Dichter Urwald




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Der Großteil der Insel ist von dichtem, schwer durchdringbarem Dschungel bedeckt. Er umschlingt auch die Ruinen in der Mitte der Insel, sodass man von weitem ihre Ausdehnung nicht voll erfassen kann. Auf der gesamten Insel allerdings, und ein Stück in deren Umkreis, versagen sämtliche elektronischen Geräte!

Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » So 17. Jan 2021, 13:59

auch ---->

Tatsächlich fiel dieses seltsame Gefühl langsam von mir ab, als wir den Wald betraten und die Geräusche um uns herum lauter und vielfältiger wurden. Der Wald war erfüllt von Leben. Vor allem die Vögel waren zu hören, in ihrer ganz eigenen, munteren Sprache, so wie alles im Wald seine eigene Sprache hatte. Ich blieb stille, während Iduna weiterging, und hob den Blick, wo ich die herumhüpfenden Vögel auf den Ästen über uns sehen konnte. Ein Stück weiter sah ich auch ein Eichhörnchen, das uns neugierig musterte. Aber es waren nicht nur die Tiere, auch die Pflanzen lebten, auch wenn sie nicht so laut waren wie die Tiere.
Es sorgte jedenfalls dafür, dass das was in der Ruine gewesen war in den Hintergrund rückte. Ich ließ mich meistens ohnehin recht schnell ablenken und lebte mehr im Jetzt. Doch das ganze hatte mir viel zu denken gegeben, wo ich vorher nicht wirklich viel über Dinge nachgedacht hatte. Vielleicht hatte ich auch erst jetzt ein Stück weiter die Tiefe der Gedanken gelernt. Es war ziemlich viel gewesen, aber es schien jetzt weiter weg, vor allem auch da die seltsamen Gefühle fort waren, die Präsenzen der Waldgeister und der Krähe, die eine neue Ebene eröffnet hatte. Zwar hatte ich die Waldgeister auch vorher schon wahrnehmen können, aber das was ich eben wahrgenommen hatte, war einfach... ungewohnt gewesen. Jetzt wo es weg war, fühlte ich mich leichter.
Das dürfte auch Iduna auffallen, denn auch wenn ich zunächst weiterhin still blieb, merkte man wie ich das Vergangene hinter mir ließ und mich an dem Wald freute, den ich immer noch und immer wieder gerne mit Staunen betrachtete.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Mi 20. Jan 2021, 19:30

Ich wurde noch ein wenig langsamer, als wir unter den herabhängenden Ästen hindurchgingen. Nicht nur, da ich mir einen Weg suchen musste, damit Niamh nicht immer Zweige und Blätter abbekam, sondern sie auch mich nicht immer streiften. Außerdem lauschte ich dem Zwitschern und Rufen der Vögel sehr gerne und schließlich blieb ich etwas abseits für einen Moment stehen, damit wir die bunten Farbtupfer zwischen den Ästen und Blättern beobachten konnten.
Das Atmen der Natur rings um uns herum half auch mir dabei, das Gespräch von eben ein wenig zu vergessen. Mir war das Gefühl der Waldgeister nicht so nahe gegangen wie Niamh, das Gespräch beschäftigte mich mehr. Allerdings war beides unangenehm genug, sodass auch ich froh war, ein wenig Abstand dazu bekommen. Nach und nach und während wir weitergingen, spürte ich, wie Niamh sich auf meinem Rücken entspannte, es schien ihr besser zu gehen, und das beruhigte mich ebenfalls. Ein paar Schmetterlinge umtanzten uns und ich blieb wieder stehen, als wir auf eine kleine Lichtung kamen, die von der Sonne beschienen wurde und auf der ein kleines Rinnsal über einige bewachsene Steine sprudelte.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Do 21. Jan 2021, 17:21

Da wir kein bestimmtes Ziel hatten, hatte ich es auch nicht eilig und nahm Idunas langsame Schritte und die Pausen still hin, sog währenddessen sogar noch eher den Wald in mir auf. Im Hier und Jetzt zu sein half mir, die vergangenen Dinge in den Hintergrund rücken zu lassen. Diesmal aber schob ich die Gedanken daran sogar aktiv fort, denn ich wusste irgendwie, dass jetzt keine Zeit dafür war. Früher, als noch nicht so viele Gedanken mein Bewusstsein durchstreiften, war das leichter gewesen. Da hatte ich die Dinge einfach vergessen und mich ganz auf das was Jetzt war konzentriert.
Aber auch so hatte ich jetzt den nötigen Abstand zu dem allen und fühlte mich besser. Und als Iduna auf eine kleine Lichtung trat und das Sonnenlicht mir auf den Kopf schien, fiel mein Blick auf den Bach und einige Sträucher, die daneben wuchsen. Erst da merkte ich, dass ich Hunger und Durst hatte.
"Lass uns essen", sagte ich zu Iduna und klopfte ihr leicht auf den Hals vor mir, damit sie mich runterließ. Die Sträucher hingen mit Beeren voll, von denen ich wusste, dass sie gut waren, und das Wasser war sowieso immer gut. Ja, hier fand ich es schön und wir konnten ein bisschen bleiben. Und währenddessen die Bedürfnisse meines kleinen Körpers stillen.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Mo 25. Jan 2021, 15:20

Die Sonne fühlte sich hier auf der kleinen Lichtung etwas anders an als zwischen den Ruinen, fand ich. Nicht unbedingt schöner oder angenehmer, aber auf eine Art und Weise anders, die ich gerade willkommen hieß. Niamhs Lebensgeister waren nun offenbar auch wieder richtig geweckt; mein linkes Ohr drehte sich zu ihr nach hinten und ich wandte auch etwas den Kopf, sodass ich einen besseren Blick zu ihr hinauf werfen konnte. Ich lächelte. „Sehr gerne“, sagte ich dann und ließ mich nieder, damit mein kleiner Myär von meinem Rücken herunterklettern konnte. Irgendwann würde sie vielleicht so geschickt und größer sein, dass ich stehen bleiben konnte und sie trotzdem herauf und hinunter kam. Aber das würde noch dauern und solange machte ich es gern für sie. Diesmal blieb ich sogar liegen und stand nicht sofort wieder auf. Ich brauchte nichts zu essen oder zu trinken und war so nah bei dem kleinen Bächlein, dass Niamh es nicht weit bis dort hatte, wenn sie sich ein paar Beeren gepflückt hatte und zu mir zurückkam. Wenn ich liegen blieb, konnte sie sich an mir anlehnen und besser nah sein, wenn sie das wollte und brauchte. Dazu eignete sich mein Körper natürlich besser als meine Schulter, wenn sie mir neben mir saß – oder meine Beine, wenn sie neben mir saß.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Di 26. Jan 2021, 18:27

Iduna ließ sich zu Boden nieder und ich kletterte von ihrem Rücken hinab auf den Boden, wo ich das kleine Stück bis zu dem Bach durchs weiche Moos krabbelte und dann die Hände ins kühle Nass tauchte, um zu trinken. Es tat gut und belebte mich wieder etwas mehr. Außerdem mochte ich das plätschernde Geräusch, und die muntere Lebendigkeit des Baches, der nie still stand und trotzdem auf eine gewisse Art ruhig wirkte, obwohl er so schnell floss.
Statt mich länger damit zu befassen, griff ich aber nach den Beerensträuchern und pflückte einige der Beeren ab, um sie mir auch gleich in den Mund zu schieben. Ich ging dabei wie immer sachte vor, schließlich gaben die Pflanzen ja bereitwillig ihre Beeren an mich weiter und es war daher selbstverständlich, dass ich auf sie achtete.
Nachdem ich einige der Beeren gegessen hatte, pflückte ich mir noch eine Handvoll und wandte mich zurück zu Iduna, um wieder zu ihr zu kommen und mich neben sie zu setzen, sodass ich mich gegen sie lehnen konnte. Das machte ich besonders gern.
So war es schön... Wir beide hier zusammen, der murmelnde Bach, das Zwitschern der Vögel, und die leckeren Beeren in meiner Hand, von denen ich mir langsam immer wieder eine in den Mund schob. Ja, das würde ich nicht anders haben wollen. Und ich glaubte, ich würde es sicher sehr vermissen, wenn ich keinen Körper hätte, der das alles genießen könnte. Ich wusste noch, wie fasziniert ich über all die Eindrücke war - es immer noch war.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Fr 29. Jan 2021, 14:43

Ich beobachtete Niamh mit gespitzten Ohren dabei, wie sie zum Wasser kroch und davon trank. Es war klar und sauber und auch durch das Plätschern bekam man sofort den Eindruck von angenehmer Frische und Kühle. Es tat ihr bestimmt gut. Sie wirkte zufrieden auf mich, besonders, nachdem sie zu den Beerenbüschen gegangen war und sich dort an den Früchten gütlich tat. So gefiel sie mir wirklich schon viel besser.
Ich atmete einmal tief ein und aus, als sie zu mir zurückkehrte und sich an meine Seite lehnte. „Schmecken sie dir?“, fragte ich sie mit einem leichten Lächeln, auch wenn ich die Antwort längst kannte. Ich schob die Nase etwas zu ihr und stupste sie an, ließ den Hals dann aber auch etwas zu ihr gebogen, sodass mein Kopf in Reichweite für ihre Hand war.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Sa 30. Jan 2021, 18:32

Ich drehte den Kopf und sah Iduna an, als sie wieder mit mir sprach, und gab ihr ein breites Lächeln zur Antwort. "Ja!" Ich hätte ihr auch eine gegeben, aber ich wusste, dass sie nicht aß. Daher streckte ich nur die Hand nach ihrem Kopf aus und berührte damit ihre weiche Nase, ehe ich sie ihren Kopf entlang zu ihrer Wange schob. Es war gut, dass wir hier waren. Meine Gedanken waren leichter geworden und meine Gefühle lagen nicht mehr wie Steine in meinem Bauch. Natürlich war das alles noch da, aber der Abstand hatte mir gut getan. Mein Kopf war zwar immer noch voller Fragen, aber ich konnte sie nicht so recht formulieren. Aber das war in Ordnung, denn hier spielte das alles keine so große Rolle mehr.
Ich schob mir noch eine Beere in den Mund und ließ den Blick erneut über den Bach huschen. Ein paar Augenblicke lang waren nur die sanften Geräusche unserer Umgebung zu hören.
"Die sind ganz anders als wir", sagte ich schließlich, und es war eine Feststellung. Ich sah Iduna wieder an. "Ronja und Suque und... Krähe." Ja, anders... Ich konnte es nicht so richtig greifen, aber sie waren anders als die Natur um uns herum, anders als Iduna und ich, anders als die Waldgeister. Natürlich waren wir auch anders als die Tiere oder die Pflanzen und so, und auch die Waldgeister. Aber irgendwie war es doch... enger zusammen. Unsere neuen Bekanntschaften dagegen schienen aus einer gänzlich anderen Welt zu kommen.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Di 2. Feb 2021, 12:10

Meine Miene hellte sich bei Niamhs Bestätigung noch etwas mehr auf und ich schloss die Augen, als sie meine Nase berührte und mit der Hand dann zu meiner Wange streichelte. Ich mochte es, wenn sie mich so berührte. Früher hatte es so etwas für mich nicht gegeben. Tiere hatten keine Angst vor mir und näherten sich, und ein paar vorwitzige kleine Waldwesen waren auch auf mir herumgeklettert hatten mir an der Mähne gezogen oder sich ein paar Strähnen davon gestohlen. Aber keins der Geschöpfe war vertraut zu mir oder streichelte mich. Am Ende war ich die Beschützerin für ihren Wald gewesen, das hatte eine Art Distanz aufgebaut, die ich nicht beschreiben könnte. Obwohl ich der Natur so nah war wie man es nur sein konnte. Bei Niamh war das anders. Sie streichelte mich und kuschelte sich an mich, wenn sie es wollte oder brauchte. Das war schön, und damit gab sie mir auch sehr viel, was andere nicht konnten oder taten.
Nur kurz wurde mein Blick etwas fragend, als sie weitersprach, aber sie fuhr gleich fort, sodass ihre Feststellung auch für mich Sinn machte. „Das stimmt“, sagte ich und nickte leicht. „Ronja und Suque leben nicht wie du und ich in einem Wald voller anderer Tiere und voller Pflanzen. Sie leben mit anderen Menschen zusammen. Und Menschen leben ganz anders als wir.“ Krähe ließ ich erst einmal aus. Ich wollte das Thema nicht wieder dorthin lenken, wo es unangenehm geworden war. Und bei Ronja und Suque war ich mir sehr sicher, dass sie aus einer Stadt oder einem Dorf kamen, denn sie rochen danach und hatten die typischen Verhaltensweisen von Zweibeinern gezeigt, die aus einem Leben dort in die Wildnis kamen. Sie hatten entsprechende Gegenstände bei sich gehabt und Kleidung getragen. Das kannte ich nur von Menschen, die mit der Natur nur noch ein ungleiches Verhältnis teilten. Das war nicht abwertend oder negativ gemeint. Nicht alle Menschen waren schlecht, nur weil sie in einer Stadt lebten, in der Tiere und Pflanzen wenig Platz hatten, in der es schmutzig und laut war. Sie waren ein Kollektiv.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Fr 5. Feb 2021, 18:46

Iduna wusste wie immer wovon ich sprach, auch wenn ich es nicht gut erklären konnte. Da ich keine Vorstellung davon hatte, wie man anders leben konnte als wir, sah ich sie neugierig und mit großen Augen an.
"Wie leben Menschen?", fragte ich gespannt. Ich hatte bisher noch kaum etwas anderes als den Wald gesehen - diesen hier oder den anderen. Es gab die Ruinen mit ihren seltsam eckigen und geraden Felsen, und es gab das weite Meer, wo scheinbar überhaupt gar nichts war außer Wasser, obwohl ich bereits erfahren hatte, dass es auch dort etwas gab. Und es gab den Blick auf die andere Insel. Da wo die Menschen lebten. Da wo Ronja und Suque herkamen.
Und dann erinnerte ich mich ganz dunkel an etwas, an einen Ort, den es bei unserem alten Wald gegeben hatte, wo auch alles anders und seltsam gewesen war. Genauso fremd und fern von dieser Welt der Natur, wie Ronja und Suque es waren. Aber ich erinnerte mich kaum richtig. Damals musste ich noch nicht so weit gewesen sein wie jetzt. Es war jedenfalls verschwommen.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Mi 10. Feb 2021, 13:55

Dass Niamh meine Aussage so natürlich nicht einfach akzeptieren würde, hatte ich mir schon gedacht. Es hätte mich gewundert, wenn sie nicht nachgefragt hätte, und vermutlich auch eher etwas besorgt als beruhigt. Ihre Neugierde war für mich bisher immer ein Indiz dafür gewesen, dass alles in Ordnung war. Dass sie etwas Neues erfahren und lernen wollte, war etwas Gutes. Dass es auch einfach war, ihr Antworten zu geben, das war allerdings nicht immer so. Besonders Unterschiede zwischen den Menschen und uns waren schwer darzustellen, denn Niamh konnte sich ja nicht einfach eine Stadt vorstellen, wie sie war, nur weil ich sie beschrieb. Gebäude waren so fremdartig für ein Wesen aus der Natur, die geraden Linien, die Größe, die Form, alles davon war gänzlich abstrakt. Mit dem Bau eines Fuchses oder einem Vogelnest hatte ein Haus nicht viel gemein.
Ich dachte noch einmal an die verlassene Siedlung und fragte mich, ob Niamh sich daran erinnern konnte, dass da etwas gewesen war. Ich hatte den Ort gemieden, weil ich ihn auch selbst nicht betreten wollte. „Menschen leben in Bauten, die Ähnlichkeit mit den großen Steinruinen haben, wo wir Suque und Ronja hingebracht haben. Aber sie sind meistens nicht kaputt und sie benutzen noch ganz andere Materialien als Stein, um sie zu bauen. Auch Holz. Und Metall und Glas, damit sie herausschauen können, aber Wind und Kälte nicht hineinkommen“, begann ich schließlich. „Glas ist hart und man kann hindurchschauen wie durch eine klare Eisschicht auf einem See. Wie durch Wasser“, ich nickte zum Bächlein, „nur noch besser. Aber es schmilzt nicht wie Eis und ist nicht kalt. Erinnerst du dich an Eis?“
Wir waren schon eine ganze Weile hier und Niamh hatte sich deutlich entwickelt. Und hier in diesem Wald gab es kein Eis. Es wurde auch nie so kühl wie in unserem alten Wald im Winter.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Fr 12. Feb 2021, 15:48

Gespannt blickte ich Iduna an und versuchte mir vorzustellen, wie die Ruine aussehen würde, wenn sie nicht kaputt wäre, aber Iduna hatte Recht, ich hatte keine Vorstellung von einem solchen Ort und es fiel mir schwer. Außerdem schien es doch auch anders zu sein, denn Iduna beschrieb noch weitere Dinge, die ich mir schwer vorstellen konnte. Spannend fand ich es trotzdem.
Ich runzelte nachdenklich die Stirn, während ich versuchte mich zu erinnern, ob ich Eis kannte, aber ich wusste es nicht. Ich war erst seit einigen Monaten aus meiner Blume herausgekommen, und alles was davor passiert war, war in meinem Kopf eher verschwommen. Ich wusste, dass ich in einer Höhle oder so etwas Ähnlichem gewesen war, aber damals hatte ich Eindrücke noch nicht so wahrgenommen wie ich es jetzt tat. Ich hatte zwar auch gewisse Dinge gelernt, aber nicht so wie jetzt. Ich war eher ein Teil der Blume gewesen, die alles so hinnahm. "Ich glaube nicht", antwortete ich nachdenklich und hob den Blick wieder zu Iduna. "Was ist Eis? Das gibt es hier nicht, oder?" Es schien es jedenfalls in dem anderen Wald gegeben zu haben, aber hier hatte ich es noch nie gesehen; Iduna hatte es jedenfalls nicht benannt. Kalt und durchsichtig war meines Wissens nach nur Wasser.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Fr 19. Feb 2021, 16:27

Mit gespitzten Ohren und gedrehtem Kopf wartete ich ab, während Niamh überlegte, ob sie sich an Eis erinnern konnte. Es schien nicht der Fall zu sein; sie verneinte schließlich und fragte, was es war. Aber Eis zu beschreiben war einfacher als eine Menschenstadt oder ein Dorf. "Eis ist eigentlich Wasser", erklärte ich Niamh und wandte den Kopf wieder, sodass ich zu dem kleinen Bächlein schauen konnte, das munter über sein steiniges Bett sprang und leise vor sich hin murmelte. "In dem anderen Wald wurde es nach einigen vielen Tagen und Nächten immer sehr kalt. Noch kälter als das frische Wasser hier. Und wenn es so kalt wird, kann Wasser seine Form verändern. Dann wird es ganz fest und hart. Wie ein glatter Stein. Aber man kann meistens immer noch hindurch sehen wie man das bei Wasser normal auch kann." Ich schaute wieder zu ihr und lächelte leicht. "Und so ist auch Glas. Nur nicht so kalt." Ich machte erst einmal eine kurze Pause, um abzuwarten, ob sie es sich so weit vorstellen konnte.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Mo 22. Feb 2021, 17:18

Neugierig und mit großen Augen sah ich Iduna an, etwas überrascht von der Tatsache, dass Eis Wasser war. Aber sie erklärte es dann weiter und ein staunender Laut kam von mir, während mein Blick in Richtung des kleinen Baches huschte.
"Es verändert seine Form?", wiederholte ich leise, aber so richtig vorstellen konnte ich mir das nicht, auch wenn es für mich Sinn machte, denn alles in der Natur veränderte seine Form. Ich hatte schon gesehen, wie Blüten sich öffneten und schlossen, wie Früchte reif wurden und dann schrumpelten - und ich hatte noch nicht einmal die Jahreszeiten erlebt, denn dafür war ich noch nicht lange genug in dieser Gestalt. Aber ich begriff sehr wohl, dass alles in stetigem Wandel und miteinander verflochten war.
"Es gibt immer noch so viele Dinge, die ich noch nicht weiß", sagte ich leise. Aber ich war nicht traurig darüber, eher im Gegenteil, es erfüllte mich mit Staunen. Ich fand, ich hatte schon ziemlich viel gelernt in der letzten Zeit. Und trotzdem gab es noch so viel. Ich sah Iduna an und lächelte.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Di 2. Mär 2021, 19:04

Ich lächelte, als ich Niamhs erstaunten Gesichtsausdruck sah, nickte bei ihrer Frage dann jedoch sacht. "Das tut es." Eis war kalt und in den meisten Fällen lebensfeindlich - gleichzeitig war es so lebendig wie das Wasser selbst und brachte Veränderungen mit sich. Aber so war der Lauf der Dinge und irgendwann ging es wieder und machte der Wärme, dem Frühling, neuem Leben und dem Licht wieder Platz. Jedenfalls war das bisher immer so gewesen, doch der Wald hier war anders.
Auch er veränderte sich, aber nicht so stark wie mein Wald. Das Klima veränderte sich nicht so stark, es war immer mild oder warm und den Tieren und Pflanzen war anzumerken, dass sie so etwas wie Winterschlaf oder eisige Kälte nicht kannten.
"Es wird immer Dinge geben, die du nicht weißt", sagte ich und verschob etwas meine Vorderbeine, um das Gewicht, das auf meinem Bauch lastete, ein wenig zu verlagern. "Es gibt auch immer Dinge, die ich nicht weiß. Aber das ist nicht schlimm, solange wir wissen und lernen, was für uns wichtig ist."
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Di 9. Mär 2021, 11:33

Es erstante mich immer wieder zu hören, dass auch Iduna nicht alles wusste, denn für mich wusste sie einfach alles. "Es gibt wohl zu viele Dinge auf der Welt, um alles zu wissen", meinte ich etwas nachdenklich. Mir kam vor, je mehr ich lernte, desto mehr gab es auch zu lernen. Aber Iduna hatte Recht. Das was für mich wichtig war, das wusste ich. Ich lächelte wieder. "Ich lerne aber trotzdem gern immer alles", sagte ich und grinste.
Meine Beeren in der Hand hatte ich inzwischen aufgegessen und nutzte die Gelegenheit, als Iduna sich ein bisschen anders hinlegte und ich mich daher etwas von ihr löste, um kurz darauf noch einmal zum Bach zu krabbeln und mit den klebrigen Beerensaft von den Fingern zu waschen. Ich trank auch noch einmal etwas und sah nachdenklich das Wasser an, wie es über die Steine im Bachbett floss. Das wollte ich ja gern mal sehen, wie es seine Form veränderte und zu Eis wurde.
"Wird das Meer auch zu Eis?", fragte ich und drehte mich wieder zu Iduna um. "Das ganze Meer? Kann man dann dadrauf laufen?" Das war eine spannende Vorstellung.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Mi 17. Mär 2021, 17:11

Ich nickte zustimmend. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es auf dieser Welt ein Geschöpf gab, das alles wusste. Es gab Geister und Wesen wie mich; wir wussten viel, vor allem über das, was uns betraf und wofür es uns gab. Aber wir wussten nicht alles. Das ging nicht. Jedenfalls war ich mir sehr sicher, dass kein Geschöpf, das mit dem irdischen Leben verknüpft war, alles wissen konnte. Möglicherweise jedoch auch nur, weil es meine Vorstellungskraft überstieg, dass etwas anderes der Fall sein könnte.
"Ich werde mein Bestes dafür geben, dass ich dir von einer Sache immer alles erklären werde, was es zu lernen gibt und ich weiß", versprach ich und spitzte die Ohren. Bisher hatte ich das immer so gemacht, auch wenn es eben Themen gab, die ich mied oder die ich, wenn sie aufkamen, nicht gleich in ihrer ganzen Fülle erklärte. Das war oft einfach zu viel auf einmal.
Ich atmete etwas nachdenklich aus und schaute wieder zu dem kleinen Bächlein bei Niamhs Frage. "Ich habe schon einmal gesehen, wie sich Eisstücke auf dem Meer gebildet haben", sagte ich schließlich. "Aber es ist zu groß und hat zu viel Kraft, damit es ganz zufrieren kann. Und hier wird es das sicher nicht tun." Es war etwas schade, dass ich Niamh den Winter hier nicht zeigen konnte. Auf einem zugefrorenen Teich oder einer Pfütze hätte sie sicher ihren Spaß gehabt. Und über das Eis und vor allem auch über Schnee sicher sehr gestaunt.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Do 18. Mär 2021, 11:25

Idunas Zusicherung ließ mich noch breiter lächeln und glücklich nicken. Das klang gut und war so viel wie ich mir nur wünschen konnte. Vielleicht wusste sie nicht alles, aber wenn sie mir alles beibrachte, was sie wusste, konnte ich vielleicht eines Tages ja auch so viel wissen wie sie - und das fand ich ziemlich viel. Ich merkte schon, wie ich allein in den paar Monaten, die ich bis jetzt in dieser Gestalt war, unglaublich viel gelernt hatte. An die Anfänge erinnerte ich mich zwar nicht mehr so ganz genau, aber das wusste ich noch.
Beim Bach sitzend, drehte ich mich wieder zu Iduna um und sah sie gespannt an, als sie auf meine Frage antwortete. Eisstücke auf dem Meer klangen schonmal interessant. "Schade", meinte ich dann aber, als Iduna der Meinung war, dass es hier wohl nicht passieren würde. "Das würde ich gern mal sehen. Sonst könnten wir auch über das Wasser zu dem anderen Land hin." Und das interessierte mich ja schon. Unsere Insel hier war zwar groß genug und ich hatte sicher auch noch nicht alle Ecken erkundet, aber da drüben das Land war viel größer. Und nun wo ich wusste, dass es da noch mehr Lebewesen gab, war ich noch neugieriger.
"Oh! Meinst du, wir können dieses... das Dings sehen, womit Ronja und Suque übers Wasser hergekommen sind?", fiel mir dann ein. Sie hatten etwas darüber gesagt, dass es am Strand war - was auch immer es eigentlich war. Aber auf Wasser konnte man nicht laufen, das wusste ich schon, also musste es etwas sein, das übers Wasser konnte.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Mo 22. Mär 2021, 17:45

Niamhs breites Lächeln sorgte dafür, dass ich ein warmes Gefühl in der Brust verspürte. Es war schön, wenn sie sich so freute und wenn es mit mir zu tun hatte. Es war mir sehr wichtig, dass sie mir vertrauen und mich alles fragen konnte. Und natürlich, dass ich sie beschützen konnte und wir uns gut verstanden. Vielleicht war das Gefühl, das ich ihr gegenüber empfand, so eines wie eine Mutter gegenüber ihrem Kind, obwohl ich nie ein Fohlen haben würde und daher nicht abschließend beurteilen konnte, ob es sich so anfühlte. Für mich spielte aber keine Rolle, dass Niamh anders aussah, sich anders verhielt und am Ende eben einer anderen Art angehörte als ich. Sie war mir sehr wichtig und ich mochte sie so, wie sie war.
Natürlich gab es auch diese Situationen wie zuvor mit Ronja und Suque, die mich verunsicherten und es mir erschwerten, für sie dazusein, ihren Fragen ausreichende Antworten geben zu können... Aber wir hatten sie nun fürs Erste hinter uns gelassen. "Das stimmt. Aber es wäre auch sehr weit, kalt und anstrengend", gab ich Niamh zu bedenken und wandte den Kopf, sodass ich den Blick dorthin gleiten lassen konnte, wo sich hinter dem abschüssigen Wald und den Bäumen irgendwo das Meer befand. Dass ich ganz froh war, dass Niamh nicht einfach zu der anderen Insel hinübergehen könnte, sagte ich nicht. Sie war noch zu unerfahren, sodass es praktisch war, dass der Platz hier begrenzt war und sie nie zu weit weglaufen konnte. Außerdem war ich sehr sicher, dass die fremde Insel sehr viel mehr Gefahren barg als diese hier. Nicht nur, weil sie größer war.
Meine Ohren drehten sich und ich schaute zurück zu Niamh, als sie auf das Boot zu sprechen kam, mit dem die beiden menschlichen Besucher hierher gekommen waren. "Möchtest du hingehen?", fragte ich. "Bestimmt werden wir es am Strand leicht finden."
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Mo 22. Mär 2021, 18:47

Ich neigte leicht den Kopf zur Seite, weil ich nicht daran gedacht hatte, wie es wirklich wäre, wenn wir übers Wasser gingen. Ich konnte solche Dinge aber auch noch immer nicht gut einschätzen, weshalb mir nicht klar war, dass die andere Insel weit weg war. Für mich sah sie sehr nah aus, denn man konnte sie ja gut sehen. Und kalt... Mir fiel wieder ein, dass es Eis ja nur gab, wenn es kalt war - wie ich ja gerade gelernt hatte. "Oh, hm...", machte ich daher nachdenklich, aber auf die Schnelle fand ich keine Lösung für das Problem. Zumal wir ja sowieso nicht übers Wasser konnten, weil es ja kein Eis gab. Daher war es eigentlich auch egal.
Aber das Dings von Ronja und Suque konnten wir uns ansehen, und das wollte ich. Ich nickte eifrig und lächelte wieder. "Oh ja!", sagte ich und stand auf, was mir inzwischen schon recht leicht fiel. Besonders lange oder besonders schnell konnte ich zwar immer noch nicht laufen, aber das machte ich ja auch noch nicht so lange, und dafür benutzte ich schon ziemlich viele Gelegenheiten, um es zu üben. Diesmal aber nutzte ich aus, dass Iduna immer noch auf dem Boden lag, und stapfte zu ihr hin, um wieder auf ihren Rücken hinauf zu klettern. Wo genau wir am Strand suchen sollten, wusste ich nicht, aber auch wenn für mich der Strand ziemlich groß war, machte das nichts, so lange wir ein Ziel hatten. Und vielleicht hatte Iduna ja eine Idee, wo wir anfangen könnten. "Weißt du denn wie so ein Dings aussieht?", fragte ich sie neugierig. Ich hatte keine Ahnung, daher wusste ich auch nicht, wonach wir suchten. Ob es so war, wie das andere Ding der Menschen, das hier gelandet war?
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Di 30. Mär 2021, 10:36

Es belustigte mich ein bisschen, dass auch Niamh jetzt wieder eingefallen zu sein schien, dass es für Eis ja sowieso sehr kalt sein musste. Aber wie ich ihr gesagt hatte, selbst dann würden wir nie die Gelegenheit bekommen, über ein eingefrorenes Meer zu gehen. Dafür war es zu groß, zu tief und zu stark. Ein Meer konnte man nur als Fisch durchqueren oder als ein anderes Tier mit Flossen oder das weit genug schwimmen konnte. Oder mit einem Boot, so wie Ronja und Suque es getan hatten. Sich dieses anzusehen, schien meinen kleinen Myär auch gleich zu begeistern, weshalb ich lächelte und ihr dabei zusah, wie sie aufstand und zu mir kam.
Da Niamh und ich nun ein neues Ziel hatten, wartete ich, bis sie wieder auf meinen Rücken gestiegen war, und stemmte mich dann aus meiner liegenden Position zurück auf die Beine. Mein Schweif schnipste etwas Dreck von sich und ich setzte mich wieder in Bewegung. „Ich denke, ich werde es schon erkennen“, sagte ich mit einem leichten Lachen. „Bestimmt wirst auch du wissen, dass sie damit hierhergekommen sind, wenn du es siehst.“ Wie ein Gebäude war ein Boot oder ein Schiff etwas, dem man sofort ansah, dass es nicht natürlich war. Es war aus verschiedenen Naturmaterialien zusammengesetzt oder aus Metall oder einem seltsamen weichen Material mit sehr viel Luft darin. Aber es wuchs nicht aus der Erde und an keinem Baum, das sah man gleich.
Ich wandte mich wieder in die Richtung, aus der wir gekommen waren, schlug aber nach einer kleinen Weile schon einen etwas anderen Weg ein, der uns nicht zurück zur Ruine, sondern mehr dorthin führen würde, wo wir Ronja und Suque begegnet waren. Den restlichen Weg hinunter zum Stand würde ich raten müssen, aber immerhin würde es schon recht nah dort sein, wo sie angekommen sein mussten.
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