[Jareth]

Nun war es an Jareth, skeptisch dreinzublicken, wobei sich seine Augenbrauen nicht so deutlich in die Höhe schoben wie es bei Evit der Fall war. Eine Jägerhütte also...die waren in der Regel durchaus robust gebaut, doch Jareth war skeptisch, ob diese einen wirklichen Schutz bot, wenn die dunklen Wesen sie entdecken und angreifen würden. Wenn er sich so Norod Village ansah, waren Häuser nicht unbedingt genügend Schutz, je nachdem, um wie viele Angreifer es sich handelte. Ob diese Gestalten im Wald in größerer Zahl vorhanden waren? Das war auch noch eine dieser Unsicherheiten. Wenn das Sylphendorf durch einen Angriff in Mitleidenschaft gezogen worden war, sprach es schon eher dafür.
Als Evit dann auch noch meinte, dass er ja nicht wüsste, ob sie in dieser Hütte überhaupt noch Schutz finden konnten, konnte sich Jareth ein ablehnendes Kopfschütteln nicht verkneifen. Wenn sie keinen Schutz fanden, dann waren sie ausgeliefert. Ninui würde sich nicht wehren können, da sie in ihren Schlaf fiel, was bedeutete, dass Jareth sie würde tragen müssen...und Evit alleine gegen eine unbestimmte Anzahl an Wesen, von denen niemand wusste, um was es sich bei ihnen überhaupt handelte? Er sah da keine besonders guten Chancen für sie.
Nicht, dass sein Vorschlag weniger waghalsig war. Die Sache war bloß, dass wenn sie es auf diese Art versuchten und am Ende feststellten, dass sich abseilen zu gefährlich war, sie nicht Gefahr laufen mussten, zu sterben. Sie verloren bloß Zeit, was auch nicht gut für Ninuis Dorf war, so wie es schien...aber immerhin würden sie am Leben und somit auch in der Lage bleiben, helfen zu können.
Er blinzelte und ließ die Augen in Ninuis Gesicht schweifen. "Nach allem, was ich so höre, sehe ich in meinem Vorschlag eine größere Erfolgschance, nicht von diesen Wesen gefressen zu werden. Ich schätze, es ist einen Versuch wert. Wenn es nicht klappt, bleibt noch immer die Option, sich durch den Wald zu schlagen. Wir würden etwas Zeit verlieren." Er machte eine kurze Pause, in der er Evit einen Blick zuwarf. Er musste jedoch ehrlich gestehen, dass es ihm egal was, was er von allem hielt. "Es liegt an dir zu entscheiden, ob du diesen Zeitverlust eingehen willst...oder welches Risiko." Er würde Ninui sicher nicht sagen, was sie zu tun hatte, immerhin ging es um eine persönliche Angelegenheit von ihr.

[Ninui]

So wie es aussah gab es keine optimale Option. Zu Fuß waren sie vor den Wesen nicht sicher, die bestimmt auch im Wald auf einen warteten. So wie es aussah, waren sie zumindest Nachts überall…Auf der Wiese, in der Stadt in Norod und auch beim Sylphendorf. Warum sollte der Wald eine Ausnahme machen?
Der Wald war allerdings kein perfekter Landeplatz, der Weg aus der Luft zum Boden war auch nicht gerade ungefährlich. Zu aller Erschwernis war es scheinbar auch noch ich, die die Entscheidung treffen sollte, denn sowohl Evits als auch Jareths Augen waren erwartungsvoll auf mich gerichtet. Mir entfuhr ein leises Seufzen, wobei ich etwas überfragt die Arme hob. „Mit dem Flugding sind wir schneller. Irgendwie kommt man immer zum Boden, nicht wahr? Ich schlage vor, dass wir Dave fragen, ob er uns passend absetzt. Wenn wir Pech haben, wird dieses Flugding sowieso in der Stadt gebraucht und dann müssen wir sowieso laufen.“ Mein Blick wanderte noch einmal hin und her. „Können wir Miss Maggy dann nicht mit ins Flugding mitnehmen?“ Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl die Katze hier zu lassen, obwohl sie bis jetzt ja ganz gut überlebt hatte.

[Jareth]

Damit zu argumentieren, dass man immer auf den Boden kam, sprach nicht unbedingt für Jareths Vorschlag, Dave und das Flugschiff zu benutzen, doch auf der anderen Seite hatte Ninui auch Recht; runter würden sie schon kommen, ihnen würde sicher etwas einfallen. Außerdem hatten sie auch Dave bei sich und Dave war Experte darin, andere Leute aus einem Schlammassel zu befreien, das hatte er in der Vergangenheit öfters beweisen können und müssen. Jareth nickte und ein schwaches Lächeln zuckte über seinen Mundwinkel. Eventuell, nur ein klein wenig, war er froh, dass sie nicht Evits Plan befolgen würden und Ninui lieber seinem Plan vertraute als Evits.
Das Lächeln wurde letztendlich deutlich sichtbarer als die Sylphe schließlich noch vorschlug, Miss Magy mitzunehmen. "Ja, das ist eine gute Idee. Nehmen wir sie mit." Es bedeutete auch, dass sie nicht mehr hierher zurück kommen mussten wenn sie auf dem Weg zurück in Richtung Stadt waren. In der Hinsicht sparten sie also wiederum an Zeit. Vorausgesetzt sie waren dann nicht auf Dave angewiesen. Nun, darüber konnte er sich auch später noch Gedanken machen.
Nun, wo alles soweit geklärt war, wandte Jareth sich ab und trat in Richtung der Kellerluke, die er öffnete, um hinunter zu gehen. Er hatte irgendwo so eine Transportbox gehabt und er meinte, sich daran zu erinnern, dass er sie im Keller verstaut hatte. Nach einigem Gesuche fand er sie tatsächlich auch neben weiteren Konserven und Lebensmitteln, die sich länger halten würden. Er stellte auch fest, dass Evit hier schon ordentlich zugeschlagen hatte und fragte sich im Stillen, wie lange er sich hier eigentlich verschanzt hatte.
Mit der Transportbox kam er wieder hinauf und versperrte die Luke, damit die Lebensmittel sicher vor Räubern sein würde. Der Keller war tatsächlich noch weitestgehend intakt und stellte einen guten Unterschlupf dar.
Er stellte die Transportbox ab und sah sich nach Miss Magy um, die schließlich auch aus Richtung des lädierten Wohnzimmers gestromert kam, nachdem Jareth sie mit einigen Lauten gelockt hatte. Er kniete sich hin, streichelte der schwarzen Katze noch einmal über das staubige schwarze Fell und schob sie schließlich so schmerzlos und rasch es ging in die Transportbox, die er in der Zwischenzeit mit der zweiten freien Hand geöffnet hatte. Die Katze maunzte einmal, beschwerte sich ansonsten jedoch nicht und blieb auch sonst ruhig. Beinahe so als wüsste sie, dass es nun an einen gemütlicheren Ort ging. Nun, oder zumindest erst einmal in Sicherheit.
Jareth verschloss die Box und richtete sich wieder auf, die grünen Augen nun abwartend auf Ninui gerichtet. Ihre Taschen waren mit Nahrung gefüllt, sie hatten die Katze...es blieb kein Grund mehr, länger hier zu bleiben.
Nachdem sie ihre Sachen zusammen gepackt hatten, machten sie sich auf den Weg zurück zum Flieger. Jareth warf nur einmal einen kurzen Blick zurück zu dem Haus, in dem er die letzten Jahre gelebt hatte, bevor er sich auf die Sylphe richtete. Norod Village bot einen traurigen Anblick und das weckte Erinnerungen und riss alte Wunden auf...die Zerstörung war ein ständiger Begleiter, wohin es ihn auch verschlug...aber er war Dankbar für die Zeit, die er hier verbracht hatte. Es war nicht nur schlecht gewesen und er hatte Ninui kennen gelernt, mit der er zusammen in diesem Haus gelebt hatte. Ganz normal. Fast schon so wie eine kleine Familie.
Jareth blinzelte und wandte den Blick von Ninui ab als er bemerkte, dass er sie schon recht lange ansah ohne etwas zu sagen. Er rückte die Waffe zurecht und richtete sein Augenmerk auf die Umgebung. Weit war es ja nicht, bis sie das Luftschiff wieder erreichen würden, doch gerade deswegen sollten sie lieber etwas vorsichtiger sein.

[Ninui]

(sorryyyyy ._. nächste Mal antworte ich schneller ^^*)

Evit ließ nur ein leises Brummen hören, nachdem ich Jareths Vorschlag zugestimmt hatte. Aus dem Brummen konnte ich nicht heraushören ob es Zustimmung oder doch eher Ablehnung war. Jedenfalls sagte er nichts darauf und erhob auch keine Einwände bei meinem Vorschlag die Katze mitzunehmen. Auf Daves Fluggding würde bestimmt auch noch Platz für eine kleine Vierbeinerin sein. Evit, mit seiner großen, massigen Gestalt würde jedenfalls eindeutig mehr Platz wegnehmen.
Sobald Jareth im Keller verschwand, war der Hüne zu mir getreten. Ein Hauch von Unbehagen erfüllte mich, denn so ganz wollte ich ihm noch nicht trauen. Ich hatte schließlich schon gesehen, wozu dieser Mann fähig gewesen war.. Auch, wenn er bei den letzten Treffen mir nie etwas Schlechtes wollte.
»Du weißt, dass das Dorf großen Wert auf die Geheimhaltung legt?« Raunte er mir entgegen, wobei er leicht die Augenbrauen hob. Der Blick und die Worte ernteten von mir ein „natürlich weiß ich das!“ Was glaubte er denn? Nur, weil ich eine Zeitlang nicht mehr dort gewesen war, sondern mit Jareth hier im Dorf gelebt hatte, hatte ich nicht alles über meine Herkunft vergessen. Aber nun herrschte Ausnahmezustand und außerdem ging es darum schwarze Mächte aus dem Sylphendorf fernzuhalten. Da schwarze Wesen auch in der Nähe des Dorfes aufgetaucht waren, war das also sowieso hinfällig. „Wir lassen uns ja auch nur in die Nähe fliegen. Bei der anderen Alternative kommen wir vielleicht nicht einmal lebend an!“ Evit bedachte mich noch mit einem weiteren Blick, ehe er wieder einen Schritt zurücktrat und mit verschränkter Brust am Küchentisch verweilte- gerade, als Jareth mit dem Transportkorb wieder auftauchte.
Miss Maggy ließ sich zum Glück ohne größere Umschweife in die Transportbox verfrachten, sodass es keinen weiteren Grund gab länger an diesem Ort zu verbleiben. Schon beinahe etwas wehmütig ließ ich den Blick noch einmal durch die unteren Räume schweifen. Die Wahrscheinlichkeit hier noch einmal aufzuschlagen war sehr gering. Die Zeit hier in einem friedlichen Norod war vorbei. Das wurde mir draußen vor der Tür auch noch einmal schmerzlich bewusst, als wir zu Dritt ein Stück der Straße folgten. Mein Blick wanderte zwischen zwei zerstörten Gebäuden umher und blieben kurz an dem Dorfplatz hängen, auf dem man von hier keine freie Sicht, aber ein paar Ecken erahnen konnten. Letztendlich wandte ich den Blick aber weiter zu Jareth. Ich hatte seinen Blick gespürt, aber er sagte nichts, sondern wandte ihn ab und musterte stattdessen aufmerksam die Umgebung. Die Totenstille blieb unser unangenehmer Begleiter. Es war schließlich Evit, der plötzlich auf dem Weg zum Dorfplatz und dem Gasthaus in eine andere Richtung deutete. » Im Gasthaus hatten sich vor ein paar Tagen bewaffnete Plünderer eingenistet. Wenn ihr keinen Stress wollt, sollten wir den Platz meiden.«
Auf Stress, gerade mit bewaffneten Leuten, hatte ich persönlich wenig Lust. Ich war zwar bewaffnet, hatte aber im Gegensatz zu den Plünderern keine Ahnung wie man dieses Ding nutzte. Eigentlich wollte ich es auch nicht gerne nutzen. Offensichtlich hatten Jareth und ich auf dem Hinweg Glück gehabt, dass wir nicht entdeckt worden waren. Vielleicht hatten die Plünderer um die Uhrzeit noch geschlafen, nachdem die Nacht mittlerweile keine sichere Uhrzeit mehr war um sich zu erholen.
Im Nachhinein war es von Jareth ganz klug gewesen mit eine von diesen schweren, unbiegsamen Sicherheitswesten in die Hand zu drücken. Mit einem etwas mulmigen Gefühl liefen wir durch eine kleine Wohngegend bis die Graslandschaft sich vom letzten Haus ablöste. Anstelle durch das hohe Gras zu laufen führte das letzte Stück Weg dann doch wieder zurück auf die Straßen, wobei wir einen Garten durchqueren mussten um dorthin zurück zu gelangen. Zu Not boten die Ruinen – und zum Teil auch noch intakte Häuser, einen bessern Schutz als das Wadenhohe Gras.
Letztendlich ließen sie auch noch die letzten Häuser hinter sich und folgten der Straße, ohne dass sie auch nur einem weiteren Menschen begegneten. Was mich allerdings etwas unruhig machte war die Tatsache, dass auch das Flugding nicht mehr an Ort und Stelle wartete, wo wir ausgestiegen waren. Die Straße war komplett leer. Hatte Dave nicht auf uns warten wollen?! Gerade, als ich Jareth auf das Offensichtliche aufmerksam machen wollte, schwebte das große Flugding keine 200 Meter über uns zu Boden, setzte behutsam direkt auf der Straße auf und ließ die Luke herunter.

[Jareth]

(Alles gut :3 bei mir dauerts ja auch immer ^^" xD)

Es war etwas beunruhigend, von Evit zu hören, dass sie dann doch nicht die einzigen Lebewesen in dem Dorf gewesen waren, sondern Plünderer sich in der Gegend herum trieben. Jareth war froh, dass sie diesen nicht in die Quere gekommen waren und es keine Auseinandersetzung mit ihnen gegeben hatte, denn er war sich sicher, dass sie ihnen Zahlenmäßig sicher unterlegen gewesen wären, Waffen und Windmagie hin oder her. Dave hätte ihnen sicher im Zweifelsfall zur Hilfe kommen können, doch auch das wäre ein Umstand, den er lieber vermieden hätte...
Sie nahmen einen kleinen Umweg und glücklicherweise schienen sie nicht genug Aufmerksamkeit zu wecken, das sich ihnen irgendjemand näherte. Vielleicht waren die Plünderer auch bereits weiter gezogen oder streiften durch die Umgebung. Der Wald war ja ebenfalls nicht weit...und das Labor befand sich auch in der Nähe, wenn auch nicht in der unmittelbaren. Jareth hätte es nicht gewundert, wenn die Forscher sich dort verschanzten und ebenfalls auf Streifzügen in das verlassene Norod Village unterwegs waren. Eine Konfrontation mit diesen wollte er ebenfalls vermeiden.
Es ging querfeldein, durch langsam der Natur überlassene Gärten und niedrige Zäune, die das hohe Gras verschluckte, bis sie schließlich wieder auf die Straße trafen, welche Norod Villae und Octron City miteinander verbanden. Im Gegensatz zu Ninui wunderte sich Jareth nicht darüber, dass das fliegende Gefährt sich nicht mehr dort befand, wo es von ihnen zurück gelassen worden war. Es besaß zum Einen eine Tarnvorrichtung, die es vor den Augen Neugieriger verbergen konnte wenn es notwendig war, sodass es sich auch noch dort hätte befinden können ohne das sie es gesehen hätten. Dave hatte jedoch in der Luft "geparkt" und sobald er bemerkte, dass der Dreiertrupp plus Katze sich näherte, sank das Luftschiff mit einem für seine Verhältnisse leisen Summen auf die Erde hinab und die Luke öffnete sich, damit die drei eintreten konnte. Die Luke schloss sich, sobald sie alle eingetreten waren. Jareth bleib jedoch nicht stehen, sondern führte die drei in den Raum, den Ninui bereits zum Ausruhen benutzt hatte. Dort angekommen, stellte er die Transportbox ab, öffnete deren Tür und ließ Miss Magy heraus, die während der letzten Sekunde begonnen hatte, unruhig zu werden. Mit in die Höhe gerecktem Schwanz begann die schwarze Katze durch den Raum zu stromern.
"Wir können die Rucksäcke fürs Erste hier lassen." Jareth zog den Riemen der Waffe, die er vor der Brust trug, von seinen Schultern und ließ anschließend den prall gefüllten Rucksack auf eine der Schlafnischen sinken. Das breite Band der Waffe schob er sich erneut über die Schulter, die würde er nicht hier lassen. "Wir sollten direkt zu Dave gehen und ihm sagen, was wir vor haben." Nicht dass der dachte, sie alle wollten direkt wieder zurück nach Octron fliegen.
Sobald alle soweit waren verließen sie den Raum und Jareth führte sie in Richtung Cockpit, in dem Dave bereits auf sie wartete. Er schwenkte in dem drehbaren Sitz herum als die Tür sich öffnete und sie eintraten. "Wer ist das?", war das Erste, was er mit unbegeisterter Stimme fragte, wobei sein misstrauischer Blick sich auf Evit richtete.