Di 4. Jun 2019, 18:40
Die Geschichte beginnt vor etwa 300 Jahren, als eine Gruppe Menschen, die aus ihrer alten Heimat vertrieben worden waren, inmitten des Ozeans am Horizont eine Insel erblickten, die sie sogleich begannen zu erkunden. Das Klima war warm und die Bedingungen gut, sodass die Entdecker die Insel in Besitz nahmen und begannen, eine Zivilisation aufzubauen.
Doch die Insel war keinesfalls unbewohnt, wie die Menschen glaubten. Bald schon stießen sie auf die anderen Einwohner, die unterschiedlichster Art waren. Es war nicht ein Volk, auf das die Menschen hier stießen, sondern die verschiedensten Rassen von Wesen, manche menschenähnlicher als andere, doch eines hatten sie gemeinsam: sie waren keine Menschen.
Manche dieser Yokai, wie die nichtmenschlichen Wesen genannt wurden, lebten schon seit Generationen auf der Insel, welche unter ihnen den Namen Kapua trug. Andere waren, ähnlich wie die Menschen, aus anderen Gegenden der Welt hierher gekommen. Doch alle hatten in Kapua ein sicheres, friedliches Zuhause gefunden. Und so hießen die Yokai auch die Menschen willkommen, und für einige Jahre war es ein friedliches Beisammenleben.
Mit der Zeit breiteten sich die Menschen aus, vermehrten sich und bauten an ihrem Landeplatz eine Stadt, die immer mehr wuchs. Immer mehr Wälder wurden abgeholzt, Häuser gebaut, bald auch Straßen, Fahrzeuge, öffentliche Einrichtungen... Die Zivilisation der Menschen wuchs und gedieh.
Die Yokai indes hielten nichts von der wachsenden Zivilisation und zogen sich in die unberührteren Gegenden im Westen zurück, bis sie nach und nach von der östlichen Inselhälfte, auf der die Menschen gelandet waren, verschwanden. Viele hatten besondere Fähigkeiten, die es ihnen ermöglichten, das unwegsame Gebirge zu durchqueren oder gar dort zu leben, während die Menschen den Osten immer mehr in Besitz nahmen.
Und so kam es, dass etwa 100 Jahre nach der Besiedelung Kapuas durch die Menschen, die Yokai fast vollständig aus dem Osten verschwunden waren und nun im Westen der Insel hausten, der noch sehr viel urtümlicher und naturbelassener war. Die Menschen hatten im Osten der Insel alles was sie brauchten und sahen keinen Grund, auch den Rest der Insel zu erobern, zumal das Gebirge eine beinahe unüberwindbare Barriere darstellte.
Jeder hatte sein Zuhause gefunden und war zufrieden. Obwohl die Fraktionen voneinander wussten, ließen sie sich gegenseitig in Ruhe.
Vor etwa 100 Jahren, also etwa 200 Jahre nach der Ankunft der Menschen auf Kapua Island, waren sie bereits zu einer stattlichen Zivilisation angewachsen. Sie begannen damit, Handel mit dem nächsten Festland zu betreiben, und erkundeten den Ozean in Kapuas Umgebung. Und siehe da: eine weitere, bisher unentdeckte Insel erschien am Horizont. Wie konnte man sie so lange übersehen haben? Es war eine unglaubliche Entdeckung und die Menschen begannen sogleich damit, die neue Insel zu erkunden. Hierbei fanden sie heraus, dass diese Insel von verschiedenen prähistorischen Lebensformen bewohnt war; selbst Dinosaurier.
Die Entdecker nannten die Insel Echsinea und begannen damit, ein Forschungslabor zur Untersuchung der mysteriösen Wesen auf der Insel zu bauen. Etliche neue Erkenntnisse brachten Wohlstand und Reichtum, nicht nur für die neu gegründete Zivilisation auf Echsinea, sondern auch bis auf ihre Nachbarinsel Kapua, Echsineas wichtigstem Handelspartner.
Doch die Insel war nicht nur von den rasch dezimierten Dinosauriern bewohnt. Während die meisten Menschen nichtsahnend in der Hauptstadt ihrem Leben nachgingen, drangen die Forscher weiter in die Tiefen Echsineas vor und entdeckten dort Unglaubliches. Die Insel war von sehr viel mehr fantastischen Wesen bevölkert. Wilde, zauberhafte, magische Wesen, die die Menschen bisher nur aus Märchen und Legenden kannten, wenn überhaupt. Fabelwesen, einige mehr tierisch, andere beinahe menschlich.
Als die Leitung des Forschungslabors an die nächste Generation überging, begann man damit, auch diese Wesen zu erforschen. Skrupel besaß der neue Leiter nicht, und so landete bald jedes Wesen, das ihm interessant erschien, in den Tiefen des Labors und diente seinen grausamen Experimenten.
Es kam wie es kommen musste: der Forscher überschätzte sich, die Kräfte der magischen Wesen waren sehr viel weitreichender als gedacht, und vor etwa einem Jahrzehnt bekamen die gefangenen Fabelwesen Hilfe von ihren Artgenossen in Freiheit. Etliche Versuchsobjekte flohen oder wurden befreit, als die Forschungseinrichtung in Flammen aufging. Das Labor geriet aus den Fugen, viele Forscher verließen es, als die Forschungen eingestellt wurden und das Labor bei den Menschen in Vergessenheit geriet.
Unter der Oberfläche jedoch wurden die Forschungen an den nichtmenschlichen Wesen wieder aufgenommen...
Die menschlichen Bewohner Echsineas ahnten nichts davon, ebenso wenig wie von der Existenz der nichtmenschlichen Wesen. Doch immer wieder gab es Vorfälle, die nicht mit rechten Dingen zugingen. Die Yokai Echsineas hatten die Herrschaft der Menschen, die Gefahr durch das Labor und das Versteckspiel satt. Als es schließlich vor einigen Jahren zu einem besonders großen Vorfall kam, der etliche Menschen auf übernatürliche Weise das Leben kostete, konnte es keiner mehr leugnen: es gab sie, die Fabelwesen, Vampire, Dämonen, all die fantastischen Wesen aus Geschichten. Jene, die in der alten Heimat Kapua 'Yokai' genannt wurden.
Ungeachtet dessen, dass es auch etliche friedliche Yokai auf Echsinea gab, nahm der Konflikt zwischen den Parteien immer weiter zu. Eine Spezialeinheit der Polizei, die 'Wächter' wurde fortan mit Yokai-Angelegenheiten betraut und hatte die Aufgabe, die Menschen vor Yokai-Übergriffen zu schützen. Eine Mauer wurde um Echsineas Hauptstadt herum gebaut und aus dem Labor wurde ein Yokai-Gefängnis für Verbrecher. Was der Untergrund-Forschung nur in die Hände spielte...
Echsinea sollte jedoch nicht vor weiteren Unglücken verschont bleiben. Dieses Mal kam es unvorhersehbar für alle...
Von einer Nacht auf die nächste wurde die ganze Insel plötzlich von grausamen Monstern heimgesucht, die aus einer anderen Dimension zu kommen schienen und jedes Lebewesen angriffen. Viele Menschen wie Yokai starben Nacht für Nacht, denn die Monster kehrten immer wieder zurück.
Sehr schnell wurden die menschlichen Bewohner Echsineas auf die nächste Insel, Kapua Island, evakuiert. Die Yokai Echsineas wurden sich selbst überlassen, um ihr eigenes Überleben zu kämpfen.
Die Menschen hingegen dürfen sich nun auf Kapua Island eine neue Existenz aufbauen.
Di 4. Jun 2019, 18:40
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