Wald ohne Ende




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Ein weitläufiger Wald, in dem nicht nur gewöhnliche Tiere, sondern auch allerhand Wundersames zu finden ist. Die Bäume stehen oft sehr dicht und man kann sich leicht verlaufen, denn es gibt keinen einzigen Weg, der ganz durch dieses grüne Labyrinth führt. Zum Tal hin wird der Wald immer dschungelähnlicher.

Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Cerielle » Fr 1. Mai 2020, 11:00

Nachdem ich meinen Durst gestillt hatte und mein Gesicht und meine Hände ein wenig mit Wasser benetzt hatte, um mich zu säubern und zu erfrischen, fühlte ich mich schon ein wenig besser. Irgendwie lebendiger. Das kalte Wasser tat gut, und wäre es wärmer gewesen, hätte ich mich auch gern mehr gewaschen, aber dafür war es dann doch zu kalt. Der Gedanke an eine Dusche war im Augenblick wirklich verlockend. Genau wie der an ein weiches Bett.
Ich warf Caelan einen Blick zu, der genauso fertig aussah wie ich mich fühlte, und schob mich dann zu einem der Sträucher hin, um auch meinen Hunger zu stillen. Die Beeren waren etwas sauer, aber immerhin konnte man sie offenbar essen und das reichte mir für den Moment. Ich war so erschöpft, dass mir alles andere auch egal war.
Caelan hatte sich schon schlafen gelegt, wie ich mit einem Blick zu ihm feststellte. Es war komisch, ihn so zu sehen. Viel zu sehr erinnerte es mich an den Jungen, der viel kleiner wirkte als er eigentlich war, kurz nach unserer Flucht, als wir so verzweifelt und verloren gewesen waren. Ich war zwar nicht gut darin, mich um andere zu kümmern, und war eher genervt von ihm gewesen, aber ess versetzte mir trotzdem einen Stich, daran zu denken. Ich wollte nicht, dass er so war.
Was war nur mit unserem Leben passiert? Nicht dass es vorher gut gewesen war, aber immerhin hatte es eine gewisse Regelmäßigkeit gehabt. Jetzt war alles nur noch durcheinander. Ein albtraumhafter Kampf ums Überleben.
Ich wischte mir übers Gesicht und legte mich ebenfalls ins Moos, versuchte mich soweit zusammen zu rollen dass es nicht wehtat und ich trotzdem halbwegs warm war. Caelans Jacke hatte ich ja noch zusätzlich zu meiner, und die legte ich über mich, um mich zuzudecken. Es dauerte auch nicht lange bis ich eingeschlafen war.
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von Anzeige » Fr 1. Mai 2020, 11:00

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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Yulivee » Fr 1. Mai 2020, 11:26

Auch ich hatte Hunger und Durst, und tat mich erstmal an den Beeren gütlich und trank aus dem Bach, was Roku ebenfalls tat. Die anderen waren ziemlich still; wobei Cerielle das ja meistens war, aber Caelan war es gerade auch, fand ich. Ich ließ die beiden in Ruhe, und nach kurzer Zeit legten sich beide auch schon schlafen. Ich saß noch ein wenig mit Roku zusammen da und streichelte durch sein weißes Fell, aber schließlich legte ich mich auch hin und lehnte mich dabei an ihn. Es war ein recht bewölkter Tag und die Sonne ließ sich nur ab und zu blicken. Wenn wir Glück hatten, würde sich das Wetter noch etwas zuziehen und vielleicht regnete es heute Nacht. Den Schlaf konnten die beiden gut gebrauchen. Und ich auch.
Roku würde nicht tief schlafen, das wusste ich und das musste ich ihm auch nicht sagen. Auch meine Ohren würden die Geräusche der Umgebung auffangen, auch wenn ich schlief, und so schlief ich schließlich auch ein.
Als ich wieder aufwachte, war es noch nicht Mittag, aber da wir bei Sonnenaufgang losgegangen waren, hatten wir trotzdem einige Stunden schlafen können. Ich war inzwischen daran gewöhnt, meist eher kurze Schlafphasen zu haben, und wir mussten den Tag nutzen um weiter zu kommen. Trotzdem ließ ich Caelan und Cerielle noch ein wenig schlafen und schickte Roku weg, damit er sich etwas jagen konnte. Er konnte nicht ewig nur von Beeren leben.
Ich selbst aß und trank noch einmal und ging dann auch los, um einige Heilkräuter zu suchen. Sie wuchsen oft in der Nähe von Wasser, und deshalb dauerte es auch nicht allzu lange, bis ich wieder zurück kam und dann als erstes Cerielle weckte, weil ich mir die Bisswunde an ihrem Fuß anschauen wollte. Ich wickelte das Stück Stoff ab, das ich darum gebunden hatte, und wusch die Wunde am Bach vorsichtig. Ganz leise ging das auch nicht vonstatten, denn natürlich tat das ganze noch ziemlich weh und die Wunde war auch ziemlich gerötet und geschwollen, sodass von Cerielle immer wieder leise Schmerzlaute zu hören waren. Ich zerrieb die Kräuter und verteilte sie auf der Wunde, ehe ich den Verband noch einmal drumherum wickelte.
Falls Caelan noch nicht von den Geräuschen wach geworden war, die vor allem Cerielle verursacht hatte, würde ich ihn in den nächsten Minuten ebenfalls wecken.
Bild Yuli mit ihrem Begleiter Roku
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Bild Yulivee besitzt schwarze Wolfsohren und einen Wolfsschwanz, sowie leicht spitze Zähne. Ihre Sinne sind schärfer als die eines Menschen.
. . Bild Sie kann sich in einen schwarz-weißen Wolf verwandeln, was bei Vollmond allerdings unfreiwillig geschieht.
Bild Mit ihrem Geist kann sie Lebewesen in ihrer Umgebung erspüren, wenn sie sich darauf konzentriert.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Caelan » Sa 2. Mai 2020, 14:12

Ich schlief tief und fest. Und vermutlich hätte mich nicht einmal das Brüllen der Ungeheuer in der Nacht geweckt, wenn sie nicht bereits direct neben mir gestanden hätten. So merkte ich zunächst nichts von Cerielles Verarztung. Erst als Yulivee es dann tatächlich darauf anlegte mich zu wecken öffnete ich schlaftrunken die Augen, die jedoch auch gleich wieder zufallen wollten. Ich fühlte mich miserabel und hätte wahrscheinlich noch weitere Tage hier liegen bleiben können. Ich wusste selbst, dass mir das nicht vergönnt sein wurde, doch meine Arme und Beine waren so schwer, mein Kopf brummte und… “Noch ein paar Minuten”, bettelte ich im Halbschlaf und versuchte, mich von dem Weckkommando wegzudrehen. Sicherlich wurde bei einem erneuten Versuch irgendwann die Notwendigkeit des Aufstehens in mein Bewusstsein dringen und ich wurde mich auf die Beine kämpfen, doch ausgelaugt wie ich war dauerte das wohl etwas länger. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich jemals so fertig mit der Welt gewesen war.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Cerielle » So 3. Mai 2020, 10:18

Mir war ganz und gar nicht nach Aufstehen, als Yulivee mich irgendwann weckte, was mir vorkam als hätte ich fast gar nicht geschlafen. Trotzdem ließ ich mich überzeugen und das Wolfsmädchen meine Verletzung ansehen. Ich selbst konnte kaum hinsehen. Die Einbisse waren natürlich noch deutlich sichtbar auf meinem Fuß, und die Haut dazwischen war gerötet und geschwollen, und das ganze tat unheimlich weh... Ich musste ziemlich die Zähne zusammenbeißen und konnte trotzdem nicht verhindern, immer wieder ein Stöhnen oder einen anderen Schmerzlaut von mir zu geben, während Yulivee die Wunden wusch und dann irgendwelche Kräuter darauf verteilte, ehe sie die Wunde nochmal verband.
Als sie fertig war, fühlte ich mich schon wieder ziemlich erschöpft. Mein Fuß pochte und kribbelte unangenehm und ich hätte am liebsten gleich weiter geschlafen. Stattdessen griff ich nach der Tasche, die irgendwo in der Nähe herumlag, und angelte mir noch eine von diesen Schmerztabletten heraus, die ich nahm. Es waren nicht mehr viele da, deshalb nahm ich nur eine... Ich hoffte dass wir im Dorf ankamen, bevor sie leer waren. Und dass Caelan mehr besorgen konnte.
Letzterer wurde gerade von Yulivee geweckt und schien dabei genauso wenig begeistert wie ich. Ich sah zwar ein, dass wir den Tag nutzen mussten um weiter zu kommen, denn sonst säßen wir heute Nacht immer noch hier... aber das machte die Sache auch nicht viel einfacher.
Auf Yulivees Geheiß hin aß ich noch etwas von den Beeren und stillte meinen Durst am Bach. Roku kam inzwischen wieder, wo auch immer er gewesen war. Und dann konnte die Reise wohl auch weitergehen...
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Yulivee » So 3. Mai 2020, 10:25

Caelan schlief tief und fest und ihm war auch anzumerken, dass er noch locker hätte weiterschlafen können. Aber wenn wir noch irgendwann demnächst ankommen wollten, mussten wir eben weiter. Wir hatten schon beinahe den halben Tag verschlafen, auch wenn wir das natürlich nötig gehabt hatten.
Als er endlich aufstand, lächelte ich leicht und versuchte den beiden Mut zu machen. "Morgen Abend seid ihr hoffentlich wieder im Dorf." Zumindest hoffte ich das, wenn wir weiter in dem Tempo vorankamen. Ich sah von einem zum anderen. "Jetzt esst und trinkt erstmal was und stärkt euch. Und dann gehen wir weiter."
Auch ich tat was ich gesagt hatte und trank und aß, und als Roku zurückkam stillte auch er seinen Durst. Er war offenbar erfolgreich gewesen, das sah ich ihm an. Und er kam gerade recht, denn sobald wir alle fertig waren, wollte ich auch weiter.
"Wollen wir?", warf ich in die Runde, als ich meinte dass die anderen auch soweit gestärkt waren, so wie es eben ging. Ruhe brauchten sie sicher noch, aber das konnten wir heute Abend haben. Hoffte ich.
Ich half Cerielle wieder auf Rokus Rücken hinauf und würde auch Caelan helfen, oder zumindest in seiner Nähe bleiben, wenn ich merkte dass er noch Schwierigkeiten hatte. Und dann wies ich wieder den Weg, den wir weiter gehen mussten.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Caelan » Do 7. Mai 2020, 08:24

„Ich bin ja wach… bin…ja…wach“, murmelte ich nach mehreren Weckversuchen und setzte mich schließlich ungelenk auf. Hätte ich nicht aufgepasst, wäre ich einfach wieder nach hinten gekippt. Ich gähnte herzhaft, versuchte Yulivees Rat zu folgen und noch etwas zu essen, doch ich hatte absolut keinen Hunger. Das Einzige, was mich dann doch wirklich aufhorchen ließ, war das Versprechen auf ein warmes, kuscheliges Bett am nächsten Tag. „Was? Morgen schon? Wirklich?“ Das wäre wirklich zu schön, um wahr zu sein! Dabei… Ich legte den Kopf schief. Wie viele Tage waren eigentlich vergangen? Wie lange hatten wir zur Küste gebraucht? So sehr ich es auch versuchte, ich konnte mich beim besten Willen nicht dran erinnern. Da war diese Nacht mit der Klippe gewesen. Und die in der furchtbar engen Höhle. Aber dazwischen war alles irgendwie…verschwommen. Mein Kopf begann zu schmerzen, je mehr ich versuchen wollte mich an die vergessene Zeit zu erinnern, also gab ich es schließlich auf.
„Von mir aus können wir“, signalisierte ich meine Bereitschaft zum Aufbruch und warf einen Blick in Richtung Cerielle. „Soll ich dir beim Aufstehen helfen?“, fragte ich und bot ihr meine Hand an. „Oder beim Aufsitzen?“ Gut, das war überflüssig. Roku und Yulivee hatten das bisher auch gut zusammen hinbekommen, ohne dass ein Tollpatsch wie ich sich einmischte.
Tollpatsch… Für einen Moment dachte ich ernsthaft darüber nach, ob ich versuchen sollte die Flügel wieder sichtbar zu machen. Ich konnte es nicht erklären, aber irgendwie… so nervig sie auch waren… so wenig ich sie mochte… Ich konnte nicht verleugnen, dass sich viele Bewegungen einfach… natürlicher anfühlten. Und dieses Gefühl wurde nur umso stärker, je öfter ich das leichte Gewicht auf meinem Rücken spürte. Ich biss mir auf die Lippe und sah zu, dass ich mich von den anderen beiden abwandte. Ich war mir sicher, dass man meinen inneren Konflikt nur zu gut auf meinem Gesicht ablesen konnte und… ich wollte nicht, dass Cerielle etwas dazu sagte. Sie hatte schon einmal gemeint, dass sie die Flügel nicht schlimm fand. Das wiederum sprach ja eigentlich dafür, sie auch zu nutzen. Aber… Flügel gehörten nicht zu Seehunden. Das Für und Wider des Ganzen beschäftigte mich noch eine ganze Weile, während wir schließlich wieder durch den Wald stapften. Ich gab mir Mühe, wahrscheinlich um mir selbst zu beweisen, dass ich die Flügel eben doch nicht brauchte, aber immer wieder trat ich falsch, geriet ins Straucheln oder musste mich an irgendeinem Baumstamm festhalten, um nicht in einer Rutschpartie zu geraten, sobald das Gelände unebener wurde oder das Moos rutschig. Generell schien die Morgensonne es sich inzwischen anders überlegt zu haben und versteckte sich lieber hinter einer Wolkendecke. Mir war nicht wirklich kalt, das war es ja nie, aber der Wind pfiff selbst durch die dicht stehenden Bäume hindurch und ließ die Blätter über unseren Köpfen rascheln.
„Was machst du, wenn du uns zurück zu Alastairs Haus gebracht hast?“ Daran, wie man Dinge vorsichtig in eine bestehende Unterhaltung einfließen ließ, musste ich definitiv noch feilen.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Cerielle » Do 7. Mai 2020, 10:58

Von Wollen konnte man bei mir nicht so wirklich sprechen. Aber wir mussten wohl weiter... Und die Aussicht, morgen wieder im Dorf zu sein, war wirklich verlockend. Ich mochte vielleicht kein Mensch sein, aber die Annehmlichkeiten ihres Lebens wusste ich dennoch zu schätzen. Die Wildnis war nichts für mich.
Ich ließ mir ohne Widerworte von Caelan aufhelfen, indem ich ihm die Hand gab, und von ihm und Yulivee dann auf Rokus Rücken helfen. Langsam wurde es echt nervig, dauernd auf Hilfe angewiesen zu sein. Und es war mir peinlich, dass ich so schwächlich und verletzt war. Caelan heilte einfach schnell, und Yulivee schien sich nicht einmal zu verletzen und sowieso problemlos mit allem zurecht zu kommen... und dann war da noch ich, mir um meine Schwäche nur allzu bewusst, ebenso wie um meine schlechten Charaktereigenschaften, die so im Gegensatz zu den beiden anderen standen. Ich war feige und selbstsüchtig, das wusste ich...
Während wir gingen - oder besser, die anderen drei gingen und ich ließ mich tragen - schwieg ich und konzentrierte mich eher wieder darauf, mich auf Rokus Rücken zu halten. Ab und an huschte mein Blick nach vorne zu Caelan und Yulivee, die sich wie immer gut zu verstehen schienen. War ja auch klar... Ich merkte, dass mir das immer noch nicht passte, aber dass ich nicht mehr wütend wurde. Ich zog mich eher innerlich zurück. Vielleicht auch weil ich zu erschöpft war... Ich fühlte mich einfach insgesamt nicht gut. Sollten die beiden doch machen was sie wollten...
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Yulivee » Do 7. Mai 2020, 10:58

Ich lächelte leicht und sah Caelan an, der überrascht zu sein schien dass wir bald am Waldrand waren. Naja, ich hoffte es zumindest. Wenn wir gut voran kamen. Und daher wollte ich auch gleich los. Sobald Cerielle auf Rokus Rücken saß, machten wir uns wieder auf den Weg. Ich blieb in Caelans Nähe und streckte auch immer wieder eine Hand nach ihm aus, wenn ich das Gefühl hatte dass er gleich hinfallen würde oder sonst irgendwohin trat wo es nicht gut war oder so. Er bewegte sich ja auch ziemlich laut durch die Gegend, fand ich zumindest. Aber er kannte das ja auch nicht anders. Wer nicht im Wald lebte, war immer laut.
Ich gab mir zwar Mühe, einen halbwegs einfachen Weg zu wählen, aber natürlich wollte ich auch, dass wir schnell ankamen. Bis zu den Höhlen war es noch ein Stück, und das mussten wir heute schaffen. Sie lagen bei den äußersten Ausläufern der Berge, die an den Wald grenzten. Ich ging nicht so oft da hin... Es waren nicht unbedingt gute Erinnerungen, die ich mit diesem Gebiet verband... Auch wenn alles schon so lange her war, konnte ich es nicht vergessen.
Ich sah zu Caelan, als er nach einer Weile eine Frage stellte. Mich störte dabei auch gar nicht, dass sie sehr plötzlich kam, weil ich selbst auch eher direkt war. Daher war die Antwort für mich auch ziemlich klar, so klar, dass ich nicht wusste, warum er die Frage überhaupt gestellt hatte.
"Wir gehen wieder in den Wald", antwortete ich und zuckte mit den Schultern. Etwas Bestimmtes vor hatte ich ja nicht, aber was sollte ich im Dorf? Gut, jetzt wo die Menschen weg waren, gab es da tatsächlich interessante Dinge zu entdecken. Aber auch das rief Erinnerungen wach. Und es war eben nicht mein Zuhause. Ich hoffte nur, dass Caelan und Cerielle im Dorf alleine zurecht kamen.
"Ihr wohnt ja im Dorf und ich wohne im Wald. Aber vielleicht kann ich euch ja mal besuchen", fügte ich hinzu und lächelte. Das konnte ich sicherlich, jetzt wo die Menschen weg waren. Ich war auch schon eine Weile nicht mehr im Dorf gewesen. Wie es jetzt da aussah, wusste ich nicht so genau.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Caelan » Mo 11. Mai 2020, 11:27

„Oh…ähm…schade“, war meine erste etwas unbeholfene Reaktion. Doch was hatte ich erwartet? „Ich… hatte gehofft, du…ihr…würdet etwas bleiben.“ Ich scheute das Gefühl, allein zu sein. Und noch mehr die Hilflosigkeit, wenn ich nicht wusste, was ich tun sollte. Und das würde sich ganz sicher wieder einstellen, sobald wir wieder dort waren. Ein Bild blitze vor meinen Augen auf: Cerielle, die mit gesenktem Kopf am Fenster stand und in die Ferne Richtung Meer spähte. Und ich, dahinter, nicht wissen, was zu tun oder zu sagen war. Einfach unnütz und hilflos. Dabei mussten wir so viel tun. So viel, von dem ich nichts verstand. So viel, das gar nicht schnell genug gehen und trotzdem so viel länger dauern sollte. Ich vergrub meine Hand im Stoff meines Hemdes. Plötzlich fühlte sich alles so erdrückend an. Meine Welt bestand nur noch aus Dingen, die ich weder begreifen noch wirklich ändern konnte. Ich fühlte mich wie ein Blatt im Wind. Nur dass dieser Wind nicht ‚freundlich‘ war, wie ich es sonst empfand. Meine Hoffnungen, dass Yulivee mir noch zeigen würde, wie man sich diesen Monstern entgegenstellen konnte, wagte ich nicht auszusprechen. Ihr Umgang mit den Dolchen war beeindruckend gewesen. Und zu gerne, würde ich ihr nacheifern! Vielleicht… Ich schüttelte heftig den Kopf, so dass mir beinahe schwindelig wurde. Bestimmt würde ich mich nur wieder dumm anstellen und mich verletzen. Ich ließ die Schultern etwas hängen. Verletzen…
„Meinst du, es tut noch sehr weh?“, fragte ich leise. Ich dachte an Cerielles Verletzungen, deswegen war mir klar, was ich meinte. Dass es dem Wolfsmädchen vielleicht nicht so leicht fiel, meinen Gedanken zu folgen, fiel mir erst später ein. „Sie sagt kaum was. Die Tabletten sind nicht mehr viele. Ich weiß nicht, ob das normal ist. Ich… ich brauchte das nie! Aber mir ist auch nie kalt und ihr ständig!“, platze ein Wust unsortierter Gedanken und Ängste aus mir heraus. Ja, wie schön wäre es, wenn Yulivee noch bliebe. Nicht nur, wegen der Sicherheit. Vielleicht würde ich nie wieder gegen die Ungeheuer kämpfen müssen. Ich hatte ja keine Ahnung, was uns im Dorf erwarten würde. Aber sie wusste so viel besser, was Cerielle half. Auch wenn sie nicht sofort gewusst hatte, was wir mit ihrem Fell tun sollten, es war viel, viel, viel wahrscheinlicher, dass wir eine Lösung finden würden, wenn sie mit dabei war! Bestimmt!
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Yulivee » Mo 11. Mai 2020, 14:45

Mein Blick huschte wieder zu Caelan und meine Ohren zuckten leicht und spitzten sich dann zu ihm, als er meinte, dass wir ja auch noch etwas bleiben könnten. Er klang enttäuscht. Ich sah ihn ein paar Augenblicke lang schweigend an. Naja, es war ja nicht so, als hätten wir etwas Wichtiges vor oder so... Mein Lächeln kehrte wieder auf mein Gesicht zurück. "Okay. Vielleicht machen wir das ja, mal sehen." Wenn er sich darüber freute... und die beiden vielleicht noch Hilfe brauchten. Warum nicht? Die Menschen waren ja schließlich weg, oder? Nun, das würden wir wohl sehen.
Ich war schon eine ganze Weile nicht mehr im Dorf gewesen... Klar, es gab dort nützliche Dinge, an die man jetzt gut herankam. Aber vieles von dem brauchte ich gar nicht, oder wusste nichtmal wozu es gut war.
Fragend wandte ich den Blick zurück zu Caelan, als dieser meine Überlegungen und die Stille wieder durchbrach, mit einer Frage die ich erst nicht verstand. Erst als er weitersprach, warf ich einen kurzen Blick hinter uns, wo Roku Ceriell trug. Die musste er meinen. Die beiden waren wieder einige Schritte hinter uns. Und Caelan schien sich ziemliche Sorgen zu machen, so wie er klang. Ich schwieg ein paar Augenblicke und trat an einem Baum vorbei, wandte mich dann wieder zu Caelan und ging neben ihm her, soweit der Platz es erlaubte.
"Es ist ja jeder irgendwie anders, wir sind alle unterschiedlich", meinte ich zunächst, in der Hoffnung dass ihn das ein wenig beruhigte, denn natürlich hatte ich keine Ahnung ob das normal war oder nicht. Was war denn schon normal? Für jeden etwas anderes eben. "Mir wird auch nicht so schnell kalt, aber den Menschen schon. Und es ist Herbst, da wird es kälter", sagte ich und zog die Schultern hoch. Das musste Caelan doch wissen, oder? Mir wurde schließlich auch kalt, wenn es ein harter, eisiger Winter war zum Beispiel. Ich sah ihn neugierig an. "Spürst du denn überhaupt keine Kälte?" Das war ja praktisch... Dann hätte man auch im kalten Winter keine Probleme. Aber naja. Das war es ja eigentlich nicht, um das es Caelan ging.
"Vielleicht ist sie krank", überlegte ich leise. "Oder geschwächt. Bestimmt, von den Wunden und so. Sie muss sich unbedingt ausruhen, wenn wir da sind." Da jedenfalls war ich mir sicher. Die Wunde sah nicht gut aus. Und so wie es klang, war sie ja vorher schon verletzt worden.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Caelan » Di 12. Mai 2020, 07:05

„Wirklich?“ Mein Blick schnellte von meinen Füßen zu Yulivee in die Höhe. Ich hüpfte zwar noch nicht vor Begeisterung, viel gefehlt hätte dazu aber auch nicht und das hörte und sah man mir vor allem an. „Das wäre toll!“ Die Aussicht auf die weitere Gesellschaft ließ jeden Schritt, den es noch zu tun galt, gleich leichter werden.
„Jeder ist anders…“, wiederholte ich langsam und wog das, was ich bisher von der Welt wusste gegen diese Weisheit ab. Irgendwie stimmte es ja. Bisher war wirklich jeder irgendwie anders gewesen. Ziemlich anders. Ich hätte nicht einmal sagen können, was ähnlicher war: Cerielles und meine unterschiedliche Haarfarbe oder der Fakt, dass Yulivees Ohren so ganz anders aussahen als Cerielles. Gab es da so etwas wie eine Rangliste? Und wie viele Unterschiede durfte man haben, um eine Familie zu sein? Gab es das bei Tieren auch? „Also meist ist es nicht kalt. Manchmal ein bisschen, aber das stört nicht. Ich bin trotzdem gerne draußen. Außer wenn es nass ist oder gewittert…“, antwortete ich etwas geistesabwesend. Roku und Yulivee hatten beide diese Ohren. Aber die Fellfarbe war doch anders. Und die Augen. Yulivee lief auf zwei Beinen, Roku auf vieren. Ich geriet ins Grübeln, während mein Blick immer wieder zwischen den beiden hin und her schweifte. Irgendwie waren sie schon ähnlich. Aber eben auch anders. Also zählte das Laufen auf zwei Beinen anscheinend nicht so viel wie die Ohrform. Prompt wanderte meine Hand nach oben und tastete über meine Ohrspitze. Ja, es war genauso rund, wie ich es in Erinnerung hatte – nicht, dass ich im Spiegel je besonders darauf geachtet hatte. Jetzt gerade war es mir aber dennoch wichtig, denn jemand anderes in unserer bunt gemischten Gruppe hatte auch runde Ohren…
Yulivees nächste Worte holten mich jedoch schlagartig wieder ins Hier und Jetzt zurück und ließen einen Großteil der Freude, die ich eben noch verspürt hatte, auch schon wieder verschwinden.
„Krank? Du meinst…so richtig krank?“ Mit einem Schlag war ich kalkweiß geworden. Ich konnte mich nur an eine wirkliche Krankheit erinnern und da hatte ich furchtbar hohes Fieber gehabt und mehr geschlafen als alles andere. Ich hatte mich so elend gefühlt… „Kann…kann man denn da nicht noch was anderes machen? Ist die Wunde am Bein schuld? Oder die Schulter? Vielleicht können wir es nochmal mit meinem Blut versuchen. Alastair wollte das unbedingt haben.“ Meiner Stimme war deutlich anzuhören, dass ich in Panik geriet.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Yulivee » Di 12. Mai 2020, 10:00

Mein Lächeln wurde noch breiter und mein Schwanz begann ganz von allein leicht zu wedeln, als ich sah wie sehr Caelan sich über meine Antwort zu freuen schien. Gut, dann... war das wohl so gut wie beschlossen. Eine Weile konnten wir sicher noch bleiben.
Meine Worte schienen ihn ziemlich nachdenklich gemacht zu haben. Es war schon komisch, dass er das nicht wusste. Aber vielleicht kannte er noch nicht so viele Wesen. Überhaupt kannte er irgendwie nicht so viel, aber wenn es stimmte, dass er immer nur bei diesem Magier gewesen war, dann lag das vielleicht daran. Nachdenklich und mit gespitzten Ohren sah ich Caelan an, als er auf meine Frage antwortete, und es klang wirklich so als würde ihm nicht so recht kalt werden, er es aber schon spüren können. Irgendwie so jedenfalls. Aber er wirkte jetzt auch nicht mehr ganz bei der Sache. Irgendwie sprang sein Kopf ganz schön hin und her und er dachte manchmal ziemlich viel nach, und manchmal gar nicht. Ein bisschen komisch war das schon, aber er war nett. Ich ließ das Thema jedenfalls erstmal beiseite, denn ihn schien das auch nicht mehr groß zu interessieren, sobald es um Cerielle ging. Er machte sich wohl ziemliche Sorgen um sie.
Ich zuckte ratlos mit den Schultern bei seiner Nachfrage. "Keine Ahnung." Ich hatte ja nur überlegt. Und hatte ja gesagt, dass sie bestimmt wegen den Wunden geschwächt war. Manchmal hatte ich das Gefühl, Caelan hörte gar nicht wirklich zu, oder hörte nur das was er hören wollte. Er war jedenfalls nicht sehr aufmerksam. Wenn das Thema nicht so ernst gewesen wäre, hätte es mich fast zum Lächeln gebracht, aber ich tat es nicht. Stattdessen runzelte ich leicht die Stirn. "Mit deinem Blut?", wiederholte ich fragend. Stimmte, hatte er nicht irgendsowas gesagt, dass sein Blut heilen konnte? (glaub ich jedenfalls XD)
"Bestimmt muss sie sich ausruhen", wiederholte ich, denn das war meiner Meinung nach das beste was sie machen konnte. "Die Wunde muss sauber gehalten werden und..." Ich schwieg kurz und dachte nach. "Ich glaub die Menschen haben Möglichkeiten wie sowas besser heilt. Aber ich weiß nicht wie." Es war schon zu lange her...
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Cerielle » Di 12. Mai 2020, 10:08

Ich achtete nicht so wirklich auf das was Caelan und Yulivee ein Stück vor mir besprachen, es interessierte mich einfach nicht. Es war ziemlich offensichtlich, dass sie sich gut verstanden und Caelan erfreut schien. Sollte er doch. War mir egal. Ich wollte gerade einfach nur ankommen, und dazu mussten wir vorankommen. Ich hatte schon genug damit zu tun, mich auf Rokus Rücken zu halten.
Als Caelan aber plötzlich lauter wurde und ziemlich erschrocken schien, sah ich doch auf. Es war nämlich ziemlich schnell klar, dass sie über mich sprachen... Den letzten Teil des Gesprächs von Caelan bekam ich jedenfalls mit, und ich hörte auch wie aufgebracht er war.
Etwas in meinem Inneren zog sich leicht zusammen.
"Wir nehmen nicht dein Blut", sagte ich entschieden und presste die Lippen aufeinander. Das... das konnte ich einfach nicht! Mochte sein dass er damit heilen konnte, und mochte auch sein, dass er mir damit das Leben gerettet hatte, als er mich geheilt hatte. Aber das ging einfach nicht! Er konnte sich doch nicht verletzen, um mir zu helfen. Außerdem war ich nicht wie Alastair. Ich würde das nicht machen.
Es.... es würde schon irgendwie von selbst werden. Wenn wir endlich ankamen und ich mich ausruhen konnte, dann würde es schon werden... hoffte ich.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Caelan » Mi 13. Mai 2020, 08:33

Ich zuckte erschrocken zusammen, als ich plötzlich Cerielles Stimme vernahm und zog sogleich den Kopf zwischen die Schultern. Ich musste aussehen wie ein gescholtener Hund. „Ich…ich wollte doch nur…“, stammelte ich vor mich hin und blickte zu Boden. Warum war sie so dagegen? Wollte sie keine Hilfe von mir? War sie sauer auf mich? Warum? Was hatte ich denn nun schon wieder falsch gemacht? Ich traute mich gar nichts mehr zu sagen und fast schien es, als würde ich mich sogar ein wenig hinter Yulivee verstecken. Einmal mehr standen Tränen in meinen Augen und ich versuchte verzweifelt sie wegzublinzeln, damit ich nicht schon wieder ganz offensichtlich heulte. Warum konnte ich denn bloß nichts richtig machen? Für einen kurzen Moment überlegte ich, mich einfach umzudrehen und wegzulaufen. Ich wollte nicht mehr, dass sie ständig sauer auf mich war. Ich wollte nicht, dass sie mit mir schimpfte. Aber wir mussten aus diesem Wald raus und alleine würde ich das niemals schaffen. Weil ich nichts alleine schaffte… Außerdem... wollte ich ja eigentlich nicht von Cerielle weg. Das war ja eins der Probleme. Aber sie wollte weg. Und das so schnell wie möglich. Aber hatte Yulivee nicht gesagt, dass die Menschen Cerielle helfen könnten? Und im Dorf wohnten doch Menschen, oder? Schon öffnete ich den Mund, um das zu sagen, stockte dann jedoch und schloss ihn wieder. Vielleicht wäre das auch wieder falsch. Vielleicht sollte ich einfach gar nichts mehr sagen. So hatte Alastair es auch immer gewollt. Nur etwas sagen, wenn man gefragt wurde.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Yulivee » Mi 13. Mai 2020, 11:20

Meine Ohren drehten sich nach hinten zu Cerielles Stimme und ich wandte den Kopf und warf ihr einen Blick zu, als sie sich plötzlich einmischte. Caelan hingegen zuckte sofort zusammen, als hätte sie etwas Schlimmes gemacht. Fragend huschte mein Blick zu ihm, aber ich sagte zuerst noch nichts.
Irgendwie war es komisch mit den beiden. Ich verstand es ganz und gar nicht. Manchmal schien Caelan sich solche Sorgen um Cerielle zu machen und so an ihr zu hängen, aber andererseits schien er wiederum richtig Angst vor ihr zu haben, als würde sie ihm etwas tun. Aus ihr selbst wurde ich auch nicht ganz schlau. Sie war ziemlich ruhig, aber sie war ja auch verletzt. Und manchmal blickte sie schon ziemlich säuerlich drein. Und mich schien sie auch nicht zu mögen. So nett wirkte sie auf mich jedenfalls nicht, und Caelans Reaktion verstärkte den Eindruck eher noch...
Er schien es jedenfalls gerade recht eilig zu haben ein Stück voraus zu gehen, aber glücklich sah er nicht aus. Kurz überlegte ich auch, etwas zu sagen, aber schließlich entschied ich mich doch, zu schweigen. Ich konnte ihn immer noch ausfragen, wenn wir da waren und Cerielle nicht in der Nähe war. Besser war das wohl...
Stattdessen setzten wir unseren Weg fort und ich führte weiter den Weg an, wobei ich in Caelans Nähe blieb. Wir konnten später auf jeden Fall noch eine Pause machen, und dann kamen wir hoffentlich rechtzeitig vor Sonnenuntergang bei den Höhlen an.
Bild Yuli mit ihrem Begleiter Roku
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Bild Yulivee besitzt schwarze Wolfsohren und einen Wolfsschwanz, sowie leicht spitze Zähne. Ihre Sinne sind schärfer als die eines Menschen.
. . Bild Sie kann sich in einen schwarz-weißen Wolf verwandeln, was bei Vollmond allerdings unfreiwillig geschieht.
Bild Mit ihrem Geist kann sie Lebewesen in ihrer Umgebung erspüren, wenn sie sich darauf konzentriert.
. . Bild Der Wald ist ihr Zuhause, trotz der Monster darin. Yuli kämpft mit Pfeil und Bogen, Dolchen, Klauen und Zähnen; sie kann sich verteidigen und jagen.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Cerielle » Mi 13. Mai 2020, 11:45

Caelans Reaktion war mal wieder typisch. Natürlich sagte er nichts mehr. Auch Yulivee schwieg, und ich beschlich das unangenehme Gefühl, dass ich mal wieder irgendwas verbockt hatte. Als wäre ich hier die Böse...
Ich presste die Lippen aufeinander und senkte den Blick auf Rokus Fell vor mir. Ein Teil von mir wünschte sich vielleicht tatsächlich, dass Caelan einmal, wenigstens ein einziges Mal für sich selbst aufstehen und widersprechen würde. Einmal nicht nur alles tun was man ihm sagte. Denn ich wusste nicht unbedingt, was besser war. Und ein Teil von mir, irgendeine kleine Stimme in meinem Inneren hätte es schön gefunden, wenn Caelan sich seiner Sache sicher gewesen wäre und mich beruhigt hätte, dass er schon wusste was er tat und alles gut werden würde. Wenn ich ihm doch nur hätte glauben können...
Aber natürlich geschah das nicht. Caelan war ein Spielball der Wellen...
Ich schwieg und sah nicht mehr zu den beiden auf. Hoffentlich kamen wir schnell voran und dieser Albtraum hatte endlich ein Ende...
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Caelan » Mi 13. Mai 2020, 13:13

Ich sagte nichts mehr, während wir unseren Weg fortsetzen und konzentrierte mich lieber eisern darauf, einen Schritt vor den anderen zu setzen und nicht zu stolpern oder mich sonst irgendwie tollpatschig anzustellen und unsere Ankunft zu verzögern. Vielleicht war das im Moment das Beste, was ich in der aktuellen Situation tun konnte. Auch wenn ich eigentlich lieber mit Yulivee geplaudert und sie über die Welt ausgefragt hätte, riss ich mich zusammen. Cerielle ging es nicht gut. Sie hatte Schmerzen und es war wichtig, dass sie sich bald ausruhen konnte. Und wenn das das Einzige war, was ich dazu beitragen konnte, dann war das traurig, aber eben Fakt. Auch wenn ich noch nicht ganz verstand, was sie gegen meine Hilfe hatte… Hatte das Heilen weh getan? Gut, ich spürte so eine Wärme, wenn eine Wunde sich schloss, aber so schlimm war das nicht. Oder war das nur, weil es eben mein Blut war? War es für Cerielle vielleicht anders? Die Vorstellung, ich könnte ihr wehgetan haben, begleitete mich den ganzen Weg über wie ein dunkler Schatten. Oder ekelte sie sich vielleicht vor dem Blut? Vor mir? Auch die Vorstellung war nicht besser und ich hätte gerne gefragt, ob das der Fall war. Andererseits scheute ich mich vor der Antwort. Und wir mussten ja eh weiter laufen…
Der Himmel zog sich mehr und mehr zu und irgendwann begann es zu nieseln. Auch das machte mir kaum etwas aus, denn die damit verbundene Kälte drang nicht so tief in meine Knochen wie es wohl bei anderen der Fall gewesen wäre. Aber das Moos wurde zunehmend rutschiger und ich hatte noch mehr Mühe unsere kleine Gemeinschaft nicht wieder aufzuhalten. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass das Gelände teilweise unebener wurde. Ab und zu ragten größere Felsen aus dem Boden, auch wenn sie sich von Moos und Bäumen bewachsen gut in das Landschaftsbild einschmiegten. Ein Gefühl für Wegstrecke und Zeit hatte ich nicht und so blieb mir wieder nur übrig mich Yulivees Führung zu überlassen und zu hoffen, dass sie uns bald an einen sicheren Ort führen würde.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Yulivee » Mi 13. Mai 2020, 14:12

Es blieb auffällig still auf unserem weiteren Weg und die Stimmung war deutlich unangenehm, für mich jedenfalls, die das spüren konnte. Ich warf immer wieder einen Blick zu Caelan und Cerielle, die beide mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt zu sein schienen. Ich wusste aber auch nicht so recht was ich sagen sollte, also schwieg ich ebenfalls.
Dafür kamen wir immerhin ganz gut voran, auch wenn das Wetter irgendwann deutlich feuchter wurde und es zu nieseln begann. Nieselregen mochte ich gar nicht. Es war kein richtiger Regen, es war einfach nur kalt und feucht und kroch in jede Ritze bis auf die Haut. Aber auch das gehörte eben dazu und ich beschwerte mich natürlich nicht. Wenn wir Glück hatten, würde sich das Wetter noch mehr zuziehen und wir hätten heute Nacht Regen. Dieses Geniesel hielt die Monster nicht unbedingt auf, wenn es so schwach war... aber manchmal gab es weniger von ihnen, was auch schonmal gut war.
Am Nachmittag irgendwann machten wir eine Pause zum Essen und Trinken, aber ich hielt sie so kurz wie es eben ging, dass sich alle ein wenig ausruhen konnten, bevor es weiterging. Und dann war es wirklich nicht mehr weit. Das Gelände wurde bereits felsiger und ab und an sah man zwischen den Bäumen im Westen die Ausläufer der Berge, die schließlich direkt an den Wald angrenzten, teils flacher in ihn übergingen und teils als steile Wände direkt neben den Bäumen aufragten. Wir gingen eine Weile an diesem Gebiet entlang, während das Wetter sich weiter zuzog und es immer weiter nieselte. Durch das trübe Wetter war die Sonne nicht zu sehen, aber ich wusste instinktiv, wie viel Zeit wir noch etwa hatten. Es würde schon reichen, und wenn das Wetter weiter so blieb, hatten wir vielleicht ohnehin Glück.
"Was sagt ihr dazu?", fragte ich irgendwann und deutete nach vorne, wo neben einem großen Felsen und hinter einigen Bäumen der Eingang einer Höhle sichtbar wurde, die in die Felswand hinein ragte. Als wir näher kamen und vor dem Eingang standen, konnte man sehen, dass man sich an dem großen Felsen vorbeischieben musste, um zur Höhle zu kommen, aber der Eingang war so breit dass bequem zwei Personen nebeneinander im Eingang stehen konnten. Er war vielleicht so hoch wie zwei erwachsene Männer, und als ich in den Eingang trat und hinein sah und lauschte, konnte ich kein Ende sehen. Die Höhle war hier nahe des Eingangs vielleicht so breit wie zwei Wölfe lang waren. Es war still und roch nicht so, als wäre hier jemand drin. Perfekt.
Fragend sah ich zu den anderen. Noch hatten wir ein wenig Zeit, aber durch den Felsen neben dem Eingang fand ich diese Höhle recht gut geschützt.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Cerielle » Mi 13. Mai 2020, 14:29

Ich hing während dem weiteren Weg meinen eigenen Gedanken nach, die nicht gerade fröhlich waren. Es wechselte zwischen Verzweiflung und Angst vor dem wie es weitergehen sollte, Wut auf mich selbst und auf Caelan und Yulivee und überhaupt alles, und Resignation. Obwohl ich nicht selbst lief, fühlte ich mich erschöpft, ich wusste nichtmal ob es körperlich oder geistig war. Am liebsten hätte ich mich schlafen gelegt und wäre die nächsten Tage nicht mehr aufgestanden.
Als es auch noch zu nieseln begann, wurde meine trübe Stimmung eher noch schlechter. Ich versuchte, die beiden Jacken so eng um mich zu ziehen und den Kopf in meinen Schal zu vergraben, um irgendwie die Wärme bei mir zu behalten, aber trotzdem begann ich schon bald zu zittern und fror entsetzlich. Mein Fuß und die Stellen meiner verheilten Wunden taten weh, aber ich schwieg eisern, denn ich wollte nicht dass die Gruppe wegen mir anhalten musste. Außerdem war sowieso nicht mehr viel Schmerzmittel da... Erst als wir eine Pause machten, nahm ich noch eine Tablette.
Die Reise war jedenfalls ziemlich zermürbend, und ich war froh, als Yulivee einen Ort für die Nacht fand. Etwas skeptisch war ich schon, denn eine Höhle konnte man ja nicht verschließen und so vor den Ungeheuern schützen... Außerdem schien es nicht sonderlich warm da drin zu sein, eher noch kälter. Ob Yulivee uns ein Feuer machen konnte?
Aber ich wollte aus diesem Regen raus, mir war eiskalt und ich war durchgefroren und meine Kleidung klamm. Also nickte ich einfach. "Wenn wir es da drin irgendwie warm kriegen...", meinte ich. Die Nässe machte die Kälte nur noch viel schlimmer.
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Re: Wald ohne Ende

Beitragvon Caelan » Do 14. Mai 2020, 07:27

Es war eine kurze Pause, die genauso schweigend verlief wie das letzte Stück des Weges. Zu gerne hätte ich etwas gesagt, aber ich wusste nicht was. Und ehe ich wieder den Unmut auf mich zog, schwieg ich lieber. Nur als wir dann endlich vor der Höhle standen, entschlüpfte mir ein leiser Laut des Jammerns. Ich hasste Höhlen! Die Enge und die Dunkelheit… allein, wenn ich daran dachte bekam ich eine Gänsehaut. Das Dumme war bloß… ich konnte nichts dagegen tun! Wir brauchten einen Unterschlupf für die Nacht! Und wenn Yulivee meinte, dass das hier die beste Alternative war, dann war dem bestimmt so. Ich wäre lieber noch einmal auf einen Baum geklettert, selbst wenn ich nicht behaupten konnte, dass ich mich auf eine weitere schlaflose Nacht freute.
"Wenn wir es da drin irgendwie warm kriegen..."
Ich warf einen Seitenblick auf Cerielle. Auch sie wirkte noch erschöpfter als am Vortag und anscheinend war ihr kalt. Das würde auf dem Baum wahrscheinlich nicht besser werden. Ich presste die Zähne aufeinander und schloss für einen Moment die Augen, bevor ich tief einatmete. Ich kam mir vor, als würde ich mich freiwillig in ein Gefängnis begeben. Aber wenn ich jetzt etwas sagte, wäre sie nur wieder sauer. Und ihr würde nicht wärmer werden. Mit weichen Knien schob ich mich also an dem Felsen vorbei und folgte Yulivee in den Eingangsbereich der Höhle. Es war stockdunkel. Ich begann zu zittern. „W-wie weit müssen wir rein gehen?“, fragte ich mit bebender Stimme und hoffte, dass es nicht zu weit sein würde. Allerdings wollte ich auch nicht, dass die Ungeheuer uns fanden. Ich legte eine Hand auf den Stein, um mich zu vergewissern, dass er sich nicht bewegte, nicht näher kam und ich immer noch genauso viel Platz zum Atmen hatte. Wenn Yulivee beschlossen hatte, wo wir uns niederlassen würden, würde ich still und heimlich noch einmal Alastairs Wärmzauber ausprobieren. Vielleicht konnte ich Cerielle wenigstens damit etwas helfen. Und wenn ich nicht sagte, dass ich es versuchte, würde niemand enttäuscht sein, wenn es nicht klappte. Und das beste daran: Ich hatte eine Aufgabe, auf die ich mich konzentrieren konnte und die mich von der Dunkelheit ablenkte, die mir die Kehle zuschnüren wollte. Zögerlich machte ich einen weiteren Schritt vom Eingang weg, auch wenn alles in mir nach sofortiger Umkehr und Flucht schrie.
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