Re: In der Stadt
von Ninui » So 24. Nov 2019, 21:14
Wow, so schnell hatte Jareth seine Meinung noch nie geändert. Hatte er eben nicht gesagt, dass er nicht daran glaubte, dass diese schwarzen Viecher von dem Dämon kamen?! Ich warf ihm nur einen kurzen Blick zu, antwortete dann aber nicht mehr darauf, weil wir über eine umgestürzte Laterne hinwegklettern mussten, die in eine Glasscheibe des nächsten Hauses gestürzt war. Vielleicht hatte Jareth diesen..anderen gemeint?! Wer wusste das schon. Die Waffe rutschte mir bei der Kletteraktion beinahe aus der Tasche, aber ich konnte sie hastig zurückschieben. In den menschenleeren Straßen war ich mir mit dem Teil nicht ganz so blöd vorgekommen, aber jetzt, wo wir die ersten Menschen antrafen, kam es mir so vor, als hätte ich etwas Verbotenes bei mir.
Dabei trug jeder Bewohner ein gewisser Argwohn in den Augen, hinter der Angst. Trotzdem zupfte ich unbewusst an meinem Shirt und zog es noch ein Stück tiefer über meine Hosentasche, in dem sich die Waffe befand, als wir an einem Polizeiauto vorbeigingen. Mir reichte das eine Verhör und konnte gut und gerne auf ein weiteres verzichten. Aber sie hielten uns nicht einmal wegen Barti auf, sondern versuchten weiterhin Ordnung in das Chaos zu bringen. Hier auf der Hauptstraße fanden sich mehr Menschen, als an den Außenrändern. Eine Frau saß auf einer Bank, ihre Gesichtshälfte war vom Blut rot gefärbt, soweit man es erkennen konnte. Sie wartete auf einer der Sanitäter, die gerade alle Hände voll zu tun hatten, einen wütenden Mann vom Auto fernzuhalten. Ich wandte den Blick ab und folgte den anderen rasch in einer der Seitengassen. Jareths Worte waren wenig erheiternd. Er sah so aus, als hätte er besser noch ein wenig geschlafen, anstelle diesem Fußmarsch auf sich zunehmen. Ob Barti in der Lage war den Weißhaarigen den ganzen Weg zurückzutragen?!
Wir durchliefen noch ein paar Straßen, kehrten einmal wieder um, weil kein Durchkommen war, überquerten erneut die Hauptstraße und liefen gefühlt ohnehin kreuz und quer, ehe Marian nach einer ewigen Stille endlich etwas sagte. „Das heißt…was? Wir sind ganz nah dran?!“ Dafür, dass Jareth behauptet hatte, dass es nicht mehr weit war, waren wir schon noch ein ganzes Stück gelaufen. Mein Blick huschte kurz zu einer der Häuser empor, an denen wir vorbei gingen. Ein großes Loch klaffte im Gemäuer und ließ Einblicke auf ein Wohnzimmer zu. Ein Stuhl hing noch gefährlich nah am Abgrund. Aber immerhin waren noch immer keine Wesen aufgetaucht…
Erneut trafen wir auf die Hauptstraße und zu unseren Füßen lag ein Schild, welches zu einem Wohnheim wies..oder wohl eher..weisen sollte. „Ist es das?!“

.»Abenteuer können einem Menschen ins Blut gehen, auch wenn er sich später gar nicht daran erinnert, sie gehabt zu haben«