrischenden Entschlossenheit. Es war gut zu sehen, dass sein Geist wacher und aktiver wurde und nicht länger nur vor sich hin dümpelte. Ich lächelte zufrieden.
Auch wenn unser Besuch nicht so gelaufen war, wie ich mir das vorgestellt hatte, war das doch immerhin ein netter Nebeneffekt.
Er konnte natürlich nicht wissen, dass wir immer noch zu nah waren. Nur weil wir die Geister nicht mehr sehen konnten, hieß das nicht, dass uns niemand zuhörte. Aber ich beschloss, seinem Drang nach Antworten trotzdem ein wenig nachzugeben.
"Wie du vielleicht gemerkt hast, haben wir ein kleines Problem", begann ich und warf erneut einen Blick über die Umgebung, wie um zu sehen, ob uns jemand belauschen konnte. "Ich wollte uns nur ein wenig Unterstützung besorgen, nichts weiter. Aber ich fürchte, es sieht so aus, als wären wir auf uns allein gestellt." Mein Lächeln war wieder verblasst, wenn auch nicht ganz verschwunden, und ich sah den Jungen wieder an.
"Aber vielleicht finden wir noch jemand anderen. Es gibt viele Wesen hier, sehr viele. Ich dachte nur, wir fangen bei denen an, die uns am besten helfen können." Mein Lächeln wurde wieder breiter und nun auch schief.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Mo 3. Jul 2023, 17:36

Der Blick des Jungen folgte unwillkürlich dem des Mädchens als sie sich ein weiteres Mal umsah. Er nickte dabei auch, ohne darüber nachzudenken dass sie es ja nicht sah wenn sie sich umsah. Ja, er hatte bemerkt, das sie ein Problem hatten...er wusste nur wirklich nicht, wieso. Hatten sie etwas falsch gemacht ohne dass er es gemerkt hatte? Gab es hier irgendwelche Regeln, von denen er keinerlei Ahnung hatte?
Wie es bereits öfter gewesen war, waren die Antworten des Mädchens eher noch verwirrender und sorgten dafür, dass sich weitere Fragen in seinem Kopf bildeten, nur das er diesmal nicht bloß nickte und annahm, sie wüsste schon, was zu tun sei. Nein, diesmal hinterfragte er. "Wobei sollen sie uns helfen? Und was ist das Problem? Ich verstehe nicht, was hier los ist." Was sollte das alles? Wo waren sie und wie waren sie her gekommen? Warum waren sie hier? Diese Fragen hatten sich in ihm angestaut, ohne das er überhaupt gemerkt hatte, das sie da waren und nun, wo sie aus dieser vermeintlich gefährlichen Situation heraus gekommen waren und scheinbar genügend Dinge geschehen waren, die sein Inneres aufwühlten...nun traute er sich, die Fragen zu stellen. Es fühlte sich wichtig an, was hier passierte und er wollte es verstehen und nicht einfach nur blind diesem Mädchen hinterher laufen, von dem er noch nicht einmal den Namen...
Er stockte, blinzelte...und dann glitt sein Blick seitlich an dem Gesicht des Mädchens vorbei ins Leere...
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Di 4. Jul 2023, 17:43

Zufrieden und fast schon vergnügt erwiderte ich den verständnislosen Blick des Jungen, als er es diesmal nicht dabei beließ, sondern weitere Fragen stellte. Ich antwortete nicht sofort, weil ich überlegte, ob und wie viel ich ihm jetzt hier - oder überhaupt - sagen sollte. Aber man konnte es drehen wie man wollte, hier war es zu gefährlich, über solche Dinge zu sprechen.
Bevor ich jedoch dazu kam, ihm zu antworten, veränderte sich plötzlich sein Gesichtsausdruck und ich spürte, dass da eine Veränderung vor sich ging. Ah!...
Es hatte Klick gemacht.
Auch wenn es mir in den Fingern kribbelte, mehr zu erfahren, hielt ich mich zurück. Ich musterte den Kleinen nur aufmerksam. Er wirkte gar nicht mehr so klein. Nein...
"Lass uns zurückgehen", sagte ich erst nach mehreren Momenten, in denen es still geblieben war und ich ihm die Zeit gelassen hatte, den Gedanken, welchen auch immer er gehabt hatte, zuende zu denken. "Dort erkläre ich dir alles. Hier können wir nicht reden." Und damit er wusste wovon ich sprach und nicht glaubte, ich würde mir das nur ausdenken oder mich vor einer Antwort drücken, deutete ich auf die schwebenden Lichter um uns herum, die scheinbar friedlich durch den Nebel glitten.
"Das sind Irrlichter", erklärte ich. "Es sind kleine, sehr einfache Wesen. Meistens harmlos, hier zumindest, aber sie hören mit Sicherheit zu und was wir zu besprechen haben, geht sie nichts an."
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Di 11. Jul 2023, 07:08

Einige Momente der Stille vergingen, in denen der leer wirkende Blick des Jungen ohne Namen weiter in Richtung des nebligen Bodens ging, ohne das es so schien als würde er noch aktiv etwas von der Umgebung mitbekommen, da er so in Gedanken vertieft war. Tatsächlich wäre dieser Zustand sicher auch noch länger so geblieben wenn das Mädchen nicht die Stimme erneut gehoben hätte. Er blinzelte langsam und hob den Blick in ihr Gesicht an. Es machte ihn gar nicht sauer, dass sie ihn erneut vertröstete, denn sie fuhr immerhin damit fort, dass sie ihm alles erklären würde, wenn sie zurück im Haus waren. Seine braunen Augen folgten ihren Worten zu einem der träge dahin schwebenden Lichter hin, die gar nicht so wirkten, als könnten sie überhaupt zuhören. Allerdings wusste das Mädchen über diesen Ort mehr als er, weswegen er gar nicht erst begann, an ihren Worten zu zweifeln. Langsam nickte er. "In Ordnung...", sagte er leise und richtete die Augen zurück in das Gesicht seiner Begleiterin, "aber...wenn wir dort sind, möchte ich wirklich wissen, was hier passiert. Okay?" Nicht, dass sie dachte er würde sich erneut mit spärlichen Informationen zufrieden geben. Wahrscheinlich wiederholte er es auch, um sich selbst Mut zuzusprechen und darauf zu beharren, seine Fragen beantwortet zu bekommen wenn sie wieder zurück in das Haus gekehrt waren.
Mit zurück gehen meinte sie doch sicher das Huas, oder? Nun, er würde sehen und hatte ohnehin keine Ahnung, wo sie sich befanden. Alles hier in diesem Nebel wirkte gleich oder ähnlich und er hätte nicht sagen können, wo sie lang müssten, um zurück zu gehen.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Di 11. Jul 2023, 17:00

Immerhin war der Kleine nicht zu weit in Gedanken versunken, als dass ich ihn wieder ins Hier und Jetzt zurückholen konnte. Er blickte auf und sah mich an, folgte auch meiner Erklärung und schien sich damit fürs Erste zufrieden zu geben. Gut.
Wenn wir erst einmal zurück waren, konnten wir weitersehen. Auch ich musste nachdenken. Die Dinge hatten sich ein wenig verkompliziert.
Ich erwiderte den Blick des Jungen und nickte schließlich, als er noch immer nicht locker ließ. Doch das sah ich als ein gutes Zeichen. Ich blieb diesmal auch ernst dabei. "Einverstanden. Ich beantworte dort deine Fragen." Offenbar wurde es Zeit. Vielleicht würde uns das sogar weiterbringen. Schließlich würden wir nicht vorankommen, wenn er keine Fortschritte machte.
Ich blickte auf, an dem Jungen vorbei, wie um zu sehen, in welche Richtung wir nochmal unterwegs gewesen waren - denn tatsächlich sah bis auf die spärlichen Bäume alles hier ziemlich gleich aus, da man wegen dem Nebel kaum etwas erkennen konnte. Meine Aufmerksamkeit wurde dabei aber von etwas anderem auf sich gezogen und ich fixierte einen der Bäume ein Stück entfernt, den man gerade so sehen konnte, mit dem Blick.
"Mir scheint, wir werden sogar schon belauscht", stellte ich fest und musterte den Baum kritisch, ehe ich die Stimme hob: "Zeig dich!"
Es blieb kurz still, doch dann hatte unser stiller Beobachter wohl begriffen, dass ich wusste, dass er da war. "Verzeih. Verzeih", sagte eine kleine Stimme, die ein leichtes Gurren in den Worten. Etwas Weißes tauchte zwischen den blassen Blättern auf. "Ich wollte nur helfen. Wenn ihr mir nichts tut."
Ich nickte leicht. "Dann komm her. Wenn du uns nicht schaden willst, tun wir dir nichts."
Das was daraufhin aus dem Geäst herauskam, hatte am ehesten Ähnlichkeit mit einem Kaninchen, doch der Kopf war größer und breiter und sah aus wie bei einer Eule. Auch die langen, sehr langen Kaninchenohren, die aus dem Kopf herauswuchsen, wirkten ein wenig wie Flügel, vor allem auch, da das Wesen sie ausbreitete und langsam auf und ab bewegte, als es in unsere Richtung schwebte. Es landete in respektvollem Abstand vor uns auf dem Boden.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » So 23. Jul 2023, 18:06

Der Junge nickte deutlich und zog die Augenbrauen zusammen, was ihm einen entschlossenen Eindruck vermittelte. "In Ordnung", sagte er und versuchte, eine feste und sichere Stimme zu behalten. Er wollte einen entschlossenen Eindruck auf das Mädchen machen und noch einmal deutlich machen, dass er Antworten wollte...auch wenn er ja im Grunde ja gar keine andere Wahl hatte als zu hoffen, Antworten von ihr zu bekommen. Was wollte er machen wenn sie es nicht tat? Ihr drohen? Mit was?
Der entschlossene Ausdruck verschwand dann auch wieder aus seinem Gesicht als seine Begleiterin die Vermutung äußerte, dass sie bereits belauscht wurden. "Was...", sagte er leise und folgte ihrem Blick zu einem der Bäume hinüber. Tatsächlich antwortete jemand oder eher etwas auf die Aufforderung des Mädchens hin: ein kleines weißes etwas zeigte sich und kam langsam auf sie zu...geschwebt? Oder geflogen? Der Junge konnte nicht mit Sicherheit sagen, was er da sah...und um was es sich bei diesem Wesen handelte.
Er warf seiner Begleitung einen Blick zu, die jedoch nicht beunruhigt zu sein schien. Immerhin äußerte dieses Wesen auch gleich, dass es ihnen helfen wollte. "Du...willst uns helfen?", wiederholte der Junge die Frage und runzelte die Stirn. Ein klein wenig skeptisch war er ja schon, denn immerhin schienen die meisten der hier lebenden...Wesen es nicht so besonders gut mit ihnen zu meinen oder gut auf sie zu sprechen zu sein. Warum sollte es bei diesem Wesen hier anders sein?
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » So 23. Jul 2023, 18:38

Das Eulenkaninchen schlackerte mit seinen langen Ohren, diesmal ohne sich vom Boden zu erheben, als der Junge zweifelnd nachhakte. Ich war da im Stillen ganz seiner Meinung, auch wenn ich das Geistwesen nur aufmerksam ansah. Besser ein wenig skeptisch sein - aber ohne es den anderen merken zu lassen.
"Ja, ja", beteuerte das kleine Wesen. "Ich habe gehört, was du in der Versammlung gesagt hast. Ihr sucht doch Verbündete, nicht wahr?"
"Nun... Wie wolltest du uns denn helfen?", fragte ich nun, ohne direkt auf die Frage zu antworten. Das hier war nur ein schwacher kleiner Geist mit noch weit weniger Möglichkeiten als ich, selbst jetzt wo ich geschwächt war. Allzu viel Hilfe konnten wir von so einem nicht erwarten. Aaaaber ich war ja immer gern bereit, das Augenscheinliche für eine Überraschung und für verrückte Ideen zu hinterfragen.
"Ihr braucht jemanden, der stark ist", begann das Eulenkaninchen und sah sich um, als fürchtete es, dass uns jemand belauschen könnte. Sein Kopf drehte sich dabei weit, wie bei einer Eule, bevor es wieder zu uns sah. "Ich bin nicht stark. Aber ich glaube, du hast recht. Wenn der Fresser euch gefressen hat, wird er anfangen, uns Kleine zu fressen. Deswegen will ich euch helfen."
Ich nickte langsam und wartete darauf, dass das Eulenkaninchen weitersprach. Es hatte also einfach nur Angst. Und nutzte die Gelegenheit, dass jemand, der stärker war als es selbst, Verbündete suchte. Nun, im Grunde taten wir nicht viel anderes, musste ich zugeben. Nur dass die stärkeren Geistwesen uns bisher nicht helfen wollten.
Ich warf dem Jungen neben mir einen Blick zu. Ich war ja noch nicht dazu gekommen, ihm alles zu erklären, und hatte ich auch jetzt noch nicht vor, aber die Beschreibung des kleinen Wesens war schon recht... speziell. Wenn auch treffend, musste ich zugeben.
"So? Und was dachtest du dir?", hakte ich also nach, als das Wesen nicht gleich weitersprach.
"Ich... ähm... nun...", druckste das kleine Wesen herum und klopfte mit einer Hinterpfote auf den Boden. "Es... gibt einen anderen. Den Geisterfresser, sagen wir. Er ist stark. Vielleicht kann er, naja..."
Ich hob eine Augenbraue und sah das Eulenkaninchen zweifelnd an. Geisterfresser, ahaaaaa... Na, sehr fantasievoll waren sie hier ja nicht mit ihren Namen.
"Geisterfresser, ja? Ich nehme an, er hat diesen Namen nicht umsonst", sagte ich etwas trocken.
Das Geistwesen antwortete nicht, schien nur etwas nervös zu sein.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Mo 31. Jul 2023, 07:13

Im Gegensatz zu seiner Begleiterin war dem Jungen die Skepsis eindeutig ins Gesicht geschrieben und das blieb auch so während er weiter stumm zuhörte. So wirklich verstehen, wie das kleine Geisterwesen ihnen helfen wollte, verstand er nicht. Es klang eher so wie eine Art Vermittlung? Gegen irgendeinen...Fresser, der sie auffressen...wollte? Und um Hilfe bitten sollten sie einen anderen...Fresser? Der Junge wurde nicht wirklich schlau aus dem Gespräch, hütete sich aber, Fragen zu stellen, da er das Gefühl hatte als wären diese Fehl am Platz. Das Mädchen hatte ihm ja auch zuvor zu verstehen gegeben, dass es befürchtete, belauscht zu werden...was letztendlich ja auch zugetroffen war. Aber diese ganzen Erzählungen von irgendwelchen Fressern, die andere fraßen, klangen ganz und gar nicht gut und beunruhigten ihn doch schon sehr.
Der Braunhaarige wandte den Blick ab und sah sich ebenfalls um. Durch den ganzen Nebel würde man kaum sehen wenn sich etwas großes anschlich. Er fühlte sich ganz und gar nicht wohl in seiner Haut...
Seine Aufmerksamkeit kehrte zu den beiden sich unterhaltenden zurück. Skeptisch beobachtete er das Mädchen, die eine seiner Meinung nach sehr bedeutende Nachfrage gestellt hatte wegen dieses Geisterfressers. War es nicht viel zu gefährlich, jemanden oder etwas nach Hilfe zu bitten, das einen verschlingen konnte...?
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Di 1. Aug 2023, 10:17

Innerlich seufzte ich, weil das kleine Wesen nicht so wirkte, als wollte es antworten, und langsam fragte ich mich, ob es wirklich helfen wollte, oder nur neue Probleme einwerfen wollte. Aber ehrlich gesagt waren solche kleinen Geister auch nicht immer die hellsten. Manche waren sehr einfach gestrickt.
"Wer ist dieser Geisterfresser? Und wieso glaubst du, dass er uns helfen kann? Oder wird?" Oder was immer er auch sonst tun sollte.
Das Eulenkaninchen druckste noch ein wenig herum und sah sich um, als fürchtete es, dieses Wesen würde gleich aus dem Nebel gesprungen kommen und es verschlingen. Ich konnte aber kein größeres Geistwesen in der Nähe spüren, nur die Irrlichter schwebten noch träge durch die Umgebung. Einige hatten sich in unserer Nähe gesammelt, als würden auch sie zuhören.
"Na komm schon, ich dachte du willst uns helfen", versuchte ich das Eulenkaninchen weiter zu ermuntern.
"Nun... Ja, er frisst Geister, auch starke. Ein paar Kleine haben ihn gesehen und sind davongekommen, aber wer ihm zu nah kommt, kehrt nicht zurück...", erzählte das kleine Wesen zögernd.
"Aha... Und was lässt dich glauben, dass er uns helfen wird?" Für mich klang das alles eher nach einer Art Mythos, der sich verbreitet hatte, auch wenn er vielleicht teilweise wahr sein könnte, aber beim Hörensagen konnte sich viel verändern. Falls dieser Fresser überhaupt wirklich so stark war. Und wenn es tatsächlich wahr war, dann klang es eher nach einem weiteren Problem, als nach einer Lösung.
"Er frisst lieber die stärkeren, heißt es", antwortete das Geistwesen. "Er ist stark. Wenn ihr die beiden Starken zusammenbringt, frisst der eine den anderen."
Ich schwieg ein paar Momente lang und ließ mir das ganze durch den Kopf gehen. Der Kleine war eindeutig nicht so helle, denn ich sah da weit mehr Probleme als er. Und selbst wenn das alles so klappen könnte, garantierte niemand, dass dieser Fresser wirklich stärker war als der Dämon und ihn loswerden konnte. Mal ganz davon abgesehen, dass es wirklich nicht einfach war, einen Dämon loszuwerden.
Aber nunja. Informationen konnten immer nützlich sein.
"Wo finden wir diesen Geisterfresser?", fragte ich schließlich.
"Wir meiden die Ebene, die der Menschenwelt am nächsten ist. Dort ist er am meisten", sagte das Eulenkaninchen.
Na toll. Das brachte seine eigenen Schwierigkeiten mit sich, denn diese Ebene war sowieso nicht gerade ungefährlich. Kein Wunder, dass er angeblich dort war. Die Ebene war voller Zombies, die es nicht weiter geschafft hatten.
"Und woran erkennen wir ihn? Wie sieht er aus?" Selbst wenn es nur dazu dienen sollte, sich von ihm fernzuhalten...
Wieder druckste das Eulenkaninchen ein wenig herum und schlackerte mit den Ohren. "Er ist stark. Und immer hungrig."
Die Beschreibung stellte mich zwar nicht zufrieden, aber ich fragte nicht weiter nach. Mit der Gestalt von Geistern war das manchmal so eine Sache, denn sie konnte sich verändern, oder sie hatten gar keine. Konnte gut sein, dass das hier auch so war. Oder vielleicht wusste das naive kleine Wesen es auch einfach nicht.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Mo 14. Aug 2023, 12:35

Der Gesprächsverlauf zwischen dem kleinen Geist und seiner Begleiterin sorgte auch weiterhin nicht dafür, dass sich seine Skepsis verbesserte und die Idee, diesen Geisterfresser um Hilfe zu fragen, sich in seinen Ohren besser anhörte. Mittlerweile klang es sogar eher wie eine spontane und eher undurchdachte Idee des kleinen Irrlichtwesens. Sie sollten also zwei...Monster oder was auch immer dies für Wesen waren, aufeinander hetzen? Das klang alles andere als nach einer guten Idee.
Die Stirn des Jungen runzelte sich wieder etwas stärker bei dem Wort Menschenwelt, doch wirklich etwas damit anfangen konnte er nicht, genauso wie mit dem meisten Anderen. Er kannte sich hier in dieser Welt oder Gegend nicht aus und konnte sich wahrscheinlich auch nicht einmal ansatzweise vorstellen, worum es ging. Er richtete seine Aufmerksamkeit jedoch auch mehr auf die beiden sich unterhaltenden anstatt da nun weiter ernsthaft drüber nachzudenken. Dazu hatte er später auch noch immer Zeit. Und seine Begleitung schuldete ihm nach wie vor einige Antworten. Seine Fragen wurden auch nicht weniger.
"Das klingt nicht nach einer guten Idee", meldete er sich schließlich dann auch zu Wort nachdem das kleine Irrlicht auch noch eine sehr spärliche Beschreibung dieses Geisterfressers abgegeben hatte, mit der er nichts anfangen konnte. Aber wahrscheinlich handelte es sich bei dieser Gestalt um eine große, sehr unheimliche Kreatur, die sicherlich kaum zu übersehen war. Keine gute Vorstellung, es sich mit einem solchen Wesen zu verscherzen.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Do 17. Aug 2023, 21:18

Ich blickte zur Seite zu dem Jungen, als er sich nun ebenfalls zu Wort meldete, und nickte langsam. "Das denke ich auch", sagte ich und sah zurück zu dem kleinen Geistwesen. Warum erzählte es uns dieses ganze Zeug überhaupt? War es wirklich so naiv?
Naja. Vielleicht wollte es auch einfach nur seine eigene Haut retten.
"Warum glaubst du, dass das so funktionieren kann? Warum sollte er für uns den anderen auffressen, oder was auch immer?", hakte ich trotzdem weiter nach.
Das Eulenkaninchen schien ein wenig verunsichert, ob das nun an unseren offensichtlichen Zweifeln lag, oder weil es sowieso schon recht beunruhigt gewirkt hatte bei der Vorstellung dieses Geisterfressers, wie auch immer.
"Ich habe Geschichten gehört, dass er Kleinere für Größere in Ruhe lässt", sagte es schließlich etwas kleinlaut.
"Ah ja? Lässt er mit sich reden?", bohrte ich nach, immer noch nicht überzeugt.
Das kleine Wesen schlackerte mit den Ohren. "Ich weiß es nicht."
Ein paar Momente lang blieb ich still und ließ mir das ganze durch den Kopf gehen. Für eine gute Idee hielt ich es immer noch nicht, aber egal, es konnte trotzdem nicht schaden zu wissen, wovor man sich in acht nehmen musste.
"Nun gut, danke für die Info, aber wir müssen jetzt weiter", sagte ich schließlich, sofern von dem Jungen nichts mehr kam, und warf ihm noch einen Blick zu. Ich wollte so schnell wie möglich zurück zu dem Haus. Dort war es sicherer als hier. Und ich musste mich ausruhen...
Das Eulenkaninchen schien immer noch ein wenig eingeschüchtert, oder vielleicht enttäuscht. Naja, was erwartete es auch, wenn es uns erzählte, dass da noch einer mehr war, der uns vielleicht fressen wollte. Aber es schien uns nicht daran hindern zu wollen, zu gehen. "Vergesst nicht, was ich gesagt habe", sagte es nur. "Und dass ich es war, der es euch gesagt hat."
Ich nickte wieder. "Ja, sicher." Ob das kleine Wesen wohl vorhatte, uns wieder über den Weg zu laufen? Naja, ich konnte nicht behaupten, mich darüber zu freuen, wenn es so wäre. Aber...
Ich war bereits dabei, mich abzuwenden, als ich es mir doch noch einmal anders überlegte. Ich wandte mich wieder dem Eulenkaninchen zu und sah es an. "Ach ja, da wir nun Verbündete sind... Falls du etwas hören solltest, falls einer der beiden in die Nähe kommen sollte, oder du sonst etwas hörst, dass jemand uns schaden will... lass es mich wissen, ja?" Ich ging in die Hocke und sah den kleinen Geist ein paar Augenblicke an.
Das Wesen hob den Kopf wieder ein wenig mehr und kam ein paar Schritte in meine Richtung gehoppelt. "Ja. Das mache ich", sagte es und wirkte dabei wieder etwas zufriedener. "Wenn ihr dafür sorgt, dass... er verschwindet."
Ich lächelte schief und streckte die Hand nach ihm aus. "Ich geb mir Mühe."
Das Eulenkaninchen streckte nun eines seiner langen Ohren in meine Richtung und berührte damit meine Finger. Ein kleines Leuchten, wie eine schimmernde Murmel, war an der Stelle zu sehen, an der wir uns berührten, dann zogen wir uns beide zurück und ich stand wieder auf. Diesmal wandte ich mich um, sah den Jungen an und nickte ihm zu, und würde mich dann auch mit ihm in Bewegung setzen, wenn er mitkam.
Das Eulenkaninchen blieb wo es war und sah uns nach.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Di 22. Aug 2023, 07:06

Der Junge fand es beruhigend dass er nicht der Einzige von ihnen beiden war, der diese Idee mit dem Geisterfresser nicht gut fand. Sie wurde auch nicht besser als das Mädchen dem kleinen Geisterwesen weitere Fragen stellte. Es wirkte mittlerweile auch nicht mehr so ganz überzeugt von dem, was es vorgeschlagen hatte. Oder hatte es nicht schon die ganze Zeit eher unsicher gewirkt? War es vielleicht sogar so etwas wie eine Falle? Es wirkte ja nicht wirklich gerissen, eher...naiv und gutgläubig, vielleicht?
Der Junge blinzelte und erwiderte den Blick seiner Begleiterin während er ein etwas ratloses, leichtes Schulterzucken andeutete. Die Idee schien immer noch sehr gefährlich und zumindest er sah auch keinen Grund, sich in weitere Gefahr zu stürzen, nur um...irgendeinen Fresser loszuwerden. Wurden sie denn von einem verfolgt? Bisher hatte er eher das Gefühl gehabt als wäre alles hier sehr...ruhig. Es wirkte zumindest das Meiste nicht so ganz bedrohlich, abgesehen von diesen Wesen zuvor bei den Steinen und die Schattenkreaturen bei den Häusern. Aber jemand, der Jagd auf sie machte, war ihm noch nicht aufgefallen und das würde doch sicher passieren, wenn sie sich einer dieser starken Wesen nähern würden. Vielleicht würde das Mädchen ihn ja aber auch endlich einmal aufklären wenn sie wieder zurück zu dem Haus gegangen waren, sodass er die Dinge besser verstand.
Er war bereits dabei, sich in Bewegung zu setzen als es Zeit wurde, weiter zu gehen, blieb dann aber gleich wieder stehen, weil das Mädchen sich nun noch einmal dem kleinen Wesen zuwandte. Schweigend beobachtete er die Vereinbarung der Beiden, beschloss aber auch hier, nichts zu sagen. Es war sicher eine gute Idee wenn das kleine Wesen mit den langen Ohren genau diese offen hielt und sie vorwarnte, wenn sie in Gefahr waren...nun oder so in etwa.
Er hob die Hand und winkte der kleinen Gestalt noch einmal zu bevor er sich abwandte und sie beide auf dem Weg zurück zu dem Haus waren. Das kleine Wesen machte jetzt auch einen etwas zufriedeneren Eindruck. Das oder er bildete es sich vielleicht auch einfach nur ein. Auf jeden Fall war die Begegnung hilfreich gewesen, fand er, auch wenn er nicht alles von dem verstand, was hier passierte.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Mi 23. Aug 2023, 13:43

Ich schwieg, während wir den Weg zurück gingen, den wir gekommen waren - wovon man wegen dem dichten Nebel natürlich nicht viel erkennen konnte, aber ich kannte den Weg. Die Irrlichter schwebten weiterhin in unserer Umgebung umher, schienen uns jetzt aber nicht mehr so wirklich zu beachten. Das kleine Geisterwesen war längst vom Nebel verschluckt worden.
Wie lange der Weg war, konnte man schwer sagen, denn die Zeit an diesem Ort schien anders zu laufen. Tatsache war jedoch, dass sich irgendwann der Nebel lichtete, und die blasse Wiese weiter sichtbar wurde. Wir gingen über Hügel und Täler, man konnte Bäume und Büsche erkennen, bis es irgendwann wie eine fast normale Landschaft wirkte. Abgesehen von den blassen Farben natürlich, und der Tatsache, dass sich die Ferne doch letztendlich im Nebel verlor.
Vielleicht erkannte der Junge schließlich auch die Umgebung wieder, als wir uns dem Haus näherten. Der Weg, der irgendwann aus dem Trampelpfad der Wiese entstanden war, verbreiterte sich und wurde deutlicher, während wir ihm folgten, bis wir schließlich abbogen und in Richtung des kleinen Häuschens gingen, das man auch nach kurzer Zeit schon auf dem Hügel erkennen konnte.
"Da wären wir", sagte ich schließlich, als wir näher an das Haus herankamen und man den unordentlichen Garten und die Haustür dahinter erkennen konnte. Ich warf einen Blick zu dem Jungen und lächelte leicht, und als wir bei dem Gartentor angekommen waren, hielt ich es auch für ihn offen und ließ ihn zuerst hineingehen.
Ja. Da waren wir wieder.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » So 27. Aug 2023, 09:16

Der Junge war froh als sie sich wieder in Bewegung setzten und Abstand zwischen sich und diesem Ort brachten, auch wenn sich zunächst nichts an der nebeligen Umgebung änderte. Trotzdem half ihm das fort gehen, um Abstand zwischen sich und...diesen Geisterwesen zu bekommen und das, was dieses kleine Geschöpf mit den langen Ohren noch vorgeschlagen hatte.
Sie waren eine kleine Weile unterwegs, bis er das Gefühl hatte als würde sich der Nebel wieder lichten und mehr von der Wiese preis geben. Nach einer weiteren Weile tauchten auch Büsche und die Silhouetten von Bäumen um sie herum auf und schließlich erkannte er auch den kleinen Trampelpfad wieder, der sie zwischen und über die Hügel zurück zu dem Haus führen würden. Er seufzte sogar erleichtert auf, als er es wieder sah. Es tat gut, eine vertraute Umgebung zu erkennen und zu wissen, dass sie gleich angekommen und in Sicherheit waren. Zumindest glaubte er daran, dass sie bei und in diesem Häuschen in Sicherheit waren.
Das Mädchen trat vor und öffnete das Gartentor und der Junge erwiderte sogar ihr Lächeln und trat vor ihr in den Vorgarten hinein, folgte dem kurzen Pfad zur Haustür und öffnete diese. Im Inneren wartete die vertraute Umgebung und eine andere Art von Stille als die, die draußen vor den Fenstern herrschte. Ein großes Stück Anspannung fiel von ihm und als sich die Tür hinter seiner Begleitung schloss, seufzte er noch einmal erleichtert...doch natürlich hatte er nicht vergessen, dass es noch einiges zu bereden gab.
Er war einige Meter von der Haustüre entfernt stehen geblieben und wandte sich nun zu dem Mädchen um. Noch fragte er nicht, doch der Blick aus seinen braunen Augen wirkte auffordernd und war es auch. Er wollte wirklich verstehen, was hier vor sich ging und vor allen Dingen, um was es hier ging.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Mo 28. Aug 2023, 16:52

Ich trat hinter dem Jungen zuerst in den Garten, wobei ich das Törchen hinter uns schloss, und dann auch in das kleine Haus hinein, dessen Tür ich ebenfalls sorgfältig schloss. Im Inneren war es ruhig, friedlich ruhig. Abgesehen von ein paar kleinen Dingen war auch noch alles genauso, wie als wir es verlassen hatten. Ein Stuhl am Tisch stand ein wenig anders und eine Vase mit ein paar frischen Blumen stand auf dem Tisch. Sicher waren da auch noch mehr Kleinigkeiten, aber das war das, was mir auffiel. Es beunruhigte mich aber nicht. Ich wusste, woran es lag.
Der Blick des Jungen entging mir nicht, als wir ins Wohnzimmer getreten waren und ich schließlich an ihm vorbei in Richtung der Küchenecke ging. Aber ich kommentierte es vorerst nicht. Es war nicht so, dass ich mich auf dieses Gespräch freute oder ich es herbeisehnte, aber ich würde mich auch nicht davor drücken. Ich wusste allerdings auch, was es für Probleme mit sich bringen könnte, und die würde ich lieber noch ein wenig aufschieben, wenn es möglich war.
"Wie sieht's aus, hast du Hunger?", fragte ich und öffnete einen der Hochschränke über dem Herd, um einen Blick hinein zu werfen, ehe ich den Kleinen wieder ansah. Ich konnte immer so schlecht einschätzen, wie es mit dem Hungergefühl von anderen bestellt war. Ich selbst hatte es ja nicht mehr.
Und vielleicht war es auch einfach ein Versuch, ein klein wenig Normalität in das ganze zu bringen.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Di 19. Sep 2023, 18:42

Zwar war es nicht so als würde seine Begleiterin ihn ignorieren, doch ihm fiel auf, dass sie ihn immer danach fragte, ob er Hunger hatte und er fragte sich, woran das lag. Wollte sie nicht mit ihm über die Ereignisse reden oder brauchte sie selbst noch Bedenkzeit? Er verspürte jedenfalls keinen Hunger, nicht einmal ein bisschen und selbst wenn ihm der Magen geknurrt hätte, wäre ihm das gerade egal gewesen. Die Ereignisse da draußen hatten ihn beunruhigt und aufgewühlt und jetzt, wo sie wieder hier im Haus waren und er das Gefühl hatte, Sicher zu sein, wollte er wirklich eine Erklärung. Irgendetwas, das ihm erklärte, was hier los war. „Nein“, beantwortete er daher die Frage und seufzte leise. Ihm war nicht aufgefallen, dass sich etwas an dem Haus verändert hatte, das wäre es vielleicht nicht einmal wenn seine Aufmerksamkeit nicht auf dem Mädchen liegen würde. Er beobachtete sie noch immer und gab sich auch keine Mühe, seine noch unausgesprochene Forderung zu verstecken. „Kannst du mir jetzt sagen, was hier los ist?“, fragte er schließlich auch als er es nicht mehr aushielt und das Gefühl hatte, als würde das Mädchen ohne eine klare Aufforderung sowieso nicht anfangen, zu sprechen.
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