Re: Das verlassene Dorf
von Dart » Di 1. Okt 2019, 09:23
Als sie mir diese ersten Sätze entgegnete und dabei so blöd fragte, als hätte ich sie gebeten, dass sie mir Recht gab, trat ein Zug oben um meine Mundwinkel, dem man ansehen konnte, dass ich kurz davor war, die Zähne zu zeigen. Aber sie schlug schnell genug eine andere Richtung ein, sodass zwar der gereizte Ausdruck in meinen Zügen blieb, ich aber ansonsten nichts tat, was meinem Unmut Ausdruck verliehen hätte. Erst, als sie mir versicherte, dass sie gar nicht wollte, dass ich wieder da unten landete, sie aber trotzdem wieder dorthin gehen würde, entspannte ich mich etwas und betrachtete sie dann vergleichsweise ruhig. Auch wenn sie mich längst nicht mehr ansah.
“Wenn du wüsstest, wovon du sprichst…“, sagte ich schließlich leise. Für sie war es da unten sicher nicht so schlimm gewesen. Die ganzen Räume, die Wölfe, die Präsenz. Die Schmerzen, die Geräusche, der Geruch – das alles dort war für mich und teilweise auch nur für mich wahrnehmbar, soweit ich wusste. Nicht für sie. Nicht für sonstwen. Also sogesehen war es schon verständlich, weshalb sie es „wieder tun“ würde, wieder dorthin gehen würde, wenn es ihr half, auch wenn ich noch immer Schwierigkeiten hatte, ihr zu glauben, dass sie es zumindest auch für mich getan hatte.
Aber ich verstand ebenso, dass sie keinen Bock auf diesen Mist hier hatte. Und das verband sie mit mir, ob ich es zugeben wollte oder nicht. Ich stand auf und trat zum Kleiderschrank, in dem ich ein paar Augenblicke lang nach Klamotten herumwühlte. Ich zog ein paar möglichst dick und/oder flauschig scheinende Sachen daraus hervor und warf sie aufs Bett, ehe ich das Fenster wieder schloss. Ich wusste nicht mehr, wie ich diese Situation lösen sollte, ohne dass es darauf hinauslief, dass ich mich von Farûna in die Ecke gedrängt fühlte, mir aber bewusst war, dass sie zumindest teilweise Recht und gute Karten in der Hand hatte. Und das dann auch scheinbar noch, ohne dass sie mich überhaupt schlecht behandeln wollte. Damit kam ich nicht gut klar, also machte ich einfach vorübergehend irgendetwas anderes.
“Wird Zeit, dass du was Wärmeres anziehst“, sagte ich überflüssigerweise und kam zum Bett zurück. Löcher für ihre Flügel bekamen wir in die Klamotten sicher rein.
trägt derzeit ein fast weißes, ärmelloses Oberteil, das seine Schultern vollständig bedeckt, und eine schwarze Hakama. ist barfuß unterwegs. ein Silberdolch wird an der linken Seite getragen