(Naaah, kein Problem. Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst

)
Wenn die Beiden dachten, dass Ophis es nicht mitbekam, wenn sich jemand in seiner Nähe rührte und bewegte, so täuschten sie sich. Zwar war er müde und konnte etwas Erholung brauchen, aber er war noch ein ganzes Stück von seiner Belastungsgrenze entfernt und so viel er die ganze Zeit niemals in einen wirklich tiefen Schlaf.
Zu ihrer Verteidigung musste man jedoch sagen, dass es dem Schlangenwesen schwer anzusehen war ob er schlief, oder dem Geschehen einfach nur still zusah, so wie es jetzt in diesem Fall der „Wachablösung“ geschah. Zumal Ophis, anders als die meisten Wesen, keine Augenlider besaß und deswegen gewissermaßen immer mit „offenen“ Augen schlief, was diesen Punkt auch nicht einfacher machte.
Da er selbst von niemandem direkt angesprochen wurde, folgte er dem Geschehen ohne ein Wort von sich zu geben oder sich zu rühren. Vielmehr ließ er sich, nachdem wieder Ruhe eingekehrt war und Lilly sich zum schlafen hingelegt hatte in ein sehr oberflächliches Dösen gleiten. Ein sehr praktischer Zustand, in dem sein Körper noch etwas Erholung bekam, er jedoch aktiv über gewisse Dinge grübeln konnte. Und in diesem Fall ging es vor allem darüber, was sie nach dieser notwendigen Rast weiter tun sollten, oder konnten.
Und dahingehend gab es vieles, dass es zu bedenken galt, darunter, ob und wie groß die Gefahr durch ihre Gegner war und ob sie wohl zurückkehrten würden, sobald die Sonne untergegangen war. Dann gab es viele Möglichkeiten, wie man einer solchen Gefahr begegnete. Sie könnten sich hier verschanzen, oder aktiv einen geeigneten Punkt aufsuchen, um den Wesen zu begegnen, oder aber sie versuchten ihnen ganz zu entgehen, als Gruppe, oder aufgesplittet jeder für sich alleine.
All dies galt es zu klären und zwar noch bevor die Nacht herein brach. Aber für das Erste blieb noch Zeit, denn wenn er nach seiner inneren Uhr und dem Licht ging, dass durch den Höhleneingang viel, hatte die Sonne erst vor kurzem ihren Zenit durchfahren.
Derart in Gedanken versunken und verschiedene Pläne schmiedend harrte er noch eine Weile aus, bevor er sich schließlich rührte. Ohne eine Vorwarnung hob er seinen Oberkörper an, der bis jetzt auf dem Haufen seines Schlangenkörpers geruht hatte. Er streckte sich ein wenig, wobei man ein leises, aber vernehmbares Knacken von verschiedenen Sehnen, Gelenken und Wirbeln hören konnte,
„Ich werfe einen Blick nach draußsssen, über die Höhle.“ gab er leise zischelnd von sich und warf dem Drachen einen Blick zu,
„Die Sonne ssssollte ihren Hochstand durchfahren haben und dürfte sich langsam ihrem Ende neigen. Wenn ich dann wieder herunter komme, müssen wir reden. Vielleicht habe ich dann sogar etwas das dich interessieren könnte, möglicherweise Lilly auch.“ Sein Blick blieb noch etwas langer auf der schemenhaften Gestalt des Drachen in der dunklen Höhle liegen, für den Fall das er etwas erwiderte. Ansonsten würde er sich umgehend durch den Spalt in der Decke hinauf auf das Dach der Höhle zwängen.