Re: Das verlassene Dorf
von Dart » Mi 5. Aug 2020, 15:54
"Ich werd dich schon nicht verhungern lassen. Zur Not", sagte ich, weil Farûna zwar sagte, dass es wohl klappen könnte, aber nur, wenn es früh genug am Tag passierte und sie Zeit zum Erholen hatte. 'Zur Not' schob ich hinterher, um es nicht so klingen zu lassen, als ginge ich sofort davon aus, dass sie es nicht hinbekam. Dem war nämlich auch gar nicht so, immerhin hatte sie vorher die Zeit auch ohne mich überlebt. Sie war da zwar nicht verletzt gewesen - nahm ich an -, aber leicht hatte sie es sicher nicht gehabt und es trotzdem geschafft. Außerdem hasste ich es selbst, wenn man davon überzeugt war, dass ich Hilfe brauchte. Da würde ich anderen ganz sicher nicht in den Mund legen, abhängig zu sein. Na ja, außer ich war pissig.
"Vielleicht finden wir ja was", meinte ich bezüglich des Proviants, allerdings nicht ganz überzeugt, vor allem angesichts - oder angeruchs - des stinkenden Geschäfts. Ich rümpfte die Nase, die freilich nicht die Wohlgerüche herausfilterte und den Rest ausradierte, sondern auch all den Schimmel, gammelndes Fleisch, Dreck, Maden und den ganzen anderen Scheiß witterte, während mein Hirn alles auseinanderdezidierte und dafür sorgte, dass ich mir zum x-ten Mal wünschte, einfach einen stumpfen Menschensinn zu besitzen, was das anging. Ich beneidete sie nicht um vieles, aber um das oft schon. Auch wenn ich mir sicher war, dass das hier selbst für einen Menschen echt unangenehm roch.
Während wir hineingingen, stellte ich die Atmung lieber auf den Mund um. Es war nicht perfekt, besser als gar nichts aber allemal. Einen angewiderten Laut gab ich trotzdem von mir, als wir nach wenigen Metern die Obst- und Gemüseabteilung durchquerten. An gammelndem Fleisch, gegorener Milch, aufgeplatzten Joghurtbechern und was nicht noch alles mussten wir aber zum Glück nicht vorbei, denn wir konnten vorher abbiegen und standen in einem kleinen Gang, in dem Dosenfutter angeboten wurde. Davon war einiges geplündert worden, vermutlich nach der ersten Nacht, als noch Menschen hier gelebt hatten, aber es war noch ein wenig was da.
trägt derzeit ein fast weißes, ärmelloses Oberteil, das seine Schultern vollständig bedeckt, und eine schwarze Hakama. ist barfuß unterwegs. ein Silberdolch wird an der linken Seite getragen