Das verlassene Dorf




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Es liegt auf der Wiese am Waldrand, umgeben von Feldern, und ist nur sehr klein. Auch von hier wurden die Menschen nach Kapua evakuiert, doch obwohl viele Häuser durch die Monster zerstört wurden und es keinen Strom gibt, finden manche Yokai hier Schutz und ein Dach über dem Kopf - wenn auch keine Sicherheit vor den Monstern.

Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » So 22. Sep 2019, 20:20

Ich hatte nicht aufgeblickt, während Dart still blieb und auch nicht ging, und tat so als wäre ich ganz mit der Dose beschäftigt. Nur meine Ohren zuckten leicht und verrieten vielleicht, dass ich mit den Gedanken nicht dabei war. Ein klein wenig bereute ich auch meine Worte, sobald ich sie ausgesprochen hatte... Ich wusste nicht genau, warum ich das gesagt hatte. Klar, weil es stimmte... Vielleicht war es meine Art, Danke zu sagen. Vielleicht auch, Dart zu sagen, dass wir uns wirklich mal sehr gut verstanden hatten... und ich ihn gemocht hatte. Und es noch tat.
Und es schwang auch wieder dieser unangenehme Stich in meinem Inneren mit, weil er sich nicht erinnerte. Seine Erwiderung, die schließlich kam, ging in die gleiche Richtung... Er...würde das bestimmt nicht sagen, wenn er sich an alles erinnern könnte.
Natürlich schwieg ich, und nachdem ich mich schlafen gelegt hatte, hielten meine Gedanken mich auch noch ein wenig wach, allerdings nicht mehr lange. Von Dart hörte ich nichts mehr, und vielleicht war es tatsächlich das Wissen, dass ich dieses Mal nicht auf die schwarzen Viecher aufpassen musste, das mich schließlich einschlafen ließ. Natürlich, Dart war noch da... Aber vielleicht dachte auch ein Teil von mir, dass er mir schon nichts tun würde. Der Teil, der ihn mochte. Der die Hoffnung hatte, dass er sich eben doch erinnerte.
Ich schlief verhältnismäßig ruhig, was sicher auch an den Medikamenten lag. Die Sonne weckte mich erst, als sie schon ein Stückchen über dem Horizont hing und die Helligkeit, die in den Raum dran, stärker wurde. Dann blinzelte auch ich verschlafen, brauchte aber noch eine Weile, um richtig wach zu werden. Ich fühlte mich immer noch ziemlich gerädert, wie so oft beim Aufstehen... Aber es war erträglich. Ein Husten sorgte schließlich dafür, dass ich aufstand und mir noch etwas zu trinken nahm.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » So 22. Sep 2019, 20:45

Irgendwann, als die Wahrscheinlichkeit, Farûna zu früh aufzuwecken, geringer geworden war, weil die Sonne aufging und sie sich hoffentlich etwas hatte ausruhen können, war ich wieder in die Küche gegangen und hatte nach einem Dosenöffner gesucht - und ihn glücklicherweise auch gefunden. Auch die Vorräte hatte ich leise durchstöbert und ein paar weitere Dosen gefunden. Ich wettete drauf, dass es für einen Menschen auf Dauer nicht gesund wäre, sich nur von dem Zeug zu ernähren, aber wer wusste schon, was es Farûna tat, und sie würde ja jetzt auch nicht immer hier bleiben und nur noch davon essen, mal abgesehen davon, dass es irgendwann auch zur Neige gehen würde.
Dass sie eigentlich ein Fuchs war und sich auch selbst was jagte, wusste ich nicht. Das mit der Fuchsgestalt ahnte ich ja zwar schon, aber nicht, dass die zweibeinige ungewollt war. Und ich ihr mal geholfen hatte, sie wieder loszuwerden.
Das Durchsuchen der Küche hatte nicht dafür gesorgt, dass ich wieder ruhiger wurde, und gerade bekam ich auch das Gefühl, dass die Unruhe nicht nur mit den miesen Infos zusammenhing, die ich gekriegt hatte, sondern auch mit meinem Durst. Um genauzusein hatte ich ja eeewig kein menschliches oder von mir aus auch annähernd menschliches Blut getrunken, und die Aussicht darauf schien so langsam bis zu meinem Unbewusstsein vorgedrungen zu sein. Zusammen mit der Tatsache, dass sich da ein geeignetes Opfer nur wenige Meter und zwei Türen entfernt befand.
Deshalb schob ich auch schon wenige Momente, nachdem Farûna aufgestanden war und sich etwas zu Trinken eingegossen hatte, die Tür zum Schlafzimmer auf und lehnte mich in den Türrahmen. Den Dosenöffner hatte ich in der Hand, und obwohl das Tageslicht in den Raum gekrochen war, waren meine Pupillen etwas geweitet. Dass sie die Salbe benutzt hatte, war zwar schon ein paar Stunden her, aber der ätherische Geruch hing immer noch ziemlich schwer in der Luft. Jedenfalls für mich. Er überdeckte etwas den Geruch, der von ihr selbst kam.
"Konntest du dich ausruhen?", fragte ich sie ohne Begrüßung und fasste sie ins Auge.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » So 22. Sep 2019, 21:06

Darts Schritte waren leise wie die einer Katze, aber die Tür quietschte dennoch leicht, als er sie aufschob und im Türrahmen erschien, während ich das Glas gehoben hatte und meinen Durst stillte. Ich wandte mich in seine Richtung um und sah ihn an, jetzt zum ersten Mal in genug Licht, dass ich auch Einzelheiten erkennen konnte. Jetzt sah ich auch, dass sein Gesicht tatsächlich ein wenig anders wirkte, als ich ihn in Erinnerung hatte. Nicht viel, aber es fiel mir dennoch auf. Und er hatte einen Ausdruck darin, der mich wieder daran erinnerte, dass er mich nicht mehr kannte.
Ich setzte das Glas ab, als ich es geleert hatte, und stellte es zurück auf den Tisch. "Ja", antwortete ich und lächelte einen Augenblick später auch leicht, wieder ein wenig schief. "Besser als die letzten Nächte auf jeden Fall." Und das stimmte auch. Ich wusste nicht ob es die Medizin oder das Essen war, vermutlich einfach beides. Aber es hatte geholfen. Wirklich gut ging es mir noch lange nicht, aber es würde schon bergauf gehen. Und ich hatte schon weitaus schlimmeres durchgestanden.
"Hab ich was verpasst?", fragte ich dann noch nach einem Moment, weil mir das irgendwie sinnvoller erschien als die Frage an Dart zu erwidern, oder... wie auch immer. Er schlief ja nicht. Und ich wusste auch nicht, womit er sich die Zeit vertrieben hatte, oder ob er einfach nur rumsaß oder so. Dass ihm in den letzten Stunden irgendetwas wieder eingefallen war, hielt ich mal für ziemlich unwahrscheinlich.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 23. Sep 2019, 06:34

Ich wog den Dosenöffner etwas in der Hand, den Arm dafür angewinkelt, während ich auf Farûnas Antwort wartete und sie dabei auch weiterhin beobachtete. Nur ein Blinzeln unterbrach meinen Blick. Sie wirkte auf mich tatsächlich etwas ausgeruhter, aber gut aussehen tat sie natürlich nach der kurzen Zeit auch noch nicht.
Langsam betrat ich den Raum bei ihrer Frage und einen winzigen Moment lang überlegte ich, ob ich die Tür schließen sollte. Mehr ein unbewusster Gedanke als weil ich sie wirklich einsperren wollte oder glaubte, sie hätte überhaupt die Möglichkeit vor mir wegzulaufen.
“Nichts, was man nicht ruhig verpassen kann“, antwortete ich. Einen Teil der restlichen Nacht hatte ich rumgesessen, einen anderen draußen verbracht und Viecher umgelegt, um mich abzuregen. Dann wiederum war ich im Wohnzimmer auf und ab getigert und hatte noch was zu essen gefunden. Also hatte Farûna wirklich nichts verpasst.
Mir brannten noch einige Fragen auf der Zunge – okay, natürlich im noch übertrageneren Sinn als sowieso schon -, doch schlimmer wurde gerade das Verlangen nach Blut. Mal davon abgesehen, dass es keinen Grund für mich gab, zu lange auf Farûna Rücksicht zu nehmen, solange sie die Sache überlebte, hatte ich momentan keine Lust darauf, dass mein Verstand sich verabschiedete. Und sie wollte das vermutlich noch weniger, immerhin war die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie dabei umbrachte, nicht gerade klein. Jedenfalls schätzte ich es so ein.
“Ich bin durstig, Farûna“, sagte ich nach einem weiteren Moment. Sie kannte mich, sie wusste sicher, dass ich mich von Blut ernährte. Vielleicht wusste sie sogar, dass es wenig Sinn machen würde, mir zu erzählen, wie viele Tiere draußen rumliefen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mo 23. Sep 2019, 13:57

Mit so einer Antwort hatte ich ja schon gerechnet, daher nickte ich einfach. "Gut." Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn er sich plötzlich wieder an etwas erinnern könnte, oder sonst irgendetwas Gutes passiert war. Aber ich sollte wohl schon dankbar sein, dass nicht noch mehr von diesen Viechern aufgetaucht waren. Wobei ich Dart zutraute, dass er mit denen auch alleine fertig wurde, sofern es nicht zu viele waren.
Mein Blick huschte kurz über das seltsam aussehende Ding, das Dart mitgebracht hatte und von dem ich nicht die geringste Ahnung hatte was es war. Schien irgendein Gerät der Menschen zu sein, und er hielt es auch nicht so, als wäre es etwas Besonderes. Danach gefragt hätte ich ihn wohl aber trotzdem, wenn er mir nicht mit seinen eigenen Worten zuvorgekommen wäre.
Dabei hob sich mein Blick sofort wieder in sein Gesicht und ich spitzte die Ohren. Was bei anderen absolut harmlos klang, war es bei Dart... nicht.
"Oh", machte ich erst nur. Damit... hatte ich nicht gerechnet. Aber ich wusste was es bedeutet, oder konnte es mir denken. Dass er es mir so sagte. Ich senkte den Blick ein wenig und meine Ohren zuckten leicht.
Einmal hatte er mein Blut getrunken, da an diesem seltsamen Ort. Damals war die ganze Situation einfach seltsam gewesen, daher erinnerte ich mich nicht mehr so ganz genau an alles, aber dass es ganz und gar nicht angenehm gewesen war, wusste ich noch. Nun, genau genommen war es alles daran, das unangenehm gewesen war, aber... wer war denn schon begeistert dabei, wenn ein anderer sein Blut trinken wollte, hm?
"...Muss das sein?", hakte ich dann auch zögernd nach und hob den vorsichtigen Blick in Darts Gesicht. Es war sicher auch so schon keine angenehme Sache, und jetzt... wie viel lag ihm jetzt daran, mich am Leben zu lassen? Konnte er sich nicht einfach... ein Reh suchen, oder sowas? Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht so genau, wie das alles mit dem Blut trinken funktionierte. Ich wusste nur, dass es mir zusammen mit dem ganzen anderen was damals passiert war ganz schön zugesetzt hatte. Andererseits war das in meiner normalen Gestalt gewesen, und diese hier war nunmal um einiges größer.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 23. Sep 2019, 14:49

'Oh' war eine schöne Reaktion, wie ich fand. Mein einer Mundwinkel zuckte dabei sogar leicht. Aus den Augen ließ ich Farûna nicht, während ich noch etwas näher trat und die Hand mit dem Dosenöffner sinken ließ.
"Nicht, wenn du mir sagst, wo ich Ersatz herbekomme, ohne dafür erst kilometerweit auf Reise gehen zu müssen." Ich neigte etwas den Kopf. Vielleicht hätte ich noch ein paar Tage lang auf Tierblut ausweichen können. Wenn ich gewollt hätte. Und Farûna nicht so eine viel bessere Wahl gewesen wäre. Gerade wäre es vielleicht ein gutes Stichwort für sie gewesen, sich zurückzuverwandeln. Allerdings hätte mich das vermutlich nur wütend gemacht und ich hätte ihr Absicht unterstellt, was wiederum ebenso wenig gut für ihre Gesundheit gewesen wäre.
Meine Worte hatte ich natürlich nur rhetorisch gemeint. Farûna konnte mir kaum eine zweibeinige Alternative anbieten, die sich nah genug befand, denn die hätte ich vermutlich in den letzten Tagen schon wahrgenommen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mo 23. Sep 2019, 19:28

Diesmal widerstand ich dem Drang, zurückzuweichen, und blieb einfach stehen, als Dart noch etwas näher kam. Nur meine Schwanzspitze zuckte dabei auch leicht, genau wie meine Ohren. Ich wusste dass es keinen Sinn machte, und nur als Furcht oder Schwäche gedeutet werden konnte. Es war ja nichtmal so, dass ich Angst hatte. Ich...wollte nur einfach nicht als Mahlzeit enden! Ich war nunmal ein Fuchs und hatte einen Instinkt, und der riet mir ganz klar, mich gerade von Dart fernzuhalten.
Natürlich konnte ich ihm keinen Ersatz nennen. Keinen zweibeinigen jedenfalls. Er klang auch nicht so, als erwarte er das.
"Die dutzende von Rehen im Wald reichen dir wohl nicht, hm?", wandte ich dennoch ein, halb als Frage und halb mit einem zumindest angedeuteten schiefen Hochziehen des Mundwinkels. Es sollte halb scherzhaft klingen, aber eigentlich meinte ich es ernst. "Was ist mit denen?" Dass er auch Tierblut trank, wusste ich ja schließlich aus Erfahrung. Was ich natürlich nicht wusste war, ob es für ihn einen Unterschied machte. Mir wäre es auf jeden Fall deutlich lieber, er würde sich an ein paar Waldtieren bedienen, anstatt an mir.
Aber ich wusste auch die Wahrheit, so wenig sie mir auch gefiel: wenn er unbedingt mein Blut wollte, dann würde er es auch bekommen. Ob ich wollte oder nicht.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 23. Sep 2019, 19:50

Ich schnaubte leicht und der kurz gehobene Mundwinkel wurde jetzt zu einem schiefen Grinsen. Okay, scheinbar wusste sie nicht, dass Tierblut mir weder besonders gut mundete, noch der beste Durststiller war. Es funkelte leicht in meinen Augen, die dabei wieder etwas schmaler wurden, wodurch sie diesmal aber keinen misstrauischen, sondern eher einen etwas lauernden Ausdruck bekamen.
"Reh hatte ich schon. Aber ich brauche menschliches Blut oder Blut von anderen ... hn, sagen wir einfach menschenähnlichen Wesen, damit mein Durst verschwindet. Meine Nase sagt, du bist gut geeignet dafür." Das Grinsen wurde zu einem verhaltenen Lächeln. Ich hatte das Gefühl, dass es ihr nicht gefallen könnte, als "menschenähnlich genug" bezeichnet zu werden, aber ich konnte ja auch nichts dafür.
Farûna war diesmal nicht vor mir zurückgewichen, aber ich machte diesmal auch noch einen Schritt mehr, und dann noch einen kleineren und lehnte den Oberkörper etwas zu ihr vor. "Ich beiß auch nicht in deinen Hals... Und die Bisswunde wird danach auch nicht von längerer Dauer sein. Ich kann sie heilen."

(ach, das mit der Spucke hab ich auch gar nicht im Stecki erwähnt xD gute Leistung)
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mo 23. Sep 2019, 20:14

(stimmt XD dabei klingt "Dart hat heilende Spucke" doch so elegant ;P)

Tja, es gab wohl tatsächlich das ein oder andere, was ich eben noch nicht über Dart wusste, wie er mir gerade offenbarte. Früher hatte ich so ja auch nie auf seinem "Speiseplan" gestanden, immerhin war ich ein Fuchs. Meine Ohren zuckten auch kurz missmutig nach hinten, als er davon sprach, aber ich schwieg, denn derzeit war ich tatsächlich viel zu ähnlich mit einem Menschen. Aber auch nicht mehr als Dart selbst, oder viele meiner Bekannten, gegen die ich ja auch nichts hatte.
Und ehrlich gesagt hatte ich mir so etwas schon fast gedacht. Dass ihn Tierblut nicht zufriedenstellte. Vielleicht hattest du damals auch einfach Glück, haha...
Noch immer war ich ganz und gar nicht begeistert von der Idee, und sah Dart eher wachsam an, nachdem mein schiefes Lächeln wieder verblasst war. Trotzdem blieb ich weiterhin standhaft und wich auch bei seinen nächsten Schritten nicht zurück. Er war größer als ich und mein Blick ging noch immer hinauf in sein Gesicht, aber trotzdem war er mir jetzt so nah wie selten zuvor, denn logischerweise bewegte ich mich normalerweise eher nahe des Erdbodens und es war ungewohnt, so... hoch zu stehen.
Dass er die Bisswunde heilen konnte, war mir ebenfalls neu. Aber das bestätigte mir zumindest noch einmal, dass er nicht vorhatte, mich dabei sterben zu lassen. Ich glaubte ja auch nicht wirklich, dass er das würde, aber... Nun, es war Dart.
Ich atmete einmal langsam aus und versuchte, meinen Instinkt beiseite zu schieben, was mir absolut nicht gelingen wollte. Alles in mir sträubte sich dagegen, mich freiwillig einem Raubtier auszuliefern. Aber ich wusste ja bereits, dass ich mich entschieden hatte und es nur hinauszögerte.
"Okay", sagte ich leise, kaum mehr als ein Flüstern. Ich klang auch nicht ängstlich dabei, sondern eher noch immer wachsam. Und lächelte jetzt auch leicht, wodurch auch mein Ausdruck vielleicht eine Spur lauernd wurde. Mein Herz klopfte zwar heftig, aber was sollte man erwarten: ich war ein Tier. Das hier war wie ein Kampf. Nur dass ich von vorneherein entschieden hatte, ihn zu verlieren. Ich war zwar nicht entspannt, aber ich würde mich schon nicht wehren. Wo und wie Dart mich dann beißen wollte, wusste ich nicht, daher blieb ich einfach stehen und ließ ihn machen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mo 23. Sep 2019, 20:38

(aaach, alles eine Frage der Formulierung °^° *wird das mal ergänzen* )

Man konnte Farûna in den nächsten Sekunden geradezu ansehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete. Oder ich bildete es mir einfach nur ein, denn immerhin entstand eine kleine Pause zwischen uns, in der ich sie weiterhin ansah und sie meinen Blick erwiderte. Mein leichtes Lächeln blieb. Zugegebenermaßen war eine kurze Besprechung der Lage nicht halbso spannend wie es gewesen wäre, sie zu jagen. Aber ich sah ein, dass es irgendwie einfacher war, wenn Farûna mich nicht hasste, wenn ich noch ein wenig mehr von ihr wissen wollte. Und das wollte ich.
Ich hatte auch nicht vor, so viel von ihrem Blut zu trinken, dass sie danach wieder flachlag, aber ich konnte auch nicht so recht dafür garantieren, dass ich mich mit ein paar Schlücken zufriedengab.
Mein Lächeln wuchs wieder an, bis man meine Zähne hinter den Lippen sehen konnte, als Farûna schließlich selbst etwas schief lächelte und zustimmte. Ein leiser Laut drang aus meiner Brust, der Ähnlichkeit mit einem Schnurren hatte, aber ich lobte sie mal lieber nicht verbal, bevor ich sie noch verärgerte. Ich löste den Blick von ihr und trat unnötig dicht an ihr vorbei, sodass ich den Dosenöffner auf dem Schreibtisch ablegen konnte.
"Es ist angenehmer, wenn wir uns setzen", sagte ich dabei und kehrte zum Bett zurück. Es war bequemer im Sitzen, und sie musste sich keine Sorgen darum machen, dass ihr Kreislauf absackte und sie umkippte. Ich wartete, dass sie sich neben mich setzte, wandte mich ihr dabei mehr zu und streckte auffordernd die Hand nach ihrem einen Unterarm aus. Aber ich fasste nicht einfach danach. Vielleicht war es etwas leichter für sie, wenn sie selbst entscheiden konnte, dass sie ihn mir gab.

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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mo 23. Sep 2019, 21:02

(hihi, ja x3 gute Nacht! ^-^ du auch)

Obwohl es vielleicht verrückt und seltsam war, blieb mein Lächeln erhalten und wurde vielleicht sogar noch eine Spur... tiefer, als das von Dart so weit anschwoll, dass seine spitzen Zähne sichtbar wurden. Vielleicht hätte man mir in diesem Moment ein wenig Lebensmüdigkeit vorwerfen können, abgesehen davon dass ich mir fast sicher war, dass mein Leben nicht bedroht war. Fast. Aber vielleicht war es auch gerade diese kleine Restunsicherheit, die die Sache spannend machte - jetzt wo mein Instinkt den Kampf gegen meinen Verstand verloren hatte.
Mein Blick folgte Dart, als er dicht an mir vorbeiging, während ich immer noch meine Position hielt, so lange jedenfalls bis er sich in Richtung Bett wandte, woraufhin ich mich zu ihm wandte. Ohne Einwände folgte ich ihm zum Bett und setzte mich neben ihn, zog die Beine wieder angewinkelt aufs Bett hinauf und wandte mich ihm zu. Meine Ohren waren in Darts Richtung gespitzt und ich musste zugeben, dass ich auch ein wenig neugierig war. Auch wenn mein Instinkt noch immer in meinem Hinterkopf hämmerte und mein Herz schneller schlagen ließ. Natürlich war ich auch noch immer nicht entspannt. Daran würde sich so schnell wohl auch nichts ändern.
Kurz nur wandte sich mein Blick von Darts Gesicht ab, um zu seiner Hand zu huschen, die er mir auffordernd entgegen streckte. Wahrscheinlich konnte ich mich noch glücklich schätzen, dass er wenigstens höflich fragte, und sich nicht einfach schon längst geholt hatte was er wollte.
Ich nahm die Hand aus meinem Schoß und gab Dart den Arm in seine ausgestreckte Hand. Mein Lächeln war bereits wieder verblasst und mein Blick hob sich aufmerksam wieder in sein Gesicht. Na dann mal los.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 24. Sep 2019, 06:22

Farûna hatte sich neben mich gesetzt und die Beine auf das Bett gezogen, und sie gab mir auch den Arm, als ich die Hand auffordernd ausstreckte. Meine Finger schlossen sich deutlich, aber nicht zu fest um ihn, was sich aber gleich sicher noch verändern würde. Ich hob auch die andere Hand und schob damit den Ärmel des Bademantels ein wenig höher. Dann suchte ich mir eine geeignete Stelle auf der Innenseite ihres Arms und begutachtete die feinen blauen Adern einen Moment lang, die dort unter der Haut zu sehen waren. Ich konnte Farûnas Nervosität spüren, und jetzt, wo mein erstes Ziel so nah war, schlug auch mein Herz etwas schneller.
Ich strich einmal über die Haut, hielt Farûna dann mit der einen Hand an der Handwurzel, sodass das Gelenk freilag, mit der anderen den Ärmel zurück, und hob ihren Arm schließlich noch ein bisschen weiter an, sodass ich mich nicht so tief hinunterbeugen musste. Ich verschwendete dabei keinen Blick mehr in ihr Gesicht, weil die Aussicht auf Blut mich so weit ablenkte, dass ich noch weniger dafür übrig hatte, mich zu vergewissern, wie sie sich dabei fühlte, als eh schon. Ich biss sie nicht sofort; meine Zungenspitze glitt erst einmal über die betroffene Stelle, weil es dann wenigstens ein kleines bisschen weniger schmerzen würde, sobald die Verletzungen entstanden.
Farûna konnte sicher kurz spüren, wie die Spitzen der verlängerten dolchartigen Eckzähne in meinem Oberkiefer ihre Haut streiften, als ich den Mund schließlich weiter öffnete – aber das war ja nur eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem Moment, als sie die Haut ohne eine weitere Vorwarnung durchdrangen und ich damit zielgenau ein paar Adern etwas tiefer im Arm aufriss. Dafür musste sie sich keine Sorgen um ihre Sehnen machen.
Der Geruch ihres Blutes erreichte mich schneller als das Blut selbst, meine Pupillen wurden größer und ja, auch mein Griff um ihren Arm und ihre Hand wurde dabei fester. Das konnte ich gar nicht vunterbinden, es war eine Art Instinkt, um zu verhindern, dass mein „Opfer“ sich einfach losreißen oder das zu sehr bewegen konnte, in dem meine Zähne steckten. Das war nämlich nicht sehr angenehm.
Es dauerte nur ein paar Sekunden, nachdem ich von ihrem Blut zu trinken begonnen hatte, ehe ein fast schon gelöster Ausdruck auf mein Gesicht glitt. Viiiel besser als das Tierblut. So viel besser…
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 24. Sep 2019, 09:28

Schweigend, aber sehr aufmerksam beobachtete ich Darts Tun, während die warnende Stimme meines Instinkts in meinem Hinterkopf wieder lauter wurde. Dagegen konnte ich nichts machen, vor allem nicht jetzt wo er die blasse Menschenhaut an meinem Unterarm entblößte und sein Griff mich mit Bestimmtheit festhielt, während er sich das alles ansah wie eine Katze die Maus. Es kostete mich durchaus etwas Überwindung, dabei still zu halten. Nicht dass es das erste Mal gewesen wäre, dass etwas ähnliches mit mir geschah... Wenn man es genau bedachte, müsste ich ähnliches sogar schon gewohnt sein; auch wenn Kayle mich nicht biss und nicht an mein Blut wollte, auch er hatte schon dutzende Male Dinge mit mir getan, die alles andere als angenehm gewesen waren und bei denen ich ihm vollkommen ausgeliefert war. Aber bei Kayle war es etwas anderes. Vielleicht wäre es sogar bei Dart etwas anderes gewesen, wenn er sich an mich hätte erinnern können. Mir kam wieder in den Sinn, wie ich mich mit Niban einmal darüber unterhalten hatte, ob ich Dart vertrauen konnte... War das hier nicht Vertrauensbeweis genug?
Dart leckte einmal über die Haut an meinem Arm, was mich noch mehr an ein Tier denken ließ, aber kurz darauf schon meinte ich seine Zähne für einen Augenblick zu spüren, ehe der stechende Schmerz einsetzte. Dass ich dabei zusammenzuckte, so angespannt wie ich war, konnte ich nicht verhindern, und vielleicht war es da wohl ganz gut, dass Dart seinen Griff gefestigt hatte, denn jedes Tier hätte sich in dieser Situation sofort zurückgezogen und auch ich musste gegen den Drang ankämpfen. Meine Ohren zuckten unruhig und auch meine Flügel raschelten einmal leise, als sie sich bewegten. Aber jede noch so kleine Bewegung tat auch mehr weh, und daher gab ich mir wirklich Mühe, still zu halten. Angenehm war das ganze nicht, ganz und gar nicht. Ich atmete ein paar Mal tief durch, um meinen alarmierten Instinkt zu beruhigen. Reiß dich zusammen. Du hast schon Schlimmeres erlebt.
So lange mir nicht komisch wurde und ich das Gefühl bekam, dass Dart zu viel nahm... musste ich das eben einfach aussitzen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 24. Sep 2019, 14:25

Es war ganz gut, dass Farûna es schaffte, so ruhig zu bleiben – bis auf das kleine Zurückzucken am Anfang, das konnte ich noch verschmerzen. Wenn sie herumgezappelt oder sich gegen den Biss gesträubt hätte, wäre die Wahrscheinlichkeit recht hoch gewesen, dass sie das Raubtier, das ich war, gänzlich aufweckte. Das wäre für mich dann zwar wieder wesentlich spannender gewesen, sie konnte aber sicherlich ganz gut darauf verzichten.
Aber so blieb ich vergleichsweise friedlich, hielt sie nur deutlich fest und bediente mich an ihrem Blut. Dabei war es eigentlich erstaunlich, dass nicht mehr passierte, denn es war nicht von der Hand zu weisen, dass sie die erste war, die mir in einer langen Zeit Blut gab, das taugte. Eigentlich ein Grund, der mich dazu hätte verleiten müssen, die Sache voll auszukosten und vor allem auszunutzen, die Vernunft in den Wind zu schlagen und mir einfach zu nehmen, was der Ansicht meines Innersten nach doch ohnehin meins war.
Hätte ich da noch richtige Vergleiche anstellen können, wäre mir das aufgefallen. Mit Sympathie für Farûna hatte es dennoch wenig zu tun. Eher mit diesem unbestimmten Gefühl, das ich bei ihr gespürt hatte.
Ein wenig geduldig sein musste sie; es dauerte ein bisschen, bis ich die Augen, die ich in der Zwischenzeit geschlossen hatte, wieder öffnete und mich langsam wieder zurückzog. Vielleicht wurde ihr auch doch ein wenig schwindelig oder sie spürte, dass ihr Kreislauf ein wenig zu kämpfen hatte, denn wenig hatte ich nicht getrunken. Aber immerhin nicht gefährlich viel – zumindest nicht für ein menschliches Wesen mit ähnlicher Statur. Sicher hätte sie es auch besser wegstecken können, wenn sie gesund gewesen wäre.
Mir ging kein Tropfen daneben, ich musste nur ein wenig nachhelfen, dass aus den Wunden kein Blut hinterherlief, als meine Zähne sich wieder aus ihrem Arm gelöst hatten, indem ich wieder über ihre Haut und die Verletzungen leckte. Aber das hätte ich ja ohnehin noch getan, immerhin hatte ich nicht gelogen und würde auch brav dafür sorgen, dass die Wunden schnell wieder verheilten.
Ich hob den Kopf nach einem Moment wieder an und ließ den Griff locker. Ganz lösen tat ich ihn aber erst nach ein paar weiteren Sekunden.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 24. Sep 2019, 15:17

Natürlich wurde es auch während der nächsten Minuten mit meiner Alarmbereitschaft nicht besser, und wahrscheinlich zuckte ich auch noch ein paar Mal ganz leicht, wenn ich gegen den Drang ankämpfte, mich zurückziehen zu wollen. Ich war noch immer angespannt, und das machte das ganze natürlich auch nicht besser, und hinzu kam dass es ein ganz und gar scheußliches Gefühl war, Darts Zähne in mir zu spüren.
Ich wusste nicht wie lange so etwas normalerweise dauerte. Aber es kam mir unendlich lang vor. Tatsächlich ließ es sich aber, bis auf die Anspannung, besser aushalten, als ich es vom letzten Mal im Gedächtnis hatte - wobei das letzte Mal für mich sowieso eine Ausnahmesituation gewesen war. Was aber noch lange nicht hieß, dass es angenehm war.
Ein wenig komisch wurde mir dann doch irgendwann, und das war auch der Moment wo ich mich fragte, wie lange das noch so weiterging. Ob Dart von selbst aufhören würde. Ich öffnete leicht den Mund und war drauf und dran, ihn darauf anzusprechen, als ich spürte wie er sich bewegte und die Zähne wieder herauszog, was mich leicht das Gesicht verziehen ließ. Schreckliches Gefühl. Aber es war tatsächlich sofort eine Erleichterung, zumindest was den Schmerz anging, vor allem als Dart noch einmal über die Stelle leckte und dann schließlich den Kopf wieder hob. Ich atmete ein paar Mal durch den immer noch leicht offen stehenden Mund ein und aus, während mein Blick noch auf unsere Hände gesenkt blieb. Die Wunde war natürlich noch gut zu sehen, aber es kam kein Blut mehr heraus. Ich zog den Arm zurück und fasste vorsichtig mit der anderen Hand darüber. Das komische Gefühl war für den Moment wieder etwas besser, aber ich bewegte mich ja auch nicht sonderlich. Nur mein Herz schlug immer noch ziemlich schnell. Aber die Anspannung wich langsam wieder von mir.
Ein schiefes Lächeln erschien auf meinem Gesicht. "Ich hoffe das reicht dir erstmal", meinte ich, in nicht ganz ernst gemeintem Tonfall, und hob dann den Blick auch wieder in Darts Gesicht. So ganz fühlte ich mich nicht danach, als könnte ich das allzu bald wiederholen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 24. Sep 2019, 16:44

Die innere Anspannung nahm noch mal für einen Moment zu oder kehrte viel mehr noch einmal kurz zurück, als Farûna den Arm zu sich zurückzog, weil ich kurz den Drang hatte, ihn wieder festzuhalten. Der Geruch ihres Blutes hing natürlich jetzt erst mal schön hier im Raum, und wenn man mich gefragt hätte, hätte ich noch wesentlich mehr davon haben wollen. Aber ich war nicht mehr durstig. Es ließ sich aushalten und ich hielt ja auch schön still.
Ich setzte mich etwas bequemer hin und warf ihr einen Blick zu. "Kommt drauf an, wie viel in nächster Zeit passiert. Aber eigentlich sollte es ein bisschen reichen, ja." Wie lange, das konnte ich nicht so genau sagen. Aber vermutlich eher nicht so lange wie wenn ich mich wirklich richtig hätte satttrinken können.
Ich erhob mich. "Willst du noch was essen?", fragte ich dabei und trat zum Fenster, damit ich dieses öffnen und fürs Erste kippen konnte. War mir egal, wenn sie dann fror. Hier musste frische Luft rein.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 24. Sep 2019, 17:02

Seine Antwort war nicht so ganz das was ich mir erhofft hatte, und im Gegensatz zu mir klang er dabei auch wirklich ernst. Ich gab einen eher nichtssagenden Laut von mir, nur als Zeichen dass ich ihn gehört hatte, und mein schiefes Lächeln verblasste wieder, als Dart aufstand. Ich fuhr noch einmal mit den Fingern über die Bisswunde und zog dann den Ärmel des Bademantels wieder hinab.
"Hm, ja. Essen klingt gut", meinte ich dann und hob wieder den Blick, während Dart das Fenster öffnete. Ich fröstelte leicht von dem kühlen Luftzug, der seinen Weg dabei ins Zimmer fand, und zog mir den Bademantel wieder mehr über die Schultern und nach hinten. Wäre ich in der Lage gewesen, Knoten zu machen, hätte ich die Schlaufe auch längst festgemacht, damit er mir nicht immer nach vorne rutschte, aber das konnte ich nun einmal nicht.
Ich schob die Beine wieder über denn Bettrand um aufzustehen, musste aber zunächst ein paar Mal husten. Dabei wurde mir ganz schwummerig und einen Augenblick lang auch schwarz vor Augen. "Uhh...", machte ich und rieb mir über die Stirn und die Schläfe. Der Schwindel verging nicht sofort, wurde aber besser, als ich wieder still hielt.
Das... war tatsächlich ein bisschen heftig gewesen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 24. Sep 2019, 17:20

Na ja, dass Essen gut klang, konnte ich so nicht unterschreiben, aber ich konnte mir vorstellen, dass einmal so ein komisches Gericht am Tag für Farûna nicht genug war. Und außerdem hatte ich gerade etwas von ihrem Blut getrunken und sie war krank. Umso wichtiger, dass sie was im Magen hatte, wenn ich da recht informiert war.
Ich wandte mich dem Tisch und der Tasche mit den Dosen zu, um darin nach was Geeignetem zu schauen oder sie sich was aussuchen zu lassen, drehte aber den Kopf und sah zu ihr, als sie einen Laut hören ließ, der am ehsten ein Unwohlsein ausdrückte. Sie rieb sich über die Stirn. "Wenn du nicht umkippen willst, bleib vielleicht lieber sitzen und lager die Beine hoch." Vielleicht hatte ich es doch ein bisschen übertrieben. "Was willst du haben? Hier sind noch Suppe, Bohnen, Fisch, Mais... Und noch so ein paar Fertiggerichte."
Während ich auf eine Antwort wartete, kippte ich ihr noch ein bisschen Wasser in ihr Glas. Jetzt, wo ich erst mal ein wenig Blut bekommen hatte, war ich wieder wesentlich ruhiger und übte mich erfolgreicher in Geduld als vorher. Ich konnte ihr ein bisschen Zeit geben.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 24. Sep 2019, 17:43

Verdammt... Da hatte Dart aber ganz schön zugelangt. Nun, sicherlich wäre es nicht ganz so schlimm gewesen, wenn ich nicht ohnehin schon so entkräftet gewesen wäre, aber wie auch immer, gut war das nicht. Hoffentlich war es bis zum Abend wieder besser, denn so konnte ich mich ganz bestimmt nicht irgendwelchen Monstern entgegen stellen. Und wenn ich mich jetzt verwandeln sollte, dann würde das auch nicht gut enden...
Ich versuchte jedenfalls lieber nicht aufzustehen, hätte es auch ohne Darts Hinweis jetzt nicht mehr getan. Ganz langsam schob ich mich wieder etwas zurück aufs Bett und streckte die Beine darauf aus, und weil es so etwas unangenehm zu sitzen war, rückte ich bis ans Kopfende, um mich daran anzulehnen. Dabei nahm ich das Kopfkissen und schob es unterhalb meiner Flügel hinter meinen Rücken, denn sonst wurde es für meine Flügel eher unangenehm. Ein bisschen schwummerig war mir bei den Bewegungen immer noch, und mein Kreislauf musste wirklich ziemlich im Keller sein, so wie sich das anfühlte.
Meine Ohren zuckten in Darts Richtung und ich überlegte kurz. "Das... hab ich glaub ich alles noch nie probiert. Kenn das nicht", antwortete ich langsam und drehte dann den Kopf ein wenig, um zu ihm zu sehen. Naja, was Fisch und Mais und so weiter war wusste ich natürlich, aber ich war eben ein Fuchs - ein Feuerfuchs. Solche Dinge fraß ich normalerweise nicht. Und in dieser Gestalt, wo der Geschmackssinn sowieso ganz anders war, hatte ich das meines Wissens nach auch noch nicht.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 24. Sep 2019, 18:02

Hatte sie alles noch nicht probiert. Okay. Dann musste ich ihr wohl was mit meiner Expertise in Menschennahrung zusammenstellen. Ich unterdrückte ein Seufzen, nahm nach kurzer Überlegung die Dose mit Erbsen und Möhren und eine von den Fischkonserven dazu. Und wenn die Kombination scheiße schmeckte, hatte sie halt Pech gehabt.
Ich balancierte die beiden Dosen in der einen Hand, nahm den Dosenöffner und das Glas in die andere und kam damit zum Bett zurück, weil der Teller noch da stand. Ich setzte mich und legte die Gemüsedose und den Öffner erst mal neben mich, sodass ich Farûna das Glas geben konnte. Dann zeigte ich ihr die flache Konserve mit dem Hering in Tomatensauce drin. Sie konnte oben drauf diese Metalllasche sehen, die manche von diesen Dingern hatten, sodass man einen Dosenöffner gar nicht brauchte.
"Die kannst du so öffnen, ohne irgendein Hilfsmittel", erklärte ich ihr, und auch für den Fall, dass sie clever genug wäre, eins und eins zusammenzuzählen, bog ich dann für sie gut sichtbar das Metallding mit dem Daumen hoch, bis ein leises Zischen verriet, dass der Rand gerissen war und Luft an den Inhalt kam. Dann schob ich den Zeigefinger durch die Lasche und zog den Deckel oder wie man es nennen wollte in die entgegengesetzte Richtung, sodass die Konserve aufging. "Voilà."
Ich nahm den Teller, drehte die Konserve um und mit einem leisen Platschen landeten die beiden Fischstücke samt dem Großteil der Sauce auf dem Teller. "Reicht dir das, oder soll das Zeug auch noch dazu?" Ich nickte zu der anderen Dose neben mir. Das wäre dann ein geeignetes Exemplar gewesen, ihr zu zeigen, wie man einen Dosenöffner benutzte.
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