Das verlassene Dorf




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Es liegt auf der Wiese am Waldrand, umgeben von Feldern, und ist nur sehr klein. Auch von hier wurden die Menschen nach Kapua evakuiert, doch obwohl viele Häuser durch die Monster zerstört wurden und es keinen Strom gibt, finden manche Yokai hier Schutz und ein Dach über dem Kopf - wenn auch keine Sicherheit vor den Monstern.

Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mo 7. Okt 2019, 14:39

Ich lehnte mich mit dem Kissen wieder an das Kopfende des Bettes, als ich zufrieden war, und wartete einfach auf Darts Rückkehr. Die Gedanken, die mir dabei durch den Kopf schwebten, waren größtenteils alles andere als angenehm - aber das war auch die letzten Wochen schon eher der Fall gewesen. Es war eben alles... nicht besonders angenehm gerade. Darts Auftauchen hatte zwar ein paar Dinge einfacher gemacht, aber der Lösung des eigentlichen Problems war ich noch kein Stück näher.
Meine Ohren zuckten in Richtung der Tür, als ich hörte wie er zurück kam. Offenbar war er auch bei seiner Suche erfolgreich gewesen, denn er warf nicht nur ein weiteres groß aussehendes Kleidungsstück aufs Bett, sondern hielt mir auch zwei weitere hin. Ich setzte mich wieder auf und nahm sie entgegen, um sie mir anzusehen. Der Stoff war dick und fühlte sich warm an. Ich nahm den von beiden Röcken, der sich spontan am bequemsten anfühlte, und hielt ihn hoch, wie er vermutlich richtig herum war. Ich stellte es mir beim Laufen ja immer noch ein bisschen störend vor, und ob es nicht doch kalt war, wusste ich ja auch nicht... war ja unten alles offen... Aber es war wohl besser als gar nichts, und vermutlich sehr viel besser als eine Hose. Vielleicht gab es ja noch besonders lange Socken hier irgendwo...
Da ich nicht wusste, wie man so etwas anzog, und es mir irgendwie kompliziert schien, den Rock von unten über die Beine zu ziehen während ich saß, und dann noch meinen Schwanz da durchzukriegen, zog ich ihn mir einfach über den Kopf, ähnlich wie den Pullover, nur dass es hier sehr viel einfacher war, weil die Öffnung deutlich größer war und es auch keine Ärmel gab. Da der Bund sich schön aufweiten ließ, hatte ich damit auch keine Probleme. Und so schwer war das wirklich gar nicht, als ich einmal die Arme hindurch hatte, auch mit den Flügeln ging es ganz gut, weil der Rock schön weit war. Ich schob ihn runter bis zur Hüfte. Er lag schön über den nackten Beinen, wie eine Decke, und meinen Schwanz behinderte er auch nicht. Ich fühlte mich nur ziemlich seltsam.
Ich streckte die Beine aus und zupfte den Stoff an ein paar Stellen zurecht. "So ungefähr?" Ich hob den Blick zu Dart, die Stirn leicht gerunzelt, und zog den einen Mundwinkel zu einem freudlosen, schiefen Lächeln hoch. Er ahnte ja nicht, wie verrückt das ganze war... und wie schrecklich. Daher verkniff ich mir einen weiteren Kommentar, vor allem da ich selbst nicht sicher war ob ich wütend sein oder heulen oder das ganze mit einem Witz überspielen sollte. Ich hatte mich wahrscheinlich noch nie so neben mir gefühlt wie jetzt. Mein Blick senkte sich auf den dunklen Stoff.
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von Anzeige » Mo 7. Okt 2019, 14:39

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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 8. Okt 2019, 06:40

Ich beschäftigte mich nur einen kurzen Moment lang damit, Farûna dabei zuzusehen, wie sie sich einen von den Dingern aussuchte, überließ sie dann aber erst einmal sich selbst. Eigentlich eher, weil ich davon ausging, dass es ganz einfach war, die Beine in den Rock zu stecken, sie musste sie dafür ja nur aus dem Bett schieben. Aber als ich am Fenster stehen blieb und aus dem Augenwinkel ein wenig andere Bewegungen von ihr wahrnahm, stellte ich beim Hinschauen dann fest, dass sie das Ding über den Kopf zog.
Ich kommentierte es nicht.
Solange sie es so selbst schaffte, sollte sie. Es war etwas umständlich, aber das Kleidungsstück schien die ganze Sache gut mitzumachen, sodass Farûna es nach einigem Hin und Her auch tatsächlich da trug, wo es hingehörte. Ich hatte die Arme vor der Brust verschränkt und musterte ihr Gesicht einen Moment lang schweigend, ehe mein Blick noch einmal ihre nun verdeckten Beine streifte. Dann nickte ich. “Sieht richtig aus.“ So fror sie zumindest hier drin sicher weniger oder gar nicht. Und für draußen zog sie sich halt einfach noch eine dicke lange Schicht Socken an. War ja auch die einzige Lösung, wenn sie sich gegen Hosen sträubte und ihr Schwanz im Weg war.
“Ich hab auch einen Mantel mitgebracht. Der ist selbst mir zu groß, deine Flügel haben also hoffentlich genug Platz drunter, wenn’s kalt wird.“ Die Luft draußen fühlte sich so an, als würde es bald merklich abkühlen, das Licht der Sonne deutete ebenfalls darauf hin.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 8. Okt 2019, 12:24

Richtig... Was war denn hierdran schon richtig? Ganz sicher nicht, einen Feuerfuchs in menschlicher Gestalt in Kleidung gesteckt vor sich zu haben. Nein, gar nichts war hier richtig, aber die bitteren Gedanken verhallten ungehört in meinem Kopf, denn so falsch das auch alles war, ich konnte nicht das geringste dagegen tun. Hilflosigkeit war zu meinem neuen Begleiter geworden. Ein unangenehmer, alter Bekannter aus früheren Zeiten...
Ich biss die Zähne zusammen, und es war wohl ganz gut, dass Dart noch weitersprach und mich so nicht mit meinen Gedanken allein ließ. Meine Ohren zuckten leicht und ich wandte den Blick zur Seite zu dem anderen Kleidungsstück, das er mitgebracht hatte. Ich griff danach und zog den Mantel zu mir. Groß sah er wirklich aus, aber er hatte recht, für meine Flügel war das nur gut. Ich nickte leicht. "Scheint sehr warm zu sein", meinte ich leise, während ich mit den Fingern über den Stoff fuhr. Und mehr als das würde er als Dank auch nicht von mir hören, denn das war immer noch etwas, das ich äußerst ungern aussprach, auch wenn ich Dart wirklich dankbar war für seine Hilfe. Trotzdem war das noch der andere bittere Punkt, denn Dart war nicht mehr der Dart, den ich gekannt hatte - oder besser, der mich gekannt hatte - obwohl er noch der selbe war.
Wahrscheinlich war ich gerade auch einfach in ziemlich düsterer Stimmung. Und trotzdem stimmte, was ich in der Nacht gesagt hatte. Ich war froh, Dart zu sehen.
Ich zog die Füße wieder an und zog die Socken ein Stück hoch, die etwas runtergerutscht waren, und ließ die Füße unter dem Saum des Rockes verschwinden. So eine 'eingebaute Decke' hatte schon Vorteile.
Blieb noch die Frage, wie es jetzt weiterging. Ich wusste es nicht... Früher oder später musste ich nach Karchkun, denn etwas anderes fiel mir nicht ein, und auch Dart schien dieses Ziel zu haben. Aber ich wollte nicht zurück zu dem Thema von vorhin.
"Praktisch, dass dir nicht kalt wird", sagte ich daher nach kurzem Schweigen und ließ den Blick zu Darts bloßen Füßen huschen. "Ist ziemlich ätzend. Vor allem für ein Feuerwesen ohne Fell."
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Di 8. Okt 2019, 14:29

Ich hütete mich davor, Farûna zu erwidern, dass ich gerne mal gewusst hätte, wie es war, zu frieren. Einfach, um die Empfindung zu kennen, selbst wenn sie nicht schön war. Sie hätte das gerade sicher nicht lustig gefunden, wo sie ja dasjenige Feuerwesen war, das fror und jetzt Klamotten brauchte, um in der Kälte nicht zu erfrieren. Oder krankzuwerden.
Jaah, es war zugegebenermaßen auch nicht unpraktisch, nie zu frieren. Lieber als das hätte ich gerne gewusst, wie Schlafen so war, das konnte ich nämlich nicht. Oder Träumen.
“Na, und ich trag die Kleidung sogar freiwillig.“ Das konnte ich mir dann doch nicht ganz verkneifen und lächelte kurz schief. Ich fuhr aber lieber noch fort, damit sie nicht zu viel Zeit hatte, sich über mich zu ärgern. “Sollte dein Feuer dich nicht schön von innen wärmen?“, fragte ich sie und kam wieder etwas näher. Sollte Feuer sich nicht eher über Wasser beschweren als über Kälte? Ach, keine Ahnung, war ja eigentlich auch egal. “Oder wärmt das nur, wenn du es rufst?“
Feuer war mir wesentlich lieber als Wasser – und noch um Längen besser als Eis. Ich mochte, dass es den Eindruck erweckte, ein lebendiges Wesen zu sein, obwohl es das nicht war. Und natürlich, dass es zerstörte. Das konnten Wasser und Eis zwar auch, aber wie ich fand nicht auf so spektakuläre Weise.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Di 8. Okt 2019, 15:06

Einen Augenblick lang huschte mein Blick hinauf in Darts Gesicht bei seinen Worten. Vielleicht blitzte es in meinem Blick auch ein wenig auf. Er bewegte sich mit seinem Kommentar durchaus auf wackeligem Boden. Früher wäre ich wahrscheinlich sofort wütend geworden oder hätte einen abfälligen Kommentar von mir gegeben, und meine Stimmung in der Hinsicht war auch jetzt nicht gerade die beste, auch wenn ich teilweise versuchte, es durch zynische Kommentare zu überspielen. So ähnlich wie sein kurzes Lächeln.
Es war jedenfalls gut, dass er kurz darauf schon weitersprach und mir keine Gelegenheit mehr dazu gab. Mein Gesichtsausdruck neutralisierte sich wieder ein wenig und ich atmete wie zu einem lautlosen Seufzen aus, während mein Blick sich irgendwo vor mir ins Leere richtete.
"So ungefähr", antwortete ich. "Ich kann mich auch von innen her wärmen, ja. Ein Schutz gegen eisige Kälte von außen. Aber das ist so, wie wenn ich es in mir rufe, nur dass es... eben nicht verbrennt. Und in diesem Körper hat es noch nicht funktioniert." Vielleicht weil er so geschwächt war, und es ziemlich viel Kraft kostete. Vielleicht aber auch, weil das Feuer mich nicht erkannte... Wie auch immer. Es hatte nunmal seinen eigenen Kopf.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mi 9. Okt 2019, 10:47

Wieder einmal kam ein leiser, nachdenklicher Laut von mir und ich tat einfach mal so als hätte ich das Blitzen in ihren Augen vorher nicht gesehen. Offenbar hatte ihr Feuer ähnlich wenig Bock auf ihren jetzigen Körper wie Farûna selbst. Nachvollziehbar – also, jedenfalls hätte ich auch keine Lust drauf gehabt, in einem Fuchskörper rumzulaufen. Auch wenn ich zugeben musste, dass der Gedanke sorum vermutlich nicht so schlimm war wie für einen Vierbeiner plötzlich zum Zweibeiner zu werden.
Irgendwie komisch, oder? Nicht so sehr, wenn ich mir vorstellte, zum Hund zu werden, auch wenn es vom Fuchs zum Hund nicht so weit war. Es hing also vielleicht auch ein wenig mit der Sympathie für das zusammen, worin man sich verwandelte.
“Du könntest ins Wohnzimmer umziehen und da ein Feuer machen, wenn das nicht zu anstrengend ist. Da ist ein Ofen.“ Ich wusste nicht so ganz, warum ich diesen Vorschlag machte. Vielleicht, damit sie nicht mehr so mies drauf war, weil das auch mir nur wieder auf die Nerven gehen würde. Oder weil ich ihr Feuer sehen wollte. Wenn ich daran dachte, war da ein seltsames Gefühl, etwas Vertrautes, ebenso wie wenn ich mir Farûna eingängiger betrachtete oder wie es in ein zwei Situationen schon aufgetaucht war. Möglicherweise half es mir, mich zu erinnern – auch wenn ich nicht mehr so sicher war, ob ich das überhaupt wollte.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mi 9. Okt 2019, 14:05

Mein Blick richtete sich wieder in Darts Gesicht bei seinem Vorschlag. Als könnte er Gedanken lesen, denn ich hatte ebenfalls gerade darüber nachgedacht. Aber dass der Vorschlag von ihm kam... war auch irgendwie angenehm. Vielleicht weil es mir die Illusion gab, den alten Dart wieder vor mir zu haben. Außerdem war es wirklich eine gute Idee.
Ich lächelte leicht. "Ja. Krieg ich schon hin." Und selbst wenn nicht, konnte Dart bestimmt mit menschlichen Methoden auch Feuer machen. Ein Funke reichte mir und ich konnte nachhelfen. Das hatte eben zu gehen!
Ich schob die Beine über den Bettrand bis auf den Boden, war aber noch vorsichtig beim Aufstehen, denn dabei drehte sich doch wieder alles in meinem Kopf und mir wurde kurz schwarz vor Augen. Meine Fähigkeit, auf zwei Beinen zu gehen, war ja ohnehin noch nicht besonders gut, und das hier forderte sie auch noch mehr heraus, weshalb ich mich auch am Nachtschränkchen festhielt. Ich biss die Zähne zusammen, und als sich der Schwindel etwas gelegt hatte, stand ich langsam auf. Ich fühlte mich zwar ziemlich schwach auf den Beinen, aber es klappte, und ich würde mich davon ganz sicher nicht unterkriegen lassen. Jetzt allerdings erwies sich der volle Vorteil der Kleidung: ich musste sie nicht festhalten, wie eine Decke. Der Rock fiel in seine Position wie er gehörte und ich hatte die Hände frei, um mich festzuhalten.
Sobald ich nicht mehr das Gefühl hatte, dass der Boden unter mit wegsackte, setzte ich mich in Bewegung, mindestens eine Hand trotzdem immer an der Wand oder einem Möbelstück, um es nicht herauszufordern. Auch meine Flügel hatten sich ganz automatisch leicht ausgebreitet und halfen mir bei der Balance, genau wie mein Schwanz, der sachte meine Bewegungen ausglich.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mi 9. Okt 2019, 16:04

Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, weil Farûna meinte, dass sie es schon schaffte, und das war scheinbar auch so eine Art Zustimmung zu meinem Vorschlag, ins Wohnzimmer zu gehen, denn sie regte sich und machte sich daran, aufzustehen. Ich überlegte derweil, ob wir die Decke mitnehmen mussten, aber ich meinte mich daran zu erinnern, dass in dem kleinen Wohnzimmer auf der Sofalehne eine zusammengefaltete Wolldecke wartete. Oder war das in einem der anderen Häuser gewesen?
Obwohl ich Farûna ja quasi erst einen Tag kannte, gab sie doch ein etwas ungewöhnliches Bild mit ihren Klamotten ab, wobei es gut auch an der etwas zusammengewürfelten Zusammenstellung liegen konnte - oder daran, dass sie noch nicht ganz so sicher auf den Beinen zu sein schien. Oder beides. Natürlich machte ich keine Anstalten, ihr zu helfen. Solange sie nicht fragte oder gar nicht mehr voran kam, würde ich keinen Finger rühren, und das nicht nur, weil wir uns da sicher sehr ähnlich waren. Stattdessen nahm ich die Teekanne und füllte mit dem restlichen Wasser darin das Glas noch einmal auf, dann machte ich auch die Kanne mit dem Nass aus der Plastikwanne noch mal voll, und Kanne und Glas schleppte ich dann der Füchsin hinterher. Mein Blick streifte ihre sich bewegenden und etwas gestreckten Flügel.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Mi 9. Okt 2019, 19:31

Der Schwindel kehrte immer wieder zurück, während ich konzentriert einen Fuß vor den anderen setzte, und immer wenn es zu schlimm wurde und ich das Gefühl hatte, schwächer auf den Beinen zu werden, hielt ich kurz inne, um mich zu sammeln. Es war eine lächerliche Anstrengung, die nicht vom Körper sondern von meinem Kreislauf her kam. Aber ich bat Dart nicht um Hilfe. So weit kam es noch... Das bekam ich schön alleine hin.
Meine Ohren zuckten nach hinten und ich hörte auch, dass er da war und offenbar Wasser nachgefüllt hatte, aber ich ignorierte ihn für den Moment. Es war schon schlimm genug, dass er das mit ansehen musste, auch wenn er natürlich wusste woher es kam - und selbst schuld war. Nicht dass ich es ihm vorwarf.
Der Flur war nicht lang, aber mir kam er unendlich vor, bis ich die Tür zum Wohnzimmer erreicht hatte und eintrat. Bevor ich mich dem Ofen und dem Feuer widmete, musste ich mich aber erst setzen... Daher hangelte ich mich weiter an der Wand entlang, bis an eine Stelle wo ich an das Sofa herankam und mich dann drumherum bewegte, bis ich mich darauf setzen konnte. Ich brauchte erstmal ein paar Momente, bis ich mich wieder besser fühlte.
"Kannst ja schonmal Holz reintun", sagte ich dabei mit geschlossenen Augen. Ich hatte nicht nachgesehen, ob überhaupt noch Holz da war, das überließ ich jetzt einfach mal Dart. Und wenn noch kleine Ästchen oder etwas anderes leicht Brennbares da war, ging es noch einfacher.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Mi 9. Okt 2019, 20:36

Ich brauchte nicht so lange, das Wasser umzufüllen, dass Farûna schon im Wohnzimmer angekommen war, aber ich folgte ihr schön gemächlich und rückte ihr nicht auf die Pelle, sodass sie einen Vorsprung hatte und ich dann einfach halbwegs passend an ihr vorbeigehen konnte, als wir das Wohnzimmer erreicht hatten. Sie musste sich zum Sofa vorantasten - nein, ich verspürte keine Reue, kein Mitleid und hatte auch kein schlechtes Gewissen -, also stellte ich Glas und Kanne schon mal auf dem Wohnzimmertisch ab und schaute mich um. Tatsächlich auch auf der Suche nach Feuerholz.
Glücklicherweise befand sich noch etwas davon in einem Eisenkorb neben dem Ofen. Viel war es nicht mehr, aber vielleicht gab es ja an der Hauswand oder in dem kleinen Garten einen Verschlag mit Holz. War sogar recht wahrscheinlich, wenn hier dann und wann mit Holz geheizt wurde. Vielleicht war dieses Holz ja sogar noch vom letzten Winter.
Ich ließ mich nicht lange von Farûna bitten, zog ein paar Scheite heraus und legte zuerst nur welche von den kleinen in den Ofen. Das war so ein kleineres Ding, das an der Wand stand und nicht wie ein Kamin eingelassen war. Aber es schien trotzdem moderner zu sein, denn die Ofenklappe war mit Glas gearbeitet, sodass man das Feuer darin sehen konnte.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Fr 11. Okt 2019, 13:29

Meine Ohren blieben in Darts Richtung gespitzt und lauschten den Geräuschen der er machte, als er das Holz in den Ofen legte. Der Schwindel und dieses schwache Gefühl legten sich nach einigen Momenten, sodass ich die Augen wieder öffnete und zu Dart sah. Der Korb mit dem Holz war fast leer, aber es würde schon noch etwas irgendwo sein. Besser gesagt würde Dart schon etwas finden, denn ich war wohl nicht in der Verfassung, auf der Suche nach Feuerholz loszuziehen.
Ich atmete noch ein paar Mal langsam durch und ließ mich dann vom Sofa hinab auf den Teppich gleiten, weil es so für mich einfacher war und ich sowieso eher auf Höhe der Ofenklappe war. Besser gesagt dachte ich es wäre einfacher, doch tatsächlich erwies sich der Rock als äußerst ungünstig, um damit auf vier Beinen voranzukommen. Da es aber auch nur drei Schritte waren, gelang es mir nach kurzem Hantieren mit dem Stoff dann auch.
Ich setzte mich vor den Ofen, sobald Dart damit fertig war, und warf ihm noch einen Blick zu, wobei mein einer Mundwinkel leicht nach oben zuckte zu einem freudlosen, leicht bitteren Lächeln. Wie oft schon hatten wir uns darüber unterhalten, dass ich ihm mal zeigen wollte, wozu ich wirklich fähig war... Und jedes Mal wenn wir uns begegneten, ging es mir schlecht.
Aber ich sagte nichts. Stattdessen streckte ich eine Hand in den Ofen und suchte mir das dünnste Holzstück heraus, das am leichtesten brennen würde. Ich nahm auch die andere Hand dazu und hielt es mit beiden Händen fest, um mich besser darauf konzentrieren zu können. Äußerlich wirkte es so, als würde ich es nur ansehen, doch in Wirklichkeit rief ich nach dem Feuer. Komm schon. Zeig dich. Ich weiß dass du mich hörst.
Ein paar Momente lang geschah nichts, außer dass mir wieder schwummerig zumute wurde. Aber ich spürte es, und so biss ich die Zähne zusammen, und als mir kurz schwarz vor Augen wurde, spürte ich tatsächlich auch die Hitze in den Fingern - etwas zu schnell, oder ich war zu langsam, jedenfalls zuckte ich reflexartig zurück und ließ das Holzstück zu den anderen fallen. Als sich meine Sicht nach einigem Blinzeln wieder normalisierte, streckte ich noch einmal eine Hand nach der winzigen Flamme aus, diesmal nicht ganz bis zu ihr sondern nur in die Nähe. Ja, so ist gut. Komm schon.
Die Flamme wuchs und fraß sich an der Rinde des Holzstücks entlang. Als sie etwas größer war, zog ich die Hand zurück, aber ich schloss die Klappe noch nicht sondern blickte weiter in den Ofen. Noch brauchte das Feuer ein wenig Ermunterung, aber es wuchs. Ich lächelte leicht.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Fr 11. Okt 2019, 19:19

Gut, dass ich die Holzstücke nicht allzu liebevoll im Ofen drapierte, denn nachdem ich für Farûna Platz gemacht hatte und zur Seite rückte, nahm sie sich eins von den Dingern in die Hand und umschloss es auch mit der zweiten. Ich beobachtete sie dabei. Ich hatte mir zwar nicht direkt etwas darunter vorgestellt, wie sie ihr Feuer beschwor, aber zumindest, dass es irgendwie auch ohne Anfassen klappte. Aber sicherlich war das auch von Feuerwesen zu Feuerwesen unterschiedlich.
Jedenfalls... Es passierte so oder so scheinbar erst mal nicht viel, außer dass die Füchsin das Holzstückchen anstarrte - hey, klar konnte ich mir denken, dass das nicht alles war und sie sich konzentrierte, aber es war eben nicht besonders spannend. Dass ihr zwischendrin nicht so gut war und ihr sogar schwarz vor Augen wurde, bekam ich natürlich ebenso wenig mit wie ihre Konzentration. Dafür entdeckte ich gleich das kleine Flämmchen, das schließlich am Holz entlangleckte, woraufhin sie es fallen ließ und zurückzuckte. Und dabei fragte ich mich dann ... ob das Feuer sie verbrannte, obwohl sie es kontrollierte oder zumindest gerufen hatte. Sie musste noch einen Moment die Hand danach ausstrecken, damit die Flamme wuchs und anfing, über das Holz zu lecken. Doch schließlich schien sie ganz gut ohne Farûna zurechtzukommen. Jedenfalls zog sie die Hand zurück und beobachtete das Feuer nur.
Es hatte nach meinem Dafürhalten keine besondere Farbe und sah aus wie jedes andere Feuer auch. Was okay war. Ich hatte jetzt auch nichts groß Spektakuläres erwartet in ihrem Zustand. Tatsächlich hatte ich das eher vorgeschlagen, damit sie nicht anfing, rumzumaulen. Und offenbar hatte es geholfen - immerhin lächelte sie gerade nicht mehr so schief, zynisch oder unzufrieden wie vorher.
"Na, dann bleibt jetzt nur noch, genug Futter zu besorgen", sagte ich, nachdem ich einen Moment lang mit ihr zusammen die Flamme beobachtet hatte, und stand wieder auf. Wenn sie wollte, konnte sie ja auch erst Mal vorm Ofen sitzen bleiben. Vielleicht stimmte auch das sie zufriedener.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Fr 11. Okt 2019, 20:40

Beinahe hätte ich Dart vergessen können, denn ja, das Feuer stimmte mich sehr viel zufriedener. So störrisch es auch war, es war immer noch wie ein alter Freund, und vielleicht half auch, dass es mir zumindest in den letzten paar Momenten etwas Sinnvolles zu tun gegeben hatte. Auch jetzt noch beobachtete ich es nicht einfach nur, sondern man hätte sagen können, ich war im Gespräch mit ihm; ermunterte es weiter, lockte es hervor, stupste es hierhin und dorthin und sorgte dafür, dass es sich im Holz festsetzte.
Natürlich konnte Dart davon nichts sehen, außer meinem sachten Lächeln. Es verschwand auch nicht, als ich ihm bei seinen Worten den Blick zuwandte, sondern wurde noch eine Spur breiter. "Feuer ist immer hungrig", sagte ich zustimmend, und vielleicht konnte man wieder einen Hauch dieses gewissen Ausdrucks in meinem Lächeln sehen, den ich manchmal an den Tag legte und der für meine Feinde nichts Gutes bedeutete. Es war nur ein Hauch, denn nicht nur war ich ziemlich fertig, im Augenblick überwog außerdem einfach das angenehme Gefühl, das das Feuer mir gab.
Erstmal ließ ich auch die Ofenklappe noch offen, denn noch war das Feuer nicht besonders groß, und der Rauch zog ohnehin nach oben ab. Außerdem spürte ich so die Wärme besser.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Sa 12. Okt 2019, 12:00

Farûna bekam wieder einmal nur einen leisen zustimmenden Laut von mir, und da mein Blick auf das Holz und die Flamme gerichtet war, bemerkte ich den auftauchenden Ausdruck in ihrem Lächeln nicht. Ich hörte ihn allerdings, weshalb meine eigenen Mundwinkel einmal leicht zuckten.
Eine kleine Weile sah ich dem Schauspiel noch zu, ehe ich mich etwas streckte, den Metallkorb zu mir zog und das restliche Holz daraus hervorräumte. Es würde wohl ein, zwei Stündchen halten, also hatte ich ja noch genug Zeit, mich um neues Holz zu kümmern. Deshalb legte ich nur vorsichtig und nacheinander die Holzstücke in den Ofen, als ich der Meinung war, dass das Feuer groß genug war und damit klarkommen würde, und ließ mich im Anschluss nach hinten auf den Rücken sinken. Mir fiel gerade mal auf, dass ich mich schon seit ein paar Tagen nicht mehr hingelegt hatte. Wenn, dann hatte ich nur rumgesessen. Vielleicht war es nicht verkehrt, sich auch mal für ein paar Stunden im Liegen auszuruhen.
Das Problem war nur, dass ich meinen Kopf nicht abschalten konnte und dann nur die Gedanken wieder anfangen würden. Das musste nicht sein.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Sa 12. Okt 2019, 14:18

Mein Blick wandte sich nach einigen Momenten ebenfalls wieder nach vorne in die Flammen, die langsam an den Holzscheiten entlang leckten. Die Wärme spürte man bereits deutlich und selbst die stumpfe Menschennase nahm den vertrauten Geruch wahr.
Ich rutschte erst ein klein wenig nach hinten, als Dart das restliche Holz aus dem Korb in den Ofen stapelte, damit er dafür Platz hatte. Trotzdem blieb ich sitzen, denn eigentlich war es hier auf dem Teppich auch ganz angenehm, vor allem mit dem Feuer. Es war schon ein ganzes Stück gewachsen und brauchte meine Ermunterung nicht mehr. Ich sah ihm einfach nur noch zu. Meine Ohren waren nach vorne gespitzt und lauschten den leisen Knacksen und Knistern.
Daher war die Stille, die folgte, auch nicht unangenehm, fand ich. Dart hatte sich hingelegt, und ich sah weiter ins Feuer, das mich zumindest ein wenig von meinen trüben Gedanken ablenkte. Es machte mich beinahe wieder schläfrig - was sicherlich noch mit an meinem Kreislaufzustand lag. Und nunja, die Nächte waren kurz oder nicht vorhanden, seitdem man währenddessen um sein Leben fürchten musste. Tagsüber war eindeutig die klügere Schlafenszeit. Aber ich war ja erst vor kurzem aufgewacht, daher wollte ich nicht schon wieder schlafen. Ich hätte mich auch mit Dart unterhalten, aber... ich wollte keins der Themen, über die wir gesprochen hatten, wieder aufwirbeln. Vor allem um zu verhindern, dass er wieder wütend oder schlecht gelaunt wurde.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » Sa 12. Okt 2019, 15:03

Als Farûna ebenfalls still blieb, schloss ich nach ein paar Momenten, vielleicht zwei oder drei Minuten, die Augen, atmete einmal tief ein und stieß die Luft dann zu einem langezogenen stummen Seufzen durch die Nase wieder aus. Die Unterarme legte ich auf dem Bauch ab, die Beine hatte ich etwas aufgestellt und das Gesicht zum Fuchs und halb zum Ofen ausgerichtet. Das leise Knacksen und Knistern war für mich sehr deutlich zu hören, der Geruch nach Rauch und brennendem Holz ja ohnehin wesentlich stärker als für sonstige Leute. Mir hing ja auch der Teppichgeruch und überhaupt der Geruch des Hauses deutlich in der Nase. Und der von Farûna. Fell, Haut, Eigengeruch, noch verbliebener Waschmittelduft von der Kleidung, die sie trug.
Aber er war mir nicht vertraut. Egal, wie sehr ich in der kommenden Zeit die Aufmerksamkeit darauf richtete und ihren Geruch bewusst wahrnahm - ich erkannte ihn nicht wieder. Dieses Vertraute, das ich dann und wann bei ihr verspürte, das kam woanders her, doch ich konnte das nicht festmachen. Sonst hätte ich sie danach gefragt. Ich öffnete nach einer ganzen Weile die Augen wieder, sodass mein Blick auf ihren Rücken und die für den menschlichen Körper etwas zu kleinen Flügel fiel. Ich drehte mich auf die Seite, hielt mich mit der rechten Hand - ich lag links von Farûna - am Stoff über der linken Seite fest und streckte den linken Arm etwas aus. Die Bewegung verursachte zwar kein Geräusch, aber wenn sie bei meinem Auf-die-Seite-Drehen vorher den Blick zu mir gewandt hatte, konnte sie natürlich locker bemerken, dass ich die Finger nach ihrem ... hm, Gefieder ausstreckte.
Ich ließ sie vorsichtig und nur, wenn sie nicht gleich Zicken machte oder sich mir entzog, durch diese Mischung aus Federn und Fell gehen, sagen wir einfach Fellfedern, wo sich bei einem Vogel die längeren Schwungfedern befunden hätten. Also irgendwo unten beim gefalteten linken Flügel.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » Sa 12. Okt 2019, 16:35

Dieses schläfrige Gefühl umhüllte mich in der nächsten Zeit weiter, und zwischendurch schloss ich auch die Augen immer wieder mal für eine Weile, während ich nur den Flammen lauschte. Das Feuer war inzwischen zu einer stattlichen Größe herangewachsen und machte sich über das Holz her. Daher musste ich auch irgendwann die Klappe doch schließen, zumindest bis auf einen Spalt, damit keine Funken nach draußen gerieten. Den Geruch und Klang des Feuers mochte ich trotzdem, daher ließ ich sie einen Spalt offen.
Es war jedenfalls bald wohlig warm hier drin, sodass ich wohl tatsächlich eingedöst wäre, wenn ich nicht sitzen würde. Aber hinlegen wollte ich mich gerade auch nicht. Ich war ganz zufrieden hier vor dem Feuer.
Mein eines Ohr zuckte leicht in Darts Richtung, als er sich auf die Seite legte, obwohl die einzigen Geräusche dabei nur das kaum hörbare Rascheln von Stoff war, das meine feinen Ohren auffingen. Bis jetzt hätte man meinen können, Dart wäre eingeschlafen, aber ich wusste dass er nicht schlief. Ich fragte mich, was er dann den ganzen Tag, oder besser die ganze Nacht so machte. Nun, jetzt wo die Monster die Nächte ausfüllten, war es vielleicht gar nicht so schlecht, nicht schlafen zu müssen...
Meine Flügel zuckten ganz leicht, als ich eine unerwartete Berührung spürte, auch wenn diese nicht unangenehm war. Ich drehte ganz leicht den Kopf in Darts Richtung, allerdings nur gerade soweit, dass ich seinen ausgestreckten Arm sehen konnte, sein Gesichtsausdruck aber in meinem Augenwinkel verschwand. Ich wollte nicht, dass er sich beobachtet vorkam, und mir widerum käme das seltsam vor. Natürlich war mir klar, dass er es war, und nach dem ersten Zucken bewegten sich meine Flügel auch nicht mehr. Was genau er da tat, wusste ich zwar nicht, aber ich blieb still und ließ ihn. Es war eine... seltsame, ungewohnte Berührung, aber nicht unangenehm. Vor allem nicht jetzt, wo sowieso so eine friedliche Ruhe hier herrschte.
Tatsächlich hatten die längeren "Schwungfedern" meiner Flügel auch am meisten Ähnlichkeit mit "richtigen" Federn, schließlich mussten sie flach und stabil sein und mich tragen - normalerweise. An deren Rändern, vor allem aber an den Flügelarmen entlang schien es eher wie Fell zu sein, und der "Flaum" an den Teilen, die bei normalen Federn wohl die Kiele gewesen wären, war auch sehr fellähnlich. Es war eben irgendwie beides, das ineinander überging. Und auch wenn es "nur" meine Flügel waren und eigentlich nur die Ausläufer dessen, spürte ich die Berührung ziemlich genau.
Unwillkürlich streckte sich mein linker Flügel sogar noch ein winziges Stück Dart entgegen.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » So 13. Okt 2019, 11:45

Meine Finger hielten inne und lösten sich wieder einen Moment lang von den Federn, weil Farûnas Flügel zuckten. Ich sah auch, dass sie den Kopf drehte - klar, hatte ja mein eigenes Gesicht und den Blick zu ihr ausgerichtet -, doch sie sagte nichts und sie entzog sich mir auch nicht. Deshalb schob ich die Fingerspitzen nach ein paar Sekunden dann auch weiter und etwas mehr in ihr Gefieder, um es streicheln zu können.
Eigentlich tat ich es aus keinem bestimmten Grund, außer um meine Neugier zu befriedigen, wie ihre Federn sich wohl anfühlten. Mit dem Fellartigen hier und dort wirkten sie an manchen Stellen ein bisschen wie das Gefieder von noch nicht flüggen Schwänen oder sowas, auch wenn es nicht wirklich diese weichen Fädchen waren, die an den Kielen saßen, sondern eher ... wirkliches Fell. Die Schwungfedern wirkten schon eher wie richtige Federn und weniger wie Fell. Sie waren auch fester und unflexibler, um den Fuchs tragen zu können...
Aber ich fühlte dann nicht nur den Federn nach, sondern streichelte auch ein bisschen durch sie, als ich merkte, dass Farûna ihren linken Flügel ein bisschen sinken ließ und ihn näher zu mir streckte, sodass men Arm nicht die ganze Zeit so in der Luft hängen musste. Schien eine angenehme Erfahrung zu sein und mich störte es gerade nicht, deshalb fuhr ich fort. Ich konnte mir nur nicht so recht vorstellen, wie es sich anfühlte.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Farûna » So 13. Okt 2019, 12:58

Ich rechnete schon mit Fragen, besser gesagt mit einer Frage, die mir oft gestellt wurde, wenn die Aufmerksamkeit auf meine Flügel fiel. Aber die Frage kam nicht. Einige Momente lang war ich sogar versucht, der Frage mit einer Antwort zuvor zu kommen, aber es blieb still zwischen uns und ich brach die Stille nicht. Es war angenehm so...
Ich spürte weiter Darts Berührung, und auch dass sie nicht mehr ganz so zögerlich oder vorsichtig war wie zu Beginn, noch immer ohne dass es unangenehm wurde. Schließlich drehte ich den Kopf wieder gerade nach vorne. Nur mein eines Ohr blieb in Darts Richtung gerichtet, als wartete es auf Geräusche von ihm, die nicht kamen. Mein linker Flügel sank unter den streichelnden Berührungen langsam Stückchen für Stückchen noch etwas weiter in Darts Richtung, ohne dass ich es so wirklich absichtlich tat. Auch der andere ging parallel dazu ein wenig mit, wenn auch nicht ganz so stark. Es war als würden sich beide langsam entspannen, nachdem sie zuvor an meinem Rücken eher angelegt gewesen waren, auch wenn das natürlich ebenso wenig anstrengend war.
Es war seltsam, das ganze, ja, weil es schon so lange her war, dass jemand etwas Ähnliches getan hatte. Wahrscheinlich hingen meine Gedanken deshalb eher in der Vergangenheit bei diesen Dingen... So halb zumindest, denn ein Teil meiner Aufmerksamkeit war zusammen mit meinem Ohr weiterhin auf Dart gerichtet, und dem was er tat. Weil es... eben auch angenehm war. Trotz der eher bitteren Vergangenheit.
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Re: Das verlassene Dorf

Beitragvon Dart » So 13. Okt 2019, 15:32

Wenn ich mich an all die Dinge hätte erinnern können, die Farûna über mich wusste, und an Niban die Schlange, dann hätte ich vermutlich gerade festgestellt, dass Farûnas Gefieder nicht so weich war wie ihres. Doch auf der anderen Seite hatte Niban ja auch keine Flügel gehabt und ihre Federn waren vermutlich eher einfach nur Schmuck gewesen. Aber ich erinnerte mich nicht. Und deshalb war mir auch nicht klar, dass ich den Flügel der Füchsin möglicherweise auch nur so streichelte, weil ich das manchmal auch bei Niban getan hatte, wenn sie mich gelassen hatte.
Als ihr Flügel schließlich so weit entspannt war, dass ich bequem dran kam, schloss ich die Augen wieder und war einige weitere Minuten lang nur damit beschäftigt, die Finger durch das Gefieder gleiten zu lassen. Fragen hatte ich dabei nicht an sie. Außer vielleicht, warum ein Feuerfuchs überhaupt Flügel hatte, aber das konnte sie mir vermutlich selbst nicht sagen. Ich rührte mich anderweitig erst wieder, als die Geräusche vom Ofen her und die Wärme bzw. der Temperaturunterschied von dort aus, den ich ja schon irgendwie spürte, nicht mehr so groß waren und das Licht des Feuers etwas abnahm.
"Soll ich mal Holz holen gehen?", fragte ich sie, nachdem ich einen Blick an ihr vorbei geworfen hatte und feststellte, dass das Holz im Ofen bald aufgebrannt war. Ich zog aber die Hand nicht sofort zurück.
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