Re: Das verlassene Dorf
von Farûna » Sa 12. Okt 2019, 16:35
Dieses schläfrige Gefühl umhüllte mich in der nächsten Zeit weiter, und zwischendurch schloss ich auch die Augen immer wieder mal für eine Weile, während ich nur den Flammen lauschte. Das Feuer war inzwischen zu einer stattlichen Größe herangewachsen und machte sich über das Holz her. Daher musste ich auch irgendwann die Klappe doch schließen, zumindest bis auf einen Spalt, damit keine Funken nach draußen gerieten. Den Geruch und Klang des Feuers mochte ich trotzdem, daher ließ ich sie einen Spalt offen.
Es war jedenfalls bald wohlig warm hier drin, sodass ich wohl tatsächlich eingedöst wäre, wenn ich nicht sitzen würde. Aber hinlegen wollte ich mich gerade auch nicht. Ich war ganz zufrieden hier vor dem Feuer.
Mein eines Ohr zuckte leicht in Darts Richtung, als er sich auf die Seite legte, obwohl die einzigen Geräusche dabei nur das kaum hörbare Rascheln von Stoff war, das meine feinen Ohren auffingen. Bis jetzt hätte man meinen können, Dart wäre eingeschlafen, aber ich wusste dass er nicht schlief. Ich fragte mich, was er dann den ganzen Tag, oder besser die ganze Nacht so machte. Nun, jetzt wo die Monster die Nächte ausfüllten, war es vielleicht gar nicht so schlecht, nicht schlafen zu müssen...
Meine Flügel zuckten ganz leicht, als ich eine unerwartete Berührung spürte, auch wenn diese nicht unangenehm war. Ich drehte ganz leicht den Kopf in Darts Richtung, allerdings nur gerade soweit, dass ich seinen ausgestreckten Arm sehen konnte, sein Gesichtsausdruck aber in meinem Augenwinkel verschwand. Ich wollte nicht, dass er sich beobachtet vorkam, und mir widerum käme das seltsam vor. Natürlich war mir klar, dass er es war, und nach dem ersten Zucken bewegten sich meine Flügel auch nicht mehr. Was genau er da tat, wusste ich zwar nicht, aber ich blieb still und ließ ihn. Es war eine... seltsame, ungewohnte Berührung, aber nicht unangenehm. Vor allem nicht jetzt, wo sowieso so eine friedliche Ruhe hier herrschte.
Tatsächlich hatten die längeren "Schwungfedern" meiner Flügel auch am meisten Ähnlichkeit mit "richtigen" Federn, schließlich mussten sie flach und stabil sein und mich tragen - normalerweise. An deren Rändern, vor allem aber an den Flügelarmen entlang schien es eher wie Fell zu sein, und der "Flaum" an den Teilen, die bei normalen Federn wohl die Kiele gewesen wären, war auch sehr fellähnlich. Es war eben irgendwie beides, das ineinander überging. Und auch wenn es "nur" meine Flügel waren und eigentlich nur die Ausläufer dessen, spürte ich die Berührung ziemlich genau.
Unwillkürlich streckte sich mein linker Flügel sogar noch ein winziges Stück Dart entgegen.
ط ئ ~ Feuerfuchs in Menschengestalt ~ ئ ط~Immer wenn ich einsam bin, zieht es mich zum Feuer hin
Warum ist die Sonne rund? - Warum werd ich nicht gesund?
Verbrannt ist alles ganz und gar.
Aus der Asche ganz allein
steig ich auf zum Sonnenschein.
Das Feuer liebt mich... ئ ~ ط ~ ئ