Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist




Ein riesiges Gebäude, welches versteckt und vor neugierigen Blicken geschützt in einer großen Schlucht der Red Mountains liegt. Hier finden Fabelwesen aller Art Unterschlupf... Das heißt, wenn sie von diesem Ort hier wissen...

Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Kayle » Sa 26. Sep 2020, 14:00

Karchkun. Ein riesiges hotelähnliches Gebäude mit etlichen Einzelzimmern und Wohnungen, einem riesigen Gemeinschaftssaal, Wohnzimmer und sogar einem grottenähnlichen Schwimmbad, obwohl Wasser so etwas war, das der Gründer und Erbauer der riesigen Anlage hasste wie das Licht eines Engels.
Es sollte ein Zufluchtsort für alles sein, das kein stinkender Mensch war, die sich mit ihrer stinkenden Stadt alles unter den Nagel rissen. Und es gab eine Rutsche, die die verschiedenen Stockwerke miteinander verbanden. Es gab... Es gab...

Es gibt nichts mehr davon. Alles ist verschwunden. Da ist nur Asche und Staub...und der leblose Rest eines ehemaligen aus Holz errichteten riesigen Gebäudes, das sich großflächig auf dem Boden der Schlucht verteilt hat. Kein Stein liegt mehr auf dem Anderen, kein Grashalm steht noch und so gut wie kein Tier hat den Angriff überlebt. Nicht einmal eine Ameise oder Spinne. Als wäre alles leer gefegt worden...
Bild
Benutzeravatar
Kayle
Admins Schatten
Admins Schatten
 
Beiträge: 42
Registriert: So 8. Jul 2018, 20:24
::
Rasse: Dämon
Alter: Alt
Unterwegs in: ...
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

von Anzeige » Sa 26. Sep 2020, 14:00

Anzeige
 

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Kayle » Sa 26. Sep 2020, 14:09

Was zu Beginn noch recht spaßig gewesen war, war im Laufe der Nacht alls Andere als lustig geworden. Wir hatten es ja schon irgendwie gespürt, haben die mehr oder weniger Warnung von Josy bekommen und deswegen waren wir nach Karchkun zurück gekehrt… Um nach Sinéa und Morgan zu sehen…
Dann waren sie aufgetaucht. Diese Risse…und dann waren diese Monsterwesen daraus hervor gekommen und zwar so gut wie auf der gesamten Insel. Anfangs hatte ich noch gedacht, dass es kein Problem sein würde, auch wenn es zahlenmäßig exorbitant viele waren. Karchkun hatte seine Schilde und es gab Karch und etliche andere Schutzmechanismen, die ich eingebaut hatte.
Das Problem war nur, dass diese Wesen sich überhaupt nicht darum scherten, das da die Schilde waren. Sie glitten einfach durch sie hindurch. Als hätten sie keine Wirkung auf sie.
Da war uns klar, das wir nichts retten konnten. Nicht alles zumindest…
Damals, als ich diesen Ort erbaut hatte, hatte ich Karchkun ein Herz gegeben, eine physische Struktur, die sich unterhalb des riesigen Gebäudes befand und in der sich die Energie von Karchkun bündelte. Ich hatte es erschaffen, damit alles in Karchkun auch am Laufen gehalten wurde wenn ich einmal nicht da war. Und um einen Notfallplan zu haben, sollte es einmal dazu kommen das der dreckige Engel der Meinung war, uns wieder einmal angreifen zu wollen. Ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass es einmal seltsame Monster aus einer anderen Dimension sein würden, aber es spielte auch keine Rolle, denn sie sorgten letztendlich genauso dafür, das ich mich dazu entschloss, unseren Notfallplan zu benutzen.
Ich hatte Karchkun immer gut gefüttert, doch meine Wenigkeit war dennoch notwendig, um den Monstern die Nacht über standzuhalten und etwas entgegen zu setzen. Die Schatten schafften es nicht alleine und Karch auch nicht.
Es blieb nicht viel Zeit, doch es reichte, um Shenzy zumindest vorzuwarnen und ihr zu sagen, dass sie sich nicht der Schwärze nähern sollte.
Nachdem Sinéa und Morgan und alles, was noch gerettet werden konnte und sollte, in Sicherheit war, verschwand ich in dem Hohlraum unterhalb des Gebäudes, der keinen äußeren Zugang besaß und in dem sich die dunkle, schwebende und pulsierende Sphäre befand, in der sich sämtliche noch verbliebene Energie von Karchkun bündelte.
Ich ließ mich von ihr absorbieren und hoffte, dass die beiden Kleinen nicht sahen, was dann passierte. Ich wollte nicht, dass sie das Gefühl bekamen als würde alles zerstört werden…auch wenn dem so war. Es gab keinen anderen Weg.
In der Schlucht, die zuvor bereits einem Schlachtfeld glich, brach buchstäblich die Hölle los. Das riesige Gebäude platzte und brach auseinander als sich eine gewaltige schwarze Masse aus seinem Inneren empor hob, in die Höhe wand und begann, die Dimensionsmonster zurück zu drängen. Jeder noch übrig gebliebene Schatten wurde von der Schwärze absorbiert, jedes im Umkreis befindliche Lebewesen hauchte sein Leben aus, jede Pflanze verdorrte. Tod und Zerstörung machten sich im Umkreis um die Schlucht herum breit.

Als schließlich der nächste Morgen anbrach und die Monster so schnell verschwanden wie sie gekommen waren, war die Schlucht, in der sich Karchkun befunden hatte, nicht mehr wiederzuerkennen: Der Boden war übersät mit Holzsplittern und den Überresten des Gebäudes und ein gewaltiger Krater klaffte dort im Boden, wo sich einst das Gebäude befunden hatte. In der Mitte, fast wie auf einer überdimensional großen Murmelbahn platziert, befand sich eine schwarze Kugel mit einem Durchmesser von circa zwei mal zwei Metern. Die pechschwarze, spiegelglatte Oberfläche war eiskalt...
Kein Schatten war mehr zu sehen. Nichts zu hören. Nichts regte sich...
Es war alles verschwunden.
Bild
Benutzeravatar
Kayle
Admins Schatten
Admins Schatten
 
Beiträge: 42
Registriert: So 8. Jul 2018, 20:24
::
Rasse: Dämon
Alter: Alt
Unterwegs in: ...
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Shenzy » So 20. Dez 2020, 17:27

Niemand hatte ahnen können, dass eine einzige Nacht ausreichen würde, um alles zu verändern. Sie waren aus der Stadt zurückgekehrt, wo das erste Chaos ausgebrochen war, nur um dann hier von den schwarzen Monstern angegriffen zu werden, die Karchkuns Barriere nicht hatte abhalten können. Und das war ziemlich beängstigend. Shenzy hatte in den vergangenen Jahren auf Echsinea schon einiges erlebt und auch schon einige Auseinandersetzungen mitgemacht - sogar vor allem mit Kayle. Aber auf seinen Schutz und die Sicherheit in Karchkun war immer Verlass gewesen. Jetzt war der Ort, der zu ihrem, zu Sinéas und Morgans Zuhause geworden war, von schwarzen Kreaturen ohne Augen und in allen möglichen Formen überrannt worden. Das Gebäude war zerstört worden - und die Schwärze ... und Kayle hatten sich schließlich bis auf das Kernstück zurückgezogen. Jedenfalls war es das, was Shenzy vermutete. Sie hatte zwar geahnt, dass es irgendein Herz geben musste, das Karchkun erhielt und von dem die Schatten kamen, doch wo es sich befand und wie es funktionierte oder ob es überhaupt eine Form hatte, hatte sie nicht gewusst.
Jetzt war nur noch eine schwarze Kugel mit einem Durchmesser einer Türhöhe übrig und darin befand sich Kayle. Zusammen mit Sinéa. Morgan war alt genug, dass Shenzy es sich zutraute, sie zu beschützen. Aber Sinéa nicht. Und niemand wusste, was es mit den Viechern auf sich hatte und ob sie wiederkommen würden. Und wenn ja, dann war die Gefahr zu groß, dass der Kleinen etwas passierte. Und wenn das geschah, würde sie sich das nie verzeihen können...
Sie stand vor der Kugel, doch die eisige Kälte, die davon ausging, hielt sie davon ab, die Hand auszustrecken. Außerdem hatte Kayle gesagt, sie sollte die Schwärze nicht berühren. Ihre Kehle war zugeschnürt und sie hatte blutige Verletzungen und an einigen Stellen zerrissene Kleidung, aber sie weinte nicht und ein erschöpfter, aber entschlossener Ausdruck lag in ihren Augen. "Wir werden auf euch warten...", sagte sie leise und redete sich dabei einfach ein, dass Kayle und Sinéa es hören oder wenigstens spüren konnten. Dann drückte sie Morgans Hand und schaute zu ihr hinunter. "Komm, mein Schatz..."

---> ???
..Shenzy..
~*Erinnye*~
Mutter von Sinéa und Morgan


Bild
Shenzy
 
Beiträge: 3
Registriert: Sa 23. Nov 2019, 14:11
::
Rasse:
Alter:
Unterwegs in:
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Kayle » Mo 31. Jul 2023, 07:42

(Ich war mal so frei xD)

Zwischen roten Felsen ~~~>

Ich versuchte Farûna so behutsam es ging, vom Boden zu heben und festzuhalten aber ganz verhindern dass sie Schmerzen hatte konnte ich nicht außer ich blies ihr das Licht aus und das wollte ich nicht. War sicher auch besser so, denn ihre Aura flackerte doch recht deutlich...
Als das Hochheben geschafft war, setzte ich mich mit langsamen Schritten in Bewegung. Dart ließ ich vorerst auf dem Teppich zurück. Seine Aura blieb nach wie vor ruhig und schwach und es würde sicher noch eine Weile dauern, bis er wieder zu sich kam. Abhauen konnte er so oder so nicht; die Tür im Fels hatte sich fest verschlossen und der einzige Weg aus der kleinen Höhle mit dem Feuer hinaus war der Gang, den Farûna und ich nun betraten. Der Professor hatte eine Taschenlampe angeschaltet, dessen Licht schwach vor uns im Gang zu erkennen war, ansonsten war es jedoch finster wie die Nacht. Was mich natürlich nicht störte.
Leider zog sich der Weg durch den Tunnel, sodass Farûna die Zähne noch etwas länger zusammen beißen musste. Schließlich tauchte am Ende des Gangs ein Licht auf, das sich nicht von uns fort bewegte und eine weitere kleine Weile später betraten wir eine Höhle, ähnlich groß wie jene, in der wir uns zuvor aufgehalten hatten und mit dem Unterschied, dass von ihr weitere Tunnel abgingen. Es war so etwas wie der Knotenpunkt dieses kleinen Labyrinths, der von einigen Fackeln beleuchtet wurde, die der Professor auf dem Weg entzündet haben musste. Ich hielt mich an den Weg zu unserer Linken und folgte der Dunkelheit eines weiteren Tunnels, die jedoch diesmal nicht so lange währte wie zuvor. Wir erreichten das Ende nur wenige Minuten später und betraten eine weitere Höhle, die nun jedoch bedeutend größer war und außerdem zusätzliche breite Durchgänge besaß, die in weitere Teile führte. Der Großteil von ihr lag ebenfalls im Dunkeln, doch es hätte hier auch nichts spannendes zu sehen gegeben, denn sie war leer. Anders sah es in der Nebenhöhle aus, aus dessen Richtung Licht kam. Der Professor hatte die Taschenlampe auf einem kleinen Holztisch abgelegt, der an der Wand der Nebenhöhle stand und machte sich an einem großen Metallklumpen zu schaffen, der zu rattern begann nachdem er eine Kurbel mehrere Male unter angestrengtem Keuchen gedreht hatte. Der Generator, um den es sich handelte, erwachte keuchend zum Leben und hauchte den nackten Glühbirnen, die von der Decke hingen, elektrisches Leben ein.
Ich kniff die Augen zu, da mich das Licht blendete, auch wenn es nicht stärker als das Licht der Taschenlampe war und außerdem flackerte. "Tschuldigung", hörte ich von dem alten Mann, der sich laut atmend zu uns umgewandt hatte. Ich blinzelte und senkte den Blick, reagierte ansonsten nicht auf seine Worte, sondern trat auf die Liege zu, die sich zu meiner Linken an der Höhlenwand befand. Vorsichtig ließ ich Farûna auf diese hinab und richtete mich wieder auf.
"Gib mir einen Moment, dann schau ich nach ihr." Der Mensch zog einen der Stühle am Tisch zurück und setzte sich, nahm seine ramponierte Brille vom Gesicht und wischte sich mit einem Tuch aus seiner Hose Schweiß, Blut und Dreck aus dem Gesicht.
Bild
Benutzeravatar
Kayle
Admins Schatten
Admins Schatten
 
Beiträge: 42
Registriert: So 8. Jul 2018, 20:24
::
Rasse: Dämon
Alter: Alt
Unterwegs in: ...
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Farûna » Mi 2. Aug 2023, 13:22

auch -----> (joo^^)

In den nächsten Minuten, während wir durch den dunklen Gang stapften - oder besser, Kayle mich trug - tat ich nichts außer zu atmen. Ich versuchte, meinen Atem ruhig gehen zu lassen und die Schmerzen irgendwie auszuhalten, und nicht das Bewusstsein zu verlieren. Die Augen ließ ich meistens geschlossen, weil mir sowieso schon schwindelig war und ich auch ohnehin nicht viel sehen konnte.
Der Weg kam mir ziemlich lang vor, aber vielleicht kam es mir auch nur so vor und es war eigentlich gar nicht so. Keine Ahnung. Irgendwann wurde es heller, als wir in einem anderen Raum oder sowas ankamen, doch bevor ich wirklich die Augen öffnete und mich umsah, war es schon wieder dunkel geworden. Kayle blieb auch nicht stehen. Erst nach einer weiteren Weile hörte ich ein ratterndes Geräusch, woraufhin es um uns herum hell wurde. Dem Klang der Schritte nach waren wir an irgendeinem größeren Ort angelangt, und diesmal auch tatsächlich angekommen, denn kurz darauf wurde ich auf etwas abgelegt. Ich biss dabei wieder die Zähne zusammen, bis ich ruhig lag und eine annehmbare Position gefunden hatte. Mein Atem ging noch etwas gepresst, aber ich versuchte wieder, ihn zu beruhigen.
Auch die Augen hatte ich jetzt wieder geöffnet und sah erst hinauf zu Kayle, ehe ich den Blick über die Umgebung huschen ließ. Abgesehen von den Schmerzen war ich wieder etwas klarer im Kopf. Wir waren in irgendeiner Art Höhle, die beleuchtet war. Mir war kalt und der Schwindel legte sich nur langsam, das Dröhnen in meinem Kopf dafür kaum. Dafür erkannte ich diesmal die andere Stimme und linste hinüber zu der zweibeinigen Gestalt, die in einer anderen Ecke saß.
"Was macht der denn hier?", fragte ich leise an Kayle gerichtet. Nicht, weil ich nicht von dem Professor gehört werden wollte, das war mir herzlich egal, sondern weil ich für mehr gerade keine Kraft hatte.
"Sind wir... noch in der Schlucht?" Ich hatte es nicht wirklich mitbekommen, wo wir hingegangen waren, aber es war eindeutig irgendwo unter der Erde. Wahrscheinlich auch der einzige wirklich sichere Ort im Moment...
ط ئ ~ Feuerfuchs in Menschengestalt ~ ئ ط
Bild
~
Immer wenn ich einsam bin, zieht es mich zum Feuer hin
Warum ist die Sonne rund? - Warum werd ich nicht gesund?

Verbrannt ist alles ganz und gar.
Aus der Asche ganz allein
steig ich auf zum Sonnenschein.
Das Feuer liebt mich...

ئ ~ ط ~ ئ
Benutzeravatar
Farûna
Kleiner Feuerdämon
 
Beiträge: 429
Registriert: Di 30. Jul 2019, 17:21
::
Rasse: Feuerfuchs
Alter: ca 10 Jahre
Unterwegs in: Red Mountains
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Kayle » Mo 14. Aug 2023, 13:03

Ich blinzelte und wandte den Blick von Farûna ab, um ihm einmal zu dem alten Mann rüber zu gehen, der weiter damit beschäftigt war, zu Atem zu kommen. Falls er Farûnas Worte gehört hatte, ließ er sich nichts anmerken. Wahrscheinlich war es ihm egal, was sie über ihn dachte, oder es gab gerade ganz andere Dinge, die ihn beschäftigten.
"Er hat aufgepasst während ich nicht da war", sagte ich und richtete den Blick wieder hinab zu Farûna, "wir sind in einem Höhlensystem im Gebirge, also direkt in der Schlucht sind wir nicht mehr." Wie viele hundert Meter sie nun von der Oberfläche trennte, konnte ich nicht sagen, doch es reichte auf jeden Fall dass die Wesen, die die Insel ins Chaos gestürzt hatten, nicht bis hierher kamen. Das hatten die letzten Tage gezeigt.
"Was ist passiert? Von wo kommen du und Dart?", fragte ich nach kurzem Schweigen. Eigentlich wunderte es mich ja nicht, dass jemand unterwegs nach Karchkun gewesen war, aber ich hatte von dem ganzen Rummel auf der Insel selbst auch nicht mehr viel mitbekommen und wusste daher nicht, was überhaupt in der Zwischenzeit passiert war. Da der Professor sich ebenfalls die Zeit über hier aufgehalten hatte, hatte seine knappe Erklärung auch nicht geholfen, sich auf den neusten Stand zu bringen.
Bild
Benutzeravatar
Kayle
Admins Schatten
Admins Schatten
 
Beiträge: 42
Registriert: So 8. Jul 2018, 20:24
::
Rasse: Dämon
Alter: Alt
Unterwegs in: ...
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Farûna » Do 17. Aug 2023, 14:22

Ich runzelte die Stirn, auch wenn das wegen meinem dank der Schmerzen sowieso angespannten Gesichtsausdruck vermutlich nicht so gut erkennen konnte. "Aufgepasst? ...Auf Karchkun?" Oder was auch immer, denn das gab es ja nicht mehr wirklich. Aber wir hatten vom oberen Rand der Schlucht auch sonst nichts gesehen, außer dieses schwarze Dings. Naja. Jetzt waren wir ja auch unter der Erde.
Meine Augen waren für den Moment wieder zugefallen, auch weil ich darauf wartete, dass der Schwindel besser wurde, aber meine Ohren hatten sich zu Kayle gespitzt. Ich holte erst einmal langsam Luft, bevor ich leise antwortete. "Wir dachten, in Karchkun ist es sicher... Und wir haben dich gesucht. Ich hab versucht, dich zu rufen... Ich wusste nicht, was wir sonst tun sollen... Wir haben ein Problem... Nicht nur das hier," - ich machte eine leichte Bewegung mit einer Hand - "da ist noch mehr", sagte ich leise, immer wieder unterbrochen von Atempausen. Sprechen war anstrengend. Atmen war anstrengend.
Ein paar Sekunden ließ ich mir Zeit, um mich wieder zu erholen, dann öffnete ich die Augen erneut und blickte zu Kayle hinauf. "Was ist mit Dart? Geht's ihm gut?" Ich hatte seit dem Sturz ja überhaupt nichts mehr mitbekommen und wusste gar nicht, was seitdem passiert war. Ich hatte Dart auch nicht mehr gesehen. Aber er musste hier irgendwo sein, wenn Kayle ihn erwähnte.
ط ئ ~ Feuerfuchs in Menschengestalt ~ ئ ط
Bild
~
Immer wenn ich einsam bin, zieht es mich zum Feuer hin
Warum ist die Sonne rund? - Warum werd ich nicht gesund?

Verbrannt ist alles ganz und gar.
Aus der Asche ganz allein
steig ich auf zum Sonnenschein.
Das Feuer liebt mich...

ئ ~ ط ~ ئ
Benutzeravatar
Farûna
Kleiner Feuerdämon
 
Beiträge: 429
Registriert: Di 30. Jul 2019, 17:21
::
Rasse: Feuerfuchs
Alter: ca 10 Jahre
Unterwegs in: Red Mountains
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Kayle » Di 22. Aug 2023, 06:44

Es stimmte zwar nicht so hundert prozentig, doch ich nickte trotzdem als der Feuerfuchs nachfragte, worauf der Mensch denn aufgepasst hatte. Falsch war es ja auch nicht...aber ich wollte jetzt nicht darüber reden und irgendwas erklären, weswegen das Nicken die einzige Reaktion blieb. So, wie Farûna aussah, sollte der Professor sich erst mal um sie kümmern und sich ausruhen lassen. Zum Reden war immer noch Zeit.
Ihre Antwort auf meine Frage fiel auch eher vage aus, eigentlich erklärte sie gar nicht, was passiert war, außer, dass sie her gekommen hatten, weil sie gedacht hatten, hier wäre es sicher... Ich fragte jedenfalls nicht noch einmal nach sondern warf dem Professor einen weiteren kurzen Blick zu. Sein angestrengtes Schnaufen war ruhiger geworden und er schien so langsam wieder zu Atem zu kommen, auch wenn seine Aura nach wie vor leicht flackerte und unruhig wirkte. Aktuell sah es so aus als wären alle am Ende und brauchten Ruhe. Gut, dass es hier tatsächlich fürs Erste sicher war.
"Der ist noch in der anderen Höhle. Ich geh ihn gleich holen." Er war noch immer nicht zu sich gekommen, was mir seine Aura verriet, doch das konnte sich jederzeit ändern und ich hatte keine Lust, mich erneut mit ihm herumschlagen zu müssen. Half weder ihm noch mir. Eventuell war es auch besser, ihn nicht zu den anderen beiden zu bringen...
Ich wandte mich wieder Farûna zu und senkte meinen Blick auf sie. "Es ist besser du lässt dich erst mal verarzten und ruhst dich aus. Danach können wir immer noch reden."
Bild
Benutzeravatar
Kayle
Admins Schatten
Admins Schatten
 
Beiträge: 42
Registriert: So 8. Jul 2018, 20:24
::
Rasse: Dämon
Alter: Alt
Unterwegs in: ...
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Farûna » Fr 25. Aug 2023, 12:31

Es kam nicht wirklich eine Antwort von Kayle, aber ich war auch gerade nicht in der Verfassung für große Gespräche oder viele Fragen, daher beließ ich es dabei. Immerhin war Dart auch hier irgendwo, auch wenn Kayle nicht sagte, wie es ihm ging. Da er aber immerhin bessere Regenerationsfähigkeiten hatte als ich, hoffte ich mal, dass er den Sturz nicht allzu schlecht überstanden hatte. Ich hatte gerade jedenfalls nicht allzu viel Energie übrig, mir viele Gedanken zu machen, und deshalb dachte ich auch gar nicht daran, Kayle vorzuwarnen, dass Dart uns vergessen hatte.
Ich blickte wieder zu Kayle hinauf und hätte auch genickt, wenn mir der Kopf nicht so wehgetan hätte. Ich war jedenfalls mit ihm einer Meinung und mir war auch gerade nicht nach Gesprächen. Nicht bevor ich eine ordentliche Portion Schmerzmittel bekommen hatte. Das war im Augenblick das schlimmste.
"Ja...", sagte ich leise und seufte. Es gab auch so einiges zu bereden, aber nicht jetzt. Ich wollte einfach nur, dass es mir wieder besser ging.
"Du hast nicht zufällig was an Schmerzmittel da?", fragte ich auch nach einem Moment. So wie ich Kayle kannte, musste doch etwas da sein. Ansonsten gab es da noch den Rucksack, den wir vor unserer Kletteraktion runtergeworfen hatten und der jetzt irgendwo am Grund der Schlucht liegen musste. Ein bisschen Schmerzmittel müsste noch übrig sein, aber viel war es nicht.
ط ئ ~ Feuerfuchs in Menschengestalt ~ ئ ط
Bild
~
Immer wenn ich einsam bin, zieht es mich zum Feuer hin
Warum ist die Sonne rund? - Warum werd ich nicht gesund?

Verbrannt ist alles ganz und gar.
Aus der Asche ganz allein
steig ich auf zum Sonnenschein.
Das Feuer liebt mich...

ئ ~ ط ~ ئ
Benutzeravatar
Farûna
Kleiner Feuerdämon
 
Beiträge: 429
Registriert: Di 30. Jul 2019, 17:21
::
Rasse: Feuerfuchs
Alter: ca 10 Jahre
Unterwegs in: Red Mountains
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Kayle » So 27. Aug 2023, 17:29

Ich nickte langsam und betrachtete das viel zu menschliche Gesicht des Feuerfuchses, während ich überlegte, wie lange es jetzt her war seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte.
Als sie nach Schmerzmittel fragte wandte ich den Blick in Richtung Professor, eine unausgesprochene Aufforderung, sich um Farûna zu kümmern. Der verstand den unausgesprochenen Wink mit dem Zaunpfahl auch und erhob sich mit leisem Ächzen. Immerhin machte er schon wieder einen etwas besseren Eindruck als noch vor einigen Minuten. Er hatte sich wieder gefangen. "Ich gehe mal meine Sachen holen", verkündete er und verschwand in einem halb im Dunkeln liegenden unscheinbaren Durchgang, hinter dem sich eine kleine Kammer befand, quasi so etwas wie eine Vorratskammer für alles Mögliche. Er kam mit einem Arztkoffer zurück, einen dieser altmodischen, die sich zu beiden Seiten aufklappen ließen und mehrere Etagen besaßen, in denen sich alles Mögliche verstauen ließ. Ich machte ihm Platz als er zu uns beide heran trat, sodass ich am Kopfende der Liege stand, während der alte Mann sich an die Seite der Liege kniete, den Koffer neben sich abstellte und die Verschlüsse mit leisem Schnappen öffnete. "Mal sehen...ich würde dir einen Tropf mit Schmerzmittel und Flüssigkeit anlegen, wenn du nichts dagegen hast. Ansonsten habe ich auch Tabletten gegen die Schmerzen hier, doch die werden einige Zeit benötigen, bis sie wirken..." Er hob den Blick und warf diesen Farûna über den Rand seiner Brillengläser zu.
Bild
Benutzeravatar
Kayle
Admins Schatten
Admins Schatten
 
Beiträge: 42
Registriert: So 8. Jul 2018, 20:24
::
Rasse: Dämon
Alter: Alt
Unterwegs in: ...
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Farûna » Mo 28. Aug 2023, 17:37

Kayle antwortete zwar nicht, aber seinen Blick sah ich und hörte auch die anschließenden Geräusche und die Stimme des Professors, was dann auch Antwort genug war. Wieder seufzte ich, diesmal lautlos, wobei ich kurz das Gesicht verzog bei dem Stich in meinem Brustkorb und versuchte, flacher und gleichmäßiger zu atmen. Ich schloss die Augen dabei wieder und wartete einfach ab, bis ich die näher kommenden Schritte und die anschließenden Geräusche hörte.
Unangenehme - um nicht zu sagen: traumatische - Erinnerungen wurden wach und ich musste mich wirklich zusammenreißen, weiter ruhig zu atmen und mich auch sonst zu entspannen, damit die Schmerzen nicht wieder stärker wurden.
Ich hatte schon so lange nichts mehr mit dem ganzen Zeug zu tun gehabt... Selbst nach diesen ganzen Verwandlungen der letzten Zeit, war es nicht so präsent gewesen wie jetzt mit der Anwesenheit dieses Menschen, und das obwohl ich seinen Geruch nichtmal wirklich wahrnehmen konnte in diesem Körper.
Ich versuchte, das Gefühl zurückzudrängen, weil ich wusste, wie unvernünftig es war und ich es wirklich nicht gebrauchen konnte. Wahrscheinlich war ich einfach nur mit den Nerven am Ende nach den ganzen Strapazen...
Ich öffnete die Augen und sah den Professor an... Wow, es war wirklich viel Zeit vergangen, wenn ich ihn mir so ansah... Das...überraschte mich schon irgendwie ein wenig. Vielleicht, weil es in meinen Erinnerungen alles immer gleich aussah. Daran würde sich nie etwas ändern...
Ich selbst jedenfalls hatte mich kaum verändert... äußerlich zumindest.
"Schon ok... Tabletten sind mir lieber", antwortete ich leise. Ich hasste diese ganzen Nadeln einfach nur und wollte bestimmt nicht noch mehr triggern, als da sowieso schon war.
ط ئ ~ Feuerfuchs in Menschengestalt ~ ئ ط
Bild
~
Immer wenn ich einsam bin, zieht es mich zum Feuer hin
Warum ist die Sonne rund? - Warum werd ich nicht gesund?

Verbrannt ist alles ganz und gar.
Aus der Asche ganz allein
steig ich auf zum Sonnenschein.
Das Feuer liebt mich...

ئ ~ ط ~ ئ
Benutzeravatar
Farûna
Kleiner Feuerdämon
 
Beiträge: 429
Registriert: Di 30. Jul 2019, 17:21
::
Rasse: Feuerfuchs
Alter: ca 10 Jahre
Unterwegs in: Red Mountains
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Kayle » Di 19. Sep 2023, 18:10

Ich konnte nicht wirklich etwas zu der Situation beitragen, weswegen ich am Kopfende stehen blieb und beobachtete, was der Professor tat. Tatsächlich blieb mein Blick aber etwas länger an dem Inhalt des Koffers hängen und das aus ähnlichen Gründen wie die Gedanken, die Farûna durch den Kopf gingen und von denen ich nichts wusste. Die Zeit im Labor schien bereits so lange her zu sein…und trotzdem…
Der Professor war allerdings keine Gefahr und er wollte tatsächlich einfach nur helfen. Geduldig wartete er die Entscheidung des verwandelten Feuerfuchses ab und nickte sacht, wobei sich seine Gesichtszüge leicht verzogen, weil die unschöne Bisswunde am Hals nach wie vor zu schmerzen schien. Ob er bereits etwas gegen die Schmerzen genommen hatte, hatte ich nicht gesehen…interessierte mich aber auch nicht wirklich.
„Tabletten also…“, murmelte er und beugte sich erneut über seinen Koffer, in dem er herumzuwühlen begann, “ich habe starke Schmerzmittel in Tablettenform…die würde ich den Umständen entsprechend tatsächlich empfehlen, doch sie machen auch müde oder mindestens träge. Ansonsten können wir es auch erst einmal mit etwas weniger starkem versuchen.“ Er richtete sein Augenmerk zurück in Farûnas Gesicht und wartete ihre Antwort ab, bevor er sich noch einmal aufrichtete und erneut in der dunklen Kammer verschwand. Diesmal kam er mit einer Flasche zurück, in der sich Wasser befand. Zum Herunterspülen der Tabletten.
Bild
Benutzeravatar
Kayle
Admins Schatten
Admins Schatten
 
Beiträge: 42
Registriert: So 8. Jul 2018, 20:24
::
Rasse: Dämon
Alter: Alt
Unterwegs in: ...
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Farûna » Do 21. Sep 2023, 15:38

Mein eines Ohr blieb in Richtung der viel zu bekannten Stimme gerichtet, als der Professor sich wieder hinunter beugte und halb aus meinem Blickfeld verschwand, weil ich gerade den Kopf lieber nicht drehen wollte. Dieses scheußliche Gefühl, einen Sprung in die Vergangenheit getan zu haben, ließ mich noch nicht los, aber ich versuchte, mich zu beruhigen. Ich konnte es jetzt echt nicht gebrauchen, mich von diesen dummen Dingen aus meiner Vergangenheit aus der Bahn werfen zu lassen. Ich hatte die Augen wieder geschlossen und versuchte einfach, ruhig zu atmen.
"Hmm ja... klingt gut... - Das...weniger starke, meine ich", sagte ich leise, zuerst etwas abwesend, doch dann rüttelte ich mich wach und riss mich zusammen. Blinzelnd sah ich wieder auf. "Ich kann ja... später noch das andere nehmen, wenn's nicht reicht", fügte ich hinzu.
Eigentlich hätte ich gerade liebend gern alles mögliche gehabt, um mich wegzudröhnen, aber ich wollte jetzt nicht schlafen. Allein der Gedanke daran, dass jemand an mir rumfummelte, während ich schlief, weckte wieder dieses grauenhafte Gefühl stärker in mir. Meine Nerven waren sowieso schon angespannt genug. Schlafen konnte ich später noch, wenn ich mich besser fühlte. Genau genommen klang der schmerzlose Dämmerzustand starker Medikamente sogar ziemlich verlockend... wenn nicht gerade ein Mensch in der Nähe wäre.
Dieser Mensch war jedenfalls noch kurz verschwunden, doch nicht weit, dann hörte ich seine Schritte wieder näher kommen. Ich versuchte in dieser Zeit, mich weiter zu beruhigen. Es war ja nicht so, dass ich Angst vor... ihm hatte, oder überhaupt... Angst...
Es war nur... so viel passiert... Zu viel.
Wie konnte das alles nach all den Jahren noch so da sein?
ط ئ ~ Feuerfuchs in Menschengestalt ~ ئ ط
Bild
~
Immer wenn ich einsam bin, zieht es mich zum Feuer hin
Warum ist die Sonne rund? - Warum werd ich nicht gesund?

Verbrannt ist alles ganz und gar.
Aus der Asche ganz allein
steig ich auf zum Sonnenschein.
Das Feuer liebt mich...

ئ ~ ط ~ ئ
Benutzeravatar
Farûna
Kleiner Feuerdämon
 
Beiträge: 429
Registriert: Di 30. Jul 2019, 17:21
::
Rasse: Feuerfuchs
Alter: ca 10 Jahre
Unterwegs in: Red Mountains
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Kayle » Di 10. Okt 2023, 09:45

Auf der Stirn des Professors erschien eine schmale Falte bei den abwesend wirkenden Worten des verwandelten Feuerfuchses, doch letztendlich sagte er nichts dazu und nickte nur, als Farûna ihre Entscheidung gefällt hatte. "Ja, das klingt nach einem guten Plan", pflichtete er ihr bei und lächelte schwach, bevor er sich erhob und das Wasser organisierte, mit dem er wieder zurück kam. Er stellte die Flasche mit Wasser noch einmal ab, kramte in dieser Doktortasche herum und drückte zwei Tabletten aus einem Blister, die er Farûna reichte, "hier, das ist eine etwas höhere Dosierung. Ich schätze nur eine würde nichts bewirken", erklärte er und wartete, ob Farûna es schaffte, die Tabletten selbst zu nehmen oder sie dabei Hilfe benötigte. "Schaffst du es, dich ein wenig aufzusetzen?" Wenn sie lag und aus der Flasche trank, würde sie sich am Ende noch verschlucken, auch wenn es nur eine von diesen kleinen Plastikflaschen war. Gläser schien der alte Mann jedenfalls nicht parat zu haben, denn er hatte keines mitgebracht.
Ich regte mich und trat etwas näher, für den Fall, das Farûna das mit dem Sitzen nicht alleine hin bekam. So, wie sie gerade aussah, traute ich es ihr nicht zu und ich würde auch nicht lange fackeln und ihr unter die Arme greifen, sobald es nötig war.
Bild
Benutzeravatar
Kayle
Admins Schatten
Admins Schatten
 
Beiträge: 42
Registriert: So 8. Jul 2018, 20:24
::
Rasse: Dämon
Alter: Alt
Unterwegs in: ...
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Farûna » Mi 11. Okt 2023, 18:48

Ich antwortete nicht auf den Kommentar des Professors, der keine Antwort brauchte. Meistens brachten diese Tabletten ja eh nicht viel, daher hatte ich nichts dagegen, gleich zwei zu nehmen. Oder drei oder vier, aber ich hielt mal die Klappe. Stattdessen blickte ich wieder zu dem alten Mann hin - meine Güte, war er alt! - und bewegte dann langsam die rechte Hand, um die Tabletten zu nehmen. Meine linke tat verdammt weh und die bewegte ich lieber nicht, aber rechts ging es, auch wenn meine Bewegungen etwas fahrig waren. Mit Feinmotorik hatte ich es ja eh nicht so.
"Hmm", antwortete ich eher nichtssagend auf seine Frage hin, weil ich einerseits ehrlich gesagt nicht glaubte, dass ich mich aufrichten konnte, es andererseits aber auch nicht sagen wollte. Ich spannte tatsächlich den Körper an und versuchte es, mich auf den rechten Arm aufzustützen, aber außer dass ich vor Schmerzen das Gesicht verzog, rührte ich mich nicht allzu viel, sodass Kayle auf jeden Fall würde nachhelfen müssen. Die Bewegung an sich war schon schlimm genug, weil mein Kopf dabei wieder dröhnte und sich alles um mich herum drehte und mir übel wurde, obwohl ich die Augen sofort zukniff. Mir war echt nicht danach, irgendwas runter zu schlucken, aber musste wohl sein, daher überwand ich mich auch und schob mir die Tabletten in den Mund, sobald ich genug aufgerichtet war und der Schwindel sich ein wenig gebessert hatte. Ganz weg ging er nicht. Und das Gewicht der Flasche würde ich wohl auch nicht alleine halten können und brauchte Hilfe damit.
ط ئ ~ Feuerfuchs in Menschengestalt ~ ئ ط
Bild
~
Immer wenn ich einsam bin, zieht es mich zum Feuer hin
Warum ist die Sonne rund? - Warum werd ich nicht gesund?

Verbrannt ist alles ganz und gar.
Aus der Asche ganz allein
steig ich auf zum Sonnenschein.
Das Feuer liebt mich...

ئ ~ ط ~ ئ
Benutzeravatar
Farûna
Kleiner Feuerdämon
 
Beiträge: 429
Registriert: Di 30. Jul 2019, 17:21
::
Rasse: Feuerfuchs
Alter: ca 10 Jahre
Unterwegs in: Red Mountains
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Kayle » Sa 14. Okt 2023, 19:59

Farûna brauchte tatsächlich Hilfe, auch wenn sie es nicht sagte. Ich streckte einfach die Hände nach ihr aus und half ihr, sich aufzurichten, so wie ich es sowieso schon vor gehabt hatte. Es dauerte dann auch ein bisschen, bis sie die Tabletten tatsächlich mit dem Wasser hinunter bekommen hatte, das der Professor ihr reichte, doch weder er noch ich beschwerten uns darüber. Als sie soweit getrunken hatte und alles in Ordnung schien, löste ich die Spannung aus meinen Händen und ließ sie langsam und vorsichtig, ohne die Flügel dabei irgendwie einzuklemmen, wieder auf den Rücken sinken. "Das wäre dann fürs Erste geschafft", sagte der Professor leise, lächelte und schloss den Koffer, "am Besten du ruhst dich erst einmal aus und schläfst genügend. Wenn es mit den Schmerzen noch immer zu schlimm ist, kannst du mir jederzeit bescheid geben. Dann werde ich dir noch einige Tabletten geben oder notfalls eine Infusion mit stärkeren Medikamenten." Er schien nicht so ganz davon überzeugt zu sein dass Farûna nur Tabletten sich zu sich genommen hatte, doch es war ja ihre Entscheidung gewesen und ich stand nun wieder schweigend am Kopfende der Liege, ohne mich einzumischen. Ausruhen und schlafen klang nicht verkehrt und hier waren wir auch soweit in Sicherheit. Zumindest solange Dart nicht wieder wach wurde und einen Ausraster bekam. Dessen Aura flackerte ein wenig, doch da ich sie die gesamte Zeit 'beobachtete', würde mir nicht entgehen wenn er wieder zu sich kam.
"Ich werde mich dann ebenfalls fürs Erste hin legen und ausruhen wenn ich nicht mehr gebraucht werde", sprach der Professor nach einer kurzen Pause leise und ließ sein Augenmerk von Farûna zu mir gehen. Ich deutete ein leichtes nicken an. Brachte ja nichts wenn er noch ohnmächtig vor Erschöpfung wurde. Er hatte jedenfalls fürs Erste getan was er konnte, schätzte ich. Den Rest würde die Zeit bringen. Solange Farûna nicht akut blutete oder ihr sonst etwas weh tat, war es sicher das Beste, erst mal abzuwarten, ob die Schmerzen besser wurden.
Bild
Benutzeravatar
Kayle
Admins Schatten
Admins Schatten
 
Beiträge: 42
Registriert: So 8. Jul 2018, 20:24
::
Rasse: Dämon
Alter: Alt
Unterwegs in: ...
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Farûna » Mi 18. Okt 2023, 15:13

Ich behielt die Augen geschlossen, bis ich wieder ruhig lag und der Schwindel und die Übelkeit sich ein wenig gelegt hatten. Ein kaum merkliches Nicken kam von mir, auch weil ich den Kopf nicht allzu viel bewegen wollte, bei den Worten des Professors. In Wahrheit war ich aber nur halb bei der Sache, weil ich noch zu sehr mit mir selbst beschäftigt war, und die volle Bedeutung seiner Worte drang erst einen Moment später zu mir durch. Aber ich hätte auch so nichts anderes gesagt.
Es schien auch nicht so, als wollte der Professor sich jetzt gleich um meine Verletzungen kümmern, diese Vermutung wurde noch bestätigt, als er kurz darauf meinte, sich hinlegen zu wollen. Dann hätte ich zwar auch gleich noch mehr Schmerzmittel nehmen können, aber jetzt ließ ich es erstmal und wartete ab, was die Tabletten bringen würden. Hauptsache es tat sich endlich mal was. Und so lange ich mich nicht auch noch verwandelte, aber so lange es Nacht war, würde das nicht passieren. Keine Ahnung wie lange wir schon hier waren und welche Tageszeit gerade war. Mir kam es vor, als wäre nicht viel Zeit vergangen, aber ich war ja auch nicht richtig wach gewesen.
Ich schloss also die Augen wieder, nachdem der Professor sich entfernt hatte, und versuchte zu schlafen. Oder eher, ich wartete ab, bis die Tabletten wirkten.
Tatsächlich wurden die Schmerzen nach einer Weile besser, dumpfer, traten in den Hintergrund, auch wenn sie nicht ganz weggingen und ich noch genug spürte, aber es war trotzdem schon eine große Erleichterung. Daher dämmerte ich auch ziemlich bald weg, als die Wirkung eintrat, und schlief auch tatsächlich schließlich ein, auch wenn es kein sehr tiefer Schlaf war, sondern eher der Erschöpfung zuzuschreiben war. In den letzten Wochen hatte sich einiges angesammelt. Das war zwar auch nicht durch ein paar Stunden Schlaf getan, aber es war immerhin ein Anfang.
Das Schmerzmittel war leider tatsächlich zu schwach und die Wirkung begann nach ein paar Stunden nachzulassen. Das war auch ungefähr die Zeit, als ich wieder aufwachte, wahrscheinlich eben durch die Schmerzen. Ich regte mich langsam und blinzelte dann auch. In der Höhle hatte sich scheinbar nicht so viel getan, aber das war ja auch nicht zu erwarten.
Ich versuchte den Kopf ein wenig zu drehen, um mich nach Kayle umzusehen. Wenn er nicht in der Nähe war, würde ich auch nach ihm rufen - wobei mein "Rufen" wohl nicht so genannt werden konnte, denn meine Stimme war ziemlich leise und schwach. Außerdem fühlte sich meine Kehle ziemlich trocken an.
ط ئ ~ Feuerfuchs in Menschengestalt ~ ئ ط
Bild
~
Immer wenn ich einsam bin, zieht es mich zum Feuer hin
Warum ist die Sonne rund? - Warum werd ich nicht gesund?

Verbrannt ist alles ganz und gar.
Aus der Asche ganz allein
steig ich auf zum Sonnenschein.
Das Feuer liebt mich...

ئ ~ ط ~ ئ
Benutzeravatar
Farûna
Kleiner Feuerdämon
 
Beiträge: 429
Registriert: Di 30. Jul 2019, 17:21
::
Rasse: Feuerfuchs
Alter: ca 10 Jahre
Unterwegs in: Red Mountains
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Kayle » Fr 27. Okt 2023, 07:14

Da von Farûna ebenfalls nichts mehr kam, wandte der Professor sich ab und verschwand in einem kleinen Durchgang. Er schwankte ein wenig, das fiel mir auf als ich ihn dabei beobachtete, aber ich blieb stehen wo ich war. Wenn er ein wenig Schlaf bekam, würde es ihm sicher auch wieder besser gehen.
Farûna sagte nun ebenfalls nichts mehr, wahrscheinlich versuchte sie, ein wenig zur Ruhe zu kommen, weswegen ich mich nun ebenfalls abwandte und die kleine Höhle verließ, um mich nach Dart zu sehen. Der lag nach wie vor auf dem Teppich und regte sich nicht, was ja vielleicht auch gar nicht so schlecht war. Ganz so zufrieden war er zuvor ja nicht gewesen. Man...das war wirklich kein guter Start für ein Wiedersehen...
Eine kleine Weile blieb ich noch bei ihm und beobachtete ihn und seine Aura...nicht, dass was spannendes geschah...
Schließlich entfernte ich mich aber auch wieder von ihm und verschwand in dem kleinen Tunnelsystem, das ich errichtet hatte, kurz bevor alles den Bach runter gegangen war. So sagten das doch die Menschen, oder?
Farûnas Aura wirkte ruhig während der nächsten Zeit, doch nach einiger Zeit machte sie den Eindruck, als würde sie wach werden, weswegen ich mich allmählich auf den Weg zurück zu ihr machte. Es war also eher Zufall oder Fügung dass ich nur kurz nachdem sie nach mir gerufen hatte, wieder in die Höhle mit dem leise vor sich her brummenden Generator kam. Das sie nach mir gerufen hatte, hatte ich nicht gehört.
"Bin da", sagte ich leise als ich bei ihr war und an das provisorische Bett getreten war. Das elektrische Licht in der Höhle störte mich eher als das es mir half, sie zu sehen, aber der Professor brauchte es ja, also...
"Brauchst du was?"
Bild
Benutzeravatar
Kayle
Admins Schatten
Admins Schatten
 
Beiträge: 42
Registriert: So 8. Jul 2018, 20:24
::
Rasse: Dämon
Alter: Alt
Unterwegs in: ...
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Dart » Sa 28. Okt 2023, 11:20

Es änderte sich nichts daran, dass meine Lichter ausgepustet blieben. Nicht in den ersten Minuten, nachdem es passiert war, nicht in den nächsten Stunden. Der Dämon hatte mir Energie ausgesaugt, die ich schon vorher nicht gehabt und nicht wirklich zurückgewonnen hatte, als ich den Menschen anfiel und ihm in den Hals biss. Dass ich in den letzten Tagen trotz des Kraftmangels gar keinen Durst gehabt hatte, machte es jetzt umso schlimmer, und mein Körper hatte fürs erste den Dienst quittiert.
Ich atmete nur flach und sehr langsam, rührte mich überhaupt nicht und sogar meine Körpertemperatur hatte etwas abgenommen, um Energie zu sparen. Fast so, als stellte er sich darauf ein, diesen Zustand eine längere Zeit beizubehalten.
Tatsächlich... War wohl genau das der Fall. Es war kein Lebewesen in der Nähe, das sich als Nahrungsquelle anbot, und ich hatte schlicht und ergreifend nicht mehr die Reserven, um wachzuwerden und mich auf die Jagd zu machen. Den Dämon schienen meine Instinkte als Beute auszuschließen, denn es veränderte sich nur sehr leicht etwas in meiner Atem- und Herzfrequenz, als er nach mir sah. Nichts, was mich weckte oder animierte, Energie auf ihn zu verschwenden.
Und das würde wohl so lange so bleiben, bis mir jemand eine frische Blutquelle auf dem Silbertablett servierte. Oder irgendetwas anderes geschah.
Ðąřť
...Nosfératu...

Bild


trägt derzeit ein fast weißes, ärmelloses Oberteil, das seine Schultern vollständig bedeckt, und eine schwarze Hakama. ist barfuß unterwegs. ein Silberdolch wird an der linken Seite getragen
Benutzeravatar
Dart
 
Beiträge: 417
Registriert: Fr 13. Sep 2019, 20:50
::
Rasse: Nosfératu
Alter: ~ 300 Jahre
Unterwegs in:
Dazuposten erlaubt?: Ja

Re: Schluchtgrund...und das, was von Karchkun übrig ist

Beitragvon Farûna » So 29. Okt 2023, 19:03

Es tat sich nicht sofort etwas, auch nachdem ich nach Kayle gerufen hatte, was mir bewies, dass ich wirklich hier alleine war. Doch ein paar Augenblicke später zuckten meine Ohren, als sie das Geräusch leiser Schritte auf dem Steinboden auffingen, die sich näherten. Deshalb blieb ich auch still und wartete ab, bis Kayle zu mir kam, denn er war es, wie ich dann erkannte. Ich sah zu ihm hinauf.
"Hmm, krieg ich noch mehr Schmerzmittel?", fragte ich leise, mit kratziger Stimme, auf seine Frage hin. Ein Schluck Wasser würde mir sicher auch gut tun, aber das würde mit Tabletten wohl sowieso kommen, sonst würde ich mich wohl auch schwer tun, irgendwas zu schlucken. Richtig Durst hatte ich eigentlich nicht, auch wenn es mir sicher gut tun würde.
ط ئ ~ Feuerfuchs in Menschengestalt ~ ئ ط
Bild
~
Immer wenn ich einsam bin, zieht es mich zum Feuer hin
Warum ist die Sonne rund? - Warum werd ich nicht gesund?

Verbrannt ist alles ganz und gar.
Aus der Asche ganz allein
steig ich auf zum Sonnenschein.
Das Feuer liebt mich...

ئ ~ ط ~ ئ
Benutzeravatar
Farûna
Kleiner Feuerdämon
 
Beiträge: 429
Registriert: Di 30. Jul 2019, 17:21
::
Rasse: Feuerfuchs
Alter: ca 10 Jahre
Unterwegs in: Red Mountains
Dazuposten erlaubt?: vorher fragen

Nächste

Zurück zu Karchkun



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron