Re: Wiesenlandschaft
von Ninui » Sa 2. Nov 2019, 01:15
Eigentlich hatte ich auf bessere Nachrichten gehofft, als Jareths Antwort. Nun, sie gingen also davon aus, dass diese Wesen nicht mehr da waren weil…sich keins blicken ließ?! Ich musste zugeben, sehr zurückhaltend schienen diese schwarzen Monster nicht zu sein, aber vielleicht waren sie ja mittlerweile..Satt?! Ja, ich war mir ziemlich sicher, dass dieses Monster ihm Park sie beinahe verschlungen hatte.
Auf Jareths nächste Antwort wollte ich gerade eingehen, als die Schreie und Rufe einer Kinderstimme Tumult auslösten. Ich kam genau drei Schritte weit, ehe ein anderes Wesen an uns vorbei schoss und auf die Mauer zulief. Ein erstauntes Japsen entfuhr mir, aber andere Frauen schrien erschrocken auf. Auch einer der Männer wurde ein wenig blasser, als das…Tier?! Bereits dabei war mit den mächtigen Pfoten den Schutt zu überwinden. Dabei rempelte es beinahe einer der ersten Pioniere an, die nun lieber wieder die Flucht auf die Wiese einschlugen. Das Wesen erinnerte mich an eine..sehr große, gelbe Katze. Ein wenig fragend schaute ich zu Jareth und dann zu seinen Freunden, die immer noch als Truppe nicht allzu weit von uns entfernt standen. Im Gegensatz zu den anderen Anwesenden wirkten sie recht entspannt, als hätten sie schon öfter eine solche Katze in dem Ausmaß gesehen.
Als ich den Kopf wieder zur Mauer drehte und noch überlegte, ob dieses Wesen auch eine Gefahr darstellte, erkannte ich, warum Jareth und Co so ruhig geblieben waren. Der Tiger war auf dem Schutthaufen wieder aufgetaucht, auf ihm saß der verletzte Junge. Vor meinen Augen – und allen anderen Anwesenden – verwandelte sich die große Katz eine Frau. Ich hatte sie bereits gestern schon einmal gesehen..glaubte ich jedenfalls, denn irgendetwas war anders. Aber weder konnte ich mich an ihren Namen erinnern, noch wusste ich, was anders war..Bis auf die Erkenntnis, dass sie scheinbar auch ein Yokai war. Wie bestimmt auch dieser Rotschopf. Wo steckte der eigentlich…?!
Am liebsten hätte ich mich mit in die kleine Menschentruppe geschmissen um einen Blick auf den Jungen zu werfen, aber als die große Katze auf die Wiese zuschritt und sie das Kind im Gras ablegte, fanden sich schon schnell immer mehr Leute zusammen.
Also drehte ich mich wieder um und trat die wenigen Schritte zurück, die ich gemacht hatte. Nicht, ohne den Blick noch einen Moment länger auf die kleine Menschentraube verweilen zu lassen.
Als ich den Kopf wieder umwandte, steckte Jareth sich gerade eine Zigarette zwischen die Lippen. Ein wenig verwundert und kritisch beobachtete ich sein Tun. Die Furche auf meiner Stirn wurde noch ein wenig tiefer, als Jareth vorschlug, dass Marian und ich besser an Ort und Stelle blieben und nicht mit in die Stadt gingen..oder in das, was davon noch übrig war.
Während Marian protestierte, trat ich auf Jareth vor, streckte mich auf den Zehenspitzen, um ihm die Zigarrette aus den Fingerspitzen zu rupfen und auf dem Boden sogleich auszutreten.
„Was wird das? Wird nicht überall davor gewarnt wie gefährlich diese Dinger sind? Das Schiff kann außerdem auch ohne uns starten. Du hast noch gestern bewusstlos am See rumgelegen und glaubst du wärst eher in der Lage gegen diese Monster zu kämpfen als..wir?!“ Mit dem Finger deutete ich kurz Richtung Marian. „Marian hat Recht. Du weißt gar nicht, nach wem du Ausschau halten musst. Und eben hast du selber noch gesagt, dass diese Monster weg sind.“ ..Was..sie glaubten. Aber keinen Beweis für hatten. Dieses Detail hatte mich eben noch beunruhigt, jetzt war es mein Hauptargument.
Und wenn schon..Ätzend, dass Jareth ständig meinte, mich aus allem rauszuhalten, weil es ja gefährlich sein konnte. Aber selber wollte er übermüdet und auf Energiesparflamme losmarschieren und den Helden spielen..Und sich vorher auch noch irgendwelches tödliches Zeug rein pfeiffen!
„Also?! Wann geht es los? Ich schätze, hier am Flugdings werden wir nicht gebraucht und das Kind hat auch schon genug Hilfe.“ Mittlerweile bewegte sich ein kleiner Schwarm in Richtung Luke, vorneweg wurde der weinende Junge geführt, begleitet von dem kleinen grauen Hund.

.»Abenteuer können einem Menschen ins Blut gehen, auch wenn er sich später gar nicht daran erinnert, sie gehabt zu haben«