Zwischen roten Felsen




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Die Red Mountains trennen die Wiese vom Vulkangebiet. Hier gibt es nur kahle rote Felsen und viele Höhlen, von denen sicher nicht alle unbewohnt sind... Der Stone River entspringt hier und fließt über die Wiese ins Meer.

Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Do 14. Jul 2022, 13:18

Wiesenlandschaft ->->->

Da Farûna mir zugestimmt hatte, ließ ich sie am Eingang der Nische von meinem Rücken herunter. Drinnen war es ein wenig eng, aber der Platz schien lang genug in die Felsen zu reichen, dass sie sich theoretisch auf den Boden legen könnte, auch wenn dann für mich nur noch am Eingang Platz zum Sitzen war. Da ich nicht schlief, war mir das einerlei. Ich wollte mich nur weit genug nach drinnen verziehen, dass man mich nicht … nun, sehen konnte. Auch wenn die Viecher uns ja anders wahrnahmen. Gegen unseren Geruch konnte ich nicht viel machen und auch nicht gegen andere wahrnehmbare Faktoren an uns.
Trotzdem war so ein Unterschlupf besser als alles andere. Ich gab Farûna Wasser und breitete die Decke etwas aus, sodass sie sich entweder erst noch darauf setzen oder direkt darin einwickeln konnte. Je weiter wir nach oben kamen, desto kälter würde es werden. Nur eine Decke für sie war nicht ideal, aber für alles andere war es eh längst zu spät.
Ich bezog Position am Eingang und verkrümelte mich halbwegs außer Sichtweite. “Vielleicht haben wir ja Glück und wir haben hier wirklich Ruhe“, sagte ich und inspizierte mit einem Vorstrecken des Kopfes gleichzeitig noch den Bereich vor der Nische. Es war halbwegs versteckt hier und zum Glück davor nicht zu eng, dass wir in der Falle säßen, wenn uns hier ein Ding entdeckte. Zumindest so halbwegs konnte man seitlich ausweichen. Ideal war es mit Felsen im Rücken natürlich nie. “Dauerregen wär mal was…“, fügte ich hinzu, auch wenn klar war, dass zu viel Regen im Gebirge auch nicht ideal war.
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von Anzeige » Do 14. Jul 2022, 13:18

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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Fr 15. Jul 2022, 10:28

auch ----->

Ich kroch noch nicht sofort in die Nische hinein, da es dort wirklich recht eng war und ich hier draußen besser trinken und mich bewegen konnte. Doch immerhin schien der Felsspalt ein Stück weit zwischen die Felsen hinein zu reichen und an dessen Ende nicht offen zu sein, sodass wir wirklich ganz gut geschützt waren. Hoffentlich...
Während ich trank, breitete Dart bereits die Decke in der Felsnische aus, damit ich mich gleich darauf legen konnte - was bei dem kalten, harten Felsboden sicher gut war. Ich versuchte nicht daran zu denken, wie es weiter oben sein würde. Ich klammerte mich noch an die leise Hoffnung, dass Kayle uns irgendwann bemerken und kommen würde, aber gleichzeitig ahnte ein Teil von mir, dass das nicht passieren würde... Hoffentlich war alles in Ordnung...
Sobald ich genug getrunken hatte, schlüpfte ich zwischen den Felsen hindurch in die Nische und ließ mich auf dem Boden nieder, versuchte es mir halbwegs bequem zu machen.
Ich gab einen bestätigenden Laut von mir bei Darts Kommentar. "Hmhmm... Vielleicht sind in den Bergen weniger unterwegs", stimmte ich leise zu und zog den Mantel als Decke über mich. Es war trotzdem deutlich unangenehmer und unbequemer als auf der Wiese. Aber ich musste versuchen zu schlafen...
Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem freudlosen Lächeln und ich erschauderte mit einem leisen Schnauben bei Darts letzten Kommentar. Ich war ein Feuerwesen. Ich hasste Regen... "Irgendein Übel muss es wohl sein", meinte ich leise. Aber ihm war ja genauso klar wie mir, dass Regen ebenfalls nicht gerade ideal für uns war.
Naja. Aussuchen konnten wir es uns sowieso nicht. Wir konnten nur versuchen, so schnell wie möglich voran zu kommen.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Sa 16. Jul 2022, 11:07

Ich sagte nichts mehr zu Farûnas Zustimmung. Es wäre trotz dessen, was ich zuvor von mir gegeben hatte, nicht sehr optimistisch gewesen. Die Viecher hatten alle möglichen Formen und Größen, bestimmt gab es genug von denen, die im Gebirge super klarkamen. Wieso sollte es hier weniger von ihnen geben, bei unserem Glück?
"Ich werd lieber nass, als von einem von den Viechern erwischt zu werden", bemerkte ich mit einem Seufzen und lehnte den Hinterkopf an den harten Stein in meinem Rücken. Na, ich hatte natürlich leicht reden, immerhin wurde ich nicht krank und trocknete irgendwann halt einfach wieder. Für Farûna wäre Regen auf Dauer nicht ideal, nicht nur, weil sie ein Feuerwesen war. Sie würde noch schneller auskühlen und am Ende im Gegensatz zu mir wieder krank werden und so weiter.
Maaann, ich hatte einfach keinen Bock mehr auf diese Scheiße. Wieso war ich hier gelandet und wieso musste ich eine halb zerfledderte Füchsin mit Verwandlungsproblemen ins Gebirge raufschleppen? Ich sah so langsam nicht mehr wirklich einen Sinn in dem, warum ich jeden Tag, der genauso beschissen war wie der vorige, immer weiterging und es dabei nichts gab, was mir auch nur annähernd Spaß machte oder zufriedenstellte.
Da war sie wieder, meine Frustration.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » So 17. Jul 2022, 10:47

Ich hob nicht den Blick zu Dart, auch als er sprach, sondern stieß nur ein lautloses Seufzen aus. Natürlich hatte er schon Recht mit seinem Kommentar, denn nass werden war zwar unangenehm, aber doch deutlich annehmbarer, als von so einem Vieh zerfleischt zu werden. Doch auf der anderen Seite würde mir Dauerregen auch nicht gut bekommen. Da wäre gefressen werden immerhin ein schneller Tod im Gegensatz zur nassen Kälte, die mir in die Glieder kriechen, meine Feuerkräfte rauben, mich krank machen und schwächen würde und von der ich letztendlich genauso sterben konnte.
Verdammt nochmal, was sind das für Aussichten...
Deshalb sprach ich auch lieber nichts davon aus. Ich musste eben die Zähne zusammenbeißen und mich zusammenreißen. Dass ich das schon die ganze letzte Zeit über tat und damit irgendwann auch an mein Limit kommen würde, daran durfte ich eben nicht denken. Ich hatte schon so einiges hinter mich gebracht und lebte immer noch.
Die Augen hatte ich bereits geschlossen und versuchte nun, meine Gedanken beiseite zu schieben und zu schlafen. Erschöpft genug war ich, aber der harte Boden half nicht gerade dabei, dass mir das gut gelang.
Es war längst dunkel, als ich endlich in einen leichten Schlaf driftete. Wahrscheinlich würde ich auch ohne die Ungeheuer in der Nacht noch ein paar Mal wach werden und meine steifen Glieder in eine andere Position bewegen müssen. Es versprach jedenfalls, keine besonders erholsame Nacht zu werden.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » So 31. Jul 2022, 13:55

Außer einem Seufzen war nichts mehr von Farûna gekommen. Dennoch war ich mir ziemlich sicher, dass sie nicht sofort einschlief. Sie bewegte sich ein paarmal, wohl um auf dem harten Boden eine angenehmere Position zu finden, und ein, zweimal konnte ich auch sehen, dass sie die Augen kurz öffnete.
In der ersten Nacht blieb es direkt bei uns relativ lange still. Das Brüllen und andere Geräusche von den Monstern war auch hier zu hören, und einmal war irgendwo über uns eins, das wohl spürte, dass wir hier waren, uns aber zum Glück nicht zu entdecken schien. Eine komplette Nacht ohne Zwischenfall blieb uns allerdings trotzdem verwehrt. Als ich sah, dass ich ein größeres Vieh näherte, gab ich mein Versteck am Eingang auf und kümmerte mich darum.
Farûna und ich beschränkten uns hauptsächlich auf die Weiterreise am Tag, denn nachts wäre es einfach zu gefährlich, irgendwo auf unebener oder steiler und Fläche voll Geröll unterwegs zu sein, wenn uns die Viecher erwischten. Dafür verbrachten wir mehr Zeit mit der erfolgreichen Suche nach Verstecken. Eine Nacht trafen wir es so gut, dass nichts uns fand, aber Farûna verwandelte sich auch und wir mussten uns Wege suchen, die wir bewältigen konnten. Da wir in den Bergen generell langsamer waren, bekamen wir außerdem irgendwann Probleme mit dem Proviant. Wir rationierten für Farûna erst, aber sie war geschwächt und verletzt und brauchte jede Nahrung, die sie kriegen konnte, weshalb uns auch nichts anderes übrig blieb, als ihr etwas zu jagen. Das konnte sie dann in ihrer Fuchsform wenigstens fressen und verdauen, während ich mir nicht sicher war, wie ihr menschlicher Körper rohes Fleisch aus einem Tierkadaver so gefunden hätte.
Die Viecher ließen uns nicht in Ruhe. Eine Nacht war besonders schlimm, und ich für meinen Teil ging daraus auch nicht unverletzt hervor. Ich war schon froh genug, dass ich nicht von der Bildfläche verschwand und stattdessen Niban auftauchte, doch gleichzeitig spürte ich, dass mich die Reise und die Auseinandersetzungen so langsam ebenfalls an die Grenze der Belastbarkeit trieben. Vor allem deshalb, weil mein Durst weiterhin ausblieb und ich nicht noch einmal was von Farûna nehmen wollte, solange es ihr weiter so schlecht ging.
Die Nächte waren kalt und an einem Nachmittag fing es dann auch an zu regnen. Das Gute: Wir mussten nicht wieder Wasser suchen. Das Schlechte: Es regnete wirklich heftig und bis in den Abend hinein. Blitze machten es zudem auch noch ziemlich gefährlich, sodass wir von Glück reden konnten, einen Unterschlupf gefunden zu haben. Es regnete zwar rein, aber wenigstens wurden wir nicht gegrillt oder von Geröll erschlagen.
Ich verlor ein wenig mein Zeitgefühl und fragte auch gar nicht mehr, wie weit es denn nach Farûnas Einschätzung wohl noch war - als sie sich dann iiiirgendwann von selbst meldete und verkündete, dass es nicht mehr weit sein konnte. Der Gedanke, dass wir es jetzt bald geschafft hatten, wirkte auf mich ziemlich surreal...
"Bist du dir sicher, dass wir richtig sind?", fragte ich sie. Es war irgendwann gegen Nachmittag. Für mich sah einfach alles gleich aus. Aber ich hob den Kopf und versuchte, irgendwelche verdächtigen Gerüche aufzufangen. Nach ... Dämon. Oder einem Gebäude.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Sa 6. Aug 2022, 15:38

Ich hatte bei unserer Reise über die Wiese den Gedanken vermieden, dass wir in den Bergen noch langsamer vorankommen würden, aber jetzt wo wir hier waren, ließ sich das nicht länger ignorieren. Es war gut, dass Dart mich weiter ohne Kommentar trug, denn spätestens hier wäre mir das Laufen wirklich schwer gefallen. Die erste unbequeme Nacht war nur der Anfang, denn bald danach bewegten wir uns tiefer in das Gebirge hinein, sodass von der Wiese hinter uns bald nichts mehr zu sehen war. Ich kannte den ungefähren Weg, aber es war schon eine ganze Weile her, seit ich hier gewesen war. Früher war ich öfter mal durch die Berge gestreift...
Obwohl ich versuchte, uns die begehbarsten Wege zu suchen, war es trotzdem nicht einfach und auch nicht immer möglich. Außerdem hatten im Laufe der Zeit Steinschläge oder sicher auch manchmal die Ungeheuer Wege unpassierbar gemacht, oder ich erkannte sie einfach nicht. Ich war mir aber sicher, dass die Richtung stimmte, auch wenn wir oft allein schon wegen dem Gelände nicht den direkten Weg gehen konnten.
Hinzu kam, dass mein Körper so seine Schwierigkeiten hatte. Ich war froh, dass die nächtlichen Angriffe hier tatsächlich weniger wurden - auch wenn sie nicht ganz aufhörten, natürlich nicht -, teils weil wir hier bessere Verstecke finden konnten oder diese aus Platzgründen leichter zu verteidigen waren, teils wahrscheinlich auch weil das Gelände manchmal recht unübersichtlich war. Wahrscheinlich bekam ich auch gar nicht mit, wie oft Dart uns vor den Viecher verteidigte, denn wir waren jetzt nur noch bei Tag unterwegs und in der Nacht versuchte ich, Schlaf zu bekommen. Was mir nicht immer gut gelang, wegen dem harten Boden, aber auch wegen der Kälte, die zunahm, je weiter wir kamen. Manchmal, wenn wir genug Platz und Holz hatten, machte ich ein kleines Feuer, aber Holz gab es hier leider nicht allzu viel. Immerhin wurde ich nicht noch einmal schlimm verletzt, weil Dart das alles für mich abfing und sich um die Viecher kümmerte. Ich hätte auch ziemliche Probleme gehabt, wenn es anders gelaufen wäre...
Vor allem die Wunde an meiner Seite machte mir zu schaffen, und nachdem wir ein paar Tage im Gebirge waren, setzte meine Verwandlung wieder ein und störte die Wundheilung noch weiter. Es war glücklicherweise noch Vormittag, sodass ich fast einen ganzen Tag hatte, um mich zu erholen, bevor ich wieder zurück in den Menschenkörper gezwungen wurde... Doch auch so setzten mir die Verwandlungen noch deutlich zu. Die Wunden fingen wieder an zu bluten und der Schmerz und die Verwandlung an sich raubten meinem ohnehin geschwächten Körper sehr viel Kraft.
Ich wusste, dass ich jagen musste, so lange ich noch ein Fuchs war, und deshalb versuchte ich es auch. Langsam gingen unsere Vorräte zur Neige. Eigentlich hatte ich auch gar nicht wirklich viel Hunger, doch ich wusste, dass das kein gutes Zeichen war, denn mein Körper brauchte die Nahrung, und dass ich keinen Appetit hatte, war nur ein weiteres Zeichen dafür, wie schlecht es mir ging. Nach meiner Verwandlung war mir ohnehin kotzübel und ich konnte nichts essen, aber nach ein paar Stunden bekamen wir dann trotzdem etwas erjagt und ich füllte gezwungenermaßen meinen Fuchsmagen, in der Hoffnung dass nicht alles wieder rauskommen würde, wenn er zum Menschenmagen wurde.
Ich dachte zwar ab und an auch an Darts nichts vorhandenem Blutdurst - jedenfalls meldete er sich nicht mehr -, doch ich wusste auch, dass ich im Moment nicht wirklich etwas erübrigen konnte. Und da er nichts dazu sagte, schwieg auch ich. Ich konnte nur hoffen, dass er nicht irgendwann ausrasten würde.
Ich gab mir sowieso schon so viel Mühe wie ich konnte, die Zähne zusammen zu beißen und durchzuhalten, denn ich konnte mir denken, wie ermüdend das für ihn sein musste. Das war es für mich auch... Aber ich konnte nunmal nicht anders.
Einmal, als ich den Verband an meiner Seite wechselte, fiel mir eine klebrige Schwärze im Inneren der Wunde auf - die inzwischen am Rand ziemlich rot geworden war und insgesamt nicht wirklich gut aussah. Ich ahnte natürlich, woher sie kam... Aber ob es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, wusste ich nicht. Ich sagte Dart nichts davon und wechselte nur den blutdurchtränkten Verband.
Auch wenn ich sparsam mit Verbänden und Medizin umging, war beides recht bald aufgebraucht. Glücklicherweise war der Schmerz nicht mehr so stark wie am Anfang, doch ich hoffte, wir würden bald ankommen...
Als der Regen dann auch noch kam, konnte ich mich nicht darüber freuen, auch wenn das Ruhe vor den Monstern und außerdem Wasser bedeutete, denn auch trinken tat ich bei weitem nicht genug, seitdem wir in den Bergen waren. Am Anfang war es noch in Ordnung und einfach nur nervig, kalt und nass eben, doch als der Regen immer stärker wurde und wir uns in ein Versteck flüchten mussten, wurde es wirklich unangenehm. Ich nutzte die Gelegenheit und trank mich satt, wir füllten die Wasserflaschen auf, aber am nächsten Tag, als der Regen aufhörte, fühlte ich mich eher schlechter. Es war auch kein Wunder, wenn ich hier krank wurde, mit dem ganzen... Und als ich mich einen Tag später noch einmal verwandelte, gab mir das so ziemlich den Rest. Wäre ich allein gewesen, hätte ich vielleicht einfach aufgegeben, denn ich hatte wirklich keine Lust mehr.
Aber zum Glück war Dart da und wir kämpften uns irgendwie weiter - oder eher ich, und er mit mir. Es konnte nicht mehr weit sein. Wir waren ganz nah...
Das sagte ich ihm auch, als ich mir sicher war, dass wir fast da waren, weil ich die Gegend wiedererkannte. Noch war von der Schlucht nichts zu sehen, aber sie lag ja auch gut versteckt.
"Ja", sagte ich und hob den Kopf etwas von Darts Schulter an. Er trug mich immer noch - anders ging es auch gar nicht - und ich war jetzt einfach nur noch froh darum, denn ich fühlte mich einfach nur matt und hatte wahrscheinlich auch wieder Fieber. Und mir tat alles weh.
Ich deutete ein wenig nach rechts. "Hier noch den Weg lang und hinter die Felsen da. Dann sieht man sie schon fast." Ich konnte es selbst kaum glauben. Der Weg war mir sehr viel länger vorgekommen als sonst immer.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » So 21. Aug 2022, 12:55

Farûna bestätigte meine Frage noch einmal, auch wenn ihr fehlender Elan und ihr schlappes Gewicht auf meinem Rücken die Tatsache, dass wir gerade irgendwo ankamen, nicht weniger surreal machte. Ihre Haut war ziemlich bleich, wie schon seit geraumer Zeit, als sie mit einem Finger den Weg entlang zeigte, den ich nehmen sollte.
Sorgen machte ich mir keine um sie, da mein Mitgefühl nicht wirklich vorhanden war und meine emotionale Bindung zu ihr aufgrund dieser ganzen Situation, der verzwickten Tatsachen zwischen und ... überhaupt dem ganzen Müll eher negativ. Das hieß, ich mochte sie, aber nicht genug, um wirklich echte Sorge zu empfinden. Das bedeutete allerdings nicht, dass mir nicht klar wäre, wie scheiße es ihr ging. Ihr Körper hatte echt abgebaut, sie hing nur schlaff auf meinem Rücken und zwischendurch war ich mir manchmal gar nicht mehr so sicher, ob sie richtig bei Bewusstsein war. Vor allem in den letzten Stunden und nach dem ganzen Regen war es schlechter geworden. Sie war am Ende ihrer Kräfte und Reserven.
Vielleicht war es ein Wunder, dass wir es überhaupt bis hierher geschafft hatten und sie immer noch lebte. Alleine wäre es ihr unmöglich gelungen.
Ich ging weiter, und tatsächlich tat sich hinter der Biegung und einigen weiteren Schritten eine Schlucht auf. Sie war nicht riesengroß und zog sich etwas in die Länge, bis hin zu einem Wasserfall in der einen Ecke. Aber... Von einem Gebäude war nichts zu sehen... Dafür fiel mein Blick auf etwas anderes, das sich irgendwo dort unten befand, und meine Augen verengten sich.
Ich ließ es zunächst unkommentiert und blieb stattdessen nur stehen. Selbst, wenn Farûna trotz fehlendem Gebäude immer noch dort hinunter wollte - sie war kaum in der Lage, hinunterzufliegen. Geschweige denn, selbst zu klettern. Vermutlich könnte sie sich auch nicht mehr richtig festhalten, wenn ich mit ihr auf dem Rücken kletterte...
"Bist du dir wirklich sicher, dass wir richtig sind?" Es war mehr eine zynische Frage, denn mittlerweile war sogar ich mir sicher, dass wir richtig waren. Wir fanden nur nicht das vor, was Farûna gesagt hatte...
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Di 23. Aug 2022, 13:15

Endlich bogen wir um die Ecke und ich entdeckte den oberen Teil der Schlucht, die ich wiedererkannte. Das Rauschen des Wasserfalls war zu hören und ich konnte kaum glauben, dass wir es tatsächlich geschafft hatten. Endlich...
Meine Erleichterung war spürbar, aber sie hielt sich noch in Grenzen. Glücklicherweise, denn auf das was wir dann zu sehen bekamen, war ich nicht vorbereitet.
Da war nichts... Kein Gebäude mehr, es war alles weg. Der Gedanke wollte in mir aufkriechen, ob wir wirklich am richtigen Ort waren, aber eigentlich gab es da keinen Zweifel, es war richtig. Nur dass Karchkun nicht mehr da war...
Ich war zu schockiert um etwas zu sagen, sogar zu sehr, um auf Darts Kommentar zu antworten. Ich starrte nur hinab in die Schlucht auf die Überreste dessen, was einmal ein Gebäude gewesen war.
Bis jetzt hatte ich gar nicht gemerkt, wie sehr ich mir Hoffnungen gemacht hatte und mich daran geklammert hatte, dass alles besser werden würde, wenn wir erstmal hier angekommen waren. Dass Karchkun sicher war und Kayle das schon alles hinkriegen würde. Klar war da noch diese leise Stimme in mir gewesen, die genau das hier befürchtet hatte, aber vor allem als wir tiefer in die Berge vordrangen, hatte ich dieser Stimme einfach keinen Raum mehr gegeben. Ich hatte gehofft...
Und nun war alle diese Hoffnung mit einem Mal zerstört. Ich hätte es wissen müssen, ja... Aber...
Matt ließ ich den Kopf auf Darts Schulter sinken und atmete langsam aus, den Blick immer noch nach unten auf die Überreste von Karchkun gerichtet. Jetzt wusste ich echt nicht mehr weiter. Es war aus... Nie im Leben würde ich den Weg wieder zurück schaffen. Ich hatte auf Risiko gespielt und verloren.
Lange blieb ich still und erholte mich von dem Schock. Mein Blick schweifte auch über das... was auch immer es war, die schwarze Kugel, da tief in einem Krater, wo einmal Karchkun gewesen war. Keine Ahnung was das sollte.
Und wo war Kayle? War er überhaupt noch da? Hätte ich es gespürt, wenn er... nicht mehr da wäre?
"Lass mich runter", bat ich Dart schließlich leise und runzelte leicht die Stirn, weil mir ein Gedanke gekommen war. "Ich will etwas versuchen", teilte ich ihm gleich darauf mit, ohne den Blick von dem schwarzen Etwas am Grund der Schlucht zu nehmen. Jetzt wo wir kein Ziel mehr hatten, hatte ich auch nichts mehr zu verlieren.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Fr 26. Aug 2022, 12:50

Ich war sowieso nicht sicher gewesen, wie ich mir so ein Gebäude mitten im Gebirge vorstellen sollte, das am Grund einer Schlucht stand. Aber jetzt, wo nur noch Überreste davon zu sehen waren, war es noch schwerer geworden. Ich war natürlich weit entfernt davon, so schockiert zu sein wie Farûna. Natürlich ging das hier aber auch an mir nicht spurlos vorbei. Bis gerade eben hatten wir noch ein Ziel gehabt, das es zu erreichen galt und das uns die ganze scheiß Lage hoffentlich wieder angenehmer machte. Einen Ort, an dem wir nachts sicher waren und nicht ständig damit rechnen mussten, angegriffen zu werden.
Aber dieses Ziel hatten wir zwar erreicht - nur gab es davon jetzt nichts mehr, und das bedeutete, dass alles umsonst gewesen war. Die ganzen Tage, ach was, Wochen des Herumlaufens, Weglaufens, Angreifens und Verteidigens. Farûnas gesundheitliche Lage kam noch hinzu - und jetzt standen wir vor ... nichts.
Na ja, außer diesem Etwas da unten, von dem durchaus etwas ausging, das ich in Richtung Dämon schieben würde, aber ich witterte nichts Konkretes und wusste auch nicht, was es sein sollte. Hätte noch gefehlt, wenn daraus ein weiteres Monster schlüpfen konnte, weshalb ich eher hoffte, das das Ding in Verbindung mit diesem Kayle stand.
Ein wenig mechanisch und automatisch ging ich etwas in die Knie, damit Farûna von meinem Rücken rutschen konnte, ohne dass ich den Blick abwandte. Ich sah auch nicht hin, als ich sie mit der einen Hand etwas festhielt, damit sie nicht gleich zu Boden ging, sondern erst ihr Gleichgewicht suchen konnte. Erst verzögert wandte ich mich zu ihr. "Was meinst du?", fragte ich sie und hob eine Augenbraue.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » So 28. Aug 2022, 13:59

Ehrlich gesagt war ich sehr froh, dass Dart nicht gleich anfing auf mir rumzuhacken, schließlich hatte ich uns hierher mitten in die Berge geführt, und das für nichts, wie sich jetzt herausstellte... Er schwieg einfach und ließ mich von seinem Rücken runter, wobei ich mich auch noch weiter an ihm festhielt. Stehen konnte ich zwar, aber mein Körper war schwach und ich war um etwas Halt dankbar. Auch mein Blick ging immer noch in die Schlucht hinab und ich zögerte auch noch ein wenig, weil ich nicht so recht wusste, wie ich es anstellen sollte. Schließlich aber ließ ich mich vorsichtig zu Boden sinken und setzte mich hin, weil es so einfacher war für mich. Und ich wusste nicht, wie lange ich brauchte - wenn es überhaupt etwas brachte.
Mein Blick huschte hinauf zu Dart bei seiner Frage und ich überlegte kurz. "Ist schwer zu erklären", sagte ich, vor allem eher weil ich nicht gern darüber redete, und verzog dann das Gesicht zu einem gequälten, freudlosen Lächeln. "Aber mach dir nicht zu viele Hoffnungen, bei unserem Glück gerade." Ich atmete einmal tief aus und der Ausdruck verschwand aus meinem Gesicht. Naja, ein Versuch war es immerhin wert... "Gib mir nur etwas Zeit und Ruhe", bat ich und warf Dart noch einmal einen Blick zu.
Dann, sofern er nichts mehr dagegen einzuwenden hatte, schloss ich die Augen und atmete noch einmal durch. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung was genau ich machen musste, aber... ich versuchte es einfach mal.
Ich hatte bisher noch nie versucht, bewusst Kontakt zu dem Etwas in mir aufzunehmen. Früher hatte ich seine Stimme oft gehört, wie ein anderes Wesen in mir drin, hatte es gespürt, und ganz früher war es irgendetwas zwischen Angst und dem reizvollen Gefühl von Macht gewesen, das ich empfunden hatte, das Gefühl dass ich nicht länger hilflos und unbedeutend war, sondern dass auch ich kämpfen konnte, wütend sein und zerstören, wo andere mich zuvor zerstört hatten. Ohhh, und das Ding war so wütend gewesen, so wütend dass ich diese Wut nur zu gerne als meine eigene übernommen hatte... Oder war es meine unterdrückte Wut gewesen, die es gefüttert hatte?
Irgendwann war die Angst davor verblasst, und dann irgendwann auch das Gefühl, ein zweites Etwas in mir zu haben. Es war mit mir verschmolzen und ein Teil von mir geworden, bis ich es nicht mehr wahrnahm, aber ich wusste, dass es noch da war.
Ich wusste auch noch, wie es war, davor Angst zu haben. Angst, von der Schwärze verschlungen zu werden, von diesem so tief Schwarzen, das man sich nicht vorstellen konnte, wenn man es nicht kannte. Ich wusste noch, wie es mich kontrollieren und ins Innere meines Körpers zurückdrängen konnte. Wenn es wollte, war es stärker als ich - damals zumindest war es das gewesen. Und ich hatte es nicht darauf angelegt, es noch einmal zu wecken, seitdem es sich zumindest meinem Empfinden nach zurückgezogen hatte und mich alleine mein Leben leben ließ.
Deshalb war da auch durchaus eine gewisse Unruhe in mir, als ich versuchte, in mich zu gehen und nach diesem schwarzen Etwas zu suchen und es zu wecken. Aber vor allem wusste ich auch, dass das Etwas ein Teil von Kayle war, dass ich ihn dadurch vielleicht erreichen konnte, dass auch er mich zwar damit kontrollieren konnte, aber das war der Preis für die Freiheit, die ich mir erkauft hatte. Und ich wusste auch, dass ich ohne das Etwas und ohne Kayle schon längst nicht mehr am Leben wäre, und auch wenn das Etwas mich auch verändert hatte, es hatte mir auch Kraft und Macht gegeben, mehr als ich früher gehabt hätte.
Es gab vielleicht einen guten Grund, Angst vor einer gierigen, dämonischen Schwärze zu haben, die einen verschlingen wollte, aber es gab ebenfalls gute Gründe, sie zuzulassen. Ich hatte mich dafür entschieden, und ich bereute es nicht.
Ich versuchte, mir dieses Gefühl in Erinnerung zu rufen, das Gefühl von diesem Etwas in mir, das da irgendwo war. Ich versuchte es zu finden, ich dachte daran wie es gewesen war, wie ich seine Stimme gehört hatte und wie es mich von innen her überwältigt hatte. Zwar wollte ich nicht, dass es das wieder tat, ich wollte nicht die Kontrolle verlieren und mich nicht davon auffressen lassen, aber ich wusste auch, dass ich ihm Raum geben musste, und vielleicht musste ich es auch ein klein wenig zulassen, um es zu wecken. Ich wusste zwar nicht wie, aber ich versuchte es, indem ich mich nach den Erinnerungen und Empfindungen von damals ausstreckte. Indem ich aufhörte, es in den hintersten Winkel meines Bewusstseins zu verbannen, und indem ich mich ihm öffnete.
Komm schon, sagte ich ihm - oder dachte es, denn anders konnte ich nicht mit ihm sprechen, und wenn es in mir war und wach war, dann würde es auch meine Gedanken hören. Komm schon, ich brauche dich. Wach auf. Kayle... Wo bist du?
...Lebst du überhaupt noch?

Dart würde wohl nicht viel sehen, außer dass ich still dasaß und die Stirn runzelte, während ich versuchte mich zu konzentrieren. Nur meine Schwanzspitze zuckte leicht, und ab und an ein Ohr.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Kayle » So 11. Sep 2022, 11:07

(Sorry, dass ich jetzt doch länger gebraucht habe. Das RL hat zugeschlagen x.x)

Eine unbestimmte Zeit verging, in der sich in der Schlucht nichts regte. Es war, als würde die Zeit dort stillstehen, als hätte man diesen winzigen Teil des Gebirges einfach in der Zeitrechnung vergessen. Das kein Windhauch es hinunter auf den Grund schaffte, stimmte nicht, doch dadurch, dass es keinen einzigen Grashalm mehr gab, gab es nicht wirklich etwas, das sich regte. Einmal regnetes es, winzige Steinchen bewegten sich wenn die dicken Regentropfen auf die Erde traf und erinnerten den Ort daran, das sich die Welt weiter drehte. Von der schwarzen Sphäre ging ein Zischen aus und ein leichter Dunst stieg von ihr auf, als ob der Teil des Wassers, der auf ihre Oberfläche traf, einfach verdampfte.
Als sich die beiden Lebewesen der Schlucht näherten, war die Erde schon längst wieder getrocknet und die Schlucht schien erneut unbeweglich, leblos...
Vielleicht wäre das auch während der nächsten Tage oder Wochen, vielleicht sogar Jahre so geblieben...wenn diese Lebewesen nicht gekommen wären und das Fuchswesen etwas mit sich brachte, versuchte, Kontakt aufzunehmen...
Es tat sich zunächst nichts...dann tat sich nur äußerlich nichts, denn es gab tatsächlich etwas, das sich im Inneren der Kugel regte, auch wenn das keiner spüren konnte. Schließlich spürte auch Farûna, dass sich etwas in ihrem Inneren regte, ganz leicht nur. Etwas hauchte ihr etwas zu, ganz leise nur...
Schtchaa...
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Di 13. Sep 2022, 10:33

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, die ich hier saß und still war und versuchte, mich zu konzentrieren und irgendwie Kontakt zu der Schwärze, zu Kayle aufzunehmen. Ich hatte keine Ahnung, ob es überhaupt etwas bewirken könnte oder ob ich es schaffte. Das Etwas in mir war zwar ein Teil von mir geworden, aber es war auch etwas Eigenes, mit einem eigenen Kopf. Zumindest früher... Denn je länger es dauerte, umso mehr kroch der Gedanke in mir auf, dass es vielleicht gar nichts eigenes mehr war... dass es so lange in mir gewesen war, dass es einfach nur noch ein Teil von mir war und ich mit mir selbst sprach...
Ich gab nicht auf, denn mir blieb sowieso keine andere Möglichkeit.
Und dann, irgendwann, regte sich etwas. Zuerst nur ein leiser Eindruck, wie ein Rascheln eines Blattes, das ich mir auch gut hätte einbilden können. Aber es war das leichte Gefühl, dass ich nicht alleine war. Dass da Etwas war.
...Bist du da? Komm raus... Komm. Komm zu mir. Wo bist du? Wo ist er?
Ich wusste nicht genau wo der Unterschied war, wie eng es mit Kayle verbunden war, ob ich mit dem Etwas oder mit Kayle sprach, ob ich ihn überhaupt erreichen konnte oder nur das Etwas in mir, aber erstmal war das auch nicht so wichtig. Die Grenzen verschwammen manchmal. Erstmal horchte ich aufmerksam in mich hinein, ob ich wirklich eine Antwort bekommen würde.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Mo 19. Sep 2022, 15:12

Auch wenn ich der Meinung war, dass es nie zu schwierig war, etwas zu erklären, wenn man wirklich wollte, widersprach ich Farûna erneut nicht. Meine Frustration der letzten Tage hatte sich mit einem einfachen Schnips in Resignation verwandelt. Ich hatte keinen Bock mehr, aber ich hatte auch keinen Elan mehr, meinem Ärger luftzumachen. Es war, als hätte mir die Erkenntnis, dass hier gerade nichts von dem war, was ich erwartet hatte, jeden weiteren Willen aus dem Körper gesaugt, wie ich es sonst mit Blut tat. Nach dem mir nicht mehr verlangte.
Ich nickte nur, als sie mich darum bat, ihr eine Weile Ruhe zu geben. Als sie sich auf die Knie sinken ließ, hielt ich sie noch kurz fest, damit sie gut auf dem Boden ankam, doch dann zog ich mich zurück. Ich machte ein paar Schritte zurück, sodass die Kante der Schlucht es mir wieder weniger ermöglichte, hinunterzusehen, doch ich wandte mich anschließend ab und suchte mir eine kleine Erhöhung ganz in der Nähe. Dadurch war Abstand zu mir und Farûna, aber ich konnte wieder nach unten sehen.
In den ersten Momenten beobachtete ich sie, doch nach außen hin tat sie eigentlich gar nichts, sodass ich mir denken konnte, dass sie es nicht auf physischer Ebene versuchte, sondern vielleicht mit ihren Gedanken, einem Gespür oder vielleicht noch etwas anderem. Ich konnte spüren, dass etwas in ihr war, das sich von einem ... nun ja, normalen Fuchs unterschied. Damit meinte ich nicht ihr Feuer, ihre Flügel oder die Tatsache, dass sie sich gezwungenermaßen in einen Menschen verwandelte. Es war etwas ... Dunkles, etwas, das mehr so war wie ich, aber dann wieder auch nicht. Und mit der Zeit begann ich mir einzubilden, dass sie es in den Vordergrund holte. Oder vielleicht war es auch nur das, was von da unten kam, denn das war diesem Gefühl ganz ähnlich.
Meine Nasenflügel bebten leicht, als ich den Geruch hier tiefer einatmete und etwas daraus zu entziffern versuchte. Es gelang mir nicht. Es löste auch keine Erinnerung aus, genauso wenig wie bei Farûna, die mich vorher schon gekannt hatte. Ich war nicht sicher, ob ich mir die schwache Veränderung nur einbildete, oder ob sie wirklich da war. Meine Pupillen zuckten trotzdem kurz und ich ließ das Ding unten in der Schlucht nicht mehr aus den Augen.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Kayle » Sa 24. Sep 2022, 17:30

Der Feuerfuchs bekam keine Antwort auf ihre unausgesprochenen Fragen...zumindest nicht so, wie sie es vielleicht erwartete. Da war zumindest nichts, was direkt auf sie reagierte als sie diese Fragen stellte...es blieb bei dieser einen Regung...
Doch dafür tat sich etwas dort unten, auf dem Schluchtgrund, bei der schwarzen Sphäre. Es war nichts sichtbares, es änderte sich nichts an dem kugelartigen Gebilde selbst oder an der Umgebung...doch das, was sich in ihr befand, spürte die Anwesenheit der Schwärze, die sich zusammen mit dem Feuerfuchs am oberen Schluchtrand befand.
Es vergingen einige Minuten und es mochte schon so wirken, als würde sich nie etwas ändern...doch dann unterbrach eine Bewegung die glatte Oberfläche der Sphäre; sie begann, sich zu wölben und zog sich über das kugelartige Gebilde, eine kreisförmige Welle, die sich auf der anderen Seite der Sphäre traf und erneut verschwand, von der Kugel verschluckt wurde... die Schwärze beulte sich dort nach außen, wuchs an, wurde größer...
Bis sie schließlich mit einem schmatzenden Geräusch aufbrach und etwas auf dem Boden landete, das über und über mit der Schwärze bedeckt war, während die Kugel, nun deutlich kleiner, wieder ihre runde Form annahm, fast so, als wäre nichts gewesen.
Es war vom oberen Schluchtrand vermutlich schwer zu erkennen, doch das, was dort aus der Sphäre geplumpst war, war ein menschlicher Körper mit einem Schwanz und einem deutlich sichtbaren Hörnerpaar.
Die Gestalt regte sich nicht...
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Di 27. Sep 2022, 13:25

Es blieb still... Viel zu still, so wie vorher auch, und der Eindruck, dass ich nicht alleine war, verblasste so schnell wieder wie er gekommen war und hinterließ damit merkwürdigerweise noch stärker das Gefühl, ganz alleine zu sein... Alleine mit meiner furchtbar ätzenden, oder eher verzweifelten Situation, nur mit Dart, der sich nicht mehr an mich erinnerte und mich nicht kannte... Also am Ende ganz allein.
Ich wusste nicht warum da eine Regung gewesen war und die jetzt verschwunden war, aber sie hatte zumindest meine Furcht beiseite geschoben, denn... es stimmte, ich wollte nicht alleine sein. Komm schon. Sag etwas.
Ich merkte nicht, dass sich unten in der Schlucht etwas tat, denn ich versuchte mich auf mein Inneres zu konzentrieren. Aber da war nichts mehr. Was unglaublich frustrierend war...
Vielleicht merkte ich irgendwann doch etwas, vielleicht fingen meine feinen Ohren die leisen Geräusche auf, oder es war Dart, der auf sich aufmerksam machte (falls er das tut^^), oder das nach innen horchen war einfach zu anstrengend auf die Dauer, jedenfalls lenkte mich etwas ab und ich öffnete die Augen wieder. Ich fühlte mich noch ein wenig neben mir, aber der Eindruck verschwand recht schnell, als ich sah, dass sich untem am Boden der Schlucht etwas getan hatte.
Es war zu weit weg, um irgendetwas genauer zu erkennen, und am Boden der Schlucht war es schon deutlich dunkler geworden, denn die Sonne würde nicht mehr allzu lange da sein. Aber auch so wusste ich, dass es nur eine Person gab, die damit etwas zu tun haben konnte. Kayle...
Meine Ohren hatten sich gespitzt und ich mich ein wenig mehr aufgerichtet, während ich nach unten in die düstere Schlucht starrte. "Wir müssen da runter", sagte ich leise. Genau genommen wusste ich auch nicht, was wir da unten eigentlich tun sollten, aber irgendetwas mussten wir tun, oder zumindest nachsehen was los war.
Was natürlich leichter gesagt als getan war, denn da runter zu kommen war zumindest für mich ein Ding der Unmöglichkeit.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Di 27. Sep 2022, 18:06

Ich war dabei geblieben, die Sphäre unten in der Schlucht zu beobachten, da Farûna nichts Greifbares tat und es offenbar angemessen war, zu meinen, sie würde etwas versuchen, das mit dem Ding da unten zusammenhing. Also musste es ja auch irgendwann irgendwie reagieren. Jedenfalls dann, wenn sie Erfolg hatte.
Meine Augen waren sehr viel besser als die eines Menschen, und gerade in der einsetzenden Dämmerung und der Dunkelheit funktionierten sie am besten. Dadurch konnte ich auch nicht nur gleich erkennen, dass etwas mit der Sphäre geschah, sondern auch, was genau. Es sah erst ein wenig so aus, als würde eine Luftblase sich gegen eine träge, zähe Masse drücken und ihre Oberfläche ausbeulen. Wie bei blubberndem Schlamm vielleicht. Oder wie in einem kochenden Hexenkessel, wenn man diese etwas klischeehaften Vergleiche benutzen mochte. Ich setzte mich auf und vergente leicht die Augen, den Fokus ganz auf das Ereignis gerichtet.
Und dann platzte diese Blase auf der Blase mit einem schmatzenden Geräusch, und etwas ergoss sich daraus. Es war etwas Festeres, das mit zähflüssigem schwarzen Teer überzogen zu sein schien. Nur dass es kein Teer war und meine Pupillen sich zusammenzogen, als der Geruch an meine Nase drang. Genauso wie das Feste nicht irgendwas Festes war, sondern ein Körper, der Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte. Den Schwanz konnte ich in der Schwärze nicht ausmachen. Die festen Gebilde auf dem Schädel schon. Hörner.
Also, mich machte das unruhig.
Ich hatte ja gewusst, dass dieser Kayle ein Dämon war und so weiter, und ich hatte es von vornherein suspekt gefunden, als Farûna mir erzählt hatte, dass er anderen half und dieses Karchkun für verschiedene Wesen gemacht hatte. Aber das hier ließ meine Instinkte anschlagen.
Mein Blick flog zu Farûna, die meinte, wir müssten da runter. Das war mir schon klar, aber... Mein Gefühl hielt das für keine wirklich gute Idee.
Zähneknirschend stand ich auf. "Und wie, denkst du, kommen wir zusammen da runter?", fragte ich sie, da mir gleichzeitig auch klar war, dass ich jetzt nicht einfach das Handtuch werfen und abhauen konnte. Nun, ich konnte schon, würde ich aber so kurz vorm Ziel eh nicht.
Ich trat wieder näher zu ihr, ohne das Ding da unten richtig aus den Augen zu lassen. Ich sagte nichts darüber.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Di 27. Sep 2022, 19:10

Mein Blick blieb weiterhin auf die dunkle Gestalt da unten am Boden gerichtet - zumindest wirkte es mehr oder weniger wie eine Gestalt -, die Ohren gespitzt, auch als Dart aufstand und zu mir trat. Seine Frage war natürlich die große Preisfrage... Und darauf hatte ich keine Antwort. Was ihm sicher nicht gefallen würde, dabei konnte ich jetzt schon heraushören, dass er nicht erfreut über das alles hier war.
Ich wusste zwar auch nicht weiter, aber jetzt wo sich immerhin etwas getan hatte, keimte wieder diese dumme, dumme Hoffnung in mir auf. Ich konnte gar nicht anders.
Und außerdem gab es mir zu denken, dass sich da unten nichts mehr rührte. Und das beunruhigte mich auch ein wenig. Noch ein Grund mehr, dass wir unbedingt etwas tun mussten.
"Ich weiß nicht", gab ich nach ein paar Momenten leise zu und senkte den Blick endlich, rückte ein wenig näher an die Schlucht heran, ohne aufzustehen, und ließ den Blick über die Felswand schweifen. Einmal war ich mit Hilfe meiner Flügel hinab gekommen, aber das war in meiner normalen Gestalt gewesen, und es war mir deutlich besser gegangen als jetzt.
Die Schlucht war ja auch so gedacht, dass man da nicht einfach rein konnte...
Eigentlich hatte ich auch gehofft, wir würden Hilfe damit bekommen, aber offenbar war das nicht der Fall, also mussten wir es eben selbst hinkriegen. Ich jedenfalls musste es. Ich wusste zwar nicht wie, aber ich musste da runter. Ich musste zu ihm...
Schweigend breitete ich meine Flügel zu ihrer vollen Länge aus, zögerlich, wie um auszuprobieren, ob sie noch funktionierten. Ich machte einen lockeren Flügelschlag... Wo das eine Vieh mich erwischt hatte, tat es schon noch weh, aber sie ließen sich bewegen...
Ja, ich wusste selbst, dass das keine gute Idee war, aber hatten wir eine Wahl?
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Fr 30. Sep 2022, 08:05

Ich wartete ungeduldig auf Farûnas Reaktion, meinen Blick wieder hinunter in die Schlucht und zu dem schwarzen Etwas gerichtet, das dort auf dem Boden bei der Sphäre lag und sich nicht weiter rührte. Meine Sinne sagten mir, dass ich nicht dort runter gehen sollte. Aber ich war verdammt noch mal nicht tagelang durch die Wildnis gelaufen mit einem verletzten, kranken Feuerfuchs, der offenbar auch noch ganz andere Probleme hatte, hatte mich nicht mit Dutzenden Viechern angelegt, um jetzt umzudrehen und … ja, was und? Genau – die Alternative war, vor nichts zu stehen. Außerdem hatte ich verstanden, dass Farûna und ich irgendwie miteinander zu tun hatten, wenn auch Niban es sehr kryptisch und überhaupt nicht ausdrücklich oder deutlich von sich gegeben hatte.
Aber wollte ich mich deshalb freiwillig einem Dämon nähern, der gerade aus einer großen Eiterblase hervorgeplatzt war und sich jetzt nicht regte?
Innerlich fluchte ich und stieß dabei ein Geräusch aus, das gut ein wortloses Äquivalent hierzu sein konnte. Es war kein freundlicher Laut.
“Spinnst du jetzt komplett? Du brichst dir alles, wenn du da mit denen runterspringst“, zischte ich Farûna an, die testweise ernsthaft mit ihren niedlichen kleinen Flügeln schlug, als wäre nicht für jeden total offensichtlich, dass sie ihren Sturz allemal ein wenig verlangsamen würden, wenn überhaupt.
Mein Blick fiel auf die ganzen Sachen, die wir dabei hatten, und ich zerrte nach einem Moment die Decke hervor, die ich immer unter den Trägern des Rucksacks eingeklemmt hatte. “Wir können versuchen, dich auf meinem Rücken festzubinden, damit du dich nicht zu stark selbst festhalten musst.“ Wir konnten sie auch zerreißen, damit es besser hielt und stabiler war, auch wenn Farûna danach dann nichts mehr außer ihrem Mantel hatte, der sie beim Schlafen schützte. Na ja, falls wir überlebten. Jedenfalls, ich war eher zum Laufen als zum Klettern gemacht, aber ich traute mir durchaus zu, uns irgendwie einen Weg nach unten zu suchen. Nur festhalten konnte ich Farûna dabei nicht, und da die Schluchtwand steil war, konnte ich mich auch nicht vorbeugen, sodass sie einfach nur an mir dranlehnen musste. Und in dem Zustand, in dem sie sich gerade befand, glaubte ich nicht, dass sie sich ohne Absicherung fest genug an mich klammern konnte, um keinen Abgang zu machen.
Allerdings wusste ich auch, dass ihr Gewicht dafür sorgen würde, dass ich weniger Halt am Fels fand. Aber eine bessere Idee fiel mir nicht ein. Wenn sie sprang, brach sie sich alles. Und wenn ich sprang, brach ich mir wahrscheinlich auch fast alles.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Farûna » Sa 1. Okt 2022, 18:06

Auch wenn ich mich gerade immer noch ein wenig seltsam fühlte, so als würde ich neben mir stehen, und mit den Gedanken eher bei Kayle dort unten war und weniger bei Dart, rüttelte mich sein ungehaltener Kommentar wieder ein wenig auf und ich legte die Ohren leicht zurück. Ich warf ihm einen Blick zu.
"Hatte ich auch nicht vor", brummte ich, wusste aber natürlich, dass er Recht hatte. Alles was ich versuchen konnte, egal ob ich klettern oder fliegen oder springen oder sonstwas wollte, es war alles Wahnsinn. Meine Flügel würden mich in dieser Gestalt nicht tragen, das wusste ich. Ich konnte auch eigentlich nur darauf hoffen, dass sie meinen Fall genug abfangen konnten... und dass der Fall generell nicht so hoch wurde, weil ich bis dahin schon ein Stück hinab gekommen war... Wie auch immer ich das anstellen sollte...
Ich drehte den Kopf und sah zu Dart, als er zum Rucksack trat und die Decke herauszog. Seine Idee war auch nur wenig besser als meine, denn dass der Stoff - und der Knoten - mein Gewicht so lange aushalten würde, war ziemlich fraglich, und es stimmte, selbst halten konnte ich mich nicht. Und ob Dart so gut klettern konnte, dass er mich mit tragen konnte, wusste ich auch nicht.
"Kannst du mit mir auf dem Rücken klettern?", fragte ich ihn, zwar nicht wirklich von dem Plan überzeugt, aber naja, es war wohl der beste den wir bisher hatten. Im Notfall - im wahrsten Sinne des Wortes - hatte ich immer noch meine Flügel, auch wenn sie nicht wirklich tragen würden. Uns beide zusammen erst recht nicht.
Ich seufzte leise. Ohne mich würde Dart noch eher unten ankommen, er bekam ja alles schon irgendwie hin. Aber ich wusste auch nicht, ob es eine gute Idee war, ihn alleine gehen zu lassen. Und ob er das überhaupt wollte. Er selbst jedenfalls schlug es nicht vor, also sagte ich auch nichts.
"Wenn wir... irgendwas wie ein langes Seil hätten, könnten wir uns von hier oben absichern", überlegte ich. Was natürlich sinnlos war, denn wir hatten nichts dergleichen. Die paar übrigen Kleidungsstücke halfen da auch nicht.
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Re: Zwischen roten Felsen

Beitragvon Dart » Mo 3. Okt 2022, 10:23

Mein Blick hing an der Decke, während ich Farûnas Worten zuhörte. Das hieß, er huschte auch noch ein, zweimal zurück in die Schlucht hinunter, hin zu der Sphäre und der wie von schwarzem Teer überzogenen Person, die daneben lag. Ob die Decke wirklich nicht stabil genug war, Farûna fest auf meinem Rücken zu halten, wusste ich nicht. Es war eine Wolldecke - allerdings stimmte es, dass man schlecht einen guten Knoten reinmachen konnte, selbst, wenn man sie in schmalere Streifen riss.
Ihren letzten Vorschlag fand ich eigentlich auch gar nicht so schlecht, doch unsere Auswahl an Kleidung war begrenzt, und die würde vermutlich noch schneller reißen als die Decke. Und wenn man die in lange Streifen riss, die man aneinanderband?
"Ich könnte mit dir klettern, ja. Aber die Schlucht ist sehr steil, dein Gewicht wird mich nach hinten ziehen und uns weniger Halt geben. Und du müsstest dich ... einfach sehr stark festhalten." Deshalb das Festbinden.
Ja, aktuell wäre es echt irgendwie praktischer gewesen, wenn Farûna in ihrer Fuchsgestalt wäre. Zum einen könnte sie mit höherer Wahrscheinlichkeit allein heile unten ankommen. Zum anderen könnte man sie, wenn sie nicht hätte nach unten gleiten können, viel besser auf meinem Rücken festbinden können. Ich stieß ein frustriertes Seufzen aus und wandte mich dann wieder richtig an sie. Nicht ohne dass ein Teil meiner Aufmerksamkeit weiter da unten hing.
"Ich kann die Decke zerreißen und wir können sehen, wie lang wir sie zusammenbinden können. Den Mantel könnten wir dazunehmen. Aber die Streifen müssen breit sein, sonst sind sie nicht besonders stabil und werden reißen. Und du müsstest allein daran hinunterklettern. Oder ich lasse dich dran runter, wodurch sie aber nicht so lang ist, weil wir dich festbinden müssen.
Oder wir versuchen, dich an meinem Rücken festzubinden, und suchen eine Stelle, die nicht ganz so steil ist."

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