Zwischen Tod und Leben




Es gibt mehr als nur das, was wir sehen können. So genannte Ebenen, die parallel zu unserer Wirklichkeit existieren, zeigen Facetten ebendieser, die normalen Augen verborgen bleiben. Und manchmal tun sich Wege auf, diese Ebenen zu betreten...

Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Sa 1. Feb 2020, 20:40

Auffordernd winkte ich den Kleinen zu mir, als er zögerte. "Komm, komm." Ich hielt eine Hand in seine Richtung, und als er endlich vom Bett stieg und an meine Seite trat, legte ich sie ihm um die Schulter. Die Schatten in den Ecken des Raumes, in den dunklen Ritzen und unter dem Bett schienen tiefer und länger zu werden. Es war nicht direkt etwas zu hören, aber trotzdem herrschte... eine Atmosphäre um uns herum. Man konnte es spüren. Wir waren nicht allein.
Ich stand mit dem Jungen in der Mitte des Raumes auf dem verblichenen Teppich und ließ den Blick ein paar Momente lang aufmerksam umherschweifen. Dann machte ich einen Schritt auf den Schrank zu und riss die Tür auf. Der Türknauf fiel mit einem Poltern zu Boden und ein Ächzen erklang durch den Raum, vermischt mit etwas das beinahe wie ein Seufzen klang. Die Schranktür hing schief in den Angeln und schwang quietschend und ächzend auf. Dahinter lag finsterste Schwärze, fast greifbar, wie dicker Rauch. Ich wich augenblicklich zurück, während tatsächlich langsam schwarzer Rauch aus dem Schrank auf den Boden waberte. Meine schwarz verfärbten Finger kribbelten unangenehm.
"Keine Angst", sagte ich zu dem Jungen, um den ich wieder den Arm gelegt hatte. Wie als Antwort bebte wieder der Boden und wieder rollten Spielzeuge über den Boden oder fielen von der Kommode herunter. Mein Blick huschte durch den Raum und fiel auf das Flugzeug, das der Kleine von der Decke geholt hatte. Ha!
Ich ließ den kleinen Jungen stehen, sofern er mich losließ jedenfalls, und kletterte auf die Truhe, die einen Schritt vom Bett entfernt stand. Der Schatten von unter dem Bett war schon so weit gewandert, dass er den ganzen Boden drumherum einnahm. Er war auch schon am einen Ende der Truhe angekommen.
Ich lehnte mich darüber hinweg und hielt mich am Bettgestell fest, um mit der freien Hand die Decke zu mir zu ziehen. Und damit auch das Flugzeug, das darauf lag.
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von Anzeige » Sa 1. Feb 2020, 20:40

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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Do 19. Mär 2020, 22:25

Der Junge schien zu spüren, dass sie nicht alleine waren, oder es war einfach nur Angst oder Furcht, die ihn so dicht bei dem Mädchen hielt. Er machte auch keine Anstalten, sie loszulassen als sie sich in Bewegung setzte und auf den Schrank zutrat und diesen öffnete. Dafür aber zuckte er zusammen als die Dunkelheit hervor zu quellen schien und langsam in den Raum kroch. Er krallte sich noch fester an dem Stoff fest und schob sich nun hinter das Mädchen.
Er ließ sie auch nicht los, als sie sich erneut in Bewegung setzte, zumindest protestierte er in der ersten Sekunde. Dann ließ er doch los, weil sie Anstalten machte, auf die Truhe zu klettern und der Kleine offenbar nicht in der Lage war, sich zu bewegen oder sich nicht auf die Dunkelheit zubewegen wollte, die langsam über den Boden gekrochen kam. Da er nun alleine so dastand und das schützende Mädchen sich nicht mehr zwischen ihnen befand, rückte er langsam weiter fort von der Dunkelheit. Die großen Augen huschten dabei jedoch immer wieder in Richtung des Mädchens, denn natürlich beruhigten ihn ihre Worte nicht im mindesten, sofern er diese denn überhaupt verstand. Sprechen tat er nach wie vor nicht.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Sa 28. Mär 2020, 19:20

Ich konzentrierte mich darauf, an das Flugzeug heranzukommen, und achtete im Moment nur am Rande auf den Jungen, der schon selber sehen musste, dass er sich von der wabernden Dunkelheit fernhielt. Diese bewegte sich weiter voran, aber wenn ich schnell war blieb vielleicht noch genug Zeit...
Wieder erschütterte ein Beben den Raum, das mich beinahe mein Gleichgewicht gekostet hätte, aber ich hielt mich weiter an dem Bettgestell fest, was verhinderte, dass ich in die Schwärze unter mir stürzte. Noch einmal zog ich an der Decke, und dann musste ich mich etwas mehr vorlehnen und kam dann endlich an das Flugzeug heran, mit dem in der Hand ich mich von dem Bett wieder abstieß und schwankend auf der Truhe zum Stehen kam. Schnell sprang ich hinab und zurück zu dem Jungen, der wie das verlorene Kind inmitten des Chaos stand, das sein Inneres auch war. Ich legte den Arm um ihn und hockte mich neben ihn. Der Raum war bedeutend düsterer geworden und es schien ein unterschwelliges, noch recht leises, aber nicht minder bedrohliches Dröhnen in der Luft zu hängen.
"Hier, nimm das", sagte ich und hielt das Flugzeug vor den Kleinen. "Weißt du was das ist? Damit kann man fliegen! Und nicht nur das, es ist auch ein Zeichen für einen Traum, und den Wunsch, alles hinter sich zu lassen. Und genau das tun wir jetzt!" Sofern der Kleine das Flugzeug nahm, würde ich beide Arme um ihn schlingen, als wollte ich ihn vor der Umgebung beschützen. "Schau es dir gut an", forderte ich den Kleinen über das anschwellende Dröhnen hinweg an. "Weißt du was ein Wunsch ist? Etwas das du willst. Du musst es wollen, ganz, ganz fest wollen. Hier weg wollen - leben wollen. Zeig dass du einen Willen hast. Zeig dass du leben willst..." Meine Stimme war leiser geworden während ich sprach. Der Kleine hatte schon bewiesen, dass er einen Willen hatte, dass er Wünsche hatte, dass Leben in der zerschundenen Seele steckte. Jetzt musste er es noch mehr beweisen. Das Flugzeug war nur ein Mittel dazu.
Und wenn er das tat, würde es irgendwie scheinen, als würde es... heller um ihn herum. Als würden wir die Umgebung abstreifen wie einen Traum, der im Nebel versank. Oder als würde der Kleine in dem Bild des Flugzeugs versinken, das immer mehr real wirkte als der verblassende Raum um uns herum. Das Dröhnen schwoll an, klang aber jetzt ferner, und die drückende Präsenz schien von uns abzublättern. Wir versanken in Weiß... aber es war nicht tot und kalt, sondern leicht wie eine Feder.
So mächtig ich hier auch sein konnte und so viel ich hier tun konnte - es ging doch nichts über den Lebenswillen einer echten, lebendigen Seele. Lebenswille war etwas, das ich nicht mehr besaß. Ich lebte nicht mehr. Ich existierte nur noch. Aber der Kleine hier - er könnte den Weg zurück ins Leben finden, wenn er nur wollte. Dazu brauchte es nicht viel. Die Umgebung konnte ich ihm beschaffen, aber er - er war der Antrieb. Jetzt wo er wieder ein Jemand war, ein halbwegs vollständiges Wesen mit einem Willen, da konnte er das. Wenn er sich in Richtung des Lebens ausstreckte, dann kamen wir da auch hin. Oder zumindest einen Schritt näher heran.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Sa 26. Sep 2020, 11:39

Erleichterung war in dem Gesicht des Jungen nicht zu erkennen, als das Mädchen wieder zu ihm runter kam, doch dafür klammerte er sich gleich wieder an ihr fest und drückte sich an sie und von der sich nähernden Dunkelheit fort. Die großen verängstigten Augen waren auf die Schwärze gerichtet und er reagierte auch nicht sofort, als ihm das Modellflugzeug in die Hände gedrückt wurde.
Er blinzelte und sah in das Gesicht des Mädchens hinauf, bevor dieses die Arme um ihn schlang. Sein Blick senkte sich anschließend wieder auf das Flugzeug. Der Junge hätte es nicht beschreiben können, doch das, was gerade begann, sich in ihm breit zu machen, war ein Funken Geborgenheit. Als hätte er plötzlich unterbewusst verstanden, dass er hier nicht alleine war. Alleine mit der Dunkelheit...
Er blinzelte und betrachtete das Flugzeug. Die Worte des Mädchens waberten in seinem Kopf herum, vielleicht
Leben... Was war das noch gleich... Wollte er das? Leben?
Im Grunde musste er sich das nicht fragen, denn alleine die Tatsache, dass er noch hier war, war die Antwort. Er wollte Leben, er wollte es die ganze Zeit! Auch als er noch alleine in der Finsternis gewesen war...
Um sie herum begann ein helles Licht zu strahlen, das den Jungen jedoch gar nicht blendete. Im Gegenteil, es fühlte sich warm an, richtig.
Seine Finger schlossen sich etwas stärker um das Flugzeug und er blinzelte. Ja, richtig! Er wollte leben! Er wollte weg von hier, weg von der Dunkelheit. Es war nicht schon immer so gewesen. Es war einmal anders gewesen!
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » So 27. Sep 2020, 19:26

Und es würde wieder anders werden.
Während ich die Dunkelheit fernhielt, brachte der Lebenswille der Seele uns von hier fort. Er war die Triebkraft - ich lenkte nur ein wenig.
Als ich die Bruchstücke der zerstörten Seele aufgesammelt hatte, war es noch nichts gewesen. Ich war nicht einmal sicher gewesen, ob das hier klappen könnte. Ob ich genug gesammelt hatte. Aber als die kleine Seele wieder eine Form bekommen hatte, als sie wieder begann, sich selbst und ihre Umgebung wahrzunehmen, zu merken dass sie ein Lebewesen war - oder zumindest mal gewesen war - und vor allem, zu beweisen, dass sie noch immer ein Jemand war... ein Jemand, der Dinge wollte und nicht wollte, der fühlen, denken und verstehen konnte... als das alles geschehen war, war ich sicher, dass wir weitergehen konnten. Selbst wenn es nicht für die Wirklichkeit reichen sollte, selbst wenn die Seele nie wieder dahin zurückkehren könnte... gab es doch Orte, an denen eine solche Seele verbleiben konnte. Vielleicht kein wirkliches Leben, aber etwas ähnliches.
Und zu einem solchen Ort waren wir nun unterwegs.
Es war die Seele selbst, die uns in Richtung des Lebens zurück zog, aus der unendlichen Tiefe und Düsternis des Nichts, in das ich uns gebracht hatte. Und je näher wir der Wirklichkeit kamen, umso schwerer konnte Es uns folgen. Für so etwas war es nicht gemacht. Vielleicht wurden wir es nicht ganz los, aber... es würde dort jedenfalls sehr viel schwerer für die Dunkelheit werden, uns zu verschlingen.
Wie eine heiße, leuchtende Sternschnuppe durchs tote, kalte Weltall bewegten wir uns. Doch im Gegensatz zu einer Sternschnuppe lenkte ich relativ genau auf eine Welt zu - eine Welt, in der eine Seele wachsen, heilen und irgendwann vielleicht wieder leben konnte.

Diese Welt war fast wie die Wirklichkeit. Sie war ihr sogar sehr nah. Ähnlich aufgebaut. Nur ein Schleier trennte uns von den Lebewesen. Es war ein guter Ort, um neu anzufangen.
Es gab hier ein einfaches Haus. Nicht groß, aber gemütlich. Friedlich. Alt, aus Stein gebaut und mit einem dichten Strohdach, aus dem ein Schornstein herausragte.
Das Schlafzimmer sah aus wie man es sich vorstellte in einem solchen Haus. Die Möbel - der große, klobige Schrank, die Kommode, das große Bett, selbst die Bilder an den Wänden und Bücher auf den Regalen - sahen vielleicht etwas altmodisch aus, vielleicht so wie man es bei einer alten Dame erwarten würde, aber es war ordentlich und erfüllte seinen Zweck.
Ich saß in einem weidengeflochtenen Schaukelstuhl neben dem Bett, die seitlich angewinkelten Beine zu mir hochgezogen. Mein knielanges, helles Kleid passte eigentlich ganz gut in dieses etwas altmodische Bild. Eigentlich sah ich sogar vergleichsweise ordentlich aus, doch ich war grau und farblos - im Gegensatz zu meiner Umgebung, die zumindest so etwas wie blasse, schwache Farben zu haben schien.
Mein Blick war auf das Bett gerichtet, in dem der Junge lag. Geduldig wartete ich, als hätte ich nie etwas anderes getan.
Zuletzt geändert von Josy am Fr 18. Dez 2020, 19:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Mo 14. Dez 2020, 00:12

Eine unbestimmte zeit verging, wie lange, konnte man in diesem Raum wahrscheinlich kaum sagen. Vielleicht gab es so etwas wie Zeit hier ja auch gar nicht und im Grunde spielte es ja auch keine große Rolle, denn der Junge auf dem Bett schien ohnehin zu schlafen.
Er war nicht mehr länger der kleine Junge, der sich zuvor ängstlich an das Mädchen geklammert hatte und ihr dabei kaum bis an den Bauchnabel gegangen war, sondern ein Jugendlicher von vielleicht zwölf oder dreizehn Jahren, mit schlaksiger Statur, strubbeligen, braunen Haaren und schlichter, nichtssagender und einfacher Kleidung. Obwohl er nun ein etwas älteres Aussehen angenommen hatte, konnte man die nun friedlichen und angstfreien Gesichtszüge des kleinen Jungen noch gut erkennen.
Irgendwann dann schließlich kam Regung in ihn. Er blinzelte, streckte die Beine und gähnte einmal herzhaft, ehe sich seine braunen Augen ganz öffneten und sein Blick sich in Richtung Zimmerdecke richtete, wo er zunächst kleben blieb.
Er hatte das Gefühl, einen sehr seltsamen Traum gehabt zu haben und versuchte, sich daran zu erinnern. Es blieb erfolglos, weswegen er sich schließlich aufsetzte und die Beine über das Bett schwang, wobei sein Blick über das Mädchen huschte, das auf dem Schaukelstuhl saß. Er schien sie in diesem ersten Moment gar nicht wahrzunehmen.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Di 22. Dez 2020, 12:25

Zeit spielte für mich keine Rolle. Was nicht hieß, dass ich nicht auch manchmal ungeduldig werden konnte, aber im Augenblick war das unwichtig. Zeit war eine seltsame Sache, vor allem an einem Ort wie diesem.
Irgendwann jedenfalls regte sich der Junge im Bett, auf dem mein Blick ruhte. Still beobachtete ich ihn, wie er langsam wach wurde, wie ein normales Kind in einem normalen Bett. Wie er es vielleicht in seinem früheren Leben zig Male getan hatte. Jetzt jedenfalls war nichts Normales mehr an ihm. Noch nicht.
Ich blieb in meinem Schaukelstuhl sitzen und sah dem Jungen dabei zu, wie er sich schließlich aufsetzte und sich umsah. Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Er sah ein bisschen anders aus als vorher, aber das war kein Wunder - denn er war gewachsen. Er war mehr, als er vorher gewesen war, nachdem ich ihn wieder zusammengestückelt hatte. Und das war gut.
"Guten Morgen", flötete ich munter und setzte mich nun auch etwas auf, sodass der Schaukelstuhl leicht zu schaukeln begann.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » So 17. Jan 2021, 18:11

Der junge blinzelte und sein Blick huschte zurück zu dem Schaukelstuhl und dem Mädchen, das er nun erst zu entdecken schien. Konnte man sich im ersten Moment einbilden, das so etwas wie Überraschung in seinem Gesicht zu sehen gewesen war, verschwand dieser ohnehin nur leichte Ausdruck im nächsten Moment auch schon wieder und machte einem leichten Lächeln Platz.
"Hallo", grüßte er leise zurück und betrachtete das Mädchen einen Augenblick lang schweigend. Der Eindruck dieses seltsamen Traums begann schon, zu verblassen, während er so dasaß und er unternahm einen letzten Versuch, sich daran zu erinnern, was es für ein Traum gewesen war. Er blieb jedoch nach wie vor erfolglos und er versuchte sich stattessen, daran zu erinnern, wo er hier überhaupt war. Und wer das Mädchen war. Sie kam ihm nicht direkt fremd vor, aber...
"Kennen...wir uns?", fragte er unsicher nach. Er...wusste gerade wirklich nicht mehr, wer sie war.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » So 17. Jan 2021, 22:01

Aufmerksam beobachtete ich die Reaktion des Jungen, und mein Lächeln wurde breiter, als er mich nicht nur ansah und reagierte, sondern sogar antwortete. Na, was wollte man mehr? Ha! Und wem hatte man diese Glanzleistung zu verdanken? Mir natürlich! Mir ganz allein! Nicht dass ich jemals den Dank für eine meiner Heldentaten ernten würde. So wie immer.
Der Junge brach die kurze Stille zwischen uns recht bald wieder mit einer Frage, auf die hin ich wiederum ein paar Augenblicke lang schwieg. Dass er etwas verwirrt schien, überraschte mich ganz und gar nicht. Und es war äußerst interessant zu sehen, wie sich das alles hier entwickelte. Abgesehen davon, dass ich ohnehin schon hochzufrieden mit der Entwicklung war.
"Das kommt darauf an, was man darunter versteht", antwortete ich langsam und schob nun die Füße über den Rand des Schaukelstuhls, um mich richtig hinzusetzen, wobei ich mich nach vorne lehnte und die Unterarme auf meinen Oberschenkeln aufstützte. "Wir haben einiges zusammen durchgemacht und ich kenne dich wohl besser als irgendwer sonst... Aber nein. Wir sind uns noch nie wirklich begegnet."
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Mo 1. Feb 2021, 16:07

Auf der Stirn des Jungen erschien eine schmale Falte während er den Worten des Mädchens auf dem Stuhl lauschte. Die Antwort half nicht unbedingt, über seine Verwirrung Herr zu werden. Er wollte jedoch nicht noch einmal nachfragen, vorerst zumindest. Es gab noch genügend andere Dinge, die ihm gerade noch etwas merkwürdig vor kamen. Er musste sich erst einmal zurecht finden...
"Okay..." Er ließ den Blick noch einmal durch den Raum schweifen und richtete ihn erneut in das Gesicht des Mädchens. "Wo sind wir hier?"
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Fr 5. Feb 2021, 18:59

Mein Lächeln kehrte wieder auf mein Gesicht zurück, als ich die leicht verwirrte Reaktion des Jungen wahrnahm und er dafür doch eine sehr schlichte Antwort gab. Es war wohl auch besser, ihn nicht gleich mit allem zu erschlagen. Wer wusste schon was das für einen Effekt auf die arme Seele haben könnte. Auch wenn der Kleine ziemlich stabil wirkte.
Doch ich würde gewiss nichts überstürzen, und so richtete ich mich bei seiner nächsten Frage wieder auf. "In Sicherheit. Vorerst", antwortete ich und erhob mich mit einer schwungvollen Bewegung aus dem Schaukelstuhl, der hinter mir leicht vor und zurück schwang. "Hier werden wir wohl die nächste Zeit wohnen. Komm! Wir sehen es uns an", forderte ich den Jungen auf und lächelte etwas breiter, während ich eine auffordernde Handbewegung machte und ein paar Schritte in Richtung Tür machte. Ehe ich es ihm erklärte, konnte ich es ihm genauso gut zeigen - das was er sehen konnte jedenfalls. Vielleicht spürte er auch, dass das hier kein gewöhnlicher Ort war. Aber ich wusste natürlich nicht, ob er dazu in der Lage war, oder was für ein Gespür jemand wie er überhaupt haben konnte. Da ich aber ja gerade beschlossen hatte, nichts zu überstürzen, wollte ich auch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, sozusagen. Besser, ich zeigte ihm erstmal das kleine Haus, und vielleicht den Blick nach draußen.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Di 30. Mär 2021, 14:09

Die Antwort des Mädchens auf seine zweite Frage war leichter zu verstehen als die davor. In Sicherheit... Das...hörte sich gut an. Er wusste zwar nicht, wieso er zuvor nicht in Sicherheit gewesen war, aber...zu wissen, dass man in Sicherheit war, das war doch gut.
Er blinzelte und richtete den Blick wieder aufmerksamer auf das Mädchen, das schwungvoll aufgestanden war und ihn nun dazu aufforderte, mit ihr zur Tür zu kommen. Er nickte, rückte an den Bettrand und stand auf, warf dem Schaukelstuhl, der noch immer leicht vor und zurück wippte, einen Blick zu und trat auf das Mädchen zu. Seine Beine fühlten sich etwas wackelig an, so als ob er gerade einen Sprint hinter sich hatte und die Muskeln müde waren...oder als ob er schon lange nicht mehr gelaufen war.
Das bemerkte er aber auch nur am Rande, denn seine Aufmerksamkeit richtete sich auf die geschlossene Tür und die einzige Person, die sich noch mit ihm hier im Raum befand. Er hatte wirklich keine Ahnung, wo er sich hier befand und ihm fehlte es auch gerade an Erinnerungen. Etwas, das er jedoch gar nicht mal so bewusst wahr nahm.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Fr 2. Apr 2021, 16:09

Gut gelaunt beobachtete ich, wie der Junge aufstand, und verfolgte aufmerksam seine ersten Schritte bis zu mir hinüber. Sah doch schonmal gut aus, das ganze. Na dann wollen wir mal.
Ich drehte den runden Türknauf und öffnete die Tür. Dahinter lag ein kurzer Bereich, der wohl so etwas wie ein Eingangsbereich war, denn die Tür die links von uns lag, nachdem ich einen Schritt aus dem Schlafzimmer getan hatte, sah aus wie eine Haustür - schwer und hölzern, mit einem Riegel im Inneren, den man vorschieben konnte. Rechts von uns gab es noch eine, kleinere Tür - ins Badezimmer. Ich trat an den beiden Türen vorbei und betrat nach drei Schritten einen Wohnraum, der sich vor uns öffnete. Blasses Licht flutete durch die Fenster gegenüber von uns und erhellte den Raum. Gegenüber von uns, etwas rechts an der Wand stand ein grob gearbeiteter Holztisch mit Stühlen, auf dem eine Blumenvase stand. Gegenüber davon, an der Wand die an den Nebenraum grenzte, stand ein alter Holzofen und daneben ein Tresen und Waschbecken, wohl so etwas wie eine Kochecke. Töpfe und Pfannen hingen an Halterungen an der Wand, darüber gab es Schränkchen und Regale, wohl mit Kochutensilien gefüllt.
Auf der linken Seite des Wohnraums stand ein gemütlich aussehendes Sofa mit einem kleinen Hocker davor. Daneben gab es noch ein kleines Schränkchen, und auch hier gab es gefüllte Regale an den Wänden.
"Gar nicht so schlecht, oder?", meinte ich, nachdem ich den Blick durch den Raum hatte schweifen lassen. Mein Zimmer zuhause war zwar größer als dieses ganze Wohnzimmer, aber was sollte es. Ich trat auf den Ofen zu, öffnete die Klappe und warf einen Blick hinein. Dann öffenete ich einen der Schränke, um zu sehen was drin war. "Hast du Hunger?" Ich warf dem Jungen einen Blick zu.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Mi 14. Apr 2021, 09:14

Er ließ dem fremden und gleichzeitig nicht fremden Mädchen den Vortritt, als es auf die Tür zu trat und den Türknauf umdrehte, um das, was sich dahinter befand, zu offenbaren.
Es war ein kleiner Flur sowie weitere Türen; die eine wirkte schwerer als die Andere. Vielleicht war das der Ausgang? Das würde den Riegel erklären, der sich an der Tür befand.
Anstatt eine der beiden Türen zu öffnen, lief das Mädchen jedoch geradeaus in einen Raum, den man wohl als Wohnbereich bezeichnen konnte und in den hinein der Junge ihm folgte. Er blieb jedoch gleich wieder stehen, nachdem er den Raum betrat und sah sich um: Da war so etwas wie eine Kochecke, ein Esstisch, ein Sofa und gefüllte Regale und Schränke. Auf den ersten Blick wirkte es etwas leer und unpersönlich. Als ob hier gerade erst jemand eingezogen war oder niemand sich hier für längere Zeit aufhielt.
Sein Blick richtete sich wieder auf das Mädchen, das begonnen hatte, den Inhalt der Schränke zu untersuchen und ihn fragte, ob er Hunger hatte. Da musste er selbst erst einmal in sich hinein hören: hatte er Hunger?
Wie auf Kommando gab sein Magen ein leises Grummeln von sich und das bewegte ihn auch dazu, zu nicken. "Ein wenig...denke ich", beantwortete er die Frage schließlich auch noch und kam auf die Küchenecke zu. Der Schrank sah gefüllt aus mit verschiedenen Lebensmitteln. Es fand sich sicher eine Kleinigkeit zu Essen.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Fr 16. Apr 2021, 18:18

Ein Lächeln erschien wieder auf meinem Gesicht, als ich die Antwort des Jungen vernahm. "Wunnnnderbar", flötete ich und öffnete gleich den nächsten Schrank, stieg auf einen Hocker, der extra dafür bereitzustehen schien, um in eines der Oberschränke hinein zu blicken und mich dann weiter umzusehen. Schließlich holte ich ein Glas Honig aus dem Schrank, in den ich zuletzt reinschaute, ging zurück zu einem anderen und holte in eine Papiertüte gepacktes Brot heraus, außerdem Butter, Tomaten, etwas Käse und alles was ich so fand, was man gut mit Brot essen konnte.
Tja. Ich war eben schon eine Weile tot. Kochen war daher nicht so meins, ne? Aber ich hatte noch eine ungefähre Vorstellung, was ein Lebewesen so essen musste und konnte. War schließlich auch mal eins gewesen.
Leise vor mich hin summend, während ich mich nach Essen umsah, legte ich immer wieder etwas von dem was ich gefunden hatte auf den Holztisch, der sich so langsam füllte. Einen Teller und Besteck hatte ich auch schnell gefunden und platzierte es auf dem Tisch.
"Da, setz dich", forderte ich den Jungen auf und deutete auf einen der Stühle, vor dem ich das Geschirr ausgelegt hatte. Ich kramte in der Zwischenzeit noch weiter Sachen zusammen, fand auch noch ein Glas Marmelade und ein paar Eier, die aber noch roh zu sein schienen. Dafür hatte ich auch eine Flasche Milch gefunden und stieg wieder auf den Hocker, um das Kakaopulver, das ich gesehen hatte, aus dem Schrank oben zu holen. Beides landete ebenfalls auf dem Tisch, und mit einer Tasse und einem Löffel bewaffnet, setzte ich mich zu dem Jungen an den Tisch.
"Greif zu! Das gehört alles dir", sagte ich und lächelte ihn an. Ich goss inzwischen Milch in die Tasse und rührte Kakaopulver unter.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Do 6. Mai 2021, 06:37

Der Junge runzelte die Stirn leicht, sagte jedoch nichts und sah dem Mädchen stattdessen dabei zu, wie es langsam den kleinen Holztisch mit den verschiedensten Dingen füllte. Er kam nicht auf die Idee, ihr zu helfen, vor allem, weil sie so zielstrebig wirkte und es nicht so aussah, als würde sie Hilfe brauchen. Dafür setzte er sich jedoch auch erst, als alles auf dem Tisch zu stehen schien und das Mädchen sich selbst setzte. Er nickte leicht und nahm auf dem leeren Stuhl platz, ließ den Blick einmal über die Dinge, die sich nun auf dem Tisch befanden, schweifen und richtete sein Augenmerk noch einmal auf das Mädchen, das begonnen, hatte, sich einen Kakao zurecht zu machen.
"Danke", sagte er leise und schenkte ihr ein leichtes Lächeln, bevor er zögernd nach der runden Tüte griff, in die er Brot vermutete. Er war sich zunächst nicht so sicher, worauf er Hunger hatte, aber als das Brot erst einmal vor ihm lag, musste er nicht lange überlegen; er strich sich Butter auf die Scheibe und nahm etwas von der Marmelade, schnitt das Brot anschließend noch einmal in zwei Hälfte und begann schließlich, zu essen. Langsam, wie er alles Andere auch noch immer tat.
Er biss ein kleines Stück von dem Brot ab und kaute langsam darauf herum. Er wusste nicht, wieso, aber es fühlte sich seltsam an, hier zu sitzen und zu essen.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Sa 8. Mai 2021, 21:30

Zufrieden registrierte ich die kurze Reaktion des Jungen mit einem Blick und ließ ihn dann selbst für sein Essen sorgen, was er tatsächlich ganz gut hinzubekommen schien. Sehr gut!
Ich hatte inzwischen ein paar Löffel Kakaopulver in die Milch gemischt und rührte bedächtig mit dem Löffel die braun gewordene Flüssigkeit um, bis das Pulver sich komplett gelöst hatte. Dann nahm ich den Löffel heraus und legte ihn auf den Tisch, nahm die Tasse in beide Hände und kippte sie leicht zu mir hin... sah dem sich immer langsamer drehenden Wirbel in der Tasse zu, ohne sie weiter anzuheben. Einige Augenblicke lang blickte ich auf den Kakao und wirkte dabei recht konzentriert. Doch ich machte keine weiteren Anstalten, die Tasse an meine Lippen zu heben...
Mit einem Blinzeln entspannte sich meine Haltung nach ein paar Sekunden, wie bei einem Seufzen, und ich stellte die Tasse langsam wieder richtig hin. Nach einem winzigen Augenblick aber sah ich wieder zu dem Jungen auf und lächelte, als ich die Tasse am Marmeladenglas und der Brottüte vorbei zu ihm schob. "Hier. Für dich. Und lang ordentlich zu! Du musst dich stärken."
Ich setzte mich wieder richtig hin und stützte einen Ellbogen auf dem Tisch auf. So lange her...
Ich würde den Jungen in aller Ruhe essen lassen, bis er satt war, und ihn nicht dabei stören. Außer er brach die Stille zwischen uns von selbst. Ich selbst rührte nichts mehr auf dem Tisch an.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Mi 12. Mai 2021, 21:01

Der Junge mit den dunklen Haaren ließ noch einmal von seinem Brot ab, nachdem er den ersten Bissen geschluckt hatte, um dem Mädchen dabei zuzusehen, wie es sich einen Kakao machte, ohne letztendlich davon zu trinken. Etwas, das er nicht als seltsam empfand; ihm kam immerhin auch die scheibe Brot vor ihm auf dem Teller seltsam vor und auch die Tatsache, auf diesem herum zu kauen, ohne das er wusste, warum.
Einen Moment später stellte sich auch schon heraus, das sie ihm den Kakao fertig gemacht hatte, was ihm ein leichtes Lächeln entlockte. Er nickte langsam und schob die Hand zu der Tasse hin, um sie mit dem Henkel hoch zu heben. "Danke", wiederholte er sich noch einmal, blickte das Mädchen einen Moment lang an und hob den Kakao an die Lippen, um anschließend einen Schluck davon zu trinken. Die Milch war schön kalt und die Schokolade verlieh dem Kakao die richtige Süße. Anders als das Brot wusste er sofort, das ihm das hier schmeckte.
Aus diesem Grund trank er die Tasse auch halb leer, bevor er sie wieder absetzte und damit fort fuhr, das Brot zu essen. Sehr langsam nur, so als hätte er es irgendwie verlernt und müsste es erst wieder für sich entdecken. Er schaffte auch nur die eine Hälfte und machte dann eine Pause, in der er sich zurück lehnte.
"Ich glaube mehr schaffe ich nicht", sagte er schließlich, nachdem er einen kurzen Moment gewartet hatte. Er lächelte dem Mädchen entschuldigend zu. Jetzt hatte sie sich so eine Mühe gegeben, alles hier zu decken und dann schaffte er nicht so viel...
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Josy » Fr 14. Mai 2021, 10:45

Ich sagte nichts und lächelte nur still, während ich dabei zusah wie der Kleine sich die Tasse nahm und dann davon trank, was ihm offensichtlich zu schmecken schien. Wenn es hier überhaupt Geschmack gab... Aber wahrscheinlich schon, so wie es aussah, oder aber seine Seele erinnerte sich daran, wie es sein sollte. Ich jedenfalls konnte es nicht beurteilen.
Schließlich verkündete der Kleine, dass er fertig war mit dem Essen. Ich nickte und erwiderte sein Lächeln, wobei ich mich wieder ein wenig aufsetzte. "Gut gut. Genug zu Essen ist erstmal da, wenn du wieder Hunger kriegst. Aufräumen können wir später." Ich musterte den Kleinen einen Moment lang und überlegte. Es gab nunmal kein Patentrezept, wie man mit so einer kleinen Seele umgehen sollte. Das hier war eine einzigartige Situation. Aber gerade das war auch der Reiz daran.
"Sollen wir uns draußen ein bisschen umsehen? Oder bist du müde?", fragte ich den Jungen nach einem Moment und nickte bei meiner ersten Frage in Richtung der Haustür. Er machte nicht den Eindruck, als würde ihn das alles hier schon überfordern, aber trotzdem beschloss ich, zuerst die einfacheren Dinge anzugehen, bevor es an die großen Fragen ging, die der Kleine sich bisher vielleicht noch überhaupt nicht stellte. Auch wenn ich dafür meine Neugier zügeln musste.
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Re: Zwischen Tod und Leben

Beitragvon Sohma » Fr 28. Mai 2021, 19:08

Es sah nicht so aus, als wäre es schlimm das er nicht so viel geschafft hatte und es schien auf jeden Fall genug da zu sein. Etwas. worüber er sich gar nicht so wirklich Gedanken gemacht hatte, aber es war ja auch gut zu wissen. Deswegen nickte er leicht. Wenn er später noch einmal Hunger bekam, wusste er ja, wo er suchen musste.
Das Mädchen schien raus zu wollen und auch er hatte nichts dagegen, weswegen er den Kopf schüttelte, auf die Frage, ob er müde war. "Nein. Wir können gerne nach draußen gehen." Ein klein wenig neugierig war er ja schon, wie es draußen so aussehen mochte. Er wusste ja noch immer nicht genau, wo er hier überhaupt war, doch er dachte da auch nicht großartig darüber nach und eben das kam ihm auch nicht besonders seltsam vor. Genauso wenig wie andere Dinge um ihn herum. Zum Beispiel, warum das Mädchen denn nichts gegessen hatte...oder wer sie überhaupt war.
Da er gesagt hatte, dass er fertig war und das Mädchen außerdem später aufräumen wollte und der Haustür schon einen Blick zugeworfen hatte, rückte er mit dem Stuhl zurück und stand auf, damit er seiner Begleitung zur Haustüre hin folgen konnte. Er ließ ihr den Vortritt, weil der Vorschlag ja von ihr gekommen war...und außerdem wollte er aus irgendwelchen Gründen auch nicht voran gehen. Das Mädchen schien sich hier ja ganz gut auszukennen.
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