Weitläufige Ruinen




Bild
In der Mitte der Insel befinden sich weitläufige Ruinen, die auf dem höchsten Punkt der Insel weithin sichtbar sind. Es scheint vor sehr langer Zeit einmal ein Tempel oder Ähnliches gewesen zu sein... Heute kann ein Wesen mit entsprechenden Fähigkeiten nur noch die Magie tief in dessen Innerem spüren.

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Ronja » So 26. Apr 2020, 09:47

Ronja konnte natürlich weder die Reaktion, noch den Blick des Mädchens danach erkennen, als sie ihr das zweite Medizinpaket zeigte, aber sie glaubte aus Niamhs Zusammenfassung eine Frage nach Bestätigung herauszuhören. Welche, wenn auch etwas stark vereinfacht und eine interessante Wortwahl aufweisend, durchaus als zutreffend akzeptiert werden konnte, „Mhm ja, kann man so sagen. Es gibt nämlich noch viel, viel mehr davon. Was wir hier haben, ist nur das Notwendigste an Medizin, für die kritischsten und wahrscheinlichsten Fälle.“.
Nachdem Niamh keine weiteren direkten Fragen zu den Medpaks zu haben schien, schloss sie diese sorgsam wieder und legte sie vorerst beiseite.
„Ansonsten habe ich in dem Rucksack noch eine ganze Menge Kleidung.“ fuhr die blinde Frau fort und zog vorsichtig ihren Regenschutz heraus, mit einem leicht sarkastischen Lächeln fügte sie noch an, „Aus deiner Sicht ist das vermutlich ein recht überflüssiger Haufen, aber wir.......oder zumindest ich, bin gegenüber der Witterung recht empfindlich. Ich brauche verschiedene Kleidung für unterschiedliche Temperaturen und Witterung. Das hier schützt mich zum Beispiel, wenn es regnet, dass ich nicht nass bis auf die Haut werde und zu frieren anfange.“
Sie hatte sich mitten im Satz verbessert, denn sie war sich fast sicher, dass Suque in dieser Hinsicht nicht so empfindlich war. Er besaß mehr Erfahrung in der Natur und war bestimmt deutlich besser gegen verschiedenste Witterung abgehärtet, Sie war in dieser Hinsicht ein vollkommen verwöhntes Stadtkind, so dass diese Sachen für sie wohl deutlich wichtiger sein dürften als für ihn.
trägt momentan:
Wanderstiefel, beige Schirmmütze, Sonnenbrille, Khaki-Hosen, ärmelloses dunkelblaus Top, darüber helle Bluse.

Bild

Can't you see, you can't see? / Don't you know, you don't know?
Blinded eyes can't see the light / When it's glowing in the night right in front of you
Blinded eyes can't see the truth / When it's written on the wall in plain view, blinded eyes


Stecki
Benutzeravatar
Ronja
 
Beiträge: 135
Registriert: So 21. Jul 2019, 08:23
::
Rasse: Mensch
Alter: 26
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: Ja

von Anzeige » So 26. Apr 2020, 09:47

Anzeige
 

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Suque » Mi 29. Apr 2020, 13:56

Niamh fasste es mit ihren Worten eigentlich ganz gut, wenn auch sehr simpel zusammen. Er nickte deshalb auch bestätigend zu Ronjas Worten, die natürlich ebenso recht hatte. Es gab noch viel viel mehr Medizin und es gab auch alle möglichen und unmöglichen Dinge und Situationen, in denen sie notwendig werden könnte. Aber man konnte eben nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, sondern nur auf die, die wahrscheinlich sein könnten. Sie viel wie man sonst bräuchte, hätten sie gar nicht mitnehmen können - und auch keine Verantwortung für all das übernehmen können. Das hätte nur ein Arzt gekonnt.
Ronja packte die Medizin und Verbände wieder weg und holte stattdessen ihren Regenschutz hervor. Das war wohl auch etwas, das Niamh sich ohne jede Bedenken einfach anschauen und auch anfassen konnte, also eine gute Wahl. Ihm fiel auf, dass sie sich korrigierte, und er warf ihr dabei auch einen Blick zu. Es stimmte schon, dass sie wohl deutlich empfindlicher war als er. Oder vielleicht auch ohne das "deutlich", denn auch Leute, die überwiegend in der Stadt lebten, konnten gut abgehärtet sein oder einfach natürlicherweise ein gutes Immunsystem haben. Auf einen Regenschutz wollte er aber trotzdem nicht verzichten, wenn es nicht sein musste. Klamme Kleidung war unangenehm und wenn es dann noch kalt war konnte das auch sehr schnell dazu führen, dass der Körper unterkühlte, wenn man sie längere Zeit anbehielt. Allerdings war das Klima hier dahingehend bisher recht angenehm und es blieb einfach anzunehmen, dass es bei einem Regenguss oder anhaltenderem Regenwetter nicht plötzlich eisig wurde.
"Dann könnten wir nämlich krank werden", fügte er hinzu, als Ronja mit dem Frieren endete. "Dafür haben wir dann zwar wiederum Medizin, aber viel besser ist es, wenn wir gesund bleiben." Er lächelte. Das hatte Niamh ja längst verstanden. Aber so schloss sich der Kreis eben, passte gerade ganz gut.
~+~Suque~+~
[sú-ke]
~Death Crow~


...please, please forgive me...
...but I won't be home again...


Bild

Maybe someday, you'll look up
and barely concious, you'll say to no one
"Isn't something missing?"


-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-

Even though I'm the sacrifice, you won't try for me, not now.

If only you could tell me.

Why?

-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-
Benutzeravatar
Suque
Death Crow
 
Beiträge: 132
Registriert: Fr 19. Jul 2019, 12:52
::
Rasse: Mensch*
Alter: 26
Unterwegs in: Dichter Urwald der Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: Ja

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Niamh » Sa 2. Mai 2020, 12:01

Es erstaunte mich tatsächlich ein wenig, dass es laut Ronjas Aussage sogar noch viel, viel mehr gab, was den Körper wieder ganz machen konnte. Und vieles, was 'falsch' sein konnte. Über dieses Thema wusste ich kaum etwas, zumal eine dumpfe Ahnung in meinem Inneren nachklang, als wüsste ich das sehr wohl. Inzwischen hatte ich gelernt, dass das die Erinnerungen aus meinem alten Leben waren, meinem früheren Ich. Es war nur oft sehr schwierig, die Erinnerungen zu greifen, weil die Wahrnehmung eines körperlosen Wesens so vollkommen anders war als eines Körpers.
Aber es musste mit meinem Wald zusammenhängen. Mit dem Grund, warum ich überhaupt in diesem Körper steckte...
Mein nachdenkliches Schweigen wurde wieder durch Ronjas Worte unterbrochen, die mich auch rasch von meinen Gedanken ablenkten und meine Aufmerksamkeit dem weiteren Inhalt ihres Rucksacks zuwandten. Auch das war interessant für mich, denn auch wenn die Natur - oder die Blume, aus der ich gewachsen war - mir mein Gewand gegeben hatte, wusste ich nichts über die Vorzüge von Kleidung und verstand auch erst jetzt wirklich, dass das die verschiedenfarbigen Hüllen waren, die Ronja und Suque beide um sich trugen.
"Oh!", machte ich erstaunt und musterte das Ding, das Ronja in der Hand hielt, warf auch einen Blick zu Suque. "Dann ist 'krank' auch sowas wie 'kaputt'? Für das es Medizin gibt?", hakte ich nach, und man merkte dabei auch, wie mein Gesicht sich etwas aufhellte, weil ich die Zusammenhänge verstand und es tatsächlich alles zusammenpasste und Sinn machte. Das war ja spannend!
"Dann ist das auch alles was ganz Verschiedenes", schloss ich und betrachtete die beiden vielleicht jetzt auch mit etwas anderen Augen. "Etwas gegen Nasswerden und gegen Kaltwerden. Das ist ja praktisch. Manchmal ist es nämlich wirklich nass und kalt. Aber dann wärmt mich Iduna wieder auf", erklärte ich und lächelte wieder leicht. Wenn ich mich ganz eng an Iduna drückte, dann war es viel wärmer. Ich konnte es auch gut nachvollziehen, dass Ronja kalt wurde wenn sie nass war. Auch das kannte ich. Aber ich hatte nicht gewusst, dass man davon krank werden konnte. Das Wort hatte ich ja gerade erst gelernt.
.: Niamh
Myär.
Waldgeist :.
Bild
...listen...
Benutzeravatar
Niamh
 
Beiträge: 111
Registriert: Di 16. Jul 2019, 19:42
::
Rasse: Myär
Alter: unbekannt
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Iduna » So 3. Mai 2020, 16:13

Ronja kam als nächstes auf die Kleidung zu sprechen, die Menschen trugen, um sich gegen verschiedene Arten der Witterung zu schützen. Ich wusste das schon, ich hatte in meinem Leben schon viele Menschen gesehen und auch einiges über sie gelernt, auch wenn sich im Laufe der Jahre ihr Aussehen immer wieder geändert hatte. Ihr Kopfhaar vor allem, wie sie sich schmückten, aber vor allem auch, wie ihre Kleidung aussah. Die war nicht nur von Jahreszeit zu Jahreszeit unterschiedlich, sondern, so hatte ich das Gefühl, auch von Jahr zu Jahr. Ich war mir sicher, dass es damit zusammenhing, dass sie immer neue und "bessere" Dinge entwickelten. Es hatte zum Beispiel auch eine Zeit gegeben, da hatte ich mehr Leute mit Pelzmänteln gesehen. Heute waren es eher dicke Winterjacken aus anderen Materialien, künstlichen, wie ich glaubte. Und auch, wenn ich wusste, dass viele Zweibeiner die Natur noch immer ausbeuteten, war das doch eigentlich etwas gutes. Viele wussten auch längst, dass es nicht in Ordnung war, wie sie mit ihr umgingen.
"Richtig. Die Kleidung ersetzt ihnen das Fell", fügte ich hinzu, als Niamh feststellte, dass sie gegen Nasswerden und gegen Kaltwerden war. Ihre Nachfrage zuvor ließ ich die anderen beiden beantworten. "So wie meines." Wenn es regnete, dann mussten Niamh und ich einen Platz suchen, unter den es nicht regnete, denn vor dem Regen konnte ich sie nicht schützen. Mein Fell schützte zwar mich, aber nach außen war es natürlich nass. Aber wenn es kalt war, nachts zum Beispiel, dann reichte meine Körperwärme meistens auch für Niamh, deren Sachen aus Natur sie nicht so warmhalten konnten und auch nicht unbedingt wasserdicht waren.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ausi conme unicorne sui ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Bild
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~qui s'esbahist en regardant ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Benutzeravatar
Iduna
Aakajordhal
 
Beiträge: 101
Registriert: Sa 27. Jul 2019, 17:35
::
Rasse: Einhorn
Alter: zeitlos
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Ronja » So 10. Mai 2020, 10:26

Suque fügte ihrer Präsentation noch hinzu, was ihnen als Menschen passieren würde, wenn sie sich nicht ordentlich gegen das Wetter schützten und wieder schien Niamh das grundlegende Konzept auf Anhieb zu erfassen, „ Richtig, es ist etwas ganz Ähnliches. Die Ursache ist ein wenig verschieden und man braucht eine andere Medizin, aber im Grunde, ja.“.
Zu erklären, dass eine Krankheit auf einem anderen Konzept beruhte und meistens durch kleine und unsichtbare Wesen hervorgerufen wurde, würde den Rahmen natürlich sprengen. Weshalb die Vereinfachung an dieser Stelle sicherlich das Beste war.
Aber Niamh schien damit nicht nur das Prinzip der Kleidung an sich verstanden zu haben, sondern, nach ihrer Bemerkung zu schließen, auch wie sie in Schichten angewendet wurde. „ Genau, wir verwenden verschiedene Kleidung, für verschiedene Zwecke und wenn man mehrere übereinander trägt, halten sie zudem besser warm. Außerdem kann man sich besser anpassen, wenn einem zu warm wird, zum Beispiel, weil man einen Berg hoch gekraxelt ist. Dann kann man einfach eine Schicht ausziehen.“, Ronja legte mit ihren Worten nicht nur die Regenjacke zurück, sondern öffnete auch ihre Bluse und zog diese aus. Auf dem Weg hier hoch war ihr nämlich wirklich ziemlich warm geworden. „Unter diesen ganzen Schichten haben wir, wie Iduna schon sagt, nämlich kein schützendes Fell. Ganz so wie du.“, um ihre Worte zu unterstreichen, schob sie für einen Moment ihr Top ein Stück nach oben, so dass man ihren blanken Bauch sehen konnte. Zusammen mit den deutlichen Narben, die sich wie dunkle Ranken gleich über ihre Haut zogen. Aber nicht nur dort, auch an ihren nun unbedeckten Armen zogen sich die Zeichnungen der Vergangenheit entlang.
„Sag Niamh. Die Sachen die du an hast, woher hast du die eigentlich?“, fragte Ronja, während sie ihr Top wieder herunterschob und biss sich leicht auf die Lippen. Das was das Mädchen, wie auch das Einhorn, gesagt hatten, machten ihr zu schaffen. Wenn Niamh hier keinen Zugang zu vernünftiger Kleidung hatte, die sie vor Nässe und Kälte schützte, war es da nicht nur eine Frage der Zeit bis sie einmal krank wurde? Wurde sie überhaupt krank? Und wenn man einmal krank war, selbst wenn es an sich nicht schlimm war, so war dieser Schutz noch viel wichtiger, um nicht noch schlimmer krank oder wenigstens wieder gesund zu werden.
Es schien hier auf der Insel zwar nicht wirklich kalt zu werden, der Jungle war hierfür eine deutliche Indikation. Aber war dies auch im Winter der Fall? Auf Echsinea, das schließlich nicht so weit entfernt lag, war dies ganz anders. Dort würde man mit derart leichter Kleidung definitiv nicht durch diese Jahreszeit kommen.
Ronja hatte den ersten Impuls, dem Mädchen etwas von ihren eigenen Sachen zu geben. Aber ihr war auch klar, dass dies keine wirkliche Option war. Zum Einen brauchte sie die Sachen aktuell natürlich selbst, zum Anderen waren sie für Niamh ohnehin viel zu groß und würden ihr nicht passen.
trägt momentan:
Wanderstiefel, beige Schirmmütze, Sonnenbrille, Khaki-Hosen, ärmelloses dunkelblaus Top, darüber helle Bluse.

Bild

Can't you see, you can't see? / Don't you know, you don't know?
Blinded eyes can't see the light / When it's glowing in the night right in front of you
Blinded eyes can't see the truth / When it's written on the wall in plain view, blinded eyes


Stecki
Benutzeravatar
Ronja
 
Beiträge: 135
Registriert: So 21. Jul 2019, 08:23
::
Rasse: Mensch
Alter: 26
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: Ja

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Suque » Di 12. Mai 2020, 19:12

Er nickte leicht und warf Ronja auch einen Blick zu, als diese es übernahm, Niamhs Frage zu beantworten. Sie bewies schon wieder eine gute Auffassungsgabe und gab alles mit ihren eigenen Worten so wieder, wie sie es verstand - nämlich richtig. Da er keine Ahnung hatte, wie anders Niamh die Welt so sah und kennengelernt hatte, wusste er zwar auch nicht, ob das erstaunlich war oder einfach normal, aber es war immerhin besser so als wenn sie nichts von dem verstanden hätte, was sie ihr erklärten. Dann wäre es nämlich ziemlich schwierig geworden.
Sein Blick blieb bei Ronja hängen, während sie die Vorteile des Zwiebelprinzips bei Kleidung erläuterte. Sie zog sich dabei die Bluse aus, sodass unter den Ärmeln ein Teil ihrer Narben zum Vorschein kamen. Auch am Bauch taten sie das. Natürlich sah er nicht genau hin, aber... Die Narben zogen den Blick schon an, und wenn er an das dachte, was sie ihm darüber erzählt hatte, tat sie ihm auch immer noch leid.
Natürlich tut sie das... Und das klang zur Abwechslung mal nicht sarkastisch.
Die Demonstration hatte offensichtlich dazu gedient, Idunas Worte zu stützen, dass sie als Menschen kein Fell trugen, genauso wie Niamh auch, die ebenso pelzlos zu sein schien wie sie. Auf den Gedanken, Niamh nach ihrer ... nun, Kleidung zu fragen, wäre er nicht gekommen, sodass er einmal mehr still blieb und nur wieder zu dem kleinen Waldgeist aufblickte, um seine Antwort abzuwarten.
~+~Suque~+~
[sú-ke]
~Death Crow~


...please, please forgive me...
...but I won't be home again...


Bild

Maybe someday, you'll look up
and barely concious, you'll say to no one
"Isn't something missing?"


-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-

Even though I'm the sacrifice, you won't try for me, not now.

If only you could tell me.

Why?

-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-
Benutzeravatar
Suque
Death Crow
 
Beiträge: 132
Registriert: Fr 19. Jul 2019, 12:52
::
Rasse: Mensch*
Alter: 26
Unterwegs in: Dichter Urwald der Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: Ja

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Niamh » Mi 13. Mai 2020, 15:05

Es war ziemlich erstaunlich was ich hier alles lernte und wie sich mir hier völlig neue Horizonte auftaten. Wahrscheinlich wäre es einem gewöhnlichen Kind inzwischen zu viel auf einmal geworden, denn tatsächlich war es sehr viel und zu sehr vielen verschiedenen Themen, aber ich war ja auch kein Kind. Ich war tatsächlich in der Lage, all das was mir erklärt wurde zu erfassen und zu verstehen, und war immer noch begierig auf mehr.
"Ohh...", machte ich verstehend und nickte zu Idunas Erklärung hin. Sie hatte ihr Fell, die beiden hatten Kleidung... Ich sah an mir herab und überlegte, dass das was ich trug auch irgendwie Ähnlichkeit mit der Kleidung der beiden Menschen hatte, es war jedenfalls etwas ganz anderes als das Fell, das die Tiere hatten.
Gespannt sah ich zu, wie Ronja tatsächlich eine dieser Schichten, wie sie die Kleidung beschrieben hatte, auszog und dann auch die scheinbar letzte Schicht hochzog, sodass ich ihren Bauch sehen konnte. Er hatte, genau wie ihre Arme, tatsächlich deutliche Ähnlichkeit mit meinem - jetzt wo die Kleidung weg war noch sehr viel mehr, auch wenn sich seltsame Verfärbungen über Ronjas Haut zogen, die ich nicht hatte. Da sie ähnlich aussahen wie in ihrem Gesicht, musste das wohl mit diesem Unfall zusammenhängen, vermutete ich jedenfalls.
"Dann wird euch ja gar nicht kalt und ihr seid nicht nass, wenn ihr immer diese Kleidung habt", meinte ich erstaunt. Das war wirklich ziemlich praktisch! Ich hatte so etwas nicht. Aber wie ich schon festgestellt hatte, gab es scheinbar ziemlich viele nützliche Dinge, die ich nicht kannte.
"Das hier?", fragte ich auf Ronjas Frage hin und fasste in das Material meines Gewandes. "Das ist mit mir mit gewachsen aus meiner Blume." Es fühlte sich nach Pflanzenmaterial an, aber widerstandsfähiger und weicher. Es war jedenfalls kein gewöhnliches Material, dass man etwas Bekanntem hätte zuordnen können. Es war ein Teil der Magie, die mich aus dem Samen hatte wachsen lassen. Früher, in der Blume und in der Zeit direkt danach, war ich mehr wie ein Teil einer Pflanze gewesen, doch je mehr ich ein wirkliches, selbstständiges Lebewesen wurde, desto mehr war ich auch von diesen Umwelteinflüssen betroffen. Früher hatte ich weder Hunger noch Kälte gekannt. Aber auch nicht die wundervollen Eindrücke, die auf ein denkendes Lebewesen einprasseln konnten.
.: Niamh
Myär.
Waldgeist :.
Bild
...listen...
Benutzeravatar
Niamh
 
Beiträge: 111
Registriert: Di 16. Jul 2019, 19:42
::
Rasse: Myär
Alter: unbekannt
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Iduna » Do 14. Mai 2020, 17:29

Kleidung war wirklich eine erstaunliche Erfindung. Ich hatte mich nicht erst einmal gefragt, ob die Menschen die Kleidung erfunden hatten, weil ihnen das Fell fehlte, oder ob ihnen das Fell fehlte, weil sie Kleidung erfunden hatten. Beides bedingte einander vielleicht irgendwie. So oder so, sie benutzten sie zu ihrem Vorteil, wie sich hier wieder zeigte. Kleidung schaffte zwar nicht alles, sodass Umwelteinflüsse zumindest in gewissem Maß auch immer noch einen Effekt hatten, doch das war bei Fell ja nicht anders und auch nicht bei einem Federkleid. Beides konnte eisiger Kälte nicht widerstehen, genauso wenig wie langanhaltendem starken Regen. Aber alles war so, wie Mutter Natur es wollte, und in dieser Form war auch alles irgendwie perfekt. Ich für meinen Teil war froh über mein Fell und dass ich keine Kleidung tragen musste. Trotzdem musste ich zugeben, dass sie besonders bei Hitze von Vorteil gewesen wäre, denn sie ließe sich ablegen. So wie Ronja es uns oder vielmehr in erster Linie Niamh gerade gezeigt hatte.
Mein Blick ruhte einen Moment lang auf den Hautverwachsungen, die auch an ihrem Bauch zum Vorschein kamen, und meine Ohren drehten sich ein wenig nach hinten und unten. Die Narben waren so groß... Selbst, wenn sie nicht davon erzählt hätte, wäre klar gewesen, dass es ein schlimmer Unfall gewesen sein musste, und das tat mir sehr leid für sie. Nicht nur hatte sie ihr Augenlicht verloren und konnte andere nicht sehen - sie hatte auch diese Makel, die andere sie sicher auch selbst anders ansehen ließen. Sicherlich nicht alle, aber viele... Ich spitzte die Ohren aber bald schon wieder nach vorn, weil das Gespräch auf Niamhs Kleidung fiel. Ich ließ sie antworten und stupste sie dann leicht mit der Nase an. "Man könnte sagen, es ist wie ihr ganz persönliches Fell", ergänzte ich dann und lächelte leicht. "Sie wächst auch jetzt noch mit ihr mit." Wenn Niamh sich klein machte und den Kopf einzog und die Arme, könnte man sie in dem dichten Blattwerk und Unterholz wahrscheinlich erst auf den dritten Blick erkennen. Sie sah dann ein bisschen aus wie Pflanzen, auch wenn ihre Kleidung sich etwas anders anfühlte.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ausi conme unicorne sui ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Bild
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~qui s'esbahist en regardant ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Benutzeravatar
Iduna
Aakajordhal
 
Beiträge: 101
Registriert: Sa 27. Jul 2019, 17:35
::
Rasse: Einhorn
Alter: zeitlos
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Ronja » Do 21. Mai 2020, 08:00

Das hatte sie nicht erwartet.
Was man ihr vermutlich auch nur zu deutlich ansehen konnte, „....mit gewachsen......aus deiner Blume...... Deiner Blume? Wie meinst du das?“ und nicht nur das, denn was Iduna noch hinzufügte half ihr in diesem Moment damit auch kein bisschen, „Es wächst........mit?“, ihr Kopf ruckte in Richtung der Stimme des Einhorns.

Im ersten Moment war sie überzeugt, dass das Mädchen und das Einhorn sie gerade auf die Schippe nahm. Ein Wesen, wie Niamh soll aus einer Blume gewachsen sein. Gerade aus einer kleinen Blume!
Oder aber, dass Iduna möglicherweise Niamh diesen Floh in den Kopf gesetzt haben könnte, um ihr irgendetwas um den Herkunft des Körpers nicht erzählen zu müssen.
Es klang einfach zu weit hergeholt, viel zu unmöglich für ihre Ohren.
Gewachsen aus einer Blume? Ha!

Sie wollte gerade etwas dazu sagen, aber ihr Hirn schob gerade noch rechtzeitig ein paar Dinge dazwischen. Denn war es wirklich so weit hergeholt?
Stand sie nicht gerade auf dem festen Boden einer Insel, die, wie sie wusste, nicht aus ganz natürlichen Ursachen aus dem Meer aufgetaucht war? Und nicht nur das, auf dieser Insel befand sich statt trockenem Schlamm, verrottenden Wasserpflanzen und Meeresboden, ein dichter Jungle. Ein Jungle mit unzählichen Tieren darin.
Wenn man das berücksichtigte und dass bei dem Ganzen ein Haufen einer ihr unverständlichen Macht mitspielte, nämlich Magie, so klang es schon ganz anders und ein einzelnes „Oh...“ entschlüpfte ihr, das weniger von einem Verstehen, als mehr einer gewissen Akzeptanz kündete. Einer Bereitschaft etwas ihr eigentlich unverständlichem, oder gar unmöglichen, doch eine gewisse Möglichkeit zuzusprechen.
trägt momentan:
Wanderstiefel, beige Schirmmütze, Sonnenbrille, Khaki-Hosen, ärmelloses dunkelblaus Top, darüber helle Bluse.

Bild

Can't you see, you can't see? / Don't you know, you don't know?
Blinded eyes can't see the light / When it's glowing in the night right in front of you
Blinded eyes can't see the truth / When it's written on the wall in plain view, blinded eyes


Stecki
Benutzeravatar
Ronja
 
Beiträge: 135
Registriert: So 21. Jul 2019, 08:23
::
Rasse: Mensch
Alter: 26
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: Ja

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Suque » Sa 23. Mai 2020, 12:50

"Nun ja, wenn die Kleidung zu lange dem Regen ausgesetzt ist, dann wird man meistens doch noch ein wenig nass", sagte er mit einem leichten Lächeln. "Und wenn es sehr kalt ist, dann hilft Kleidung auch nicht ewig. Aber wenn man sich bewegt, geht es gut. Und natürlich ist es in beiden Fällen mit Kleidung viel besser als ohne." Wenn man genau darüber nachdachte, war die menschliche Haut zwar etwas sehr Beeindruckendes, weil sie Krankheitserreger und Schmutz vom Körper fernhielt und ihn vorm schnellen Austrocknen und so weiter schützte. Doch gegen die meisten Witterungszustände war sie nicht sehr zuverlässig. Genauso wie menschliche Sinne im Vergleich zu den meisten tierischen abgestumpft wirkten - auch wenn sie im Zusammenspiel den Zweibeinern eine umfassende Wahrnehmung bescherten. Tiere waren dann meist anders spezialisiert.
Er blinzelte und sah von Niamhs Kleidung in ihr Gesicht auf, als sie sagte, dass die Kleidung mit ihr aus ihrer Blume gewachsen war. Es schockte Suque vielleicht nicht ganz so wie Ronja, weil er mit seinem fedrigen Problem selbst schon genug wusste, dass es allerlei mögliche und unmögliche Dinge da draußen gab - und immerhin saßen sie hier gerade mit einem Naturgeist und einem Einhorn auf einer jüngst aufgetauchten und trotzdem gänzlich vegetierenden Insel -, aber überraschen tat es ihn auf jeden Fall. Er sah kurz von Niamh zu Ronja und dann wieder zu dem Myär. "Du meinst... Du bist in einer Blume herangewachsen? Also, daher hast du deinen Körper?", fragte er ihn, um sicherzugehen, dass er sich das richtig zusammenreimte. Er schaute auch kurz fragend zu Iduna. "Und... Die Kleidung ist auch aus der Blume." Es klang ein bisschen so, als wäre Niamh eine Frucht, die irgendwann so "reif" gewesen war, dass sie sich von der Pflanze gelöst hatte, aber immer noch weiterwuchs. Oder eher wie ein Pflanzensamen, aus dem jetzt selbst eine Pflanze wuchs - also, nur metaphorisch. Niamh war ja keine Pflanze.
~+~Suque~+~
[sú-ke]
~Death Crow~


...please, please forgive me...
...but I won't be home again...


Bild

Maybe someday, you'll look up
and barely concious, you'll say to no one
"Isn't something missing?"


-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-

Even though I'm the sacrifice, you won't try for me, not now.

If only you could tell me.

Why?

-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-
Benutzeravatar
Suque
Death Crow
 
Beiträge: 132
Registriert: Fr 19. Jul 2019, 12:52
::
Rasse: Mensch*
Alter: 26
Unterwegs in: Dichter Urwald der Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: Ja

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Niamh » Mi 27. Mai 2020, 13:58

Suques weitere Erklärung nahm ich mit einem interessierten Blick und einem weiteren verstehenden "Ohh" auf, denn auch das erinnerte mich an das Fell von Tieren - und auch schon an das was ich auch trug, denn es hielt ja schon ein wenig ab, nur eben nicht alles. So wie bei dieser Kleidung wohl auch. Die Einflüsse der Natur bestimmten eben doch irgendwie alles.
Aber da es dann schließlich um mein eigenes Gewand ging, sagte ich dazu nichts mehr sondern sah zu Iduna hinauf und lächelte, als sie zu meinen Worten noch etwas hinzufügte. War ich denn viel gewachsen? Es kam mir nicht so vor. Aber vor allem die erste Zeit, als ich noch alles hatte lernen müssen, hatte sich sowieso anders für mich angefühlt. Und natürlich war ich sehr klein gewesen, als ich in meiner Blume gewachsen war. Ich konnte nichtmal so recht sagen, woher ich das wusste, dass ich aus einer Blume gewachsen war, denn ich erinnerte mich nicht so wirklich daran. Oder besser, ich erinnerte mich nicht, wie es sich angefühlt hatte. Ich wusste es einfach. Meine Wahrnehmung hatte damals ja erst begonnen.
Ich wandte den Blick zu Ronja, die irgendwie ziemlich... öhm, überrascht? schien. Oder irgendwie sowas. Ich neigte leicht den Kopf zur Seite. Ja, ich hatte das wohl noch nicht erwähnt. Vielleicht hatte ich es nicht einmal gewusst, bis ich es ausgesprochen hatte. Aber ich nickte dann auf Suques Nachfrage hin, der es ja richtig erfasst hatte. "Ja. Die Myär haben mich gerettet und zu einem Samen gemacht, und dann ist die Blume gewachsen und dann mein Körper. Aber das vorher war ein anderes Ich. Das weiß ich nicht mehr", erklärte ich, diesmal nicht fröhlich, wie so oft, sondern ruhig und wie die einfachen Tatsachen, die es waren. Genau genommen war das vorher ja wirklich ich gewesen, oder das was ich eben gewesen war - und jetzt war ich nur noch ein Schatten davon. Irgendwie ein ganz neues Wesen, ein eigenes, neues Ich, aber eben auch nicht. Je länger ich jetzt so lebte, umso mehr Neues kam zu mir dazu. Und manches von dem was ich früher gewesen war, hatte ich verloren.
.: Niamh
Myär.
Waldgeist :.
Bild
...listen...
Benutzeravatar
Niamh
 
Beiträge: 111
Registriert: Di 16. Jul 2019, 19:42
::
Rasse: Myär
Alter: unbekannt
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Iduna » Do 28. Mai 2020, 15:51

Niamhs Nachricht schien Ronja ein wenig zu schockieren. Oder im ersten Moment zu überfordern, möglicherweise war das die bessere Bezeichnung dafür. Jedenfalls war sie überraschter als Suque, doch da sie anfangs erzählt hatte, dass er sie begleitete, weil er sich besser in der Wildnis auskannte, lag das möglicherweise auch daran, dass er diese für Menschen doch recht ungewöhnlichen Dinge ein wenig mehr gewohnt war als sie. Und außerdem war er ja nicht so allein und ein bloßer Mensch wie er vorgab oder es vielleicht auch einfach nur gern hätte. Ich war nicht sicher, ob er und das Wesen bei ihm es mit der Absicht versteckten, dass Niamh und ich nichts merkten. Sicher war zumindest dem Wesen bewusst, dass ich es längst bemerkt hatte. Deshalb wollten vielleicht auch einfach beide nicht, dass wir uns damit auseinandersetzten. Doch das würde nicht mehr lange so gehen.
Ich hatte Niamh nie wirklich erzählt, dass sie aus einer Blume gewachsen war, doch ich hätte es ihr auch nicht verschwiegen, wenn sie danach gefragt hatte; eigentlich war ich sogar einfach davon ausgegangen, dass sie es wusste, und hatte angenommen, dass es nur so natürlich für sie war, dass sie nicht darüber reden musste. Und vielleicht war das ja auch so, denn so wie sie es den beiden nun erklärte und wie sie es angesprochen hatte, wirkte es für mich schon so, als sei es normal für sie. Auch wenn es natürlich nicht normal war, dass sie überhaupt einen Körper hatte. Brauchte... Ich spürte die Veränderung, die sich in ihrem Gemüt zeigte, und stieß sie daher wieder sanft mit der Nase an. Sie wusste, dass etwas nicht in Ordnung war, vielleicht nicht bewusst, aber doch instinktiv. Ihre Gefühle sagten es ihr. "Du bist etwas Besonderes", sagte ich zu ihr. Vielleicht war ihr voriges Ich nicht wie das jetzige. Doch sie war immer noch sie, und ich war mir sicher, dass die alte Niamh nicht weg war. Nicht ganz. Und vielleicht würde irgndwann der Tag kommen, an dem sie es verstand und an dem sie sich daran erinnern konnte. Ohne, dass es ihr zu sehr wehtat. Denn das wollte ich nicht. Auch davor beschützte ich sie ja.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ausi conme unicorne sui ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Bild
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~qui s'esbahist en regardant ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Benutzeravatar
Iduna
Aakajordhal
 
Beiträge: 101
Registriert: Sa 27. Jul 2019, 17:35
::
Rasse: Einhorn
Alter: zeitlos
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Ronja » Mo 1. Jun 2020, 10:17

Noch immer fiel es ihr recht schwer, das was Niamh und Iduna von sich gaben in seiner vollen Gänze zu erfassen und noch schwerer, es auch zu akzeptieren. Suque hingegen schien dahingehend weniger Probleme zu haben und fasste es in wenigen Sätzen zusammen. Was wiederum ihr half. So schien es ganz so zu sein, dass sie den Beiden und vielleicht auch den Waldgeistern, die Niamh erwähnt hatte, unrecht getan hatte. Anstatt einen bestehenden Körper herzunehmen, wie sie es vermutete, hatten sie offenbar – irgendwie – einen neuen Körper erschaffen. Was, wenn man einmal richtig darüber nachdachte, eigentlich weniger unmöglich scheinen sollte, als es für sie immer noch tat.
War das Entstehen von neuem Leben bei den meisten Lebewesen denn nicht fast genauso unglaublich? Aus beinahe Nichts heraus wächst und entwickelte sich der Körper und das Leben, bis es vollständig auf die Welt kommt. War das wirklich so viel anders?
Nun vielleicht war es etwas anders, schließlich war Niamh keine Pflanze und sollte aus einer solchen entstanden sein, aber war es deswegen so unmöglich?

Ronja hätte gern ein paar Fragen dahingehend gestellt und wenn es nur dazu gewesen wäre, um ihr skeptisches Ich zufrieden zu stellen. Aber das was Niamh dann noch sagte, hielt sie davon ab, oder vielleicht besser gesagt, wie sie es sagte. Es fiel nicht sehr schwer heraus zu hören, dass dieses Thema kein Schönes oder gar angenehmes für das Mädchen war, aber Ronja spürte, dass es weit darüber hinaus ging.
Und als diese weitersprach, glaubte sie zumindest, ein wenig verstehen zu können. Sie hatte selbst ein wenig Erfahrung damit, sich mit ihrem Geist in einem anderen Körper aufzuhalten. Auch wenn es in ihrem Fall nur als Gast war. Aber sie hatte schnell festgestellt, dass es eine Art Naturgesetz gab: „Der Körper prägt den Geist“.
Dass hieß, dass es gefährlich war, sich zu lange in einem anderen Körper aufzuhalten. Denn der Geist passte sich dem jeweiligen Körper an, veränderte sich entsprechend und umso länger man sich dem Ganzen aussetzte, umso schwieriger wurde es ihn wieder zu verlassen und in seinen eigenen Körper zurück zu kehren. Und vielleicht war das nicht einmal das Einzige, das Ronja nachfühlen konnte. Sie wusste recht gut wie es war, wenn man eine Vergangenheit, ein anderes Ich hatte, man aber keine Erinnerung daran besaß. Man nur gelegentlich kleine Splitter oder versprengte Eindrücke fand, die einen immer wieder daran Erinnerten, dass man etwas sehr Wichtiges verloren hatte.

Ronja überlegte, ob sie etwas dazu sagen sollte. Doch sie wusste, wie Schwierig das war.
Ein paar unbedachte Worte von einem Fremden konnten oft deutlich mehr Schaden bringen als Nutzen, auch wenn sie gut gemeint waren. Und auch wenn sie einiges vielleicht besser nachfühlen konnte als Andere, war sie trotzdem „nur“ eine Fremde die Niamh nicht kannte.
Zudem hatte das Mädchen Iduna und sie stellte fest, dass diese offenbar recht gut wusste, was sie tat. Ronja war in diesem Moment froh, dass Niamh das Einhorn als ihren Freund und Beschützer hatte. Sehr froh.
Schweigend und mit einem schwachen, leicht bitteren Lächeln begann Ronja ihren Rucksack wieder in Ordnung zu bringen und zu verschließen.
trägt momentan:
Wanderstiefel, beige Schirmmütze, Sonnenbrille, Khaki-Hosen, ärmelloses dunkelblaus Top, darüber helle Bluse.

Bild

Can't you see, you can't see? / Don't you know, you don't know?
Blinded eyes can't see the light / When it's glowing in the night right in front of you
Blinded eyes can't see the truth / When it's written on the wall in plain view, blinded eyes


Stecki
Benutzeravatar
Ronja
 
Beiträge: 135
Registriert: So 21. Jul 2019, 08:23
::
Rasse: Mensch
Alter: 26
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: Ja

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Suque » Mi 3. Jun 2020, 14:26

Ronja blieb diesmal still und auch wenn Suque sicher nicht so ein feines Gespür wie sie hatte oder Niamh genau kannte wie Iduna es tat, bemerkte auch er, dass sie bei dem, was sie noch über diese Sache mit der Blume sagte, nicht mehr fröhlich war. Vielleicht eher ein wenig bedrückt. Sein Blick huschte zu dem Einhorn, das sie nach einem Moment leicht anstupste und etwas sagte, möglicherweise um sie aufzumuntern. Und stimmen tat es ja auch. Niamh war auf jeden Fall etwas Besonderes, denn sie war ein Waldgeist mit einem Körper. Und das änderte sich nicht, auch wenn es dafür einen nicht so angenehmen Grund zu geben schien.
Er fragte jedoch nicht weiter danach, auch wenn es ihn interessiert hätte. So gut kannten sie alle sich ja nicht und überhaupt hätte er auch nicht gewollt, dass ihm jemand diese Frage stellte. Oder überhaupt noch einige andere unangenehme Fragen... "Und du bist immer noch ein Waldgeist und der erste, den ich treffe", sagte er nach ein paar Sekunden und versuchte es mit einem leichten Lächeln zu Niamh. Er hätte zwar hinzufügen können, dass Iduna das erste Einhorn war, das er traf, doch es ging immerhin gerade um Niamh - und Iduna wusste das sicher auch. "Möchtest du dir noch was von unseren Sachen ansehen?" Ihm war zwar aufgefallen, dass Ronja ihren Rucksack wieder packte, aber er hatte ja auch noch einen und überhaupt ... hatte er es nicht so eilig, sich weiter mit den Ruinen zu befassen.
~+~Suque~+~
[sú-ke]
~Death Crow~


...please, please forgive me...
...but I won't be home again...


Bild

Maybe someday, you'll look up
and barely concious, you'll say to no one
"Isn't something missing?"


-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-

Even though I'm the sacrifice, you won't try for me, not now.

If only you could tell me.

Why?

-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-
Benutzeravatar
Suque
Death Crow
 
Beiträge: 132
Registriert: Fr 19. Jul 2019, 12:52
::
Rasse: Mensch*
Alter: 26
Unterwegs in: Dichter Urwald der Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: Ja

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Niamh » So 7. Jun 2020, 15:40

Ich hob den Blick und sah Iduna an, als sie mich mit dem Kopf sachte anstieß. Sie war immer da, vor allem wenn in mir seltsame Dinge vorgingen, die ich nicht so ganz verstand. Ich wusste jedenfalls nicht, wie ich mich fühlen sollte. Auch wenn ich nie darüber nachgedacht hatte oder bewusst damit Schwierigkeiten hatte, wusste ich ja nicht einmal wirklich, wer ich war. Jetzt und früher...
Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht bei dem was Iduna mir sagte, was sie mir sicher auch schon vorher gesagt hatte. Irgendwie wusste ich ja gar nicht genau was das bedeutete, etwas Besonderes zu sein. Aber so wie Iduna es sagte, musste es etwas Gutes sein. Ich hob eine Hand und legte sie an die Seite ihres Kopfes, ehe ich einmal nickte. Iduna hatte immer recht bei dem was sie mit Sicherheit sagte.
Und dann glitt mein Blick zur Seite zu Suque, als dieser auch noch etwas sagte. Und damit hatte er ja auch recht, ich war ein Waldgeist, auch wenn ich anders war als die anderen. Mein Lächeln kehrte wieder eine Spur breiter zurück. "Ja", sagte ich und ließ dann auch die Hand von Iduna wieder sinken und legte sie in meinen Schoß. Und dass ich der erste Waldgeist war den Suque und sicher auch Ronja trafen, war schon etwas Besonderes. "Und ihr seid die ersten Menschen die ich treffe", verkündete ich auch gleich, denn das stimmte auch. Auch wenn das... vielleicht nur für mich jetzt zutraf, und nicht früher. Aber daran dachte ich nicht mehr. Wie so oft, war ich recht leicht abzulenken, vor allem von einem so schwierigen und flüchtigen Gedanken wie mein früheres Ich, das ich sowieso nicht so wirklich begreifen konnte.
Daher kam auch sofort wieder die Neugier auf, als Suque mir noch einmal anbot, etwas von ihren Sachen anzusehen. "Oh ja! Habt ihr noch mehr dabei?", wollte ich auch gleich wissen und beäugte das Gepäck der beiden. Ronja hatte mir ja schon ihren Rucksack gezeigt. Ob Suque auch solche Sachen dabei hatte wie sie? Oder etwas das ich noch nicht gesehen hatte? Ich schwieg einen Moment lang und mein Blick blieb auf dem viel kleineren Rucksack hängen, den Suque bei sich hatte.
"So wie das da?", sagte ich schließlich und deutete auf den Rucksack. Ob 'das da' eine passende Bezeichnung war, darüber machte ich mir keine Gedanken, denn ich war ja generell nicht immer gut mit meinen Formulierungen. Aber irgendetwas war da sicher. Etwas das ich nicht erklären konnte. Ich hätte auch nicht sagen können, wann ich es zuerst bemerkt hatte. Oder wie ich es überhaupt wahrnahm. Es war ganz seltsam.
.: Niamh
Myär.
Waldgeist :.
Bild
...listen...
Benutzeravatar
Niamh
 
Beiträge: 111
Registriert: Di 16. Jul 2019, 19:42
::
Rasse: Myär
Alter: unbekannt
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Iduna » Do 11. Jun 2020, 11:52

Meine Ohren spitzten sich zu Suque, nachdem ich Niamh noch ein Lächeln geschenkt hatte, und ich hob den Kopf wieder an, als sie ihre Hand zurückzog, mit der sie mich berührt hatte. Mich überraschte ein wenig, dass er meinen Worten etwas hinzufügte, während diesmal Ronja still blieb. Ich war jedoch auch dankbar dafür, denn es war sofort zu spüren, dass es Niamh wieder auf andere Gedanken brachte und die kleine Wolke, die ihr Gemüt leicht überschattet hatte, verflog. Niamh gab seine Worte zurück und verkündete, dass er und Ronja die ersten Menschen waren, denen sie begegnete. Und wieder war ich recht froh, dass es diese beiden waren. Natürlich waren nicht alle Menschen gleich und die meisten hätten sich sicherlich ebenso freundlich verhalten wie sie. Doch ich wusste auch, dass es auch schlechte Personen gab, die weder auf die Natur und ihre Bewohner Rücksicht nahmen, noch besonders freundlich waren. Wenn so jemand wüsste, was Niamh war, könnte er auf alle möglichen Gedanken kommen. Und auch ich war davon nicht ausgeschlossen.
Etwas zögerlich drehte ich die Ohren zur Seite, weil Niamh bei Suques Frage ausgerechnet auf etwas zu sprechen kam, von dem ich immer noch nicht wusste, ob es einen geeigneten Zeitpunkt gab, es anzusprechen oder nicht. Doch ich hielt sie auch nicht zurück oder fiel jemandem ins Wort. Ich war selbst neugierig, wenn auch vorsichtig, und prinzipiell hatte sie ja auch nichts Falsches gesagt. Ich richtete mich nur etwas mehr auf und mein Schweif schlug einmal sacht um meine Hinterbeine

(Wer anders hat hier nie gepostet! Nicht etwa mein anderer chara xD)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ausi conme unicorne sui ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Bild
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~qui s'esbahist en regardant ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Benutzeravatar
Iduna
Aakajordhal
 
Beiträge: 101
Registriert: Sa 27. Jul 2019, 17:35
::
Rasse: Einhorn
Alter: zeitlos
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Ronja » So 14. Jun 2020, 11:25

Es hätte sie eigentlich nicht überraschen sollen, dass sich Niamhs Laune doch so schnell wieder änderte. Denn bei dem aktuellen Thema und wie das Mädchen darauf reagiert hatte, war sie eigentlich eher davon ausgegangen, dass ihre Pause jetzt vorüber sein würde. Nun vielleicht war dies auch auf eine gewisse innere Ungeduld zurückzuführen die tief in ihrem Inneren herrschte, da sie ihren Antworten unter Umständen so nahe sein könnte.
Nun, wie auch immer, sie hatte sich offenbar geirrt, denn auf eine kleine Nachfrage von Suque war das Mädchen schnell wieder Feuer und Flamme ihr Gepäck weiter unter die Lupe zu nehmen, diesmal allerdings Suques Rucksack. Und vielleicht war dies auch ganz gut so, es gab ihr noch ein wenig mehr Zeit sich zu sammeln, bevor sie diesen Waldgeistern gegenüber treten würden.
Außerdem könnte es vielleicht auch nicht schaden sich das Gelände ein klein wenig tiefer in diesen Ruinen „anzusehen“. Es war oft von Vorteil, wenn man wusste was einen bei den nächsten Schritten so erwartete. Ronja setzte sich deshalb neben ihren Rucksack auf den Boden, so dass sie die Anderen gut hören konnte, aber trotzdem eine angenehmere Position besaß. Dann konzentrierte sie sich ein wenig und ließ aus ihrem Geist mehrere Tastfühler wachsen, wobei es ihr so schien, dass sich Iduna plötzlich ein klein wenig stärker anzuspannen schien. Weshalb sie zur Sicherheit einen der Fühler direkt neben Niamh und Suque positionierte, die restlichen ließ sie allerdings sehr langsam weiter von sich weg in Richtung der Ruinen wandern.
Nach ein paar weiteren ziemlich verfallenen Mauerresten und Steinen tauchten die ersten besser erhaltenen Strukturen auf und mit einer gewissen grimmigen Genugtuung stellte sie schnell fest, dass die Ruinen ihr mehr und mehr bekannt vorkamen. Die jetzigen Eindrücke und auch der Betrachtungswinkel waren anders, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie in irgendeiner Weise hier schon einmal gewesen war.
trägt momentan:
Wanderstiefel, beige Schirmmütze, Sonnenbrille, Khaki-Hosen, ärmelloses dunkelblaus Top, darüber helle Bluse.

Bild

Can't you see, you can't see? / Don't you know, you don't know?
Blinded eyes can't see the light / When it's glowing in the night right in front of you
Blinded eyes can't see the truth / When it's written on the wall in plain view, blinded eyes


Stecki
Benutzeravatar
Ronja
 
Beiträge: 135
Registriert: So 21. Jul 2019, 08:23
::
Rasse: Mensch
Alter: 26
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: Ja

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Suque » So 14. Jun 2020, 14:01

"Stimmt", sagte er und lächelte, weil Niamh verkündete, dass Ronja und er ja die ersten Menschen seien, denen sie begegnete. Ihre Stimmung schien sich wieder aufgehellt zu haben, auch wenn er nicht genau wusste, was von dem Gesagten oder Getanen von Iduna und ihm ihr dabei geholfen hatte. Oder ob es einfach nur ein kurzer Augenblick gewesen war, in dem sie sich nicht ganz wohlgefühlt hatte. Er warf Ronja einen kurzen Blick zu, die still geblieben war, also aber auch nicht sagte, dass sie gerne wieder aufbrechen oder weitermachen wollte. Ihr Rucksack war nun wieder verschlossen und sie hatte scheinbar ganz freiwillig etwas zurückgezogen. Sie hatte bisher ja auch den größten Unterhaltungspart übernommen.
Nachdem sie etwas getrunken und Pause gemacht hatten, sah sie jetzt auch nicht mehr erschöpft aus, theoretisch hätte also auch nichts dagegen gesprochen, sich mit den Ruinen zu beschäftigen. Aber ... nun, er hatte es ganz bestimmt nicht eilig, aus gewissen Gründen, und da sie Niamh und Iduna gerade erst kennengelernt hatten und diese ihre Hilfe anboten, wollte er auch nicht unhöflich erscheinen. Dass Niamh nun aber auf den Grund zu sprechen kam, warum er es nicht eilig hatte - auch wenn sie das natürlich nicht wusste -, damit hatte er nicht gerechnet. Warum auch immer. Vielleicht, weil sowohl Iduna als auch sie bisher einen Bogen um das Thema gemacht hatten und er sich deshalb wohl zu sicher gefühlt hatte.
Wieso? Geht es überhaupt um dich?
Nun, irgendwie schon. Andererseits zwang ihn ja gerade niemand, direkt die Karten auf den Tisch zu legen.
"Du meinst die Tasche?", fragte er überflüssigerweise nach einem Moment, in dem Iduna sich aufgerichtet hatte und auch er sich unwillkürlich etwas verspannt hatte, zog die Tasche jedoch im Anschluss langsam etwas weiter nach vorn und zu sich. Da die Krähe zwar kein wirkliches Tier, auf jeden Fall aber kein Gegenstand war, war klar, dass die beiden sie wahrgenommen haben mussten. "Was denkst du denn, ist drin?" Und das wiederum fragte er einerseits aus diesem Grund, andererseits auch, weil ihn interessierte, wie Niamh die Krähe wahrnahm.
~+~Suque~+~
[sú-ke]
~Death Crow~


...please, please forgive me...
...but I won't be home again...


Bild

Maybe someday, you'll look up
and barely concious, you'll say to no one
"Isn't something missing?"


-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-

Even though I'm the sacrifice, you won't try for me, not now.

If only you could tell me.

Why?

-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-
Benutzeravatar
Suque
Death Crow
 
Beiträge: 132
Registriert: Fr 19. Jul 2019, 12:52
::
Rasse: Mensch*
Alter: 26
Unterwegs in: Dichter Urwald der Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: Ja

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Niamh » Di 16. Jun 2020, 12:08

Ich nickte bei Suques Nachfrage, als er den kleinen Rucksack etwas näher heran holte, und merkte dabei auch nicht dass er und auch Iduna auf meine Frage reagierten. Mit Suques Gegenfrage allerdings hatte ich nicht gerechnet und runzelte etwas nachdenklich die Stirn. Während ich nachfühlte, was ich mir eigentlich so dachte und was ich wahrnahm, wurde ich auch kurz von dem Eindruck abgelenkt, dass sich in der Nähe wieder eine Präsenz ausbreitete. Da ich das vorhin aber schon in dieser Art gefühlt hatte, wusste ich diesmal schon nach ein paar Augenblicken, dass es Ronja war.
So schwieg ich jedenfalls zunächst ein paar Augenblicke lang und richtete den Blick dann von der Luft wieder auf den kleinen Rucksack. Eigentlich war Suques Nachfrage sogar ziemlich gut für mich. Es gab mir ein Rätsel, eine Herausforderung, und bewog mich zugleich dazu, überhaupt wirklich darüber nachzudenken was ich wahrnahm und wie meine Fähigkeiten funktionierten.
"Ich weiß nicht", sagte ich schließlich zuerst nur. "Sowas hab ich noch nie gesehen." Aber so schnell gab ich nicht auf, denn ich war neugierig und wollte es verstehen. Und tatsächlich war dieses Ding ganz und gar besonders. "Das ist wie wenn da etwas ist, und doch nichts ist. Wie ein Loch. Aber ein Loch als Etwas und nicht Nichts." Ich sah Suque an, ein wenig fragend vielleicht, weil es mir selbst schwer fiel, in Worte zu fassen was ich wahrnahm. "Oder wie... wie wenn die Myär der Tag sind und das ist die Nacht."
.: Niamh
Myär.
Waldgeist :.
Bild
...listen...
Benutzeravatar
Niamh
 
Beiträge: 111
Registriert: Di 16. Jul 2019, 19:42
::
Rasse: Myär
Alter: unbekannt
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Weitläufige Ruinen

Beitragvon Iduna » Do 18. Jun 2020, 17:43

Ich war nicht sicher, ob Ronjas Zurückhaltung und die Tatsache, dass sie nun schwieg, aber auch nicht angespannt war, bedeutete, dass sie wusste, worum es ging, und davon nicht beunruhigt war, oder ob sie nicht genau wusste, worauf Niamhs Aufmerksamkeit sich gelegt hatte. Oder beides. Sie schien mit Suque befreundet zu sein, ihm jedenfalls aber mindestens so weit zu vertrauen, dass sie ihn zu ihrem Begleiter gewählt hatte. Also ging ich letztlich eher davon aus, dass sie zumindest eine Ahnung hatte und sich mit dieser angefreundet hatte. Letztlich blieb wohl abzuwarten, wie sie auf Niamhs Überlegung reagierte. Und auf Suques Erklärung dafür.
Ich war froh, dass er dem kleinen Myär erst einmal eine Gegenfrage stellte und nicht sofort zu einer Erklärung ansetzte. Vielleicht machte er das auch, um herauszufinden, wie wir mit dem Etwas bei ihm umgehen würden oder als was wir es sahen, und daran festzumachen, wie viel er darüber sagen wollte. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich misstraute ihm und Ronja nach wie vor nicht, aber es hatte einen Grund, warum ich bisher über das bei ihm kein Wort verloren hatte. Es war erstaunlich, wie treffend Niamh es mit ihrer Beschreibung am Ende auf den Punkt brachte. Ohne, dass sie es mit den Augen sehen konnte oder jemand ihr etwas dazu erzählt hatte. Oder möglicherweise auch gerade deshalb, denn ich war mir sehr sicher, dass das Etwas in Suques Tasche für die Augen ganz anders wirkte als für den Geist. Oder die Seele.
Sprechen tat ich diesmal nicht, doch ich war wieder einen kleinen Schritt vorgetreten, sodass ich Niamh näher war. Erklären, was es helfen sollte, hätte ich es nicht gekonnt, aber so fühlte ich mich etwas wohler.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ausi conme unicorne sui ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Bild
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~qui s'esbahist en regardant ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Benutzeravatar
Iduna
Aakajordhal
 
Beiträge: 101
Registriert: Sa 27. Jul 2019, 17:35
::
Rasse: Einhorn
Alter: zeitlos
Unterwegs in: Mondinsel
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

VorherigeNächste

TAGS

Zurück zu Ruinen



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron