Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln




Dieser Teil Seestadts liegt über dem Meer, teils auf Stegen und teils auf schwimmenden Holzinseln, die miteinander über bewegliche Stege und Brücken verbunden sind. Hier befinden sich die meisten Wohnhäuser, aber auch einige kleine Läden. Motorisierte Fahrzeuge sind hier nicht erlaubt, aber ohnehin sind kleine Boote das beste Fortbewegungsmittel, und fast jede Familie hat hier eins. Die meisten Bewohner sind Fischer oder leben anderweitig vom Meer.

Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Valentine » Mo 4. Okt 2021, 21:08

Hafen von Octron --->

Das Boot fand offensichtlich keinen Platz mehr im Hafen, weshalb es nicht unweit des eigentlichen Hafens stoppte. Erneut ertönte die Stimme des Kapitäns, der die Ankunft in Seestadt verkündete.
Näher würden sie mit dem Schiff jedoch nicht heranfahren. Stattdessen würden kleine Boote die Passagiere in Empfang nehmen. Der Kapitän mahnte zur allgemeinen Ruhe und einem geordneten Vorgehen. Schon bald zeigte sich jedoch, dass die Bewohner Octrons von Ruhe und Ordnung nicht mehr viel übrighatten. So schnell, wie sich das Deck gefüllt hatte, so schnell leerte es sich auch schon bereits.
Valentine musste sich in eine ruhigere Ecke zurück ziehen, damit er von der Masse nicht einfach mitgerissen wurde. Jemand fuhr ihm mit einem recht ramponiert aussehenden kleinen Rollkoffer über den Fuß und ein anderer wurde so fest gegen ihn gedrückt, dass Aki einen Ellbogen in die Seite bekam. „Passen Sie doch auf!“ Fauchte der Passant, nicht ganz klar ob es an Vale oder an denjenigen gerichtet war, der schon längst mit der Menge in Richtung Ausgang strömte.
„Haben wir Glück, dass diese Monster nicht auf das Meer gefolgt sind. Stell dir mal vor, wie chaotisch das Ganze abgelaufen wäre, wenn wir die Rettungsboote gebraucht hätten..“ Seine Stimme war zu einem Murmeln gesenkt. Ihn überkam das Gefühl, dass dieses Ausflugsboot ohnehin mehr Leute aufgenommen hatte, als eigentlich erlaubt waren. Er und Aki waren also nicht die einzigen Passagiere, die eigentlich zu viel auf dem Boot waren.
„Hast du eigentlich Angst vor Wasser?!“ Mittlerweile hatte auch er den Weg nach unten angetreten. Als Letzte wollte er nämlich auch nicht von Board gehen. Nicht, dass die helfenden Hände von Kapua Island müde wurden, wenn sie bereits das achte Mal hin- und her fuhren, ohne dass der Strom der Flüchtlinge auch nur ansatzweise abriss. Nach den kleinen Booten zu urteilen waren es nämlich Einwohner von Seestadt, die bereitwillig die Passagiere zum Hafen fuhren.
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von Anzeige » Mo 4. Okt 2021, 21:08

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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Aki » Mi 6. Okt 2021, 19:03

Hafen von Octron --->

Das neugierige Gegucke war schon wenige Momente später vorbei, als diese magische Stimme verkündet hatte, dass wir nicht direkt in den Hafen reinfuhren, sondern mit anderen Booten an die Stege gebracht werden würden. Irritiert und auch ein wenig verzagt riss ich Augen und Ohren auf und duckte mich zusammen, als das Gedränge und Gewühle losging. Ein kleiner erschrockener Laut ploppte aus mir raus, weil ich einen Ellbogen abbekam, aber ich klammerte mich tapfer an meinen zweibeinigen Freund und war jetzt noch froher darüber, dass er mich vor den ganzen Leuten beschützte. Hätte ich auf dem Boden gesessen, wär ich bestimmt plattgetrampelt worden.
Die Hektik machte mich ganz nervös.
"Das wär schrecklich!", hauchte ich zurück bei Vals Worten, kauerte mich aber weiter auf ihm zusammen und beobachtete das Gedränge. Glücklicherweise hatten die Leute es so eilig und wir nicht ganz so, dass der größte Ansturm bald vorbei war und wir warten mussten.
"Mmh, nee, Wasser ist schon ganz okay", sagte ich und entspannte mich wieder ein bisschen. "Ins Meer will ich aber nicht fallen. Pass gut auf!" Hoffentlich war es auf den kleinen Booten nicht so voll. Ich wurde schon manchmal doof angeguckt, weil sonst keiner eine Katze auf der Schulter rumtrug. Nachher wollten die noch von Val wissen, wer ich war und sowas... Oder wollten mich alle durchgrabbeln auf so einem kleinen Boot.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Valentine » Mo 25. Okt 2021, 10:56

Der Menschenstrudel stoppte urplötzlich unter Deck, sodass sie auf der Treppe stehen bleiben mussten. Damit sich das Gedränge zu den kleinen Booten nicht fortsetzte, hatte sich das Bootspersonal offensichtlich auf die Fahnen geschrieben ein wenig Ruhe reinzubringen und die Gäste an Ordnung zu erinnern. Besser war es, Vale wollte jedenfalls nicht von der schiebenden Meute über Board geschupst werden. Das Ufer wäre vielleicht schwimmend zu erreichen, aber die Sogkraft des großen Ausflugschiffes wollte er nicht unterschätzen. Die Aufregung der Passanten fand sich in der Lautstärke wieder. Ein lautes Stimmengewirr erfüllte die große Halle. Nur langsam schob sich die wartende Masse nun vorwärts, sodass es Schritt für Schritt weiter ging. Sobald doch jemand gegen Valle rempelte, spürte er sogleich die feinen Katzenkrallen durch den Stoff.

„Ich glaube hier drin möchte ich dich noch nicht in den Rucksack hüpfen lassen, liebe Aki. Aber sobald wir dran sind von Board zu gehen ist es vielleicht besser, wenn du zurück in den Rucksack springst.“ Die Boote der Einheimischen waren meist kleine Fischerboote und konnten mit der Höhe des Ausflugschiffes nicht mithalten. Es brauchte daher ein wenig Mut in die Tiefe zu springen, wo jemand bereits helfend den Arm hochstreckte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Aki einen solchen Sprung auf seiner Schulter ausgleichen konnte. Falls doch, dann würde seine Schulter es nicht überleben.

Es dauerte noch eine gefühlte Ewigkeit, bis sie schließlich bei der Luke standen, die nach draußen führte. Es war ein kleines Motorboot, auf dem sich bereits acht Leute tummelten. Vale hatte den Rucksack zuvor geöffnet und gewartet bis Aki darin verschwand. Seitdem hielt er den Rucksack schützend vor der Brust, damit niemand von hinten gegen stieß und der kleinen Katze noch alle Knochen brach. Vorsichtig reichte er der helfenden Hand den Rucksack hinab. Niemand schien über das ungleichmäßige Gewicht im Rucksack irritiert. Offensichtlich hatte der Führer dieses kleinen Bootes heute schon so viele Flüchtlinge vom Boot geholt, dass er sich über nichts mehr wunderte. Valentine sprang hinab und nahm den Rucksack wieder an sich. Fünf weitere Passanten fanden den Weg ins Motorboot, ehe es ablegte und auf die Stege zu fuhr.

Der Kapitän erklärte mit müder Stimme, dass es einen Sammlungspunkt gab, an denen sich die Bewohner Octrons sammeln sollten. Aber Valentine schenkte dem kaum Gehör. Sein Blick inspizierte die schwimmende Stadt, die vor ihnen lag.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Aki » Mo 1. Nov 2021, 18:36

Ich spitzte die Öhrlis, als Val erwiderte, dass er mich hier drin noch nicht in den Rucksack stopfen wollte. Ich wollte auch nicht unbedingt! Also, mal abgesehen davon, dass ich es in dem Rucksack doof fand, standen wir nicht ganz hinten, sodass ich ein bisschen Sorge hatte, dass von hinten an Val rumgeschoben wurde, wenn ich im Rucksack saß, und ich am ende da drin noch zerquetscht wurde. Und sehen konnte ich dann auch nichts mehr und bekam nicht so richtig mit, was gerade passierte.
Ich blieb jetzt aber still, weil direkt neben uns ein Typi stand, der meinen Begleiter sowieso schon angeglotzt hatte, weil er mit seiner schwarzen Katze redete. Musste er ja nicht mitkriegen, dass ich zurückreden konnte.
Aber irgendwann half alles nix - Valle öffnete den Rucksack und ich hüpfte wie aufs Stichwort rein. Zum Glück hielt er mich aber vorn am Körper fest und ging danach auch sicher, dass ich ohne geworfen zu werden oder auf und ab geschüttelt zu werden auf das kleine Boot kam. Ich spürte, wie der Rucksack kurz frei schwebte und wahrscheinlich nur von 'ner Hand festgehalten wurde, da ging es dann abwärts und mir wurde etwas mulmig. Aber kurz darauf spürte ich, dass Val den Rucksack wiederbekommen hatte, und seufzte erleichtert auf.
Wieder war so ein Brummen zu hören und zu spüren, bestimmt fuhr dieses kleinere Boot jetzt los. Ich hätte gerne aus dem Rucksack geschaut und mir den Wind um mein Näschen und die Schnurris wehen lassen - und natürlich war ich total neugierig auf die neue Stadt! Aber sicher war sicher und ich wartete ungeduldig zusammengekringelt in dem doofen Rucksack, bis wir mal wo ankamen. Irgendwer sagte, dass die Leute aus Octron sich bei einem Sammelplatz melden sollten. Octron musste wohl die alte Stadt sein, wo die Monster gekommen wären... Ob Val da hingehen würde, damit wir neue Infos bekamen? Ich wollte unbedingt wissen, was los war und wo wir dann landen würden, aber ich wusste nicht, ob wir es so gut haben würden, wenn man uns in eine... Wie hieß das? Notunterkunft oder Flüchtlingsstelle stecken würde. Ich war zwar eine Katze und hatte alles, was ich brauchte, theoretisch bei mir oder konnte es mir einfach jagen und suchen. Aber ich wusste, dass die Menschen, mit denen wir zusammen auf dem Schiff gewesen waren, ihre gesamte Existenz aufgegeben hatten... Das musste ziemlich hart sein.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Valentine » So 7. Nov 2021, 00:39

Aki verkniff sich zum Glück eine Antwort und tat das, was jede normale Katze auch getan hätte. Schweigen und gebannt zusehen, was als nächstes passierte.
Es dauerte noch eine Weile, bis sie endlich an der Reihe dran waren. Valentine genoss es die Meeresluft wieder um sich zu spüren. Obwohl das kleine Boot mit den weiteren Passagieren gut gefüllt war, war es nicht mit dem Gedränge im großen Ausflugsschiff zu vergleichen. Das Personal hielt die Leute gut in Schach, aber das hielt die Passanten nicht davon ab dicht gedrängt zu stehen.
Valentine spielte kurz mit dem Gedanken sich eine fülligere Körperhülle anzueignen, damit die anderen Passanten anständigen Platz ließen. Es hätte jedoch allzu viel Kraft gekostet so viele Leute um ihn herum gleichzeitig zu täuschen. Zumal es doch ein wenig auffällig war, wenn man glaubte gleich gegen sein Gegenüber zu stoßen und nur in Luft zu fassen. Also musst er es über sich ergehen lassen, bis sie endlich die schwimmende Stadt erreichten.
Die Stege waren durch die Neuankömmlinge offensichtlich voller als sonst. Ein paar Einheimische schauten mit gespieltem Desinteresse ein bisschen zu neugierig zum Ausflugsschiff, dass ein Stück vor dem Hafen vor Anker lag. Aber auch ein paar Flüchtlinge liefen ziellos umher, womöglich auf der Suche nach dem Treffpunkt.
Valentine wartete bis die letzten Passanten aus dem kleinen Boot ausgestiegen waren, ehe er sich artig beim Kapitän bedankte und dann ebenfalls den Steg betrat. Der Steg schwankte leicht vom Wellengang, der durch die emsigen kleinen Boote verursacht wurde, die immer mehr Leute von dem großen Boot an Land brachten.
Ein kleines, unübersichtliches Chaos – perfekt um unterzutauchen. Vale lief ein Stück den Steg hinab, bis die ersten Häuser sichtbar wurden. Auf einem kleineren Steg, der wie eine Seitengasse wirkte, setzte er schließlich den Rucksack ab und ließ Aki hinaus. „Ich möchte ungern an der Erfassung beim Sammelpunkt teilnehmen, liebe Aki. Ich habe keine Papiere, die ich vorzeigen könnte. Allerdings wäre es interessant zu wissen, was in dem Gespräch herauskommt. Wir könnten uns zunächst noch ein bisschen umsehen. Würdest du danach für mich die Ohren spitzen gehen?“ Eine Katze auf dem Platz würde schon nicht auffallen…Hoffentlich.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Aki » So 7. Nov 2021, 16:37

Gerade, als es mir im Rucksack zu stickig und zu geschubsig und drückig und eng auf dem Bötchen werden wollte, hatten wir angelegt und ich seufzte erleichtert, als Valentine losging. Jetzt spürte ich nichts mehr um uns rum, das näher dran war als ein großer Fuß. Aber der Rucksack blieb weiterhin doof!
Also japste ich zufrieden und steckte sofort den Kopf durch die Öffnung, als Val ihn abgestellt hatte und ihn öffnete. Mit einem kleinen Hops war ich draußen und seufzte gleich noch eimal vor Erleichterung.
Ich spitzte die Öhrchen zu meinem Freund hoch, die eigentlich zum Trost ganz gern gekrault und mein Köpfchen getätschelt werden wollte, aber das musste wohl warten. Stattdessen reckte ich meinen puscheligen Schwanz in die Höhe und nickte voller Tatendrang und Neugier. "Wird gemacht!", sagte ich - verriet aber nicht, dass ich nicht ganz soooo gut dadrin war, mir viele Sachen auf einmal zu merken und einer längeren Ansprache so gut zuzuhören, dass ich hinterher alle Informationen noch auf die Reihe bekam. Das Wichtigste würde ich ja wohl hoffentlich behalten können.
Ich hielt die Nase in den Wind und schnupperte. Hier roch es ganz anders als in der anderen Stadt. Aber hier war auch immer noch einiges los und ich würde lieber ganz nah bei Val bleiben, damit mich keiner umrannte. "Hier sieht es ganz anders aus als in der anderen Stadt", sagte ich. Laut genug, dass er es hörte, leise genug, damit es hoffentlich kein anderer tat.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Valentine » Sa 20. Nov 2021, 21:08

Ja, Aki hatte recht. Die Stadt war anders als Octron. Unter ihnen schwappte das Meereswasser gegen die Holzstämme, auf denen die Stadt erbaut war. Die Häuser hier waren kleiner, aber bereits von hier konnte man sehen, dass nicht die ganze Stadt auf Wasser erbaut worden war. Ein paar höhere Gebäude ließen sich jedoch auf Land bereits erahnen. Das Meer trieb noch eine leichte Diesigkeit über das Land, sodass man nicht allzu weit schauen konnte.
„Wir sollten nach etwas Ausschau nach einer markanten Stelle halten. Damit wir den als Treffpunkt ausmachen können. Ich denke es ist keine gute Idee, wenn du hier die Leute nach dem Weg fragst.“ Valentine schenkte Aki ein mildes Lächeln. Auch wenn es nicht Octron war und ihm die Sitten hier nicht bekannt waren – sprechende Katzen fielen in den meisten Welten auf.
Sie liefen zufällig am Sammelpunkt entlang. Es war eine große, schwimmende Plattform, auf dem sich ein kleiner Pavillon befand. Vier Brücken führten zu der großen Plattform, sodass man vermutlich von allen Seiten zu dem Platz fand. Einige Menschen standen bereits vereinzelnd herum und sahen etwas verloren aus.
Vale schritt am Platz entlang und verließ ihn schließlich über einer der Brücken.
„Das dürfte der Platz gewesen sein. Ich werde hier auf dich warten“ Er deutete auf ein kleines Wohnhaus, dass durch seinen hellblauen, farbenfrohen Anstrich gegenüber den anderen Wohnhäusern auffiel.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Aki » So 21. Nov 2021, 19:03

Ich wuselte neben Valentine her, als er sich in Bewegung setzte, und hielt mich dabei lieber dicht und brav wie ein Hündchen an seinen Beinen, damit ich nicht von anderen Leuten umgerannt wurde oder ihn aus den Augen verlor. Wenn man so klein war und die ganzen Zweibeiner so riesig über einem aufragten und man dauernd aufpassen musste, dass sie einen nicht wegdrängelten, war das gar nicht so einfach! Am liebsten hätte ich wieder auf Vals Schultern platzgenommen, aber das ging jetzt wohl nicht so gut, wenn ich mich gleich umschauen sollte. Außerdem fielen wir eh schon auf. Wenn ich dann noch auf ihm draufsitzen würde, wäre ich ja noch sichtbarer.
Auch ich dachte mir bei dieser schwimmenden Plattform meinen Teil, weil hier schon beunruhigte und nervöse Leute herumstanden, die offensichtlich auf was warteten. Da brauchte ich nicht Lesen können, um irgendwas von Sammelpunkt zu entziffern! Blöd war ich ja schließlich nicht. Im Gegenteil; ich war ein cleveres kleines Kätzchen, das kurze Zeit später anhielt, weil Val mir wieder was sagte.
"Oke!", sagte ich leise, damit nur er es hörte, schnurrte ihm noch einmal um die Beine und hüpfte dann etwas zur Seite. "Dann bis gleich!" Und damit machte ich mich auch schon gaaaanz unauffällig auf den Weg zurück zu dem Platz. Mit einem kleinen Umweg natürlich, um nicht so aufzufallen. Aber viele guckten sich eh mit gereckten Hälsen eher in die Ferne oder auf Menschenaugenhöhe um, sodass mich kaum wer beachtete. Nur ein paar Kinder, die mit ihren Augen näher auf meiner Höhe waren, zeigten auf mich. "Guck mal Mami, ein Kätzchen!" oder "Ooh, eine Hafenkatze", waren da nur ein paar Beispiele. Tut mir leid, ihr Kleinen, aber keine Zeit zum Kuscheln und Streicheln! Ich war auf wichtiger Mission unterwegs.
Auf dem Platz angekommen, suchte ich mir ein unauffälliges Versteck hinter zwei Kisten, die am Rand herumstanden. Die eine war höher als die andere, sodass ich mich sogar auf die niedrigere draufsetzen und trotzdem um die höhere herumspähen konnte, die mich vor neugierigen Blicken versteckte.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Valentine » Mo 29. Nov 2021, 21:55

Valentine beobachtete, wie Aki davon wuselte. Durch die kleine Fluchtwelle von Echsinea Island war offensichtlich mehr los als sonst. Es dauerte daher nicht lange, bis der schwarze, flauschige Schwanz zwischen verschiedenen Beinpaaren verschwand.
Von seinem Standpunkt konnte Vale sehen, wie sich der schwimmende Platz langsam füllte. Aufgrund des ungewohnten Gewichts der vielen Menschen sackte die schwimmende Plattform ein kleines Stück tiefer als sonst.
Es strömten noch ein paar Menschen hinzu. Manche blieben sogar in der Nähe von den Brücken stehen, weil der Platz gut gefüllt war. Ein Mann im Anzug trat heran und ging auf den Pavillon zu, ehe er sich am Mikrofon kurz räusperte. Sobald die dunkle Stimme sich über den Platz erhob, wurde es schlagartig still.
Selbst bis zu Valentine trug sich die Stimme, aber er konnte die Worte nicht verstehen.
Der Mann begrüßte die Menge mit ein paar freundlichen Worten im Namen der ganzen Stadt. Als er auf die Vorkommnisse von Octron City zu sprechen kam, erhob sich kurz ein leises Murmeln aus den Umherstehenden. Mit einer beschwichtigenden Handbewegung und erneutem Räuspern erstarb das Gemurmel langsam wieder.
Der Mann erklärte, dass am Rande der Stadt gerade Unterkünfte vorbereitet werden würden. Einige Busse würden in den nächsten Stunden organisiert werden. Zunächst solle man aber zu den Registrierstellen gehen, die sich kurz vor der großen Holzbrücke befände. Der einzige Übergang zum Landteil der Stadt.
Der Mann im Anzug erklärte noch Einiges zur Stadt, ehe er seine Rede schloss und unter Applaus den Pavillon verließ.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Aki » Mi 1. Dez 2021, 19:55

Es dauerte noch ein bisschen, bis der Platz sich richtig gefüllt hatte und ein wenig Gedränge herrschte, sodass manche Leute auch gar nicht bis auf die Plattform drauf kamen, sondern auf den Stegen stehen blieben. Hoffentlich hörten sie da auch alles!
Ich hatte mir scheinbar umsonst Sorgen darum gemacht, denn so ein Typi trat vor und redete in ... ein komisches Dings rein, das seine Stimme lauter machte. Und die kam plötzlich auch von woanders, nämlich aus so unförmigen Klötzen raus. Das musste irgendeine Art von Magie sein, oder? Oder wie machten die Menschen das hier so? Ich kannte hier einiges nicht, mich wunderte deshalb aber auch gar nix mehr.
Mit gespitzten Öhrlis und zuckendem Schwänzle lauschte ich dem Mann, um keine Details zu verpassen und mir alles so gut zu merken, wie ich es eben nur konnte. Ich wollte Val ja nichts Wichtiges vorenthalten! Ich wusste nicht, was Busse waren, und das Wort Registrierstellen fand ich so kompliziert, dass ich es direkt wieder vergaß. Außerdem war es ein bisschen doof, dass der Mann danach noch so viel weiterredete. Wie sollte ich mir das denn alles merken? Oder war das mit der Stadt nicht so wichtig?
Als es mir zu lang wurde und ich merkte, dass ich nix mehr von dem wusste, was der Mann in den letzten zwei Minuten gesagt hatte, hüpfte ich wieder von meinem Plätzchen herunter und stahl mich zwischen die Menschen. Jetzt, wo alle so gebannt zuhörten, war es nicht schwer, zwischen ihnen herumzuwuseln und nur mal hier oder da gaaanz federleicht ein Bein zu streifen. Da war ich dann aber auch schon weg, wenn wer guckte, was das gewesen war!
Der Mann laberte also immer noch weiter, als ich schon wieder bei Valle ankam. Ich strich ihm um die Knöchel, um auf mich aufmerksam zu machen.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Valentine » Mi 26. Jan 2022, 22:27

Valentine wartete in der Nähe des Hauses, welches sie als Treffpunkt ausgemacht hatten. Sein Blick wanderte umher, aber es gab nichts Interessantes zu entdecken. Nichts, was sich beim Vorbeigehen einfach so in die Tasche stecken ließ. Die Stimme des Redners hallte weiterhin zu ihm herüber, als er eine seichte Berührung an seinem Fuß spürte. Aki hatte sich auf ihren Samtpfoten still zu ihm zurückgeschlichen.
„Heey..“ reagierte Valentine gedehnt, beugte sich zu Aki herunter und schaute dann wieder zu den schwimmenden Inseln herüber, soweit man es denn von hier erblicken konnte.
„Ich dachte du spitzt die Ohren und fängst alle wichtigen Informationen ein. Ist das Wichtigste schon gesagt?“ Fragend hob er die Augenbrauen an, ehe er einen Arm um Akis Körper schlank und sich die Katze mit einer fließenden Bewegung aus der Hocke auf die Schulter setzte. Nicht, dass ihm die horchenden Katzenohren noch in der Menge verloren gingen.
Vale schlenderte langsam los, denn er hatte einen sowohl neugierigen, als aber auch skeptischen Blick aus den Fenstern des kleinen hellblauen Holzhauses längst bemerkt.
Er versuchte sich von den anderen Menschen etwas fern zu halten, was in Anbetracht der großen Menschenmasse nicht leicht war. Mittlerweile hatte der Redner sein Rednerpult wieder verlassen, aber die Menge setzte sich nur langsam in Bewegung. Vale schlenderte lieber langsam und mit Abstand in Richtung der anderen Evakuierten. Er wollte zunächst hören, was Aki zu berichten hatte.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Aki » Do 27. Jan 2022, 18:10

"Yooo", wisperte ich zurück und schnippte grüßend mit der Schwanzspitze. Ich schnurrte leise, als Val mich hochhob kam aber doch ein leises gedämpftes Mauzen, weil die Luft aus meiner Lunge rausflutschte. Oben auf seiner Schulter fühlte ich mich gleich wieder viel wohler. Keine Menschen, die auf mich drauf trampeln könnten, und der Überblick war viel besser. Na ja, nicht perfekt, weil Valentinchen auch kein Riese war, aber besser als nix.
"Er hat so viel geredet, das konnt ich mir doch nicht alles merken", sagte ich leise und stupste ihn mit meinem Näschen an. Ein wenig schwankend wurde ich von ihm in Bewegung gesetzt und brauchte einen kurzen Moment, um mein Gleichgewicht auf die Menschenschritte einzuschaukeln. "Also der Mann hat von Reg...ri... Regierstellen geredet, wo die Leute hingehen und sich melden sollen." Dieses verdammte blöde lange Wort! Wer erfand sowas? "Und dann kommen Busdings, die die Leute zu äh Unterkünften bringen. Die sind am Rand von der Stadt."
Hah! Das war doch alles wichtige gewesen, wofür der Tybbi eeeeewig viele lange Sätze gebraucht hatte. Und ich zwei. "Aber da wollen wir doch nicht mit, oder? Oder willst du bei den Leuten vom Schiff bleiben?" Er ging irgendwie in die falsche Richtung!
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Valentine » Fr 11. Feb 2022, 11:53

Akis Begrüßungserwiderung ließ ihn ein wenig Lächeln. Die Duo-Gang bestehend aus einer Katze und einem Weltenwanderer. Das Lächeln verblasste jedoch sogleich, als sie ihm verkündete sich nicht alles merken zu können. So gut sich Aki auch zwischen der Menschenmasse tarnen konnte, als Spionin war sie wohl trotzdem nur bedingt geeignet. Er hob die Hand und rieb über die Stelle, an der Aki ihn mit ihrer Nase angestupst hatte. Zum Glück schien sie wenigstens ein paar wichtige Details aufgeschnappt und behalten zu habe. „Eine Stelle zum Registrieren?“ fragte Vale jedoch noch einmal nach, da Regierstellen wenig Sinn machte.
Bei ihrer Frage neigte er nachdenklich den Kopf und schob die Hände in die Taschen. Seine Finger umschlossen dabei die kleine Muschel, die er von dem Fenstersims mitgenommen hatte. Ja, die Frau hatte vielleicht nicht ganz ohne Grund argwöhnisch zu ihm heruntergeschaut.
„Ich möchte mich nicht registrieren lassen, nein. Niemand weiß, dass ich hier bin und das ist manchmal auch besser so. Es könnte aber interessant sein zu wissen, wo sich diese Unterkünfte befinden. Findest du nicht? Das heißt wieder ein weiches Bett für dich.“ Er vermisste den harten Felsenboden jedenfalls nicht.
Vale lief daher weiterhin der sich langsam bewegenden Masse hinterher.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Aki » Sa 12. Feb 2022, 16:04

"Registrierstellen!" DAS war das verfluchte doofe Wort gewesen, das mir jetzt auch wieder einfiel, als Valentine von Stellen zum Registrieren redete. Gut, dass ich es nur leise rausmaunzte, sonst hätten die Leute jetzt doof geguckt und mich enttarnt oder Valentine eine etwas kindliche Mädchenstimme zugeschrieben. Das wollten wir ja beide beides nicht! Wär wegen ihm aber eine lustige Vorstellung, hehe!
Ich hatte sehr wohl bemerkt, dass er sich meinen feuchten Nasenstups wieder abgewischt hatte, aber ich nahm's ihm nicht krumm. Menschen mochten das irgendwie selten. Ablecken fanden sie auch nicht toll, dabei war das ein Siegel höchster Güte und Zuneigung, wenn ein Miez sowas macht! Dumme Menschen. Sie drückten sich doch auch gegenseitig die nassen Lippen aufeinander. Musste man nicht verstehen, warum sie das besser fanden, oder?
"Blödes Wort...", murmelte ich, als Val noch mal von Registrieren redete. Meine Öhrchen spitzten sich dann aber bei seiner Frage und ich seufzte sehnsüchtig. "Ja, ein weiches Bett wär schon toll...", stimmte ich ihm zu und kringelte den Schwanz um seinen Nacken, sodass die Spitze vorn über seine Schulter hing. Hatte schon wieder vergessen, dass er am Hals kitzelig war, aber er hatte ja seinen Schal und so(? xD).
"Na gut, dann mal hopp!" Wie ein kühner Reiter reckte ich meine Nase in den Wind und ließ mich von meinem treuen Reittier dem Ziel entgegentragen.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Valentine » Mi 2. Mär 2022, 22:40

Die Tücken der Sprache, wenn Worte ähnlich klangen. Zwischen Regieren und Registrieren bestand ein kleiner, aber feiner Unterschied. Als die kleine Katzengestalt jedoch bestätigte, dass sie nach dem Wort Registrierstellen gesucht hatte, nickte Valentine knapp.
Er folgte der langsamen Menschenmasse, wobei sein Blick immer wieder neugierig durch die Straßen glitt. Falls Straßen in diesem Fall überhaupt das richtige Wort war. Die Häuser schwammen auf der Wasseroberfläche und waren mit breiten Stegen miteinander verbunden. Der Boden unter seinen Füßen wippte ganz leicht, wenn auch kaum bemerkbar.
„Wir könnten natürlich auch nach einem Gasthaus Ausschau halten, aber so etwas habe ich hier noch nicht gesehen. Außerdem weiß ich noch nicht, ob hier eine andere Währung als auf Echsinea gilt.
Geld ist nicht immer gleich Geld, weißt du?!“ Etwas kitzelte an seinem Hals und Vale brauchte die Hand nicht zu heben, um zu wissen, dass es Akis Schwanzspitze war. Der seichte Meereswind wehte das plüschige Haar ständig auseinander.
„Ich denke, an der Registrierstelle wird es mehr Informationen geben.“ Valentine mischte sich unter die anderen Menschen. Viele Gesichter sahen noch immer sehr erschöpft aus, als hätten sie die Nacht schlecht geschlafen. Obwohl sich hunderte von Köpfen bewegten, war es dafür erstaunlich still.
Die große Menschentraube hielt auf den Rand der schwimmenden Stadt zu.
Schon bald wurde das Ufer mit seinen festen Bauten sichtbar. Auf einer großen, hölzernen Brücke kam die Masse ins Stocken. Vale wippte unauffällig auf die Zehenspitzen, aber besser sehen konnte er deswegen trotzdem nicht.
Uniformierte Männer und Frauen versuchten etwas Ordnung in die verschüchterte Masse zu bringen, damit nicht die ganze Brücke von Wartenden gesperrt wurde. Es dauerte allerdings, bis sich die Leute dazu entschlossen sich nur auf einer Seite der Brücke aufzustellen. Vale musste murrend ein paar Schritte zurücktreten, da die Schlange unweigerlich länger wurde.
„Jetzt heißt es wohl warten…Schon wieder.“ Flüsterte er seiner Wegbegleiterin zu. Oh, dabei war er doch wirklich nicht der Geduldigste.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Aki » Sa 5. Mär 2022, 12:57

Meine Öhrchen drehten und spitzten sich nach hier und da und ich reckte auch mein Näschen in den Wind und schnüffelte. "Hmm, ein Gasthaus hab ich auch nicht gesehen. Aber hier kommen auch nur die Schiffe an und so, oder?" Es sah schon ein bisschen anders aus als in Anan am Luftschiffhafen, aber ich hatte auf Jualen schon mal einen richtigen Hafen gesehen und der noch viel größere und viel hässlichere Hafen in der Stadt auf der anderen Insel, von der wir abgehauen waren, sah auch anders aus als dieser hier. Hier schwammen auch Häuser auf dem Wasser oder sie waren auf Stegen. Es roch aber nicht nach Essen. Das war sonst immer mein sicheres Zeichen für ein Gasthaus gewesen. Da hatte man schon mal öfter was für Miezen übrig und manchmal bekam man sogar einen warmen Schlafplatz.
Na, selbst wenn es hier ein Gasthaus gäbe, es waren so viele Menschen hier, dass vielleicht auch welche auf die gleiche Idee gekommen wären und sich nicht hätten registrieren lassen? Keine Ahnung, ich kannte mich mit dem Registrierzwang der Menschen nicht so aus. Katzen registrierten sich nicht. Höhö, langsam war das Wort gar nicht mehr so schwer!
"Hm? Ja, stimmt. Das, äh, Geld aus dem Supermarkt sah anders aus als das da, von wo ich bin", meinte ich ohrenspitzend und war stolz auf meine Aufmerksamkeit. Auch wenn Valle ja sowieso nicht mit echtem Geld bezahlt hatte. "Aber du könntest es doch einfach anpassen, wenn du musst?"
Wir näherten uns einer Brücke, die dahin führte, wo die Häuser mehr so wie in Oc...tron aussahen, weil da festes Land war. Das bedeutete aber auch, dass es wieder mehr stockelte, weil sich hier alle Menschen drängelten. Boah ey, wieso gab es auch so viele von denen? "Okee", zwitscherte ich leise, weil Val meinte, dass es bei den Registirier... Registrier!stellen mehr Informationen gab. Aber jetzt musste ich dann wohl wieder mehr mein süßes Mäulchen halten, denn hier zwischen all den Leuten fiel es schneller auf, wenn ich redete, auch wenn es nur leise war. Und mir war schon in Anan aufgefallen, dass sprechende Katzen nicht allein ungewöhnlich waren - es war auch komisch, wenn Menschen ihren Haustieren was erzählten.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Valentine » Mo 4. Apr 2022, 10:23

Vale ließ seinen Blick noch einmal über die Umgebung schweifen, ehe er den Kopf schüttelte. „Das hier ist nicht nur ein Hafen. Dafür sind hier viel zu viele Stege mit den kleinen Häusern. Nein, ich glaube wir sind schon mitten in der Stadt. Ich hab schon einmal eine Stadt auf Wasser gesehen. Von der Stadt ist allerdings nicht mehr so viel übrig. Das Meer hat sich seinen Platz genommen.“ Er runzelte die Stirn und warf einen Blick gen Horizont, als erwartete er schon bereits die erste Monsterwelle. Dabei hatte er von Monstern derzeit wirklich genug.
„Hier scheint mir aber alles friedlich zu sein, meine Liebe. Keines der kleinen Häuser sind zerstört und die Leute wirken alle recht entspannt.“ Ein weiterer Hinweis darauf, dass die schwarzen Wesen ebenso schwarzer Magie entsprungen sein mussten. Der Wirkungsradius von Magie war immer beschränkt.
Valentine drehte den Kopf wieder nach vorn, wobei er dieses Mal interessiert die Mitwartenden inspizierte.
Auf Akis Feststellung, dass in ihrer Welt das Geld anders ausgesehen habe, umspielte ein schelmisches Lächeln seine Lippen. Lag es vielleicht daran, dass er nicht mit Geld gezahlt hatte?! Seine rechte Hand fuhr unwillkürlich über eine Stelle des Mantels, in dessen Innentasche sich seine Geldbörse befand. Ein wenig Geld aus Octron besaß er noch, von dem Rückgeld, dass die Kassiererin ihm gegeben hatte. Viel war es nicht, da er kein Misstrauen wecken wollte. Hätte er gewusst, dass der Laden am nächsten Tag ohnehin nicht mehr öffnen würde…Nun, jetzt war es dafür auch zu spät.
„Ich werde das Geld anpassen können, wenn ich weiß wie es aussehen muss.“ Dinge, die er nicht kannte, ließen sich schlecht erschaffen. Leider waren diesbezüglich seine Kräfte auch begrenzt.
Es ging nur recht langsam ein paar Schritte vorwärts. Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis sie bis zur Registrierstelle vorgedrungen waren.
Interessiert beobachtete der Weltenwanderer das Vorgehen vor ihm, ehe er schließlich an der Reihe war. Ein Mann mit schütterem Haar saß unter einem Sonnenschirm an einem kleinen Klapptisch und bat um den Ausweis. Vale versuchte sich so hinzustellen, damit die wartende Schlange direkt hinter ihm keinen Blick auf die Dokumente hatte, die er vorlegen würde. Valentine zog eine dünne Papierkarte aus dem Portemonnaie, die darauf schließen ließ, dass es noch recht neu sein musste. Der Mann drehte die Karte in seinen Händen, starrte kurz nachdenklich darauf und fing dann an, die Daten in einen kleinen Laptop zu tippen, der vor ihm stand.
» Gut Herr Abbott. Gehen Sie über den Steg weiter und dann links. Dort stehen die Busse bereit, die sie zur Unterkunft fahren.« Er deutete den Steg hinab, wobei sein Blick kurz zweifelnd an Aki hängen blieb.
„ Ich wollte mich vorher mit meinem Bruder treffen, damit wir in der selben Unterkunft untergebracht werden. Bei den ganzen Leuten habe ich ihn aber noch nicht gesehen. Ist er schon durch? Sein Name lautet Demian Abbott.“
Der Mann schüttelte den Kopf, ohne auch nur einen weiteren Blick in seinen Laptop zu werfen.
»Dazu kann ich Ihnen keine Auskunft geben, tut mir Leid.« Valentine seufzte leise, griff nach seinen Papieren und ging den Gang hinab.
„Schade, hätte ja klappen können…“ flüsterte er leise, wobei es unbestimmt blieb ob er zu sich selbst sprach oder zu Aki.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Aki » So 10. Apr 2022, 11:20

Ja, Val hatte recht. Es sah hier schon mehr so aus, als wären wir schon in der Stadt, mit den ganzen Häusern und so. Und er meinte, dass er sowas schon mal gesehen hätte. "Oh...", machte ich, weil er sagte, dass das Meer sich die Stadt wohl geholt hatte? Gieriges Ding. Ich hatte nix gegen Wasser, aber so ganz direkt am oder im Meer wohnen wollte ich dann doch lieber nicht. Äh, ich wohnte ja eigentlich eh nirgends, aber nur für den Fall würde ich nicht wollen! Auch wenn ich zur Not ja einfach wegfliegen konnte, hihi.
"Puuh", ich atmete erleichtert aus, weil Valentine auch damit Recht hatte, dass es hier friedlich zu sein schien. Wegen den ganzen Leuten aus der anderen Stadt war es hier zwar total voll und gedrängelt, aber die Häuser waren heile und keiner war panisch. Nur von den anderen Weglaufern unterhielten sich ein paar über das, was in der Nacht da auf der Insel alles so passiert war und dass sie nicht wussten, was jetzt werden sollte und so. Sie sahen alle ziemlich erschöpft aus. Bestimmt hatten alle nicht gut geschlafen. So konnte man sie allerdings super von den Einheimischen unterscheiden! Die wirkten munter.
Wir waren irgendwann dann eeeendlich so weit vorgerückt, dass wir an so einer Registrierdings dran waren. Ich linste zu Valles Händen runter. Was ein Ausweis war, wusste ich eh nicht genau, deshalb fiel mir nichts auf, aber ich konnte erkennen, dass da ein Bild von ihm drauf war. Wow, es sah aus wie echt! Hatte ich in Octorion ... Octron auch gesehen, auch in viiiel viel größer. Diese Welt war echt ganz anders als meine. Ich blinzelte langsam, als der Typi mich so skeptisch ansah, und gab die bravste Miez überhaupt. Ich wurde einfach durchgewunken, äh, also gar nicht weiter erwähnt.
Froh darüber, dass ich auf Valentines Schulter bleiben und mit durfte, lauschte ich noch seiner Frage nach Demian Abbott. Der Mann, den er suchte. Clever, clever, dass er einfach behauptete, dass der sein Bruder war! Also... Das war doch nicht echt sein Bruder, oder? Das hätte er erwähnt! "Du findest den schon", wisperte ich ihm leise zu, als wir weitergehen konnten und ich seine Worte hörte.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Valentine » Do 2. Jun 2022, 20:16

Den Anweisungen folgend lief Valentine die Brücke hinab, bis sie in eine feste Straße mündete. Man hörte das Wasser gegen Steine schlagen, aber ansonsten erinnerten die ersten Häuserreihen weiterhin an den Stadtteil auf dem Meer.
„Ich hoffe es doch. Mein Gefühl sagt mir, dass er sich hier irgendwo befinden muss. Eine Bestätigung wäre mir aber trotzdem lieber gewesen..“ Valentines sonst so gute Laune schien etwas gedrückt zu sein. Vielleicht hatte er es sich doch etwas zu einfach vorgestellt um an Informationen dran zu kommen. Hätte er doch nur die Möglichkeit gehabt Demian weiter in seinen Träumen zu besuchen, aber der Kerl hatte eine Möglichkeit gefunden sich vor ihm zu verstecken. Eventuell war er in Besitz einer Flasche Sandmannsand gekommen oder hatte es geschafft einen Nachtmahr um seine Träne zu berauben. Womöglich steckte auch irgendein alter schwarzmagischer Spruch dahinter, von dem Valentine noch nicht gehört hatte. Jedenfalls konnte er ihn weder in der Nacht in seinen Träumen auffinden, noch hatte er es geschafft dem Mann hinter dem Schreibtisch ein paar Informationen zu entlocken. Er hatte nicht einmal einen Blick in seinen Laptop geworfen! So viel dazu, dass die Registrierstelle ihnen ein paar mehr Informationen geben würde.
Valentine steuerte die Busse an, die bereits zahlreich am Straßenrand warteten. Er ließ sich von den anderen Menschen ein Stück treiben, ohne seiner Umgebung großartig Beachtung zu schenken.
»Sir?!.. Sir!« Eine Hand berührte Vale kurz an der Schulter, weshalb er stehen blieb und sich überraschte umschaute.
Eine junge Frau mit großer Brille stand neben ihm und schob verlegen ihre Brille zurecht. »Tiere dürfen nicht mit in die Unterkunft. Aber wir richten gerade genug Plätze für sie in einer Pflegestation ein. Ähm…Sie können ihre Katze also ganz unbesorgt bei uns lassen. Ist sie geimpft?« Die Frau streckte ihm eine kleine Transportkiste entgegen. Valentine hob überrascht die Augenbrauen und wandte sich kurz um. Nicht weit von ihm war ein kleiner Stand aufgebaut worden, auf denen Boxen verschiedener Größe gestapelt und tatsächlich die ersten Tiere in Autos verladen wurden.
Er hätte Aki vielleicht doch weiter im Rucksack tragen sollen. Sie jetzt verschwinden zu lassen, war wohl nicht die beste Idee.
Seufzend griff er nach der Transportbox, während sein Blick kurz bei dem Emblem auf dem T-Shirt der Frau hängen blieb. Paws and friends stand darauf, wobei das a in Paws und dass e von friends zwei Hundeaugen darstellten und eine Comicgezeichnete Hundezunge die Worte unterstrich. „Danke. Meine liebe Aki hat alle wichtigen Impfungen erhalten und sie sind auch noch aktuell.“ Nicht, dass er auch nur ansatzweise Ahnung hatte, welche Impfungen für eine Katze notwendig waren. Tollwut?! Er schenkte der jungen Frau ein freundliches Lächeln, ehe er Aki von seiner Schulter. „Sie hasst das Reisen in Transportboxen, gibt es wirklich keine..“ Noch während er mit der rechten Hand am Verschluss der Transportbox nestelte, ließ er Aki mit der linken Hand zu Boden fallen. Er konnte nur hoffen, dass sie den Ernst verstand und ihre Rolle zu spielen wusste. Er würde sie aus dem Käfig einer Katzenpension schon rausholen können, aber er wollte ihr das Warten in einer Kiste gleich ersparen. Hoffentlich schaffte es seine kleine Freundin davon zu flitzen, ohne unter die Räder der Busse zu kommen.
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Re: Meerteil - auf den Stegen und schwimmenden Inseln

Beitragvon Aki » Mo 6. Jun 2022, 17:22

Meine Ohren zuckten und ich nickte einfach mal verständnisvoll. Ich wusste nicht so genau, wie es war, auf der Suche nach wem oder etwas zu sein, was man auch wirklich unbedingt finden wollte. Ich trieb schon mein ganzes Leben lang so vor mich hin und lief mehr vor Dingen und Leuten weg, als das ich zu Dingen und Leuten hinrennen wollte, weil ich sie vermisste. Manchmal dachte ich an Hinue. Das war sehr interessant gewesen und ich mochte ihn auch, aber mein Leben ging auch ohne ihn weiter. Nur Anan und den Rest von Lasaliel, den ich schon besucht hatte, das vermisste ich wirklich. Die große Stadt mit den ganzen hohen Gebäuden war mein Zuhause. Da hatte ich hingehört. Da war ich geboren und hatte da meine Mama und Geschwister gehabt. Die vermisste ich auch ein bisschen, aber nicht so sehr, dass ich sie suchen würde. Auch, wenn es mich immer noch wütend machte, dass es Leute gab, die uns fliegende Miezen einfach einfingen, um uns an irgendwelche doofen Leute zu geben, nur weil wir keine langweiligen anderen Katzen waren.
Ein wenig betrübt war ich nun doch und seufzte. Und vergaß ganz, noch was zu Val zu sagen. So wie wir in Gedanken waren, erschreckten wir uns vor der komischen Frau beide ziemlich und ich rammte Valle meine Krallen in die Schulter, weil er sich umschaute und ich wieder gefährlich schwankte. Ich verfolgte das Gespräch oder vielmehr die Worte und Anweisungen der Frau aufmerksam und tat erst noch so, als wäre ich ein vorbildliches Miezekätzchen, das von seinem Besitzer immer und überall hin mitgenommen werden konnte, ohne was anzustellen. Aber mir gefiel nicht, worum es ging, und dieses komische Kastendings, mit dem sie herumwedelte, ließ mir die Rückenhaare zu berge stehen. Ich machte einen Buckel. So ein Ding hatten auch die Menschen in Anan gehabt, die versucht hatten, mich einzufangen! Das war zwar aus Holz gewesen und hatte nach Angst gestunken, aber dieses hier sah nicht freundlicher aus!
Als Val mich von seiner Schulter holte, brauchte es daher gar keiner Trickserei; ich sträubte mich instinktiv gegen seinen Griff und dachte gar nicht darüber nach, dass er mich nicht echt einsperren und loswerden wollte, sondern wand mich mit einem Brummen durch seine Hand, sprang zu Boden und flitzte davon! Hier war es nicht mehr so voll wie vor ein paar Minuten noch, aber ich musste trotzdem aufpassen, nicht plattgetrampelt oder umgerannt und weg getreten zu werden. Aus den Augen der Frau und von Val war ich längst verschwunden, als ich unter ein riesiges Ding aus komischem Material schlüpfte, das nach Müll und Abfall stank, und mich ganz weit hinten bei der Wand verkroch, an der es stand.
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