Dichter Urwald




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Der Großteil der Insel ist von dichtem, schwer durchdringbarem Dschungel bedeckt. Er umschlingt auch die Ruinen in der Mitte der Insel, sodass man von weitem ihre Ausdehnung nicht voll erfassen kann. Auf der gesamten Insel allerdings, und ein Stück in deren Umkreis, versagen sämtliche elektronischen Geräte!

Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Sa 28. Dez 2019, 12:11

Ich warf Iduna einen Blick zu, als sie zu meinen Fragen noch eine weitere hinzufügte, die mich wieder aufmerksam in Ronjas Gesicht blicken ließ. Ich wusste was 'verletzt' bedeutete, und es war keine angenehme Erfahrung gewesen, denn da hatte ich auch gelernt was Schmerz und Blut waren. Natürlich hatte ich keine Ahnung, dass die Schnittwunde, die ich mir einmal zugezogen hatte, nur ein winziger Bruchteil des möglichen war...
"Feuer hat das gemacht?", wiederholte ich das einzige der Worte, das ich kannte. Ich kannte Feuer nur als kleines verspieltes Ding, das auch beißen konnte. Auch wenn ich gerade gar nicht recht sagen konnte, woher ich es kannte. Aber die anderen Worte waren mir fremd. "Was ist Unfall?", wiederholte ich das erste dieser mir fremden Worte und blickte Iduna an, um zu sehen ob sie das gesagte verstand und es mir erklären konnte. "Und Gazek..tion?"
Mein Blick huschte zurück zu Ronja, als sie das Ding das vor ihrem Gesicht hing jetzt nach oben schob und ich ihre Augen besser sehen konnte, besser gesagt das eine Auge, weil vor dem anderen immer noch ein anderes Ding lag. Dieses zweite musste wohl das sein, das ihr weggenommen worden war, wie Ronja sagte. Glaubte ich jedenfalls, denn das was sie noch hatte sah auch nicht aus wie die die ich bisher gesehen hatte. Eher wie das schwarze Auge eines kleinen Vogels vielleicht - nur dass Ronja kein Vogel war.
Wäre ich größer oder Ronja kleiner gewesen, hätte ich wohl nicht der Versuchung widerstehen können, ihr vernarbtes Gesicht anzufassen, ohne daran zu denken, dass ihr das vielleicht nicht gefiel. Es war schlichte Neugier und der Drang, alles mit meinen noch relativ neuen Sinnen zu erfahren. Stattdessen hob ich eine Hand und legte sie auf Ronjas freien Arm, denn viel weiter kam ich nicht. Was genau diese Geste bezwecken sollte, war für einen Außenstehenden wohl nicht so ganz ersichtlich, aber für mich war anfassen eben etwas Wichtiges.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Mi 1. Jan 2020, 18:50

Ich wusste, was ein Unfall war, und auch die Begriffe Gas und Explosion waren mir nicht unbekannt. Dennoch konnte ich mit einer Gasexplosion selbst nicht viel anfangen, weshalb meine Ohren sich spitzten, als Niamh nachfragte, was das sei. Mein Blick blieb dabei jedoch auf Ronja gerichtet. Seit sie das dunkle Etwas von ihren Augen geschoben hatte, war auch visuell besser wahrzunehmen, was der Unfall mit ihrem Gesicht gemacht hatte. Das tat mir sehr leid und ich konnte spüren, dass es nicht das Leichteste für Ronja war, uns zu erzählen, was passiert war.
Da Niamh sich nach ihr ausgestreckt hatte und sie am Arm berührte, drehte ich mich nun doch etwas mehr zu den anderen dreien um. Auch, weil es mir respektvoller erschien und obwohl es etwas eng war zwischen den ganzen Pflanzen. "Es ist bewundernswert, wie gut du dich trotz dessen zurechtfindest", sagte ich. Und es beeindruckte mich auch wirklich. Auf einen Sinn, vor allem so einen wichtigen wie das Sehen, verzichten zu müssen, war sehr schwierig. Man musste sich stärker auf die übrigen verlassen, verlassen können und sie schulen. Und Ronja beherrschte das offenbar sehr gut.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Ronja » So 5. Jan 2020, 10:35

(Ich hatte mir jetzt schon sowas gedacht 8-) macht dir sicher Spass Ronja beim "sich winden" von so einer Erklärung zu sehen, nicht wahr? :mrgreen: Ich hoffe du bist zufrieden!
Wenn du jetzt allerdings mit dem typischen "Warum dies? Warum das? " anfängst, dann schrei ich! :tot: *lol* )


Ronja dachte angestrengt nach, wie erklärte man jemandem einen Begriffe wie „Unfall“ oder „Gasexplosion“, der nur wenig Grundwissen besaß? Ihr angestrengtes Gesicht entspannte sich ein wenig, als sie eine Berührung an ihrem Arm spürte, was sie, wohl fälschlicherweise, als eine Geste des Mitgefühls interpretierte.
„Naja, ich weiß nicht ob ich es schaffe dir das zu erklären, ich bin nicht unbedingt gut in solchen Dingen.“ setzte sie zu einem Erklärungsversuch an, „ Also zuerst einmal „Unfall“. Einen Unfall nennt man, wenn etwas Schlechtes passiert, obwohl man gar nicht wollte, dass es passiert. Wenn beispielsweise etwas kaputt geht oder sich jemand verletzt, weil du etwas bestimmtes gemacht hast. Wenn du dann jemandem sagst „ Es war ein Unfall.“, weiß derjenige, dass du es nicht mit Absicht gemacht hast. Dass du nicht wolltest, dass es passiert. “. Ronja machte eine kurze Pause, um Niamh Zeit zu geben die Informationen zu verdauen, dann fuhr sie fort. “Gut dann zum Gas. Ein Gas ist ein flüchtiger und leichter Stoff, den man nicht anfassen kann. Meistens kann man ihn auch nicht ohne weiteres sehen. Zum Beispiel, die Luft um uns herum ist ein Gas. Du siehst sie nicht und die Luft selber kannst du auch nicht riechen. Aber wenn sie sich bewegt, wenn es Wind gibt oder du ganz schnell läufst, dann spürst du sie. “, sie machte eine kurze Pause, um wieder nachzudenken. Dies war der leichte Teil der Erklärung gewesen, nun kam der deutlich schwierigere Teil, „Neben der Luft, die wir zum Leben, zum Atmen brauchen, gibt es auch noch andere Gase und manche davon können brennen. Sie erzeugen Feuer, wie du es vielleicht von Holz kennst wenn es brennt. Gut. Soviel zum Gas.“, für einen kurzen Moment konnte sie ein breites Grinsen, nicht ganz unterdrücken. Sie hatte für einen Moment überlegt, Niamh von einer bestimmten Eigenheit vieler Wesen zu erzählen, selbst brennbares Gas zu produzieren. Von ihrem (Stief-)Bruder hatte sie gehört, dass sie früher in der Schule manchmal versucht hatten einen solchen Furz anzuzünden. Aber neben dem Aufwand das auch noch zu erklären, wollte sie zudem Niamh nicht unbedingt solche Dinge in den Kopf setzten.
„Niamh, weißt du was Energie ist? Dein Körper kann sie in gewissem Sinn als Wärme spüren. Wenn du dich z.B. auf einen kalten Stein setzt, wird auch dir kalt, nicht wahr? Das ist so, weil der Stein dir, oder besser deinem Körper, Energie, also Wärme wegnimmt, ein Feuer hingegen ist ganz warm. Das ist, weil ein Feuer Energie abgibt. Eine Explosion ist im Grunde ein Feuer, dass zwar nur ganz kurz, aber dafür ganz schnell und heiß brennt und darum ganz, ganz viel Energie, also Wärme auf einmal freigeben möchte. Weil es so viel Wärme auf einmal abgibt, zerstört und verbrennt eine Explosion die Dinge um sich herum. Bei einer „Gasexplosion“ ist der Grund für die Explosion, also das, was da ganz schnell brennt, ein solches brennbares Gas. “
Natürlich wusste, Ronja, dass ihre Erklärung im Detail nicht recht korrekt war, jedoch war es so ziemlich das Beste, dass sie so auf Anhieb und ohne auf kompliziertere physikalische Vorgänge einzugehen hinbekam. Ansonsten vertraute sie zudem darauf, dass Suque ihr zu Hilfe kommen würde, wenn es gar zu haarig würde.

Sie war gespannt, wie Niamh ihre improvisierte Erklärung aufnahm und befürchtete zudem weitere Nachfragen dahingehend. Vorerst schenkte sie jedoch Iduna ein leicht schiefes Lächeln, „Danke. Es hat allerdings einige Zeit dafür gebraucht und, naja, ich scheine zudem deutlich mehr „Talent“ als andere Menschen zu besitzen.“. Ronja war sich bei dem Kompliment von Iduna nicht komplett sicher, ob dies wirklich nur dies gewesen war. Sie hatte den kleinen Zusatz in Suques Richtung von vorher nicht vergessen und sie machte sich zudem auch keine Illusionen, dass Iduna ihre spezielle Fertigkeit nicht längst entdeckt hatte. Deshalb wählte sie ihre Antwort recht vorsichtig, ohne eine direkte Nachfrage würde sie von sich aus bestimmt nicht näher darauf eingehen.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Fr 10. Jan 2020, 14:56

(hihi, das kommt davon wenn man komplizierte Wörter benutzt! ;P hat Ronja aber sehr gut gemacht :mrgreen: )

Aufmerksam sah ich zu Ronja hinauf, die tatsächlich zu einer ausführlichen Antwort ansetzte und mir die Dinge erklärte, nach denen ich gefragt hatte. Zwar meinte sie, dass sie nicht gut in solchen Dingen war, aber ich verstand es trotzdem sehr gut was ein Unfall war, glaubte ich jedenfalls. Ich hatte mich auch schon einmal verletzt und das nicht gewollt, also war das wohl auch ein Unfall gewesen.
Das mit dem Gas war schon etwas schwieriger. Dass Luft ein Gas war, war mir zwar neu und ich fand es erstaunlich - ich hatte bisher überhaupt nicht daran gedacht, dass Luft überhaupt irgendetwas war! - aber als Ronja dann auch noch meinte, dass Luft brennen konnte, oder... "Feuer in der Luft?", wiederholte ich staunend. Ich hatte überhaupt noch nicht oft Feuer gesehen, hier auf dieser Insel noch gar nicht, aber Feuer war immer nur auf dem Boden gewesen. Dass es auch fliegen konnte, erstaunte mich ziemlich.
Energie? Ich schüttelte den Kopf und dachte wieder einmal nicht daran, dass Ronja das ja nicht sehen konnte, viel zu sehr war ich von ihren Erklärungen erstaunt und hatte dabei schon fast wieder vergessen, warum sie das alles überhaupt erklärte. Das lag nicht daran, dass ich so vergesslich war, sondern eher dass meine Aufmerksamkeit sich sehr schnell anderen Dingen zuwenden konnte und dabei andere völlig außer acht ließ.
"Energie ist Wärme", wiederholte ich leise für mich und nickte wieder, denn das verstand ich. Trotzdem erstaunte es mich ziemlich, wie Ronja all diese Zusammenhänge beschrieb, die ich mir natürlich nie hätte vorstellen können. Ich fand auch, sie erklärte recht gut.
"Also brennt das Feuer ganz schnell in der Luft und hat ganz viel Energie... und macht Dinge kaputt", fasste ich es so zusammen wie ich es verstanden hatte, was vielleicht nicht so ganz taktvoll war in Anbetracht der Tatsache, dass Ronja hierbei 'kaputtgegangen' war, aber darüber dachte ich nicht nach. Ich hatte schlichtweg zu wenig Erfahrung im Umgang mit anderen und fand es außerdem erstaunlich, was alles möglich war. Und zudem lernte ich gern Dinge dazu.
Vielleicht verhinderte Idunas Anmerkung und der seltsame Tonfall auch weiteres, jedenfalls sorgte es dafür, dass mein Blick von staunend wieder zu nachdenklich wurde, während ich Ronja ansah. "Geht das nicht wieder ganz?", fragte ich langsam. Ich sah auch zu Iduna. Sie konnte doch Dinge ganz machen, nicht wahr?
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Sa 11. Jan 2020, 22:46

(ich hab Suque diese Runde mal weggelassen, er hört nur zu =) - und jop, besser als Ronja hätte man es glaub nicht erklären können xD)

Meine Ohren hatten sich aufmerksam ganz zu Ronja gespitzt. Ich warf Suque nur kurz einen Blick zu und schaute auch einmal hinunter zu Niamh, die ja so dicht bei ihr stand. Ich wusste natürlich, was Feuer war, und mit Ronjas ausführlicher Erklärung fiel es mir auch nicht schwer, mir vorstellen zu können, was geschehen sein musste. Feuer war etwas sehr Gefährliches, es war unberechenbar, und offenbar war das auch bei diesem Unfall so gewesen... Es konnte wärmen und ich wusste, dass Menschen es benutzten, um damit Essen warmzumachen. Aber für Tiere und Pflanzen war es einfach nur eine zerstörerische Gefahr. Es war natürlich für sie und mich, davor wegzulaufen oder es zu meiden. Zwar sagte Ronja nicht, in welchem Zusammenhang das alles passiert war und wie, warum da Gas gewesen war, dass in Feuer aufgegangen war. Doch das war für Niamh und mich auch nicht wichtig zu wissen. Und es war sicherlich auch nicht sehr angenehm, wenn ich nun danach fragte. Und nicht nur deshalb ließ ich es sein.
Ronjas Wunden hatten sie gezeichnet, sie waren nicht ganz verheilt und ihr Augenlicht hatte sie nicht zurückerhalten. Umso bemerkenswerter fand ich tatsächlich ihre Fähigkeit, sich so gut zurechtzufinden und zumindest im Augenblick auch so positiv zu sein. Meine Worte waren ein echtes Kompliment an sie und es erfolgte nicht nur aus Mitleid. "Auch ein Talent ist etwas Bemerkenswertes", gab ich mit einem leichten Lächeln zurück, das sie sicher hören konnte.
Bei Niamhs Frage und ihrem Blick zu mir drehten sich meine Ohren ein wenig und ich senkte den Kopf etwas mehr, sodass meine Augen eher auf ihrer Höhe waren. "Nein, manche Dinge kann man nicht wieder ganz machen", sagte ich leise. "Wenn ein Körper etwas aus eigener Kraft nicht mehr heil machen kann, können es meist auch andere Kräfte nicht."
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Ronja » Sa 18. Jan 2020, 11:18

Ronja war beeindruckt und vielleicht auch ein klein wenig überrascht, wie gut Niamh die Erklärung aufnahm. Ihre kurze Zusammenfassung war, wie auch schon ihre eigene Erklärung, vielleicht im Detail nicht ganz richtig, traf aber den Kern der Sache. In diesem Zusammenhang störte sie sich auch nicht sonderlich an der Wahl der Worte. Denn auch wenn sie selbst nur wenig Erfahrung mit Kindern hatte und an sich nicht besonders gut mit ihnen zurecht kam, war es klar für sie, wie es von Niamh gemeint war. Wenn sie von jemand Anderem in dieser Weise gesprochen worden wären, hätte es da möglicherweise schon anders ausgesehen.
Man könnte auch sagen, dass, wenn der ehemalige Waldgeist es überhaupt darauf abgesehen hätte, er eine wirklich gute Arbeit geleistet hatte, Ronjas anfängliche Bedenken und Misstrauen zu zerstreuen. Die blinde Frau „sah“ Niamh mittlerweile vielmehr als ein kindlich-unschuldiges Wesen an, von dem grundlegend keine Beweggründe mit Hintergedanken zu erwarten waren, der vielmehr Nachsicht und ihren Schutz benötigte. Vielleicht war Ronja trotz allem in ihrem Kern etwas naiv und gutherzig, andererseits könnte es sich auch schlicht um die uralten Instinkte der menschlichen Natur und Gesellschaft handeln, die hier ansprachen.
Auch die nächste Frage des Mädchens stärkte dieses Bild das Ronja von ihr hatte, die Frage, ob ihre Narben und Augen nicht wieder „ganz“ würden. Es zeigte, dass Niamh, ganz offensichtlich, wenig Erfahrung besaß, zumindest was Lebewesen an sich betraf. Ronja konnte natürlich ihren fragenden Blick in Richtung Iduna nicht sehen, weshalb sie von ihrer Antwort ein wenig überrascht wurde.
Allerdings war sie auch keineswegs böse, die Frage nicht beantworten zu müssen. Jedoch fragte sie sich jetzt automatisch, was von den Dingen und Kräften, welche die Legenden und Sagen den Einhörnern zusprach eigentlich der Wahrheit entsprach? Eine gewisse Heilkraft oder heilende Magie gehörte ganz offensichtlich dazu.

Idunas Kompliment nahm Ronja zwar schweigend, jedoch mit einem echten Lächeln entgegen. Sie fasste es nämlich rein als dies auf, ein Kompliment an ihre Fähigkeiten, die sie sich in Jahren angeeignet und trainiert hatte. Und auch wenn sie sich dessen selbst nicht ganz bewusste war, war sie durchaus Stolz auf diesen Umstand und für jeden war es ein angenehmes Gefühl, wenn man bestärkt wurde, selbst wenn man sich diesem Stolz nicht direkt bewusst war.

„Uhmmmm, sollen wir uns wieder auf den Weg machen?“ schob Ronja, ein klein wenig zaghaft und vorsichtig ein. Es war nicht nur der Umstand, dass sie ihrem Ziel näher kommen wollte, der sie ein wenig drängen ließ, sie wollte nämlich auch nicht unbedingt, dass ihr Gespräch die Richtung beibehielt die sie genommen hatte.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Suque » So 19. Jan 2020, 14:47

Suque hatte der Unterhaltung in den letzten Minuten nur schweigend gelauscht und sich dabei ein wenig ungesehen. Allerdings ohne dabei so zu wirken, als würde er nicht zuhören oder als würde ihn nicht interessieren, was Ronja sagte. Denn so war es schließlich auch nicht. Sie hatte ihm gegenüber ein paar Worte zu ihrem Unfall erzählt, aber es war kein alltägliches Gespräch und es waren keine alltäglichen Informationen, die sie nun von sich gab, sodass er es selbst als unhöflich empfunden hätte, nicht zuzuhören.
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Doch auch, wenn die Krähe natürlich mal wieder irgendwelche unpassenden Bemerkungen von sich gab, so war doch zu spüren, dass auch ihre Aufmerksamkeit eher Ronja zugewandt war. Und auch den Fragen des kleinen Waldgeistes und des Einhorns dazu. Sie hielt sich zurück, in Verbindung mit den beiden zu treten, was ihm durchaus ebenso aufgefallen war wie die Tatsache, dass weder Iduna, noch Niamh direkt auf sie zu sprechen kamen. Das Einhorn hatte nur eine kurze Andeutung dazu gemacht und Niamh... Vielleicht nahm sie den Vogel irgendwie anders wahr, weil sie generell nicht so sehr zwischen Lebewesen aus Fleisch und Blut und geistartigen Geschöpfen unterschied? Er wusste es nicht, aber er war trotzdem froh, dass sie nicht fragte. Denn offenbar war sie sehr neugierig.
Er nickte auch lediglich als Zustimmung zu Ronjas Frage für die anderen beiden, statt zu sagen, dass er es für eine gute Idee hielt - wiederum, um nicht so zu wirken, als wäre das Gespräch unangenehm oder überflüssig gewesen und er wolle nur weiterkommen. Auch wenn das vermutlich nicht mal jemand denken würde...
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » So 19. Jan 2020, 17:34

"Hmm...", machte ich ein wenig enttäuscht und teilweise nachdenklich auf Idunas Antwort hin. Ich wusste nicht, was ein Körper aus eigener Kraft wiederherstellen konnte, aber Augen und Sehkraft gehörten wohl nicht dazu. Aber noch etwas stimmte mich nachdenklich, nämlich der unterschwellige Anklang, der aus meinem Inneren kam. Es war wie ein vergessenes Gefühl oder eine vergrabene Erinnerung, die ich nicht greifen konnte. So als wüsste ich das eigentlich schon, was Iduna gesagt hatte. Es fiel mir nur schwer, es in Gedanken zu fassen. Es hatte damit zu tun, dass das was vergangen war, nicht wieder zurückgeholt werden konnte - Dinge oder Wesen, die nicht mehr da waren.
Ich wollte nicht daran denken. Daher war es mir ganz recht, dass Ronja die kurz aufgekommene Stille mit einer Frage durchbrach, auf die hin ich den Blick wieder zu ihr hob. "Ja", stimmte ich auch gleich zu und lächelte wieder, etwas schwächer als zuvor, wandte mich aber dann wieder zu Iduna um und war bereit ihr zu folgen.
Ich hatte nicht mehr mit den Waldgeistern gesprochen, seit diesem Tag als sie mir alles gesagt hatten. Jedenfalls nicht so gesprochen, dass man es hätte hören können. Ihre Anwesenheit spürte ich trotzdem, und das ein oder andere Mal war ich auch einfach zu ihnen gegangen, um bei ihnen zu sein. Ich verstand zwar nicht was sie sagten, weil Geister anders sprachen als Wesen mit einem Körper, aber es war trotzdem ein gutes Gefühl, bei ihnen zu sein. Auch jetzt würde es mir ausreichen, bei ihnen zu sein; sie einfach nur zu spüren. Vielleicht gaben sie mir auch einen Gedanken, wenn ich nachdachte...
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Fr 24. Jan 2020, 18:16

Meine Ohren drehten sich langsam etwas zur Seite, als Niamh diesen nachdenklichen Laut von sich gab und dabei nicht so aussah, als freute sie sich über meine Worte. Das konnte ich natürlich verstehen. Ich konnte es auch verstehen, wenn Ronja und Suque über diese Nachricht enttäuscht gewesen wären, doch ich war mir sicher, dass sie beide es besser verstehen konnten als Niamh. Zumindest zum aktuellen Zeitpunkt. Niamh hatte ein anderes Verständnis als sie, und das kam ihr in dieser Hinsicht vielleicht ein wenig in die Quere. Auch wenn sie über Zeit hinweg schon ein viel besseres Gefühl für das Physische und einen Körper entwickelt hatte.
Meine Ohren spitzten sich wieder und ich stupste sie leicht an, wofür ich einen kleinen Schritt vormachte. Dann stimmte auch ich Ronjas Vorschlag leise zu und betrachtete kurz Suque, der wie Niamh und ich der gleichen Meinung zu sein schien. Ich drehte mich wieder um und führte die anderen weiter zwischen den ganzen Pflanzen hindurch. Bis zur Ruine war es noch ein Stück bergauf. Sie thronte ja mitten auf der Insel und an ihrem höchsten Punkt.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Ronja » So 26. Jan 2020, 12:44

Nachdem sie ihren Weg wieder aufgenommen hatten, dauerte es nicht sonderlich lange, bis sie gar nicht mehr auf die Idee gekommen wäre, irgendwelche Fragen zu stellen. Denn sie war nun voll und ganz damit beschäftigt vorwärts zu kommen und dies ohne Zwischenfälle auf ihren beiden Beinen. Das Gelände hatte nämlich stark an Steigung zugenommen, was das Vorankommen, besonders für sie, noch etwas schwieriger machte. Hinzu kam, dass sie einen, für ihre Verhältnisse, großen und schweren Rucksack auf dem Rücken trug.
Ronja war nicht unbedingt unsportlich, aber ihre Arbeit, mit der sie einen großen Teil ihrer Zeit ansonsten verbrachte, bestand darin Bücher und andere Dinge zu reparieren und restaurieren und nicht mit einem schweren Rucksack durch einen Jungel zu wandern. Weswegen ihr Atem, beinahe simultan mit dem Gelände, anstieg und hörbar schwerer wurde. Das Gewicht auf ihrem Rücken – sie hätte schwören können, dass es unten am Strand deutlich weniger gewesen war - machte sich nun mit fast jedem Schritt mehr und mehr bemerkbar. Jetzt war sie umso froher um den kräftigen und stabilen Stock in ihren Händen, welcher immer mehr zu einem Wander- und Bergstock wurde.
Jetzt machte sich auch ihre gewaltige Sturheit und Hartnäckigkeit bemerkbar, denn sie biß die Zähne zusammen und versuchte sich nichts davon anmerken zu lassen, so weit dies eben möglich war. Sie würde sich garantiert nicht Blöße geben, Schwäche zeigen und irgend ein jammerndes Wort über die Lippen bringen, oder auch nur um ein langsameres Tempo bitten. Sie verbot sich sogar die Frage, die ihr jetzt mehr als jede Andere auf der Zunge brannte, „ Wie weit ist es noch bis zu den Ruinen?“
Stattdessen ignorierte sie ihre schmerzenden Schultern und Hüften, wo der Rucksack sein Gewicht aufbrachte, oder ihre Waden und Beine und konzentrierte sich ganz auf den nächsten Schritt. Dies wurde ihr ganzer Inhalt, Halt und Stabilität finden, nächste Stelle prüfen, Schritt, Körper nachheben, Atmen nicht vergessen, Sequenz wiederholen. Und wieder, wieder, wieder und wieder, über Wurzeln, Steine, Schlamm, Fels und Anderem. Die Kontrolle ihrer weiteren Umgebung auf etwaige Gefahren lief bei ihr hingegen nur noch automatisiert ab und lag somit fast vollständig in Suques, Idunas und Niamhs Händen.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Suque » Mi 29. Jan 2020, 17:07

Es wäre ein wenig gelogen gewesen, wenn Suque zu behaupten versucht hätte, der Rucksack, die Tasche und der Anstieg des Geländes würden ihm nichts ausmachen. Es ging anfangs, als sie sich wieder in Bewegung gesetzt hatten, zwar auch noch sehr gut, doch er hatte bis hierher zuletzt so viel Zeit in der Stadt verbracht, ohne dabei schwere Arbeiten zu verrichten oder regelmäßig viel zu tragen, dass auch er das Gewicht des Gepäcks bald deutlicher spürte. Trotzdem kam er damit vermutlich etwas besser zurecht als Ronja. Er trug zwar auch ein wenig schwerer, aber es war nunmal einfach von Natur aus so, dass Männer mehr tragen konnten als Frauen. Zumindest, wenn man nicht einen schmächtigen kleinen Kerl mit einer muskulösen Sportlerin verglich.
Auch sein Atem ging daher nach einer Weile schneller, aber beschweren würde er sich sicher nicht. Im Gegenteil; da Ronja vor ihm ging und ein Großteil seiner Aufmerksamkeit daher automatisch auf ihr lag, fiel ihm auf, dass die Wanderung den Inselberg hinauf sie ebenfalls anstrengte. "Wenn es etwas gibt, das ich dir abnehmen kann, sag Bescheid", sagte er schließlich, nachdem er kurz überlegt hatte, ob er wirklich noch mehr tragen konnte, ohne dass es ihm selbst zu anstrengend wurde. Aber er war ja nicht nur zur Zierde ihre Begleitung. Wenn sie ihn schon mitnahm, weil es auf sich alleingestellt sehr schwierig für sie geworden wäre, konnte er genauso gut seine Hilfe anbieten.
Niamh und Iduna hatten es so ganz ohne Gepäck bestimmt gut. Aber ihnen etwas vom Gepäck aufzubrummen, wäre auch nicht richtig gewesen.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Sa 1. Feb 2020, 20:08

Wie so oft war ich leicht von meinen Gedanken abzulenken durch das was ich um mich herum wahrnahm, und so dauerte es nicht lange, bis ich wieder mein munteres Selbst war. Den Weg hätte ich auch alleine gefunden, aber ich folgte Iduna, die vor mir her ging. Meine kurzen Beine waren weder besonders schnell, noch kräftig, und mein kleiner Körper besaß nicht viel Ausdauer. Ich hatte es aber auch nicht sonderlich eilig, denn ich fand immer etwas zu entdecken, sei es nun eine besondere Pflanze, der Ruf eines Vogels oder einen moosbedeckten Stein. Ronja brauchte sich gar nicht zu beeilen, denn ich tat es auch nicht. Aber ich achtete jetzt mehr darauf, nicht plötzlich stehen zu bleiben, oder jedenfalls nicht wenn sie kurz davor war, mich einzuholen. Wären wir schneller unterwegs gewesen, hätte ich mich sicher lieber von Iduna tragen lassen, aber so lange ich das Tempo mit bestimmen konnte, benutzte ich gern meine eigenen Beine.
Irgendwann kamen wir an den ersten überwucherten Steinen vorbei, die die äußersten Ausläufer der Ruine darstellten. Ein Großteil davon war vom Wald übernommen worden und nur diese Steine zeugten noch davon, dass hier einst etwas gewesen sein musste. Nur das Zentrum war noch als wirkliche Ruine zu erkennen. Und auf dieses steuerten wir zu. Das war auch gut so, denn ich begann, ein wenig müde zu werden.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Sa 1. Feb 2020, 20:54

Auch ich war wie zuvor schon, als wir losgegangen waren, nicht besonders schnell unterwegs. Für mich war es keine Schwierigkeit, über den unebenen Boden und die Pflanzen hinwegzusteigen oder ihnen auszuweichen, doch mir war bewusst, dass Niamhs und meine Begleiter Gepäck bei sich hatten, und da Ronja blind war, war es für mich ohnehin selbstverständlich, dass sie in diesem unwegsamen Gelände nicht in zügigem Tempo den Berg erklimmen konnte. Zwar hatten wir ein Ziel, doch ich war mir sicher, dass es keine Rolle spielte, ob wir eine unbestimmte Zeit eher oder später ankamen.
Meine Ohren drehten sich nach hinten, als Suque Ronja anbot, etwas von ihrem Gepäck zu tragen. Wir waren da schon ein Weilchen unterwegs und hatten es fast geschafft. Deshalb drehte ich auch den Kopf und sagte über die Schulter: "Es ist nicht mehr weit." Natürlich würde ich sie nicht davon abhalten, das Gepäck zu tauschen, aber es lohnte sich nicht mehr sehr. Vermutlich würde der Tausch fast ebenso lange dauern wie das Ziel zu erreichen. Die ersten, etwas verwitterten und überwachsenen Steine sagten schon, dass es bis zur Ruine nicht mehr weit war.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Ronja » Sa 8. Feb 2020, 10:08

Ronja schwankte leicht und beinahe wäre sie ein wenig gestrauchelt, als sie von Suques Stimme in ihrem Rücken in ihrem Rhythmus so plötzlich gestört wurde. Sie war so auf das Gehen fokussiert, dass es einen kleinen Moment brauchte, bis die Worte in ihrem Kopf aneinandergereiht einen Sinn ergaben.
„Nuuuh-uuh“ gab sie mit einem Schnaufer von sich und hielt im Schritt inne. „ Nicht. Nötig. Geht. Schon.“ schnaufte Ronja kurz danach ein klein wenig abgehackt im Rhythmus ihres Atmens. Verschiedene Teile ihres Körpers behaupteten zwar etwas ganz anderes, aber sie ignorierte sie. Sie und nur Sie war der Chef hier und Bestimmte, ihr Körper hingegen hatte zu gehorchen, sich unterzuordnen und zu funktionieren. Geist über Materie.
„Dann, weiter.“, schnaufte sie als Antwort auf Idunas Bemerkung, dass sie es beinahe geschafft hätten, holte kräftig Luft und ihr Bewegungsrhythmus rastete übergangslos wieder ein. Froh, dass ihre unausgesprochene Frage eine Antwort hatte, gab ihr diese Aussicht einen kleinen zusätzlichen Motivationsschub, was dazu führte, dass ihr Schritt wieder ein klein wenig schneller wurde.
Dass sie sich an und für sich schon in der Ruine befanden, was hier nur ein paar überwucherte Steine und Reste waren, entging Ronja, doch in dem Moment den sie vorhin innegehielt, hatte sie mit einem Fühler für einen kurzen Moment die ersten größeren Steine und Gebäudereste getastet und wusste daher, dass Idunas Worte stimmten.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Suque » So 9. Feb 2020, 13:06

Er hob die Hand, als Ronja kurz ein wenig schwankte, hielt sie aber nicht fest, um sie nicht zu erschrecken oder gänzlich aus dem Konzept zu bringen, weil sie sich einen Moment später auch schon wieder gefangen hatte. Ein paar Sekunden später lehnte sie sein Angebot dann auch schon ab, und Iduna, die es offenbar ebenfalls gehört hatte, sagte über die Schulter zurück, dass es nicht mehr weit sei. Sein Blick streifte dabei erst sie, dann einen überwucherten großen Stein, an dem sie vorbeiging, der wirklich nicht natürlichen Ursprungs zu sein schien.
"Okay...", erwiderte er daher schließlich, fasste aber die Riemen seines Rucksacks kurz dabei und zog ihn sich auf dem Rücken etwas zurecht. Die Schultern ziepten dabei etwas, aber es ließ sich noch gut aushalten. Bis zur Ruine würden sie es also wohl locker schaffen. Oder in Ronjas Fall vielleicht nicht locker, aber zumindest noch mit ausreichend Kraft.
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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Niamh » Di 11. Feb 2020, 18:24

Ich warf ab und an einen Blick zurück zu Ronja und Suque, hielt mich aber an Iduna, an die ich auch gut den Anschluss hielt, da sie selbst nicht besonders schnell unterwegs war. Die beiden anderen, vor allem Ronja, schienen ziemlich angestrengt zu sein. Ich hatte noch nicht ganz begriffen, was von dem ganzen zu ihnen gehörte und was sie nur dabei hatten - dafür hatte ich noch zu wenig Zweibeiner gesehen, und die waren sehr unterschiedlich gewesen. Ich sah aber trotzdem dass die beiden es ziemlich schwer hatten.
Aber nun waren wir ja wirklich fast da. Selbst ich in meiner Ungeduld wusste das und war auch froh darum, denn langsam mochte ich nicht mehr laufen. Und Hunger hatte ich auch. Ich schloss zu Iduna auf bis auf ihre Schulterhöhe, denn jetzt wurde der Wald lichter, während mehr Steine hier und da auftauchten, sodass wir auch nebeneinander gehen konnten.

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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Fr 14. Feb 2020, 19:36

Ich hielt einen Moment inne bzw. ging etwas langsamer voran, damit die beiden Gäste sich auf meine Worte hin austauschen konnten. Beide kamen dabei zu dem Schluss, dass sie es wohl so, wie sie nun aufgestellt waren, noch bis zur Ruine schaffen würden, und es war ja auch tatsächlich nicht mehr weit.
Hier oben auf dem Inselberg lichteten sich die Bäume ein wenig und es wurde auch etwas einfacher, zwischen den ganzen Pflanzen entlangzugehen, denn hier war die Vegetation etwas zurückgetreten. Vermutlich war sie noch um einiges weniger vorhanden gewesen, als die Ruinen noch intakt gewesen waren, oder zumindest hatte man damals die Pflanzen sicher davon abgehalten, alles zu überwuchern, bis man sich hindurchkämpfen musste. Doch seitdem hatte die Natur die Ruinen zwar längst zurückerobert, doch sie waren nicht voll davon. Als spürten sie, dass da etwas war.
Als Niamh neben meine Schulter nach vorn trat, senkte ich den Kopf etwas mehr und drehte das Ohr etwas zu ihr. Mein Blick wanderte dann allerdings noch einmal zwischen uns entlang zurück nach hinten, als wir die Ruine betraten oder vielmehr den Bereich passierten, der einst eine Mauer gewesen war, welche sie abgegrenzt hatte. "Da sind wir...", sagte ich leise.

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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Ronja » So 16. Feb 2020, 10:41

Endlich!!
Sie hatten offenbar die ersten Ausläufer der Ruine auf dem Hügel erreicht. Nun, dass hieß, den inneren Bereich derselben, welcher nicht vollständig von Pflanzen überwuchert worden war. Der früher einmal bebaute Bereich war wohl deutlich größer gewesen, doch davon wusste Ronja nichts, zudem war sie erst einmal froh angekommen zu sein und für einen Moment verschnaufen zu können.
„ Muss das Ding. Erst 'mal ableg'n. Kurze Pause.“ schnaufte sie kräftig und ließ sich zusammen mit dem Rucksack auf den Hosenboden sinken und löste erst dann die Riemen, die das Gepäckstück auf ihren Rücken festhielt. So blieb sie dann noch zwei oder drei Atemzüge sitzen, dann stemmte sie sich mithilfe ihres Stockes wieder hoch. Sie tastete an der Seite ihres Rucksacks herum, bis sie die Seitentasche mit der Wasserflasche gefunden hatte.
Erst als der erste Schluck ihre Kehle herunterlief spürte sie, wie durstig sie eigentlich war. Sie musste sich ziemlich zusammenreißen, um die Flasche nicht in einem Zug herunterzustürzen und noch viel mehr, um sie nach etwa einem Drittel wieder abzusetzen. Aber ihr Körper würde mit dieser Menge vorerst einmal auskommen müssen. „ Will sonst noch jemand einen Schluck Wasser? Wenn ich die Flasche gerade draußen hab?“ fragte sie in die Richtung, wo sie die Anderen nach den Geräuschen um sich herum vermutete.
Während sie auf Reaktion wartete tastete ihre rechte Hand nach dem halb eingefallenen Mauerstück, neben dem sie sich und ihren Rucksack niedergelassen hatte. Sie fühlte die stark angewitterte Oberfläche der Mauersteine, wie sie zusammengefügt worden waren und auch die Fugen zwischen den Steinen. Auch wenn sie definitiv kein Experte für alte Bauwerke war, so kannte sie sich trotz Allem mit alten Dingen aus. Und diese Steine waren alt, sehr alt sogar. Und noch etwas. Sie hatten sich mit Sicherheit keine lange Zeit auf dem Grund des Meeres befunden.

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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Suque » Mo 17. Feb 2020, 17:34

Es dauerte nun tatsächlich gar nicht mehr lange, bis Iduna und Niamh als erste, Ronja und dann Suque die Ruinen ... betraten, wenn man das so sagen wollte. Sie waren an dem vorbeigegangen, was wie eine Art Mauer wirkte, die die Gebäude im Inneren der Anlage mal umgeben haben musste. Sein Blick wanderte über die verwitterten Steine und die Pflanzen, die die Ruine nicht ganz verschlungen hatten. Er war nicht sicher, ob er es sich nur einbildete, doch die Geräusche des Urwalds schienen ein wenig gedämpft und leiser, als wären die bunten Vögel und die anderen Tiere hier vorsichtiger, blieben zurück oder trauten sich nicht, ganz so laut zu pfeifen und zu zwitschern.
Er blieb neben Ronja stehen und streifte ebenfalls den Rucksack und die Tasche ab, wofür seine Schultern sich bedankten, indem sie erst noch einmal fester zogen, sich dann aber schnell besserten. Er setzte sich nicht, sondern blieb stehen und ließ die Tasche auch nur behutsam herunter, weil die Krähe sich ja darin befand. "Ja, gerne", antwortete er bei Ronjas Frage, nachdem sie etwas getrunken hatte, und ließ sich die Flasche auch von ihr aushändigen. Er war noch nicht wirklich durstig, der Körper schien ja irgendwie anders zu funktionieren, seit... Das alles passiert war. Aber er nahm trotzdem ein paar kleine Schlucke. Sofern nicht die anderen beiden auch etwas wollten - was er bezweifelte -, würde er Ronja die Flasche auch zurückgeben.

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Re: Dichter Urwald

Beitragvon Iduna » Sa 16. Jan 2021, 14:41

Weitläufige Ruinen --->

"Das werden wir", hatte ich noch auf Ronjas Worte erwidert, Niamh und ich sollten aufeinander aufpassen. Bisher war es zwar so, dass ich auf Niamh aufpasste und sie auch auf eine Art und Weise beschützte, und Niamh diesen Schutz genoss. Doch ich war überzeugt davon und zweifelte keine Sekunde daran, dass auch sie das andersherum für mich tun konnte und würde, wenn es notwendig war. Egal wie klein und schwach sie auf den ersten Blick wirkte, sie war etwas Besonderes. Und in gewisser Weise tat sie das im Grunde auch schon, auf mich aufpassen... Vor ihr war ich alleine gewesen. Ich war für meinen Wald dagewesen und hatte auf ihn aufgepasst. Aber seit ich sie hatte, hatte ich eine andere Aufgabe und ich war nie alleine. Niamh war für mich da, indem sie da war und ich jemanden an meiner Seite hatte.
Mein eines Ohr blieb erst noch aufmerksam nach hinten gedreht und ich wandte auch den Kopf zweimal, um noch einen Blick zurück zu den beiden Menschen werfen zu können. Doch sie waren bald schon nicht mehr zu sehen und dann hatten wir die Ruinen hinter uns gelassen und wieder umgab uns dichte Vegetation. Mir war kein bestimmter Ort eingefallen, an den ich mit Niamh gehen konnte, denn es gab viele verschieden Plätze auf der Insel, die auf ihre Art und Weise schön und friedlich waren. Deshalb hatte ich mich dafür entschieden, erst einmal einfach nur eine kleine Weile durch den Wald zu wandern und dabei eine Route einzuschlagen, die viel Abwechslung bot. Vielleicht reichte das schon, um Niamhs Aufmerksamkeit zu wecken und sie ein wenig abzulenken. Wir kamen auch unter ein paar Bäumen hindurch, in deren Geäst viele bunte Vögel herumflatterten und zwitscherten. Gerade war die Zeit des Tages, wo sie am geschäftigsten waren. Singvögel hatten für mich immer etwas Unbeschwertes und Fröhliches an sich mit ihren munteren Rufen und dem Geflatter. Vielleicht kamen wir auch deshalb hier entlang, weil ich dachte, dass es Niamh ähnlich gehen könnte.
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